12. Wissen sie etwas?

"Joe? Bringst du mich jetzt in die Stadt?", rufe ich nach oben. Ich habe bereits eine Jacke und Schuhe an. Es ist viertel vor elf und Joe wollte mich in die Stadt fahren um viertel vor elf, doch von ihm ist momentan nichts zu sehen.

"Ist es schon so spät?", ruft er zurück.

"Nein, ich tu nur so!"

Sofort kommt Joe runter gerannt: "Ich bin dein großer Bruder und du bist ganz schön vorlaut, dafür dass ich dich fahren soll."

"Ich bin deine kleine Schwester und doofe Sprüche und Antworten gehören zu den Aufgaben einer kleinen Schwester. Und jetzt komm endlich!"

Damit verlassen wir das Haus. Auf der Fahrt reden wir etwas. Um Punkt elf kommen wir dann an der Innenstadt an.

"Ciao! Danke fürs bringen!"

"Jo, kein Ding!"

Damit fährt Joe wieder weg und ich laufe zu Peek und Cloppenburg, da wir uns dort treffen wollten. Schon von weitem sehe ich Hailey und Alicia. Ich umarme die beiden und dann gehen wir auch schon ins Innere des Ladens. Es gibt eine riesige Auswahl an Kleidern.

Wir laufen sofort in alle Richtungen und zeigen einander viele Kleider. Nach über einer Stunde haben wir jeder das perfekte Kleid gefunden: Alicia ein petrol farbendes, Hailey ein schwarzes und ich ein altrosa oder violettes Kleid. Die Kleider enden alle über den Knien, haben jedoch verschiedene Schnitte.

Nachdem wir bezahlt haben, gehen wir noch etwas essen bei Subway. Danach nehmen wir den nächsten Bus. Um halb vier bin ich zu Hause.

"Hallo! Ist wer zu Hause?", rufe ich durchs Haus, aber bekomme keine Antwort.

Daraufhin schreibe ich in unsere Geschwistergruppe und frage wo die zwei Chaoten sind. Papa ist wie fast immer auf Geschäftsreise. Also hole ich mir ein Glas und eine Flasche Sprite und setze mich auf das Sofa im Wohnzimmer. Ich schütte mir was zu trinken ein und rufe Mama an.

Wir telefonieren mindestens einmal die Woche und schreiben fast täglich. Ich vermisse sie ziemlich stark. Warum ich dann nicht irgendwo in London zu Verwandten gezogen bin? Die einzigen die dort leben sind meine Tante und mein Onkel und bei deren Kindern hätte ich es wahrscheinlich nicht mal eine Woche ausgehalten. Der Rest meiner Familie wohnt in Dublin oder in kleineren umliegenden Städten.

Meine Mama nimmt bereits nach dem zweiten Klingeln ab. Wir reden sehr lange und für einen Moment ist es so, als ob sie direkt neben mir sitzen würde, nur das sie mich nicht in den Arm nehmen kann. Das versetzt meinem Herzen einen Stich. Ich versuche den Gedanken zu verdrängen und mich auf das Gespräch zu konzentrieren. Ich erzähle ihr alles. Die Sache mit Noah, das Joe und Phil nichts davon wissen und das über den Blonden Engel.

Mama hört mir die ganze Zeit zu und sagt mir am Ende, dass ich auf mein Herz hören soll und mit Noah reden soll. Außerdem möchte sie ihn unbedingt kennenlernen, womit wir zu dem Thema kommen, dass ich sie frage, wann ich sie besuchen kann.

"Nächstes Wochenende habt ihr den Tanz in den Mai, richtig?", fragt sie.

"Ja, richtig!"

"Wie sieht es mit dem Wochenende danach aus? Wenn du Freitag hinfliegst und Sonntag zurück?", schlägt Mama vor. Ich bin sofort einverstanden.

"Dürfen Phil und Joe auch mit?", frage ich.

"Natürlich, wenn sie auch Zeit haben."

Ich freue mich bereits jetzt auf das Wochenende und wünsche mir, dass es schon morgen beginnt. Wir reden noch ein bisschen über belangloses Zeug und legen dann irgendwann auf. Insgesamt haben wir anderthalb Stunden telefoniert.

Joe und Phil sind noch bei einem Freund kommen aber gleich nach Hause. Das haben sie zumindest geschrieben und gleich kann bei den beiden in fünf Minuten, aber auch in fünf Stunden sein. Also stehe ich auf und mache meine Hausaufgaben.

Um viertel nach sieben höre ich wie die Haustür zu donnert. "Boah, dieses Arschloch! Ich hasse ihn!", höre ich Phil meckern. Ich laufe die Treppe runter, da ich sowieso Hunger habe.

"Mit wem er wohl zum Ball geht?", fragt Joe.

"Wer auch immer es ist, sie tut mir jetzt schon leid!", antwortet Phil.

"Über wen redet ihr?", frage ich die zwei, als ich das Wohnzimmer betrete.

"Sky! Nur über einen Idioten aus der Schule", erklärt Joe.

"Aha! Ich habe Hunger, wollt ihr auch was essen oder habt ihr schon?"

"Das eine schließt das andere nicht aus! Aber wir hatten noch nichts und ich hätte auch Hunger", sagt Phil. Da Joe auch nickt, gehen wir in die Küche und nach einigem Hin und her entscheiden wir uns Sandwiches zu machen.

"Und wie war dein Tag, Sky?", fragt Phil.

"Ganz gut, hab ein traumhaftes Kleid gefunden und ich habe mit Mama telefoniert. Wir können, wenn wir wollen sie übernächstes Wochenende besuchen kommen."

"Cool! Wollen wir jetzt gleich Tickets buchen?", fragt Joe.
"Sollten wir nicht erst Papa fragen?", gebe ich zu Bedenken.

"Ne, dem reicht ne kurze Nachricht", antwortet Phil.

Also holt Joe seinen Laptop. "Möchtest du Reiten dann eigentlich ausfallen lassen?", fragt er als er wiederkommt.

"Ja, ich gebe Monika Freitag Bescheid."

Also buchen wir Tickets. Wir werden gegen 17 Uhr am Freitag losfliegen und Sonntag gegen 15 Uhr zurück.

Nach dem Buchen räumen wir die Küche auf und setzen uns ins Wohnzimmer. Der Fernseher läuft zwar nebenbei, aber eigentlich quatschen wir inzwischen nur noch.

"Was habt ihr heute eigentlich so gemacht und habt ihr etwas für den Tanz in den Mai oder geht ihr gar nicht hin?"

"Wir waren mit Freunden unterwegs und haben verschiedenstes gemacht. Und ja in den Tanz in den Mai gehen wir und wir nehmen einfach einen der Anzüge, die wir schon haben", beantwortet Joe alle meine Fragen.

Wir sitzen noch lange zusammen, bis ich mich um 23:30 Uhr verabschiede, um ins Bett zu gehen.

"Hey Sky, kennst du einen Dillen?", fragt Joe mich, als ich aufstehe. Ich gucke ihn verwirrt an, warum fragt er sowas. Phil guckt eher schockiert und schlägt Joe auf den Hinterkopf. Dieser funkelt ihn wiederum böse an. Sie sind wie in einem Blickduell gefangen. Sollte ich jetzt noch antworten? Oder geh ich einfach hoch? Aber was sollte ich antworten? Und warum fragt Joe mich das überhaupt?  Eins ist klar, wenn ich die Wahrheit sage, hat die Schule einen Schüler weniger, aber andererseits beim Tanz in den Mai erfahren Sie es sowieso.

Meine Gedanken werden von Joe unterbrochen: "Vergiss, dass ich überhaupt gefragt habe! Gute Nacht!"

"Äh, ja, gute Nacht!", antworte ich leicht überrumpelt.

Okaay,  dass war strange. Ich gehe nach oben und mache mich fertig. Die ganze Zeit über frage ich mich, warum Joe mich das gefragt hat. Glauben die zwei, dass ich der blonde Engel bin? Ahnen sie das? Und wie werden sie reagieren?

Ich habe mir immer nur Gedanken darüber gemacht, was irgendwelche Fremden Mitschüler denken könnten oder auch was meine Clique oder Noahs Clique denken wird. An meine Brüder habe ich nicht gedacht, wie werden sie wohl reagieren?

Um die anderen habe ich mir nie Sorgen gemacht. Hailey und Alicia wollen mich sowieso mit Noah verkuppeln, okay Dan und Alex sind nicht sehr begeistert von ihm, aber ich denke die zwei könnte ich überzeugen.

Aus Noahs Clique wissen ja bereits Kyle und Dillen, dass ich der Blonde Engel bin und zumindest Kyle findet, ich zitiere: "Ihr seid voll sweet zusammen!", eigentlich wollte er das Noah zu flüstern,  nur das war etwas zu laut. Und der Rest der Schule ist mir eigentlich relativ egal.

Wie konnte ich nur meine eigenen Brüder vergessen? Während ich über all das nachdenke, mache ich mich bereit fertig und schlafe irgendwann ein.

Ganz schnell ist plötzlich wieder Samstag. Es ist als wäre gestern erst der letzte Samstag gewesen. Hailey, Alicia und ich wollen uns um 15:00 Uhr bei Alicia treffen und einander beim fertig machen helfen. Mit Noah treffe ich mich um 18:30 Uhr an der Schule.

Den Vormittag über entspanne ich hauptsächlich, nachdem ich morgens mit Joe und Phil laufen war. Um halb drei packe ich noch meine letzten Sachen zusammen und mache mich auf den Weg zu Alicia. Pünktlich um drei komme ich gleichzeitig mit Hailey an. Wir klingeln und wenige Sekunden später öffnet Alex die Tür.

"Ali! Die Mädels sind..", er kann den Satz noch nicht mal beenden, da steht Alicia schon unten und unterbricht ihn.

"Hey! Kommt rein!" Sie läuft bereits die Treppe hoch und ignoriert Alex komplett. Hailey und ich begrüßen ihn noch kurz und er sagt noch: "da!"

"Was ist da?", fragt Hailey und sucht irgendwas das Alex meinen könnte.

"Ich denke, er wollte einfach nur seinen Satz beenden", erkläre ich. Sie nickt immer noch leicht verwirrt und dann gehen wir gemeinsam in Ali's Zimmer. Als wir das Zimmer betreten, bekommen wir fast einen Herzinfarkt.

Hey, sorry dass solange nichts kam, aber entweder habe ich keine Zeit oder keine Ideen... aber wenn mein Ideenvorrat so bleibt, müsste ich nächste Woche viel schreiben können....

Momentan ist auch bisschen doof, ich schreibe alles auf dem Tablet, kann nur da momentan nicht posten und muss alles einzeln per Email auf mein Handy schicken....

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