19. Gib ' s auf, süße!
SKYLARS SICHT
Ich lag falsch, es war nicht Noah, es war auch nicht Kyle und auch nicht meine Brüder. Es ist Jerk, der mich angrinst. Es ist nicht so ein grinsen wie Noah es hat, wenn er sich das Lachen verkneift. Es ist mehr so ein Grinsen wie Dillen es hatte bei unserem ersten zusammentreffen.
"Was willst du? Ach ich bräuchte überings mal ein neues Wasser! Und eine Toilette wäre auch nicht schlecht!", plapper ich los, bevor Jerk irgendwas sagen kann.
"Sonst noch etwas, Madam?", fragt er.
"Meine Freiheit!", antworte ich.
"Daraus wird nichts! Erstmal nicht! Aber du bekommst etwas viel besseres! Mich!", erwidert Jerk und grinst noch mehr.
"Was ist wenn ich das nicht will?"
"Dann hast du Pech, denn hier entscheide ich und nicht du!" Mit den Worten schlägt er die Tür zu und kommt auf mich zu. Ich springe vom Bett auf und laufe Richtung Fenster. Jerk lacht und läuft mir hinterher.
"Gib es auf, süße! Du wirst mir nicht entkommen!"
Er kommt wieder näher und streichelt meine Wange. Danach beginnt er meinen Hals und mein Gesicht zu küssen. Was mache ich denn jetzt? Ich bin viel schwacher als er, dass weiß ich, aber vielleicht habe ich eine Chance, wenn ich ihn überrasche. Das wäre zumindest meine einzige Möglichkeit. Ich lasse alles noch ein wenig über mich ergehen, bis ich mir sicher bin, dass er nun abwesend ist. Dann ramme ich ihm mit all meiner Kraft mein Knie in seine Weichteile und schubse ihn mit Schwung gegen die Wand. Er fliegt mit dem Kopf dagegen, da er sich zuvor vor Schmerz gekrümmt hat. Jetzt liegt er reglos auf dem Boden und ich renne schnell zur Tür, die er vorhin nicht abgeschlossen hat. Ich laufe raus und schließe ihn ein.
Ich atme einmal tief durch und bin stolz auf mich. Ich hoffe nur, dass ich ihn nicht umgebracht habe, aber das denke ich eher weniger. Aber was mache ich jetzt? Ich bin zwar nicht mehr in dem Raum eingeschlossen, aber trotzdem noch bei den Timid Demons. Ich gehe leise den Flur entlang in die Richtung, in die ich glaube, aus der wir gekommen sind. Als ich Stimmen höre, gehe ich schnell hinter einer Box in Deckung.
"Was meinst du macht Jerk jetzt mit ihr?", sagt der erste.
"Weiß nicht! Lass mal nachgucken!", antwortet der andere. Der erste ist sofort begeistert und schlägt ein. Ein Räuspern unterbricht die beiden: "Was habt ihr zwei vor? Ihr wisst, dass jetzt eine Versammlung ist. Und die ist bekanntlicherweise in die andere Richtung!"
Grummelnd drehen die beiden um und laufen mit meinem Retter wieder weg. Was ein glück, sonst hätten sie mich wahrscheinlich entdeckt. Ich laufe vorsichtig weiter. Die drei gehen eine Treppe hoch. Ich entscheide mich runter zu gehen, da ich auf dem Hinweg hoch gelaufen bin.
Unten angekommen, merke ich sofort, dass ich falsch bin. Diesen Raum kenne ich noch nicht. Es ist ein riesen großer Raum, eher eine Halle, ja eine Lagerhalle beschreibt es ganz gut. Ich höre Stimmen von oben, weshalb ich mich dazu entschließe hier einen Ausgang zu suchen. Ich schleiche durch die Halle, darauf bedacht, dass mich keiner sieht. Ich laufe durch eine weitere Tür und entdecke so etwas wie eine Garderobe daran hängen viele schwarze Jacken mit Timid Demons Logos drauf. Ich überlege kurz und nehme mir dann eine von den Jacken, ziehe sie an und setze mir die Kapuze auf, in der Hoffnung nicht so sehr aufzufallen.
Ich laufe an verschiedenen Türen entlang, als ich plötzlich ein Handy klingeln höre. Zu erst erschrecke ich mich, doch dann realisiere ich, dass es mein Handy sein muss. Ich schleiche zur nächsten Tür, aus der das klingeln kommt, und lausche. Außer dem Klingeln ist da nichts. Ich öffne die Tür vorsichtig und sehe mich um. Es ist keiner zu sehen, also betrete ich den Raum. Darin befindet sich ein Tisch mit sechs Stühlen und einem Regal.
Auf dem Tisch sehe ich mein Handy, es zeigt einen verpassten Anruf. Schnell nehme ich mein Handy und sehe, dass es meine Mama war. Sie muss jetzt erstmal warten. Ich stelle mein Handy auf lautlos und stecke es ein. Ich will wieder zurück auf den Flur, als mir die Idee kommt mal raus zu gucken, wo ich mich ungefähr befinde. Also drehe ich wieder um und laufe zurück zum Fenster. Ich sehe ein Wald. Soll ich aus dem Fenster klettern und in den Wald laufen?
Wieso eigentlich nicht? Ich denke da ist die Wahrscheinlichkeit geringer, dass sie mich sehen. Ich laufe zu einem Fenster und öffne es. Ich befinde mich im Erdgeschoss und die Fenster sind nicht wirklich hoch. Also ist es kein Problem für mich rauszuklettern. Ich lande draußen auf einem kleinen Schotterplatz. Das Fenster ziehe ich so weit es eben von außen geht zu und renne nach kurzem Umsehen zum Wald.
Sobald ich da ankomme, höre ich nicht auf zu rennen, sondern renne weiter. Ich will so viel Abstand wie möglich zwischen mich und dieses Gebäude bringen. Nachdem ich kaum noch Luft bekomme verlangsamere ich meine Schritte, bleibe jedoch nicht stehen.
Ich atme schwer. Ich bin zwar gut im sprinten, aber viel Kondition habe ich definitiv nicht. Ich schließe kurz die Augen. Ich habe es tatsächlich geschafft daraus zu kommen.
Aber was mache ich jetzt? Ich bin mitten im Wald in Dublin. Bin ich eigentlich noch in Dublin? Und wo ist da so ein Wald? Ach scheiße! Aber wofür gibt es google maps? Ich nehme mein Handy raus und will gerade auf Google maps gehen, als ich sehe, dass ich kein Internetempfang habe. War ja klar. Aber ich habe normalen Empfang. Ich gehe auf meine Kontakte und suche nach Noah.
Während all dem höre ich trotzdem nicht auf zu laufen, ich habe viel zu große Angst, dass sie schnell entdecken, dass ich weg bin und mich schnell finden. Ich rufe Noah an. Es tutet nur zweimal bis er dran geht.
"Sky? Sag mir, dass du es bist!", sagt er schon fast panisch.
"Ja, ich bins!"
"Wie geht es dir? Haben sie dir irgendwas angetan? Wo bist du genau?"
"Naja stehe ziemlich unter Schock. Ich erzähle es dir wann anders, jetzt brauch ich erstmal Hilfe. Ich habe keine Ahnung wo ich bin. Ich habe es geschafft zu fliehen, jedoch bin ich jetzt irgendwo im nirgendwo in einem Wald in der Nähe von den Timid Demons."
"Siehst du ein großen weißen Turm?"
Ich sehe mich um, drehe mich nach links und nach rechts und dann entdecke ich einen großen weißen Turm.
"Ja sehe ich! Rechts von mir!"
"Okay! Lauf dahin wir kommen so schnell wir können!"
"Danke Noah! Kannst du dran bleiben? Ich hab Angst, dass irgendwas passiert.", sage ich ehrlich. Ich habe riesige Angst, dass jemand kommt und mir irgendwas tut.
"Ja, klar! Aber mach dir keine Sorgen, wir kommen!"
"Wer ist wir?"
"Kyle, Matt und ein paar andere Jungs. Wie weit bist du noch von dem Turm entfernt?"
"Weiß ich nicht. Ich kann sowas nicht schätzen." Mir könnte jemand sagen es sind 100 Meter, ich würde es glauben, mir könnte aber auch jemand sagen es ist 1 Kilometer, ich würde auch das glauben.
"Wir sind fast da!"
Ich atme erleichtert aus. Sie sind fast da, dass heißt, wenn jetzt etwas passiert, ist es nicht mehr so weit bis zu ihnen und sie können mir im Notfall helfen. Ich beschleunige meine Schritte wieder ein wenig, während Noah anscheinend etwas mit den Jungs klärt.
Ich sehe immer wieder nach hinten um sicher zu gehen, dass keiner der Timid Demons hinter mir ist. Als ich mich das nächste mal umdrehe, sehe ich einen Schatten.
"Noah? Da ist irgendwer! Ich habe einen Schatten gesehen!", flüstere ich panisch in mein Handy.
Sofort höre ich Noahs Stimme wieder deutlich.
"Wir sind am Turm! Siehst du das Auto? Oder kommst du von der anderen Seite?"
Ich schaue nach vorne, aber da ist kein Auto. Ich beschleunige meine Schritte und sag Noah das und das ich inzwischen mehrere Schatten gesehen habe.
"Ich komme!", sagt Noah noch und dann höre ich wie eine Autotür aufgeht und danach zu fällt. Dann höre ich undeutlich Kyle's Stimme und weitere Autotüren. Kurz darauf sehe ich wie jemand hinter dem Turm herkommt und mir entgegen rennt. Ich atme erleichtert aus und fange auch an zu rennen, da ich gesehen habe, dass die Schatten näher kommen.
Naaa? Wer hätte gedacht, dass ich noch lebe???
Es tut mir unfassbar Leid, dass nichts kam, aber ich hatte eine fette Schreibblockade, die auch noch nicht ganz überwunden ist, und dann hatte ich vorabi Stress, dann Führerscheinstress und jetzt bin ich im Abi Stress... ich hoffe aber, dass euch die Geschichte trotzdem noch gefällt und dass ich wieder etwas mehr schreibe! Drückt mir die Daumen!
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