Prolog


Durch die Gänge des alten Universitätsgebäudes hallte das Stimmengewirr einer munteren Studentenschaft. Die meisten Seminare endeten zur Mittagszeit und die Studierenden drängelten sich verschlafen oder nur bedingt anwesend durch die Menschenmenge, um zur Mensa zu gelangen. Eine kleine Gruppe Erstsemester hatte sich von dem dichtesten Gedrängel abgesondert, stand aber trotzdem noch im Weg. Immer wieder wurden ein paar außerhalb Stehende von ihnen angerempelt. „Was ist los?", fragte schließlich einer von ihnen. „Man, warum stehen wir hier rum, das ist voll scheiße."

Ein Mädchen, dessen ordentliche Kleidung und streng sitzender Rucksack ahnen ließen, dass sie vor drei Monaten noch auf der Schule gewesen war, antwortete: „Wir müssen noch auf Shin warten, er wollte noch was mit dem Professor bereden."

„Ach was." Ein Junge mit schlecht gefärbten Haaren, schubste gerade jemanden aus der Menge zurück und drehte sich dann wieder zu seinen Freunden. „Der weiß doch wo wir in der Mensa immer sitzen. Außerdem hab ich keine Lust wieder so spät da anzukommen, dass wir wieder Ewigkeiten anstehen müssen."

Nach ein wenig Murren und Zögern, entschloss sich die kleine Gruppe dazu wieder in die Menge unterzutauchen und Shin eine Nachricht zu schicken, dass sie in der Mensa warten würden.

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„Dein Handy klingelt. Wartet jemand auf dich?"

„Oh, nur ein paar Kommilitonen. Ah...", Shin biss die Zähne zusammen und versuchte nicht allzu laut aufzustöhnen, während Kaito sich langsam über ihn beugte und Shins schmale Hüfte umfasste.

Shin hatte es schon viel zu lange auf Kaito, seinen Professor aus der Einführung, abgesehen. Endlich hatte sich also eine Gelegenheit ergeben mit dem jungen Wissenschaftler allein zu sein und Shin hatte sie sofort genutzt. Er hatte sich zwar geschworen an der Universität nicht solche Situationen herauszufordern, jedoch konnte er sich auch nicht ewig beherrschen.

Shin war der Sohn eines Sukkubus und als solcher konnte er sich körperlichem Verlangen nicht so streng entgegensetzen. Also hatte Shin geduldig gewartet, bis zu einem Tag an dem sich nach dem Seminar keiner der anderen Studenten mehr vorne zum Professor drängelte um noch irgendetwas zu fragen.

Und plötzlich war Shin allein mit Kaito.

Bei der Aufregung die er aufgrund dieser Situation verspürte, hatte Shin es mit seinen magischen Kräften wohl etwas übertrieben. Kaum hatte er sich versehen, lag er schon von Kaito überwältigt hinter dem Rednerpult.

„Warte!", Shins Stimme überschlug sich ein wenig. Das war ganz und gar nicht gut. Besonders weil ihm das Ganze auch noch gefiel und er so die Magie verstärkte. Kaito begann sofort damit Shins Hose auszuziehen und der Inkubus konnte die Erregung seines Professors sehen. „Willst du wirklich hier!", brachte Shin mit einem Stöhnen heraus, gerade als sich Kaitos Hand um seinen Penis schloss. Das alles geschah so schnell und ohne Zögern, dass Shin sich (neben seinem Keuchen) fragte, ob sein Professor auch ohne den Einfluss seiner Verführungsmagie auf ihn stand. Was für ein schöner Gedanke. Alles lief gerade ziemlich perfekt, selbst das Klingeln des Handys hatte ihren kleinen Akt nicht sonderlich unterbrochen.

Doch dann wurde plötzlich die Tür des Vorlesungssaals aufgerissen und jemand rief: „He Shin, bist du hier?"

Es war Dario, Shins letztes kleines „Abenteuer". Seit sie auf der WG-Party von Shins bester Freundin miteinander geschlafen hatten, lief Dario ihm immer hinterher. Es war ein wenig anstrengend, anscheinend hatte er zu viel Magie angewendet. Normalerweise ließen ihn die Kerle nach dem Sex immer in Ruhe (meistens waren sie zu schockiert, dass sie so plötzlich mit einem anderen Mann geschlafen hatten).

Shin und Kaito hielten nach dem Rufen sofort inne. Doch selbst als keine Antwort kam und es in dem Vorlesungsraum still blieb, gab Dario nicht auf, sondern begann damit durch sie Sitzreihen nach vorne zu gehen. Kaito ließ sich dadurch jedoch nicht aus der Ruhe bringen, sondern ließ seine Hand jetzt zu Shins Hintern wandern (mit anschließender ausgiebiger Erforschung). Shin gab ein unterdrücktes: „Hnnn... nicht jetzt!", von sich.

„Shin?", Dario rannte sofort nach vorne und blickte über den Pult auf Kaito und Shin. Die beiden starrten perplex zurück. Kaito mit einem leichten Grinsen im Gesicht.

Darios Gesichtsausdruck war aus dieser Perspektive nicht so richtig auszumachen, jedoch trat er ohne einen einzigen Kommentar um das Pult herum und stand jetzt über den beiden. Shin versuchte sich unter Kaito herauszuwinden, die ganze Sache wurde ihm etwas unangenehm und die Frage nach einem Dreier wäre jetzt wohl auch unangebracht, doch sein Professor hielt ihn unter sich fest.

Shin wollte gerade den Mund aufmachen, um die Situation wenigstens etwas aufzuklären und in den Griff zu bekommen, doch dann geschah es. Das was sein ganzes Leben umkrempeln sollte. Vielleicht hatte das Ganze nicht so eine bedeutende Ausstrahlung, besonders da Shin ohne Hose unter seinem Professor lag und vielleicht hatte das ganze schon früher angefangen. An dem Abend in der WG von Lucy, als alle schon gegangen waren und er mit Dario allein auf der Couch war. Vielleicht hätte er diesen leicht cholerischen (aber hübschen) jungen Mann nicht mit solch einer Anstrengung verführen sollen.

Aber all dies war jetzt nicht wichtig, denn während Shin noch dort lag und anfangen wollte einen Monolog über freie Liebe zu halten und dass der Fußboden doch etwas unbequem war, da griff Dario nach einem Stuhl und schmetterte ihn gegen Kaitos Schädel.  

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