Bruchstücke Teil 3
Eine warme Spätsommernacht, die das Atmen draußen schwermachte. Und innerhalb von Gebäuden stellte es sich für ihn als unmöglich heraus. Deswegen saß er im Garten und sah eifersüchtig hinauf zu den beleuchteten Fenstern, aus denen die dumpfen Geräusche und Stimmen einer belebten Veranstaltung klangen. Der Garten hingegen war kaum beleuchtet und der Himmel war verhangen, so dass jeder einzelne Schatten wie eine auflauernde Gefahr wirkte. Trotzdem schloss Veil die müden Augen und lehnte sich in die reich verzierte Bank, auf der er Platz genommen hatte. Sein Brustkorb schmerzte, das Atmen wurde jedoch allmählich wieder erträglich. Manchmal passierte es, dass er sich einfach nicht mehr wohl fühlte und dann musste er nur noch weg, als könnte er somit auch sich selbst entfliehen. Die frische Luft, auch wenn sie in der Stadt nie wirklich frisch war, tat ihm gut. Nachdem er sich beruhigt hatte, stand er auf um noch eine Runde durch den Garten zu spazieren und danach wieder in die Tanzsäle zurückzukehren. Er wollte niemanden auf sich warten lassen, auch wenn die Chancen hochstanden, dass noch keiner sein Fehlen zur Kenntnis nehmen würde.
Er lief an den hohen, mit Efeu überwucherten Mauern entlang, die das Anwesen von dem Rest der Gesellschaft absonderte. Irgendwann blieb er stehen um sich mit dem Rücken dagegen zu lehnen. Es fühlte sich surreal an, dass er einst auf der anderen Seite gestanden haben soll und dass ihn jetzt nur ein knapper Meter von einer Welt des Elends trennen sollte. Vielleicht lag es an dem Winkel, vielleicht daran, dass er nur ein kurzes Stück von dem eisernen Gartentor getrennt war, aber er konnte ein Gespräch vernehmen, dass auf der Straße hinter der Mauer geführt wurde. Eines der Gespräche, das in dunklen unwirklichen Nächten und in Einsamkeit geführt werden sollte, in der stummen Hoffnung, dass es dort für immer bleiben würde.
„Du weißt was für Auswirkungen es haben wird.", ertönte eine männliche Stimme. Es war etwas zu laut und er passte sich schnell in seinem nächsten Satz an und flüsterte: „ich bitte dich darum. Du treibst dich in den Ruin, niemand weiß was dich danach erwartet."
Ein Lachen, dann sagte eine vielleicht weibliche Person: „Du scheinst nicht ganz zu verstehen, dass es mir egal ist. Es kommt nur auf die Tat an. Ich weiß, dass es zwischen den Fronten so viel Spannung gibt wie schon seit Jahren nicht mehr und das der Tot eines großen Mannes", wieder ein Lachen, „für mehr Chaos sorgen wird, als es allen guttut. Aber seien wir mal ehrlich: Ist eine solche Tat nicht genau das auf was alle warten? Am Ende ist es egal wer es warum getan hat."
„Rache ist keine Lösung und der Tot eines Stadthalters wird eine etwas höhere Kategorie sein, als ein wenig Chaos. Lia, wir sprechen hier von einem potentiellen Krieg!"
Veil hatte die Augen geschlossen und den Kopf fest gegen die steinerne Wand der Mauer gedrückt, von der er sich jetzt wünschte, dass sie bis zum Himmel hinaufreichen würde. Nur um ihn von diesen Leuten zu trennen. Jemand plante es, den Stadthalter zu ermorden, den Mann, in dessen Gunsten Veil ein ausgesorgtes Leben führen konnte. Was sollte er dagegen ausrichten? Was konnte er denn schon dagegen ausrichten. Am besten wäre es, sich sofort in den Palast zu stehlen und jemandem Bescheid zu sagen. Aber gerade als er den Beschluss gefasst hatte und leise aufstehen wollte, fing die Luft um ihn herum wieder an schwer zu werden. Er taumelte und stieß rücklinks gegen die Wand zurück, während er verzweifelt versuchte Sauerstoff in die Lungen zu bekommen. Schmerz durchzog seinen Rachen, er konnte nicht mehr an sich halten und fing an zu husten. Sofort hielt er sich die Hand vor den Mund um es zu unterdrücken, aber es war zu spät. Von der anderen Seite der Mauer kam die Sorte von Stille, die entstand, wenn man angespannt nach etwas lauschte. Veil lauschte mit zugehaltenem Mund zurück, bis einer von den beiden Fremden von der anderen Seite fragte: „Was war das?"
Sofort rannte er los, verfing sich im nächsten Gebüsch, landete ungeschickt und hustend in einem Blumenbeet, rappelte sich auf und stürmte tapfer weiter. In der selben Zeit hatten es die beiden Verschwörer jedoch geschafft zusammen über die Mauer zu klettern. Veil kam nicht mehr sehr weit, nicht einmal bis in das Sichtfeld der beleuchteten Fenster, als ihn jemand um den Bauch packte und unsanft zu Boden riss. „Einfach perfekt!", sagte die Person über ihm genervt und an der Stimme erkannte er, dass es sich um Lia handelte. Sie sah zu ihm hinunter und Veil versuchte panisch seinen Körper dazu zu zwingen wieder normal Luft aufzunehmen, doch alles was er zustande brachte, war ein flaches Atmen, das es ihm nicht ermöglichte um Hilfe zu rufen. Lia zog ein dünnes Messer hervor und hielt es ihm an den Hals.
„Warte!", sagte der andere in gedämpftem Ton.
„Wie bitte?", Lia hielt die Klinge an Ort und Stelle, sah aber zu ihrem Begleiter, der außerhalb von Veils Sichtfeld war.
„Normal bin ich auch dafür Zeugen sofort zu eliminieren, aber wenn sie hier seine Leiche finden, ist das viel verdächtiger. Sie dir doch mal an was er trägt.", Die Stimme klang kälter als bei dem Gespräch vorhin, als würde man versuchen sich damit bösartiger darzustellen.
Lia sah an Veil hinunter. „Eine Palasthure.", sagte sie trocken.
„Es kommt ab und zu vor, dass solche Leute abhauen. Nehmen wir ihn einfach mit, dann können wir ihn auch gleichzeitig nach wichtigen Informationen ausfragen und danach immer noch beseitigen.", argumentierte er.
„Gut.", Lia packte Veil grob am Arm und zog ihn mit sich nach oben. Doch er schaffte es sich loszureißen, auch wenn sein Brustkorb sich zerquetscht anfühlte und schmerzte.
„Ich verkaufe meinen Körper nicht.", sagte er mit so viel Empörung, wie es mit einer angsterfüllten Stimme nur möglich war. „Ich bin keine Hure!"
Der andere trat endlich aus den Schatten der Bäume, doch bevor Veil ihn richtig erkennen konnte, boxte dieser ihm Kurzerhand in den Bauch und stützte ihn anschließend ab, damit er nicht zusammenklappte. „Was ist das denn schon anderes als Hurerei? Sich von reichen Leuten aushalten lassen, damit man ihnen mit der eigenen Schönheit Gesellschaft leistet. Widerlich.", flüsterte er Veil ins Ohr. Wobei diesem auffiel, dass die Stimme wieder warm klang, was das Geschehen irgendwie noch erschreckender werden ließ. Doch seltsamerweise war der Schmerz von dem Schlag gar nicht so schlimm, vielleicht, weil er von den anderen Dingen ablenkte.
„Ich dachte wir wollten ihn am Leben lassen?", fragte Lia belustigt.
„Davon stirbt man nicht.", kam als Antwort und er stützte Veil bis zu Mauer, wo sie ihm beide beim Klettern halfen.
So schnell bin ich also wieder auf der anderen Seite, dachte Veil. Es war nicht so schlimm wie er es sich in seiner Erinnerung zurechtgelegt hatte. Die Luft war fast genauso, nur intensiver und menschlicher und voller geflüsterter Versprechen, dass Lia ihn umbringen würde, wenn er auch nur eine einzige verdächtige Bewegung machte. Er hatte sich schon lange nicht mehr so lebendig gefühlt.
„Du musst es Dan nachsehen.", sagte Lia zu ihm, während sie in eine der dunklen Seitengassen einbogen, vor denen die Erwachsenen einen als Kind immer gewarnt hatten. „Er hat etwas gegen die Leute aus dem Palast. Vor allem die, die sich von dem Palast aushalten lassen."
„Dan muss dann ja über ein ziemlich begrenztes Denkvermögen verfügen.", sagte Veil und musste dabei lächeln, obwohl er ahnte was er mit diesen Worten anstellte. Es bestätigte sich, als Dan ihn am Kragen packte und gegen die nächste Hauswand drückte.
„Dann sag mir doch, wie jemand wie du in den Palast gekommen ist, während andere auf den Straßen ums Überleben kämpfen. Du siehst doch genauso auf alle anderen herab, wie die Leute dort oben. Du hast keine Ahnung von der richtigen Welt. Was hat jemand wie du schon getan?", Dans Stimme war fest und voller Abscheu.
„Ich weiß es nicht.", antwortete Veil mit fester Stimme. „Aber vielleicht haben sie ja recht, Leute wie du gehören auf die Straße." Und mit letzter Kraft trat er Dan so fest er konnte an eine sehr unfaire Stelle, riss sich los und rannte weg so schnell ihn seine Beine noch tragen konnten. Hinter sich hörte er Dan fluchen und anschließend ein Lachen, das vermutlich von Lia stammte.
Er rannte weiter, um die beiden Entführer endlich hinter sich zu lassen, obwohl er nicht wusste ob er dafür überhaupt schnell genug war. Bestimmt waren zwei Personen, die tagtäglich vor allem weglaufen mussten, besser zu Fuß als er, der immer kränker wurde und fast den ganzen Tag sitzend oder schlafend verbrachte. Irgendwann verlor er die Orientierung und auch die Motivation weiterzulaufen. Sein ganzer Körper schmerzte und er wischte sich mit dem Handrücken über den Mund, nur um mit einem dumpfen Gefühl im Magen festzustellen, dass Blut in seinem Gesicht klebte. Erst jetzt merkte er, dass er sich in einer belebten Straße befand, die er jedoch nicht kannte. Jemand rempelte ihn an und entschuldigte sich nicht. Veil stolperte zum Straßenrand, wo er nicht so leicht Gefahr lief, jemandem im Weg zu stehen. Eben noch am Rennen, war er plötzlich sehr unsicher auf den Beinen und kam nur langsam voran. Seiner Kraft beraubt, setzte er sich schwer atmend, auf die Bordsteinkante. Er überlegte wie lange er hier warten musste, bis sie ihn finden würden oder wie lange er hier warten musste, bis es mit ihm zu Ende ging. Es dauerte keine drei Atemzüge, bis er von jemandem angesprochen wurde. Ein Mann mit langen fettigen Haaren, der jedoch sehr gut gekleidet war, beugte sich zu ihm herunter und grinste.
„He Kleiner? Bist du auf Entzug?"
„Was?", Veil sah auf. „Ich bin krank. Ich werde sterben."
„Ach so?", der Mann musterte ihn nachdenklich. „Siehst aber gar nicht schlecht aus. Wie wäre es damit: Ich gebe dir etwas mit dem du dich besser fühlst und dafür arbeitest du ein wenig für mich." Bevor Veil darüber viel nachdenken konnte, hatte der Mann schon seine Hand genommen und zog ihn zu sich hoch. Veils Beine waren von der Anstrengung noch so schwach, dass er einknickte und der Mann ihn lachend abfing und dann hinter sich herzog. Veil wusste nicht mehr genau was dann passierte, weil ihm immer wieder schwarz vor Augen wurde und der Fremde ihm im nächsten Moment etwas zu trinken gab, dass ihm auf sehr unangenehme Weise zu Kopf stieg. Jedoch verbannte es auch den Schmerz der schleichenden Vergiftung und Veil begrüßte es erleichtert. Er sah zu seinem Begleiter auf. Sie befanden sich an einer Bar, in der sich viele Personen aufhielten, die sie entweder beobachteten, oder mit sehr intimen Dingen beschäftigt waren.
„Danke.", sagte Veil, dessen Stimme sich rau anfühlte, jedoch nicht mehr schmerzte. „Was war es, dass ich für dich tun kann?"
Der Mann sah sich um und schien sich an den vielen fremden Blicken zu stören. Doch dann beugte er sich vor und flüsterte Veil etwas zu. Es war schmutzig und falsch, aber Veil lächelte trotzdem. Wenn es etwas gab, was er in den letzten Jahren gelernt hatte, dann war es die Dinge zu verdrängen.
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Als er wieder zu sich kam, lag er zusammengekauert und nackt zwischen verschmutzen Bettlaken. Trotz allem, trotz dem eindeutigen Schmerz an gewissen Stellen seines Körpers, hatte er sich lange Zeit nicht mehr so gesund gefühlt. Ob es an dem Mittel lag, dass der Mann ihm gegeben hatte? Vorsichtig richtete er sich auf, um die Situation einzuschätzen in die ihn seine eigene Leichtsinnigkeit gebracht hatte. Das Zimmer war gar nicht so heruntergekommen, nur das Bett in dem er sich befand war mit Blut und anderen Dingen beschmutzt. Mit zitternden Händen untersuchte er seinen Körper und spürte eine panische Übelkeit in sich aufsteigen. Dann wanderte sein Blick hinab, zum Boden des Zimmers, während er sich einredete, dass es alles sein eigenes Blut sei. Doch die abgerissene Hand die neben ihm auf der Bettdecke lag, konnte nicht von ihm stammen. Er sah auf und direkt in die Augen von Ren, der im Schneidersitz vor ihm saß und sein Erwachen stumm beobachtet hatte. Die Hände wie in rote Farbe getaucht, der Mund mit Blut verschmiert. Ankamna lehnte hinter ihm an der Tür des Zimmers, zu seinen Füßen eine Masse auf Fleisch und Blut und ein abgetrennter Kopf mit blutverklebten langen Haaren.
„Wir sind nicht rechtzeitig hier gewesen.", sagte Ren. „Sie hatten schon angefangen dich zu..."
„Lasst uns sofort durch!", wurde Ren plötzlich von einer sehr energischen Stimme unterbrochen, die von der anderen Seite der Tür kam und langsam lauter wurde. „Wir wissen genau, dass er hier ist und es ist mir egal, wir haben ihn zuerst gefunden!" Kurz darauf hämmerte jemand von außen gegen die Zimmertür und rief: „Öffnet sofort die Tür, oder ich breche sich auf und danach sind eure Köpfe dran!"
Ankamna genehmigte sich ein kurzes Lachen und trat zur Seite, so dass Dan fast mit der Tür zusammen ins Zimmer stolperte. Er fing sich jedoch rechtzeitig ab, wobei Lia ihm half, indem sie ihn am Arm festhielt. Beide blickten schockiert auf das Gemetzel, das hier veranstaltet worden war, nicht zuletzt auf Ren, der vor Veil auf dem Bett saß und aussah, als hätte er dies alles zu verantworten, was wohl der Wahrheit entsprach, vermutete Veil.
„Das tut mir wirklich leid, aber ich glaube wir sind euch mit dem Köpfe-einschlagen zuvorgekommen.", sagte Ankamna. „Wenn ihr uns bitte in Frieden lassen würdet, wir haben hier noch eine wichtige Angelegenheit zu klären." Damit wies er um sich und ließ alle im Unklaren, was genau er damit meinte.
Lia fand ihre Stimme, im Angesicht dieser Szene, sehr schnell wieder und sagte: „Nicht ohne ihn. Er gehört zu uns."
„Oh wirklich?", erkundigte Ankamna sich. „Was ist er denn für euch?"
Unfähig sich anders zu artikulieren, begann Veil langsam den Kopf zu schütteln. Ankamna schien die ganze Sache viel zu viel Spaß zu machen und Ren schien viel zu bereit zu sein, jeden Moment aufzuspringen um ein erneutes Blutbad anzurichten. Er kannte die beiden schon so lange und er hatte noch nie eine solche Angst empfunden, selbst nicht als er herausgefunden hatte, dass Ren ihn vergiftete. In diesem Moment sah er zwei Monster ohne falsches Lächeln vor sich, auch wenn Ren dabei traurig und müde aussah.
„Er ist unsere Geisel!", rief Dan, der versuchte seine offensichtliche Angst mit Wut zu überspielen.
Veil nahm all seine Kraft zusammen um „Nein!" zu rufen, doch es kam ein sehr kläglicher Laut dabei heraus.
Doch Ankamna hatte Dan schon am Nacken gepackt und mit einer spielerischen Leichtigkeit vor sich auf die Knie gezwungen. Bevor er jedoch seine Hand heben konnte, ertönte ein lauter Knall, der alle zusammenzucken ließ. Nach einem Augenblick der erwartungsvollen Stille, sah Ankamna an sich herunter. Auf seiner Brust zog sich ein Blutfleck durch den Stoff seiner Kleidung. Ein Blick zur Seite, Lia hatte eine Pistole in der Hand, die sie jetzt auf Ren richtete. „Dan steh auf und du ziehst dir was an und kommst mit uns.", sagte sie, Ren noch immer im Visier, während Ankamna wie in Zeitlupe zu Boden sank.
Er wünschte er könnte sich vorher waschen, vielleicht würde dann etwas von dem dumpfen Gefühl weggehen. Veil versuchte aufzustehen und merkte, dass seine Glieder schmerzten und zitterten, doch er schaffte es und zog sich beschämt seine Hose und Oberteil an, die eingerissen neben dem Bett gelegen hatten. Danach sah er zu Ren, der seinen Blick mied. „Komm mit.", sagte Veil belegt.
Ren starrte ihn ausdruckslos an.
„Natürlich, nehmen wir den anderen Killer mit uns...", murmelte Dan nervös, doch sagte nichts dagegen. Der Schreck, den Ankamna ihm soeben zugeführt hatte, saß noch zu tief. Noch nie hatte ihn jemand so leicht überwältigen können und voller Angst sah er zu dem regungslosen Körper seines Angreifers herunter.
„Nein.", sagte Ren.
„Bitte...", flehte Veil schwach.
Ren seufzte, legte den Kopf kurz in den Nacken und sah dann wieder zu Veil, den Blick plötzlich klar. „Wir wussten von Anfang an, wo du dich befindest. Ich habe von einem der Fenster im Palast gesehen, dass du entführt wurdest und uns war auch klar, dass du in deinem Zustand irgendetwas Dummes tun würdest. Menschen neigen zu Wahnsinn, wenn sie nichts mehr zu verlieren haben. Und tatsächlich hast du dich von diesem Abschaum beschwatzen lassen." Er stieß mit dem Fuß gegen einen abgetrennten Kopf. „Wie unglaublich dumm. Wie unglaublich selbstzerstörerisch. Es ist nicht so, dass du heute schon tot bist! Also sagte Ankamna, dass wir warten sollen und wir warteten, bis sie fast mit dir fertig waren und dann erst haben wir sie getötet. Einen nach dem anderen, weil es viel mehr Spaß macht, wenn sie mitbekommen wie sie getötet werden. Willst du noch immer, dass ich mit dir komme?"
Veil antwortete nicht mehr. Es gab nichts, dass es noch zu sagen gab und er lief stumm an ihm vorbei zu Dan und Lia, die ungeduldig auf ihn warteten. Niemand hielt sie auf, als sie den Flur hinunterrannten und hinauf auf die Straße liefen, um den Tatort hinter sich zu lassen. Obwohl Veil schwach auf den Beinen war, fiel es ihm erstaunlich einfach seinen Weg fortzusetzen und eine gefühlte Ewigkeit später saßen sie in einer der öffentlichen Bahnen, die sie an den Stadtrand bringen sollte. Die Sitzbank war unbequem, es roch unangenehm, doch Veil war so erschöpft, dass er irgendwann einnickte.
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Ren wartete, bis er Veil und die beiden anderen nicht mehr hören konnte und sie das Gebäude verlassen hatten. Dann stand er auf, ging um das Bett herum und kniete sich neben Ankamna auf den Boden. Er stupste ihn vorsichtig an, doch es kam keine Reaktion. Dieses Mädchen mit der Waffe musste sehr gut gezielt haben.
Wie schön.
Kurze Zeit später stand das Haus in Flammen und zwischen dem Chaos und den Löscharbeiten rannte ein kleiner Fuchs die belebten Straßen hinunter und verschwand in der Nacht.
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