Prolog
Es war eine kalte Windernacht und der Wald lag in Frieden. Der leichte Wind ließ die Bäume pfeifen und alte, vertrocknete Blätter rauschten durch ihn. Hinter ein paar karlen Bäumen zogen sich Tannen in die Höhe, die mit Schnee verziert waren.
Zufrieden und einsam legte sich die Ruhe über das Wintermärchen. Doch es war zu ruhig. Irgendwas musste die Stille durchbrechen.
Ein Junge schlich in Mitte des Waldes, alleine und mutig. Doch im war des Waldes Geheimnis nicht bewusst.
Ein Vollmond ließ den kleinen Trampelweg des Junges erleuchten. Er atmete tief aus und sein Atem ließ kleine, graue Wölkchen in der kalten Luft tanzen.
Ein Rascheln in einem schneebedeckten Busch lockte seine ganze Aufmerksamkeit. Er drehte sich um und schlich langsam auf ihn zu.
„Hallo?" Flüsterte er in die Dunkelheit und ein lautes Knacksen antwortete ihm. Kurz vor dem Busch hockte er sich hin. „Ich will nichts böses...", Offenbarte er. „Ich bin dein Freund. Du kannst ruhig rauskommen kleines. Ich tue dir nicht. Versprochen!"
„Aber ich!" Entgegnete es ihm aus dem Busch und der kleine Junge stolperte unbeholfen zurück.
Ein großer, schwarzer Wolf, dessen Augen rot leuchteten, stieg elegant aus dem Busch hinaus.
„Wir alle kennen diese Geschichten: kleiner Junge, große Träume, geht in einer dunklen, schwarzen Winternacht in den gruseligen Wald, um zu zeigen wie mutig er ist und neue Freundschaften zu knüpfen. Das ich nicht lache! Merk dir eins kleiner, die Tiere interessieren sich einen Dreck für dich."
„Nein, nein!" Quickte der Junge. „Die Tier lieben mich und ich liebe sie!" Angst war im ins Gesicht geschrieben.
Der Wolf lachte spöttisch und seine Augen funkelten lauter Hass. „Seid wann kannst du mit ihnen sprechen? Haben sie es dir gesagt!"
Beschämt schaute der Junge auf den Boden. „Nein, aber ich kann dich verstehen!" Der Wolf zeigte seine Zähne und leckte sie ab. Dass Herz von dem Kleinen raste und er zitterte unübersehbar.
Der Wolf kam immer näher, doch der Junge konnte nicht weiter, da sich hinter ihm ein Baum in die Höhe baute.
Die Schnauze hing kurz vor dem Gesicht. Der Junge began leise zu schluchzen.
Der Wolf riss sein Maul auf und biss zu. Ein lauter Schrei hallte noch Kilometer weit durch den Wald. Dann war es ganz still.
Auf einmal ertönte ein tiefes Lachen. Der Wolf schritt zurück und grinste den Jungen an, damit man seine Zähne sehen konnte.
Der Junge atmete so schnell, dass sich in jeder Sekunde seine Bauchdecke hob und sank. An seinem Hals, hatte sich ein Zahn hineingebohrt und ein wenig Blut aus der winzig kleinen Wunde floss hinaus. Mit der Hand umklammerte er einen großen Stock und streckte ihm den Wolf entgegen.
Auf einmal verdunkelte sich der Gesichtsausdruck von dem Wolf. Seine Augen funkelten böse. „Lauf! Lauf und komm nie mehr wieder!" Brüllt er durchdringend und es ging einem durch Mark und Bein. Der Junge sprang auf und rannte sofort los, ohne auch nur zu überlegen. Er stolperte einmal und richtete sich schnell wieder auf.
Auf einmal ertönte ein Heulen, der Wolf legte seine Ohren an und richtete sein Nackenhaar auf. Verwundert über den Ruf, folgte er ihm zurück zu seinem Rudel.
Als er auf die große Hölle zulief, grübelte er welches Heulen es hätte sein können. Der große Fels der über dem Bau prangte, galt als Thron und keiner hätte es wagen können, auch nur eine Pfote dort niederzulassen.
Das dachte der Wolf zumindest, bis er sah wie sich ein großer, grauer Wolf darauf aufbaute. Er begann zu traben. Es konnte unmöglich sein, das sich jemand auf seinen Platz traute.
Schon wieder ein Heulen, es klang dunkel und finster. Der Wolf wurde immer schneller und als er kurz vor der Lichtung antraf, erkannte er den Wolf.
Seine Augen leuchteten rot, was bedeutete dass es ein Alpha war, ebenso wie er, was bedeuten würde, es würde Machtkämpfe geben.
Er blieb unterhalb stehen, auch wenn er sich so zur großen Angriffsfläche machte.
,,Guten Tag, Brüderchen." Ertönte es von dem Vorsprung und der schwarze Wolf erzitterte. ,,Lange nicht mehr gesehen, was? Hast du mich vermisst?"
,,Wer würde dich vermissen, du Nichtsnutz?" Erlangte er wieder seinen halt.
Der Graue lachte spöttisch. ,,Ein schönes Rudel hast du hier. Zu schade das es bald mir gehört."
Um keinen Preis würde der Wolf wollen, dass sein Bruder sein Rudel erlangte. Es war wahr, dass er nicht der netteste war, aber sein Bruder war unberechenbar und hinterhältig.
So gemein er auch zu Menschen und anderen Tieren seinmochte, der Wolf liebte sein Rudel über alles und sie liebten ihn.
Auch wenn sie wussten, was er bei Vollmond trieb.
,,Wie sehr verabscheute ich dich, meinen kleinen Bruder, der sowieso alles besser konnte. Unsere Eltern waren ja so stolz auf dich! Ich habe mein ganzes Leben darauf trainiert, meine eigenes Rudel zu bekommen und du warst faul und unzuverlässig. Doch wer bekommt ein Rudel? Ich wurde unter ein Alpharudel gemischt und bin der Range niedriegster. Doch jetzt ist es soweit und ich kann mich rächen. Endlich!"
Er grinste unübersehbar und nickte entschlossen.
,,Eins hast du immer noch nicht gelernt: Mit Worten umzugehen. Ich hab in meinen jungen Jahren, mehr geschafft als du in deinem ganzen Leben."
Der Graue fauchte arrogant. ,,Immer alles besser wissen, was? Jetzt ist Schluss damit!"
,,Schlauer war ich auch schon immer. Und stärker, hübscher und wendiger auch." Hackte der schwarze weiter nach.
Det Wut packte den älteren und wir vom Blitz getroffen, sprang er von dem Vorsprung, direkt vor ihm.
Der schwarzr Wolf blieb ruhig und beobachtete den anderen, der ihn umkreiste.
Er wusste das er jeder Zeit angreifen würde und so machte er sich bereit auszuweichen.
Doch auf einmal hörte er jemanden von hinten auf sich zu laufen. Er konnte noch ausweichen und ein Wolf seines Rudels landete im Staub.
Ehe er es realisieren konnte sprang jemand von vorne und erwischte ihn an der Schnauze.
Er stolperte zurück und schaute zu den Weibchen und Welpen die ängstlich das Geschen beobachteten.
Doch eines der Wölfin fiel ihm ins Auge. Schwerfällig lag sie auf dem Boden und ihr runder Bauch erzählte mehr als 100 Wörter.
Es war seine Wölfin, welche den Nachwuchs von ihm erwartete. Sie schaute ihn fragend an und er nickte.
Dann konzentrierte er sich wieder auf den anderen Alpha und als er noch einmal kurz einen Blick dorthin verlor, waren zwei Weibchen verschwunden. Unter anderem seine geliebte. Nun konnte er im Gewissen kämpfen.
„Hast du nicht erwartet? War mir klar." Die anderen Wölfe lachten mit ihm. „Echt schön, wenn alle dir unterworfen sind, an das Gefühl könnte ich mich gewöhnen."
„Macht Kämpfen sind unter zwei Alpha, wenn überhaupt zwischen zwei Wölfen, aber niemals ein ganzes Rudel."
„Tja, ups. Es tut mir leid, ich kannte die Regeln nicht!" Ein hinterhältiges, spöttisches Grinsen setzt sich auf die Schnauze.
„Was hast du ihnen eingeredet?"
„Was ich ihnen eingeredet habe? Sie sind ganz von selbst zu mir gekommen. Sie fanden dich nicht mehr würdig genug. Da haben sie mich geholt und zusammen haben wir diesen Plan geschmiedet. Toll, nicht? Dass hab ich diesmal ganz alleine gemacht, ohne deine dummen Ideen. Und scheinbar funktioniert mein Plan, man bin ich gut!"
Die anderen jubelten ihm zu. „Stimmt das?" Warf der Wolf ins Gejodel. „Stimmt das, dass ihr mir hintergangen seid? Stimmt das, dass ihr euren Alpha freiwillig angreift? Stimmt das, dass ich nicht mehr würdig bin?"
Die Wölfe waren still geworden. Manche von ihnen schauten beschämt auf den Boden, manche schauten ihm tief in die Augen.
„Ihr seid meine Betas! Ohne mich währt ihr nie Wölfe geworden! Ihr gehört zu mir, ihr seid ein Teil von mir! Wollt ihr wirklich auf diesen Heuchler hören?"
Denn Wölfen schien es, wie Schuppen von den Augen, gefallen zu sein. Das gefiel dem Grauen nicht und er knurrte laut.
„Was hört ihr auf ihn? Ihr seit extra zu mir gekommen, um von mir erlöst zu werde!"
Totenstille zog sich über das Rudel. Der Wolf warf einen Blick auf die Welpen, die bei ihren Müttern waren. Sie hatten sich nicht bewegt und es schien als würde jedes von ihnen, auch die Mütter, die Luft anhalten.
Auf einmal began jemand zu rufen. „Alpha Kampf, Alpha Kampf, Alpha Kampf." Mehrere stimmten ein und schauten die beiden Alphas erwartungsvoll an. „Gut." Eröffnete der Wolf den Kampf und der graue nickte amüsiert. „Lasst die Kampf beginnen!"
Sofort bildeten die Wölfe einen Kreis, dessen Herz die beiden Alphas bildeten, die sich gegenüber standen. Der graue grinste, während der Wolf sich zu beruhigen versuchte. Würde er den Kampf, verlieren würde es weder für ihn, noch sein Rudel ausgehen. Er schloss die Augen und atmete tief aus. Für ein paar Sekunden hielt er die Luft an, bis der Kampf angepfiffen wurde.
Sofort sprang der ein auf den anderen, Krallen schnitten scharf die Luft und viel Blut floss. Der Wolf packte den grauen im Nacken und zerrte daran, doch er schmiss sich auf die Seite, sodass der Wolf schwer auf den Boden prallte.
Er lag nun auf den Rücken und der graue versuchte in seine Kehle zu beißen, was seinen Tod bedeuten würde. Er schaffte es zu entwischen, doch dass machte den anderen wütend. Mit voller Kraft schlugen mit seinen Krallen auf die Schnauze.
Benommen versuchte er sich wieder aufzurichten und er schaffte es taumelnd. Das Blut tropfte auf den staubigen Boden. Scharf zog er die Luft ein.
Der graue lachte und nutzte seine Schwäche als Vorteil. Dem Wolf wurde immer wieder ins Gesicht geschlagen, erst von der einen, dann von der anderen Seite. Dem Wolf wurde schwindelig und er kämpfte um sein Bewusstsein.
Der graue schnappte nach seinem Bein, biss zu und er fiel erschöpft zu Boden. Sein Bruder hatte ihn ausgespielt und er war schwach, viel zu schwach. Der graue trat über ihn hinweg und wollte siegessicher ihn die Kehle seines Bruders beißen.
„Bitte", flüsterte er mit seiner letzten Kraft „Bitte, lass mich am Leben."
Der graue lachte entschlossen. „Ergibt sich da jemand?" Die anderen Wölfe stimmten ein. „Na dann... Lauf, Lauf und komm nie wieder zurück!"
Mühsam trat er auf die Beine und wackelte zu dem Wald. „Na los, beweg dich!"
So schwer es ihm auch war, begann er zu rennen. Immer tiefer in den Wald. Er hörte noch lange das Gelächter und Gegröle der anderen Wölfe. „Lange lebe der neue Alpha." riefen sie immer wieder und dem Wolf war es wie Donner in seine Kopf.
Er hatte alles verloren und würde nie wieder zurück kehren können.
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