Kapitel 2

Wir wanderten jetzt schon einen Tag. Kiba hatte recht....es war sterbens langweilig -.-  Was noch die Situation verschlimmerte, war, dass ich beschlossen hatte, nicht mehr mit Kiba zu reden...denn ich war immer noch beleidigt. Ich ging schnell, vor ihnen, damit ich nicht in ihre Gesichter hätte sehen müssen. Was fällt es ihm ein, mich vor dem Sunagakure - Heini zu demütigen?! Letztendlich hatte Akamaru wieder die Seiten gewechselt, was zu meiner Laune nicht gerade beitrug. Ich muss mich zusammenreißen! Ich atmete tief ein und fragte: "Wollt ihr vielleicht eine Pause machen?" Dann blickte ich nach hinten.

Akamaru schleifte kiba hinter sich her, der anscheinend zusammen gebrochen war. Der Mann blickte mich dankend an und wischte sich den Schweiß von seiner Stirn, ehe er auf die Knie fiel und stark nach Luft rang. "Oh...Ups", war das einzige was ich sagen konnte. Wir waren schon am Anfang der Wüste angekommen, was eigentlich zwei Tage entfernt lag. Ich kniete mich zu Kiba. Seine Augen waren immer noch geschlossen. "Und du willst ein Chunin sein?", beleidigte ich ihn. Er reagierte jedoch nicht. Ich musterte ihn. Ich hatte dieses Gesicht schon oft gesehen, aber wenn er schlief, sah es verändert aus. Es war...viel hübscher. Er hatte hohe Wangenknochen, volle Lippen und lange Wimpern, für die jedes Mädchen mal schnell jemanden um die Ecke gebracht hätte. Ich kannte ihn schon so lange und trotzdem entdecke ich immer wieder neues an ihm. Ich bin so froh, das er mit mir befreundet ist.

Rückblende

Ich war immer allein. Ich hatte es nie anders gekannt. Klar hatte ich meine Familie und auch reichlich Freunde, aber sie bedeuten mir nichts. Ich fühlte mich trotzdem immer alleine. Es ist schwer das einzusehen, aber wenn man es einmal getan hatte, war es leicht. Mein Leben war bedeutungslos geworden. Nein. Es war immer bedeutungslos gewesen. Ich saß auf einer Wiese. Es ist so schwer jemanden zu finden, dem man wirklich traute. Ich hatte mich wieder mit meinen Freunden gestritten. Wenn man sie Freunde nennen konnte. Ich hatte mich nur mit ihnen angefreundet, um möglicherweise dieses Leeregefühl loszuwerden. Ich wollte wissen, wie sich die anderen fühlten, wenn sie mit ihren Vertrauten lachten, sich mit ihnen trafen oder sich Geheimnisse erzählten. Aber es machte es nur schlimmer. Ich konnte ihnen nicht dieses Gefühl geben. Ihr hält mich jetzt sicherlich für eigenartig, aber hat nicht jeder mal dieses Gefühl?  Bei mir war es halt einfach auf Dauerzustand eingeschaltet.

Ich starrte auf die Gänseblümchen auf der Wiese. Wo immer eins war, war das nächste nie fern. Und ich behielt immer recht. Zwei Meter weiter war ein weiteres. Ich seufzte und musste mir ein paar Tränen weg wischen. "Was ist den los?", fragte plötzlich jemand. Ich schreckte erschrocken zusammen, wischte mir hastig die Tränen weg und starrte die Person an. Es war Kiba aus meiner Klasse. Ich wette, er kennt mich nicht, dachte ich.

"Doch, ich kenne dich, du bist Sumi, nicht wahr?", fragte er, den anscheinend hatte ich meine Gedanken laut ausgesprochen. Jedoch antwortete ich nicht. Ich wollte mich nicht schon wieder nutzlos mich mit jemandem anfreunden. Er ignorierte es, und setzte sich neben  mich in die Wiese. Plötzlich kam ein Hund angerannt, der sich auf seinen Kopf setzte. Das war Kibas treuer Begleiter, Akamaru. Peinliche Stille. Dann fragte er mich: "Wieso hast du denn geweint?"

Ich seufzte und antwortete nur barsch: "Wenn ich es dir erklären würde, würdest du es sowieso nicht verstehen." Wieder ignorierte er es, das ich so gemein zu ihm war und sagte nur: "Das werden wir ja dann sehen", und grinste schief. Ich seufzte wieder und fing an. "Es ist nur...ich fühle mich einfach alleine. Egal wie viele Freunde ich habe, egal wie sehr sie mich mögen, egal wie viele Erfolge ich habe, es bringt nichts. Es ändert nichts. Wenn ich die anderen sehe, wie leicht sie den anderen Vertrauen, möchte ich am liebsten kotzen. Aber ich bin ziemlich neidisch auf diese Leute. Den sie haben etwas, was ich sehr begehre: Vertrauen...Das hört sich ziemlich eigenartig an, aber ich kann das einfach nicht abstellen. Ich frage mich jedes mal, wann ich endlich meinen Vertrauten kennenlernen werde. Aber du verstehst das sowieso nicht, als der Junge, der bei allen beliebt ist und den jeder mag...", ich kam nicht dazu, zuende zu reden. Ich merkte einen heißen Stich, der durch meine Backe schoss. Er hatte mich geschlagen! Ich sah ihn nur verwirrt an.

"Denk ja nicht, das ich das nicht verstehe!", antwortete er ruhig und schaute mich dabei nicht an. "Ich kenne dieses Gefühl nur zu gut. Endlich jemanden zu treffen, bei dem du so bist, wie du bist. Dich nicht verstellst und dich ihm anvertrauen kannst. Ich hasse Leute die sich verstellen. Aber ich gebe offen zu, das ich nicht anders bin. Aber ist das falsch.? Denn ich denke man verstellt sich, um nicht nur den anderen zu gefallen, sondern auch sich selber. Darf man das? Die Antwort ist klar: Ja, man darf. Aber hat man das nötig? Nein, ganz klar.  Ich verstellte mich auch. Aber ich habe jemanden bekommen, bei dem ich so bin wie ich bin." Er lächelte noch mal stärker. Plötzlich setzte sich Akamaru auf meinen Kopf. "Und zwar meinen kleinen Freund hier", beendete er und zeigte auf den kleinen Hund. Ich war total überwältigt von seiner Aussage gewesen. Ich bewunderte ihn plötzlich. Er hatte die selben Gedankengänge wie ich. Die selben Gefühle. Ich hatte das starke Bedürfnis, ihm zu Vertrauen. Und ich hatte ihn gefunden. Meinen Vertrauten.

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