Eiskalt
Der große Malphas, der von der Körpergröße eigentlich gar nicht so groß war und diesen Namen nur trug, weil er Großes vollbracht hatte, hob die Krone vom Boden auf und wog sie langsam in der Krallenbesetzten Hand. Sein Blick zeigte leichte Skepsis. „Lilith ist wirklich verschwunden. Niemand scheint im Stande zu sein, sie irgendwo in der uns bekannten Welt aufzufinden. Ich habe sogar die Schlangen nach ihr befragt. Ihr beide müsst doch etwas wissen, ihr seid die letzten Geschöpfe, die sie erschaffen hat."
Auf Lilith Thron saßen zwei Dämonen, die sich, bis auf ihre geschlechtlichen Attribute, bis aufs Haar glichen. Beide Augenpaare folgten jeder einzelnen von Malphas Bewegungen und hefteten sich an jedes bisschen nackte Haut das zu sehen war, was ihn irgendwie dazu veranlasste sich unwohl zu fühlen, fast schon belästigt. „Sie hatte wohl keine Lust mehr auf das Regieren.", sagte schließlich der männliche Dämon, der den Namen Inkubus trug. Sukkubus, das weibliche Wesen, nickte bestätigend.
„Aber sie kann doch nicht einfach verschwinden!", rief Malphas, während er seine Kleidung zurechtzupfte. Er sollte mehr tragen, das hier fühlte sich nicht richtig an.
„Das wohl nicht.", bestätigte Sukkubus.
Inkubus unterdrückte ein Lachen.
„Sollen wir dir ein Geheimnis verraten?", fragte Sukkubus und blinzelte Inkubus kurz zu, was Malphas keineswegs entging.
„Wir verraten dir, was mit ihr geschehen ist." Die beiden Dämonen schmiegten sich aneinander, Sukkubus Hände streiften ihr eigenes knappes Oberteil hoch und Inkubus leckte über ihre erregte Brustwarze. Während der Szene waren beide Augenpaare auf Malphas gerichtet, der immer argwöhnischer wurde. Er hatte einfach zu oft mit Lilith gesprochen, um sich so schnell verführen zu lassen.
„Dann verratet es mir.", sprach er mit kalter Stimme, ohne den Augenkontakt abzubrechen.
Inkubus streckte die Hand nach ihm aus. „Dafür musst du aber näherkommen."
Verdammt.
Ihre Hände empfingen ihn voller Gier. Malphas spürte ihre Wärme, schmeckte ihren Schweiß und irgendwann neigte Inkubus sich von hinten zu ihm und flüsterte: „Wir sind..."
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Umeko wandte den Kopf und stellte fest, dass es schon sehr spät war. Sie hatte Urlaub und seitdem Shin aus dem Haus war, hatte sie keinen geregelten Tagesablauf mehr. „Was ist los?", murmelte Frey und gähnte.
„Kannst du was zu essen machen?", fragte sie.
Frey überlegte und erinnerte sich an die ganzen Dinge die sie vorhin noch getan hatten und dachte daran, dass es eigentlich nur gerecht war. Also stand er auf und ging, nackt wie er war, in die Küche. Der Kühlschrank bot nicht sonderlich viel, was sich mit wenigstens etwas Liebe zubereiten lies, also warf er einen Blick ins Eisfach. Er starrte für einige Sekunden auf dieselbe Stelle, bis das Bild in seinem Kopf zu einer Information wurde. Er knallte das Eisfach wieder zu und erhob sich mit klopfendem Herzen.
„Ist was passiert?", rief Umeko aus dem Schlafzimmer.
Frey versuchte seine Stimme ganz normal klingen zu lassen und antwortete: „Nein, nein, bin nur am Tisch hängen geblieben. Du sag mal, hast du irgendwas Tiefgefrorenes?"
Eine kurze Pause, dann: „Keine Ahnung, musst du mal nachsehen."
War das ein Trick? Frey kniete sich noch einmal vor das Eisfach und öffnete es mit zitternden Händen. Das Ding, es war eindeutig der Kopf eines Menschen. Er starrte es wieder an und konnte es einfach nicht fassen. Er hob einen Finger um zu überprüfen, ob es wirklich echt war, als Umeko plötzlich neben ihm stand.
„Du meine Güte.", sagte sie, als sie das Ding im Gefrierfach bemerkte.
Frey fuhr vor Schreck zusammen. „Was...was ist das?!", platzte er heraus.
„Das sieht mir ganz nach dem abgetrennten Kopf eines Menschen aus. Tot, würde ich sagen.", sie klang viel zu beiläufig.
„Was hat das bitteschön in deiner Wohnung zu suchen?!", fragte er mit wachsender Hysterie in der Stimme.
Umeko schien nachzudenken. „Ich habe nicht die leiseste Ahnung.", schloss sie.
Frey stand ruckartig auf und stieß mit dem Rücken gegen einen der Stühle. „Wie lange warst du nicht mehr am Eisfach?", fragte er, während er sich den schmerzenden Rücken rieb.
„Gut einen Monat.", antwortete Umeko und machte den Eindruck als würde es sie nicht weiter kümmern.
Sie steht bestimmt unter Schock, dachte Frey. Sie war zwar ein Dämon, aber nur ein einfacher Sukkubus. Er hatte gehört, dass diese kaum zu gewaltbereit waren, während andere Arten schnell mal übergriffig wurden. Aber wenn sie den Kopf nicht hierhergebracht hatte, konnte es eigentlich niemand anderes gewesen sein. Einen kurzen Moment dachte er an Shin, doch der war viel zu unschuldig... eigentlich nicht. Er schauderte innerlich, als er an das berechnende Lächeln dachte, während Shin ihn verführt hatte. Aber er konnte doch unmöglich zu so etwas imstande sein. „Ich sollte die Polizei rufen.", ergriff er wieder das Wort und drückte Umeko in einen der Stühle. „Es klärt sich bestimmt alles ganz schnell auf, ich werde dir zur Seite stehen."
Umeko sah ihn immer noch ausdruckslos an, als sie vermutete: „Du denkst es war Shin."
Frey wusste, dass es dumm wäre jetzt zu lügen. Jeder würde auf diesen Gedanken kommen, vor allem da Umeko ihm einmal erzählt hatte, dass ihr Sohn ein Mischling war und sie nicht wirklich wusste was der andere Anteil beinhaltete. Er biss die Zähne zusammen und nickte.
„Das denke ich ebenfalls.", seufzte sie. „Es wäre normal jetzt die Polizei zu rufen, oder?", ihr Blick löste sich von ihm und wanderte zu dem vereisten Kopf.
„Ja.", bestätigte Frey und war erleichtert, dass sich die Situation so leicht klären ließ. Er hatte von Anfang an gewusst, dass eine Beziehung zu Umeko etwas Einfaches war. Es war Unwahrscheinlich, dass sie ihm jemals Widerworte entgegenbringen würde. Mit leichter Genugtuung wandte er sich von ihr ab, um sich wenigstens im Schlafzimmer ein Paar Hosen überzuziehen und danach die Polizei zu rufen. Als sie plötzlich, entgegen seiner Erwartung, die Stimme erhob.
„Ich möchte das nicht.", murmelte sie.
Frey blieb stehen. „Es ist das Richtige und ich werde es machen, ob es dir nun gefällt oder nicht. Ich werde mich nicht daran beteiligen einen Mord zu vertuschen." Auf seine eigene Art wusste er, dass es feige war, aber er liebte Umeko nicht wirklich, wusste, dass es anders herum genauso war und fühlte sich zu nichts verpflichtet.
Er hörte wie sie aufstand.
„Versuch nicht mich aufzuhalten, nichts was du sagst kann mich umstimmen.", sagte er fest, ohne sich umzudrehen, damit es überzeugender war.
„Ach.", machte sie und ihre Stimme klang, als würde sie dabei lächeln. „Das ist wirklich schade."
Es geschah schnell. Eigentlich gar nicht so schnell. Doch weil Frey es genauso wenig erwartete, wie einen pinken Elefanten der plötzlich durch die Küche galoppierte, kam es für ihn viel zu plötzlich. Innerhalb weniger Sekunden trat Umeko hinter ihn und stieß ihm ohne zu zögern einen spitzen Gegenstand in den Hals. Sie ließ es stecken, ging zurück, setzte sich wieder auf ihren Stuhl und sah zu wie Frey realisierte, dass ein Küchenmesser in seinem Hals steckte. Zuerst versuchte er an sich herunterzublicken, was mit schrecklichem Schmerz verbunden war, während das erste Rinnsal Blut seine nackte Brust herunterlief. Wankend drehte er sich zu Umeko, die ihn voller Mitgefühl beobachtete. Mit zitternden Händen griff er nach dem Messer und zog es heraus. Sein ganzer Hals brannte, als er auf die Knie ging und das Messer neben ihm in eine Lache aus Blut fiel. Er brachte es kaum über sich zu sprechen. Jedes Wort bohrte sich wie die nächste Klinge in seinen Hals. „Aber du bist nicht so..." Er wandte sich in die Richtung in der er Umeko vermutete, denn sein Blickfeld wurde immer undeutlicher.
Wenn er noch richtig hätte sehen können, hätte er erkannt, dass Umeko wieder lächelte. „Darling, alltäglichen Konflikten gehe ich nur zu gerne aus dem Weg, aber hier geht es immerhin um meinen Sohn und am Ende bin ich immer noch ein Dämon..." Sie stockte kurz und fügte dann mit einem breiteren Lächeln hinzu: „Wenn ich so darüber nachdenke, ist es nur eine andere Art der Konfliktbewältigung. Ich entsorge lieber eine Leiche, als von der Polizei verhört zu werden."
Er wollte noch irgendetwas sagen, brachte aber nicht die Kraft auf und kippte schließlich zur Seite, sein letztes Leben ausatmend.
Umeko saß unbewegt auf ihrem Stuhl. Das Lächeln war in ihrem Gesicht eingefroren, während sie das Bild der blutverschmierten Küche und ihres toten Liebhabers verarbeitete. Es vergingen fast fünf Minuten in denen sie regungslos auf die riesige Blutpfütze starrte, während sich ihre Hand immer fester um die Lehne ihres Stuhls klammerte. Sie fuhr vor Schreck zusammen, als der Kühlschrank ein schrilles Alarmsignal von sich gab, weil das Eisfach zu lange offenstand und sich anfing aufzuwärmen. Sie schob es mit dem Fuß zu. Immerhin hatte es sie ein wenig aus der Trance geweckt. Benommen griff sie nach dem Telefon und wählte eine Nummer.
„Hallo meine Hübsche!", sagte sie so, als hätte sie gerade keinen toten und nackten Mann zu Füßen.
„Umeko, bist du es? Du weißt doch gar nicht ob ich gerade hübsch bin. Ich bin ein Elend.", kam es vom anderen Ende der Leitung.
Oh nein, dachte Umeko, nicht schon wieder dieses Theater. „Aber du siehst immer toll aus. Sag bloß er ist wieder weggegangen? Weswegen habt ihr euch gestritten?" Es lief immer auf das gleiche hinaus. Umeko rief ihre Schwester an, weil sie Hilfe bei etwas brauchte und es endete damit, dass sie ihrer Schwester half, weil der gerade etwas viel Schlimmeres passiert war. Meistens hatte es mit einem Eifersuchtsdrama ihres Ehemanns zu tun.
„Es war nur ein einziges Mal und wir wollten ...", der Rest war nicht mehr zu verstehen, weil Kano in Tränen ausbrach.
Umeko hörte ihr eine Weile beim Weinen zu und sagte dann mit besorgter Stimme: „Weißt du, vielleicht musst du auch mal da raus. Immer wenn ihr euch streitet, haut er ab. Du solltest das auch mal machen, tut dir bestimmt gut...", sie machte eine Kunstpause um Kano die Gelegenheit zu bieten sich mit der Idee anzufreunden. „Weißt du was? Warum kommst du nicht einfach für ein paar Tage zu mir! Ich kann dir die Stadt zeigen und wir machen uns eine schöne Zeit. Es gibt hier sowieso noch eine klitzekleine Angelegenheit bei der du mir helfen könntest und danach lassen wir es uns richtig gutgehen."
Von Kano kam ein Schniefen. „Ich weiß nicht. Yume hat sich extra die Zeit genommen herzukommen und ich kann ihn ja jetzt nicht einfach hierlassen."
„Er kann doch mitkommen! Ist ja genug Platz hier, seit Shin im Internat ist."
„Er ist was?"
„Erzähl ich, wenn ihr hier seid, ok?"
Kano schwieg, dann hört Umeko wie diese anscheinend den Hörer etwas von sich weghielt und dann rief: „Yume! Ich fahre für ein paar Tage zu deiner Tante, willst du mit?" Die Antwort konnte Umeko durch die Leitung nicht verstehen, doch ihre Schwester sagte nach kurzer Zeit: „Ok, wir sind auf dem Weg.", und sie war schon fast nicht mehr am Weinen.
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„Warum ist er nackt?", fragte er. Die beiden Schwestern sahen zu Yume, der weniger besorgt wegen der Leiche war, als vielmehr darüber wo er die Schüssel mit dem Kuchenteig hinstellen sollte. Verspritztes Blut in der Küche ging gegen all seine hygienischen Grundsätze. Während er nach einer sterilen Stelle Ausschau hielt, glitt sein Blick immer wieder zu dem Toten. „Na gut, ich schätze es wird jetzt niemand Lust auf frischen Kuchen haben. Ich friere es einfach ein."
„Nein.", sagte Umeko schnell. „Stell es in Shins Schlafzimmer. Da ist es kühl, ich habe vorhin gelüftet und die Heizung noch nicht angemacht."
Yume verschwand mit einem Nicken im Flur.
Kano deutete auf die sterblichen Überreste von Frey und warf ihrer Schwester einen zutiefst vorwurfsvollen Blick zu. Dabei sei angemerkt, dass es eher ein Blick war den man seiner Katze zuwarf, wenn sie ein totes Tier mit ins Haus brachte. Was soll das? Das kann ich jetzt wirklich nicht gebrauchen. Und sie sprach es aus: „Was soll das?"
„Er hat im Eisfach einen abgetrennten Kopf gefunden und wollte zur Polizei gehen, da ist es passiert.", platzte Umeko heraus. „Ganz automatisch."
„Warum ausgerechnet in der Küche?", fragte Yume, der die Schüssel in Sicherheit gebracht hatte und wieder anklagende Blicke in das Zimmer warf.
„Hat sich so ergeben."
„Ja da kann man nichts machen."
„Dachte ich auch."
„Warum ein Kopf?"
„Was?"
„Du sagtest er hätte im Eisfach einen Kopf gefunden."
„Ach so!" Umeko trat vorsichtig über Frey hinweg um das Gefrierfach zu öffnen. „Von mir ist der nicht, aber ich traue Shin das einfach nicht zu."
Sie sahen sich den Kopf an.
„Sieht hübsch aus.", kommentierte Kano.
„Ich kann auch nicht glauben, dass das Shin gewesen sein soll. Erstmal ist es für ihn physikalisch unmöglich jemandem so den Kopf abzureißen und dann ist Shin einfach... nun ja, Shin eben.", meinte Yume. „Er würde das nicht machen, oder?"
„Nein, wirklich nicht.", seufzte Umeko und klang dabei fast ein wenig enttäuscht. Sie sah zu ihrer Schwester. „Dürfte ich dich darum bitten, diese beiden Dinge wegschaffen zu lassen?"
Kano verdrehte die Augen, machte sich dann jedoch ans Werk mit dem Blut von Frey Zeichen auf den Boden zu malen. „Es wäre wesentlich einfacher, wenn das Blut frisch wäre.", beschwerte sie sich. Als sie fertig war, wurden die Fliesen von einem perfekten Beschwörungszirkel geschmückt. Da Inkubi und Sukkubi durch eine lange Geschichte der sexuellen Ausschweifungen genug menschliche Vorfahren hatten, hatten sie von ihnen die Fähigkeit geerbt funktionierende Beschwörungsmagie zu wirken. Jedenfalls theoretisch.
„Das ist immer wieder beeindruckend.", sagte Umeko.
„Warum hast du es nie gelernt?", fragte Yume seine Tante.
Sie hob die Augenbrauen. „Wahrscheinlich aus dem gleichen Grund, warum du es hingeschmissen hast."
„Ah." Yume dachte an die Aussicht auf all die Stunden die es brauchte um allein die einfachste Form der Beschwörungssprache zu lernen und die beinhaltete nur hundertdreizehn von zwölftausend Zeichen und konnte höchstens handtellergroße Teufel beschwören, die man dann noch umsorgen musste, weil sie sehr schnell starben.
Kano streckte derweil die linke Hand über den Kreis und rief:
„Oh, Dunkler Prinz auf schwarzen Schwingen. Krieger hast befohlen, Krieger warst gewesen. Dientest Lilith, warst nur ihr ergeben und so bist du nun auch mein. Ich rufe dich herabzusteigen und vor mir das Haupt zu neigen. Malphas!"
Kaum hatte sie aufgehört zu sprechen, zog sich die Luft im Raum zusammen, bis sich über dem Beschwörungskreis eine Ansammlung von Dunkelheit bildete. Sie wurde langsam zu schwarzen Federn, die sich öffneten und zu drei Flügelpaaren wurden, in deren Mitte sich Malphas befand. Die Decke war etwas zu niedrig um zu schweben und er musste den Kopf etwas einziehen. Der Kontrast den er zu der Tatsache bildete, dass er sich in einer Einbauküche befand, verstärkte dazu noch das allgemeine Erscheinungsbild von ihm. Sein muskulöser Oberkörper war nackt, was in Betracht auf seine drei Flügelpaare nur als praktisch galt, jedoch auch sehr viele Blicke auf sich ziehen konnte. Wie auch jetzt.
„Vielleicht hätte ich mich beim Lernen doch mehr anstrengen sollen.", murmelte Yume seiner Tante zu, die ihm wissend zublinzelte.
„Wer wagt es mich zu rufen?", fragte Malphas mit dramaturgisch hochwertiger Stimme.
„Ich, die ich das Erbe der Lilith in mir trage!", antwortete Kano und hob ausdrucksvoll die Hände in die Luft.
„Und was wollt ihr? Ihr, die ihr das Erbe der Lilith in euch tragt?!", setzte Malphas nach.
Kano deutete unter ihn.
Malphas sah unter sich, erschrak und stieß sich den Kopf an der Decke, als er ein paar Zentimeter höher in die Luft glitt. „Scheiße! Ich habe dir doch gesagt, dass du kein echtes menschliches Blut verwenden musst und dann auch noch in einer Küche! Was hast du dir dabei gedacht?!"
„Immer mit der Ruhe!", sagte Kano, während Ihr Sohn und ihre Schwester den Beschworenen ungläubig musterten. „Die Leiche war schon vorher da. Ich dachte, wenn ich mal Blut zur Verfügung habe, kann ich es auch benutzen. Ich will, dass du die Leiche wegschaffst."
„Deswegen hast du mich beschworen?!"
„Ja. Da ist auch noch ein Kopf. Im Gefrierfach."
Malphas' Augenlid zuckte, dann beugte er sich in der Schwebe nach unten um einen Blick in das Gefrierfach zu werfen. „Tatsächlich.", sagte er in betroffenem Ton. „Ist das alles?"
„Ja. Gehe fort und nimm sie irgendwohin mit, mach das sie nicht mehr auftauchen.", sprach Kano wieder mit herrschaftlicher Stimme.
„Ok.", sagte Malphas und sah dann plötzlich zu Umeko. „Wie geht es deinem Kind?"
Sie sah überrascht aus. „Ihm geht es gut, aber woher weißt du, dass ich ein Kind habe?"
„Machst du Witze? Alle wissen von Shin. Ich mach mich dann mal auf den Weg." Und er verschwand, ohne dass jemand vorher noch die Gelegenheit hatte etwas zu erwidern. Mit ihm ging der verstorbene Frey und der tiefgefrorene Kopf.
„Was hat er damit gemeint?", wunderte Umeko sich laut.
Kano zuckte mit den Schultern. „Ich würde seinen Worten manchmal lieber nicht so viel Gehör schenken. Er neigt zu leichtem Wahnsinn. Einmal wollte er meinem Mann und mir erzählen, dass wir Lilith persönlich seien. Hach... was er wohl gerade macht...", sie seufzte und dachte an ihren Gatten.
Sie säuberten die Küche von dem zurückgelassenen Blut und aßen anschließend Kuchen. Trotz allem hatte der Tag doch noch seine angenehmen Seiten.
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