2. Kapitel

Seraphine:


Langsam schlenderte ich durch den Wald und bückte mich ab und zu nach einer Walderdbeere und legte sie in meinen Korb.
Ich hatte vor einen Erdbeerkuchen zu backen. Die Erdbeeren auf dem Markt waren mir zu teuer, daher habe ich kurzerhand entschlossen die Erdbeeren im Wald zu pflücken. Wilde Erdbeeren sind viel kleiner als andere, daher musste ich eine ganze Menge mehr pflücken.
Ich stieg über einen umgefallenen Baumstamm und landete auf einer Lichtung.

Auf der lichtung roch es nach Rauch. Zuvor hatte ich es auch gerochen, aber seit dem ich auf der Lichtung war, war der Geruch viel Intensiver.
Ich schaute mich um und in der Ferne konnte ich ein Zeltlager mit einem kleinen Lagerfeuer sehen.
Ich wollte kein Ärger haben und wollte meinen Spatziergang auch lieber alleine fortsetzten, daher drehte ich mich um und wollte wieder ins Dickicht der Waldes verschwinden, aber da hatte ich die Rechnung ohne die Leute gemacht, die dort ein Zeltlager aufgebaut hatten.

,,Hey du da! Bleib sofort stehen!"
Vor Schreck machte ich auf dem Absatz kehrt und lief zurück ins Dickicht des Waldes. Was hatte ich eben nochmal gesagt? Ach richtig! Ich will kein Ärger.

Ich hob mein Kleid an und hüpfte über größere Äste. Hinter mir hörte ich wie sich mehrere Männerstimmen zu der einst alleinigen hinzumischten.
Ich habe keine Ahnung was sie von mir wollen, ehrlich gesagt will ich es aber auch nicht herausfinden. Daher rannte ich immer weiter in den Wald hinein.

Ich glaube Hufe zu hören. Das ist überhaupt nicht gut! Mit Pferden werden sie mich schneller  aufgeholt haben, als sie es eh schon würden. Warum musste ich auch immer diese riesigen Kleider tragen?

Ich renne immer schneller, doch ich kann das unausweichliche nicht aufhalten und so kommt es wie es kommen musste.
Sie schnappten mich.
Einer der Männer der exremst nach Alkohol stank, warf mich über seine Schulter und trug mich zu seinem Pferd, während ich auf seinem Rücken herumtrommelte und schrie er solle mich runter lassen.
Natürlich, wer hätte es gedacht tat er es nicht!

Auf dem Rücken seines Pferdes, schwang er sich auch hinten drauf und ich wurde an seine Brust gepresst. Sein Körpergeruch, der überhaupt nicht mal im geringsten angenehm roch, drang mir in die Nase. Ich musste mich zusammenreißen nicht zu würgen und trotzdem selbstsicher zu wirken.

 ,,Was wollt ihr von mir? Lasst mich sofort gehen!"

Der Mann hinter mir begann zu sprechen, was die Situation Geruchstechnisch nicht grade verbesserte.  ,,Das wissen wir meine Schöne, aber wir wollen ja nicht, dass du uns bei deinem König verpetzt!" 

Aus den Reihen seiner Männer konnte man grunzen hören was an ein lachen erinnerte. Ich musste mich wirklich zusammenreißen mich nicht gleich zu übergeben. 

 ,,Daran habe ich doch überhaupt kein Interesse! Welchen Vorteil würde ich denn daraus ziehen?"

,,Wieso sollten wir denn so eine Schönheit wie dich wieder gehen lassen? Selbst wenn du nichts von dem Kopfgeld, welches auf uns gesetzt wurde weißt, vielleicht können wir dich ja noch gebrauchen?  

Was meint ihr Männer, auf dem Schwarzmarkt gibt es bestimmt eine menge Geld für sie, wenn ich sie nicht selbst behalte!"

Ein zustimmendes Grummeln kam von den anderen.
Na super, wieso muss sowas immer mir passieren? Wird direkt nach ,,zu geizig um Erdbeeren zu kaufen" in meinen Lebenslauf geschrieben.

Ein junger Mann der augenscheinlich nicht wirklich in die Gruppe passte ritt ein Stück vor und meldete sich zu Wort  ,,Boss wir sollten schnell über die Grenze, im Land der Werwölfe sind wir sicherer als hier."

Oh mh ja ein schlauer Einwand! Wegen des Packts,  dass die magischen Wesen keine Menschen töten dürfen, da sie quasi wehrlos sind.

,,Na dann, war schön euch kennengelernt zu haben. ich muss jetzt leider wieder los aber ich wette ihr findet eine andere Geisel, die Spaß an einem Ausflug ins Reich der Werwölfe hätte. Man sieht sich! ... hoffentlich nicht " Den letzten Teil flüsterte ich eher zu mir selbst. Selbstbewusst schwang ich mein Beim über den Kopf des Pferdes und war bereit abzusatteln als ich grob am Arm gepackt wurde.

 ,,Das würde dir so passen was? Du junges Fräulein bleibst schön hier."

Bei diesem Satz gab er mir einen Kuss auf die Wange, den ich angewidert mit meiner Hand wegwischte.
Hinter mir hörte ich nur wie dieser Ekel über mich lachte.

Es gab wohl eine Planänderung. Statt Erdbeerkuchen bekam ich heute einen unangenehmen Ritt über Stock und Stein mit ebenfalls unangenehm riechenden Typen. Wir ritten jetzt schon Seit stunden ohne Pause und mein Hintern tat höllisch weh.

Der Mann hinter mir kam mir immer näher und flüsterte mir in mein Ohr, dass ich, wenn wir die Grenze überquert hatten, bloß die Klappe halten sollte.

Tzz das kann der sich abschminken. Das ist meine Chance!

Plötzlich standen drei, riesige graue Wölfe vor uns, die uns den Weg versperrten.
Der mittlere verwandelte sich ohne weiteres wieder in einen Menschen. Ich dachte, es würde schmerzhaft sein oder zumindest so aussehen. Aber ganz im Gegenteil es schien ihm leicht zu fallen.

Der nun Mensch fragte: ,,Was ist euer anliegen?"

Darauf antwortete natürlich kein anderer als der ekelhafte Typ hinter mir. warum konnte nicht mal jemand anders sprechen? So langsam halte ich das nicht mehr aus.  ,,Wir würden gerne in das Land der Werwölfe passieren."

Skeptisch betrachtete er die Gauner und ließ sein Blick durch die Reihen schleifen. Sein Blick blieb aber an mir hängen.

,, Und was sucht solch eine Ansehnliche Frau, bei so einer Bande wie eurer?"

Schon wieder dieses Thema, warum müssen alle Männer die Frauen bloß auf ihr Äußeres reduzieren. Vielleicht bin ich ja mit dieser Bande verwandt? Oder ich habe einen von ihnen geheiratet? 

,,Das ist meine Gemahlin, und wenn ihr nichts dagegen hättet, würden wir gerne weiter. Wir müssen heute noch bellway erreichen."

Wie bitte? ich würde doch niemals einen von diesen Kerlen heiraten! Und schon garnicht den da.  Außerdem war das mein Argument!

Mein Gedankenschwall wurde durch ein Messer an meinem Rücken gebremst. Das kalte Metall schmiegte sich an den Stoff meines Kleides, während ich das lächeln des nun-nicht-mehr-Fremden fast schon spüren konnte. Unter diesen Umständen sollte ich vielleicht doch lieber den Mund halten.

Immer noch skeptisch blickte uns der mittlere hinterher aber schien uns durch zu lassen.

Als sich die Banditen in Sicherheit wogen rief er aber doch noch etwas hinterher: ,,Wieso riecht sie dann nicht nach euch? Hey sofort stehen bleiben!"

Die Männer gaben den Tieren die Sporen und wir gewannen an Tempo, als ich aber zurück sah, konnte ich sehen, dass die Wölfe in eine Komplett andere Richtung rannten.
Damit war auch meine Letzte Hoffnung verflogen. Tolle Wächter! Sind Werwölfe blind? Wir sind doch direkt vor denen.

Plötzlich ertönten Fanfaren, erst von vorne und dann von allen Seiten. Die Pferde blieben sichtlich überrascht stehen, und eine Minute später, konnte man die Garde des Königs der Werwölfe sehen.

Der Funken Hoffnung, welcher eben flöten ging, erschien wieder und mir viel nichts besseres ein ihn zu ergreifen.

 ,,Hilfe! Helft mir, ich wurde entführt!"

Ich schrie um mein Leben und zappelte wie wild, damit die Garde merkte, dass etwas nicht stimmte.

Den Mann hinter mir ließ das aber auch nicht kalt ,,Das war ein großer Fehler meine kleine!"
Wie aus dem nichts, tauchte wieder das Messer an meinem Rücken auf. Schockgefrohren blieb ich bewegungslos sitzen. Daran hatte ich garnicht mehr gedacht.

Mit einem Schmerzerfüllten Schrei meinerseits schubste er mich vom Pferd und ich ging zu Boden. Bevor ich Ohnmächtig wurde.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top