Kapitel 66
Die Tage hier waren so gemütlich. Sie gingen spät ins Bett, schliefen am nächsten Tag lang und hatten einfach jede Menge Spaß. Tagsüber schlenderten Sie durch die Stadt, gingen in die Therme oder spielten Spiele.
„Leute, was haltet ihr von Schlittschuh laufen? Unser Open Air Stadion hat endlich wieder aufgemacht."
Natascha und Marty grinsten. „Das ist ja total was für Natalie und Nick. Aber wir sind dabei."
Überrascht sah Marcel die beiden an. „Ihr könnt nicht Schlittschuh laufen?"
„Nö, nicht wirklich, aber wir können uns ja zu eurer Belustigung nochmal mit aufs Eis wagen. Was meinst du, Natalie?" Diese sah noch ein wenig skeptisch aus, stimmte dann aber zu. Alles, was mit Kälte zu tun hatte, war einfach nicht ihr Ding. Aber um den anderen den Spaß nicht zu verderben, machte sie natürlich mit.
„Also dann, alle Mann warm einpacken. Abfahrt in dreißig Minuten", fügte er dann mit einem Blick auf die Uhr hinzu. Er schien die Fahrpläne wohl in- und auswendig zu kennen.
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Eine halbe Stunde später sahen sie aus wie fünf Michelin-Männchen, mit ihren dicken Jacken. In eine angeregte Unterhaltung vertieft, liefen sie zur Bushaltestelle und stiegen ein paar Minuten darauf in das haltende Fahrzeug. Gut gelaunt stiegen sie an der Endstation aus und liefen die letzten Schritte durch den Park zum Eislaufstadion. Der Schnee lag auf den Bäumen und ließ sie aussehen als wären sie mit einer Schicht Puderzucker bestäubt.
„Ich mag den Winter zwar wegen der Kälte nicht, aber eine Schneelandschaft ist schon wunderschön und hat etwas..."
„Romantisches", vollendete Natalie Nicks Satz, woraufhin dieser lächelte.
„Genau." Konnte sie Gedanken lesen? Er legte den Arm um sie und zog sie eng an sich.
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„Verdammt, ist das rutschig!", fluchte Natalie. Sie konnte sich nur mit Mühe und Not auf den Beinen halten und klammerte sich an dem Geländer fest, als würde ihr Leben davon abhängen. Nick hangelte sich ebenfalls am Geländer entlang und rutschte neben Natalie. Er war ein wenig sicherer auf den Beinen, aber als Schlittschuh laufen konnte man seine Eskapaden wohl nicht bezeichnen. Eher als Schlittschuh schlittern. Bei dem Gedanken musste er schmunzeln.
„Lach nicht so unverschämt, nur weil du dich besser halten kannst als ich." Natalies kleiner Wutanfall brachte ihn erst recht zum Lachen.
„Mäuschen, ich lach doch gar nicht über dich." Hatte er gerade wirklich 'Mäuschen' gesagt? Natalie und Nick waren kurz wie erstarrt und sahen sich für den Bruchteil einer Sekunde an, bevor Nick die Situation schnell zu überspielen versuchte und Natalie seine Hand anbot.
„Komm, wir machen das zusammen. Wär ja gelacht, wenn wir das nicht hinbekommen würden." Aufmunternd lächelte er ihr zu und Natalie legte bereitwillig ihre Hand in seine.
Was das für ein Fehler war, merkte sie, als sie das Geländer los ließ, gleich einmal auf ihrem Hintern landete und dabei Nick mit sich zog. Perplex saßen sie nebeneinander, bevor sie beide in schallendes Gelächter ausbrachen. Sie sahen wahrscheinlich einfach zu komisch aus.
Die anderen drei hatten ihren Sturz mitbekommen und fuhren sofort zu den beiden, Marcel mit leicht besorgtem, Natascha und Marty mit amüsiertem Gesichtsausdruck. Solche Situationen waren ihnen nur zu gut bekannt und passiert war bisher noch nie etwas. Gut, außer einige blaue Flecke. Aber zumindest keine gebrochenen Gliedmaßen.
„Alles okay? Geht's euch gut?" Marcel reichte Natalie die Hand, während Nick versuchte, alleine wieder auf die Beine zu kommen.
„Ja, klar, alles in Ordnung." Natalie konnte die Situation schon mit einem Lächeln beurteilen und ließ Marcels Hand los, als sie das Gefühl hatte, halbwegs sicher auf den mörderischen Schlittschuhen zu stehen. „Fahrt ruhig weiter, Nick und ich kriegen das schon hin."
Marcel sah ein wenig skeptisch zwischen den beiden hin und her. „Seid ihr sicher?"
„Mach dir keinen Kopf", schaltete sich jetzt auch Natascha ein. „Sonst sind sie auch ganz gut klar gekommen."
„Na gut, wenn ihr meint." Marcel war noch nicht vollends überzeugt, aber als Marty rief: „Fangt mich!" und davon flitzte, konnte er nicht mehr an sich halten und fuhr ihm gemeinsam mit Natascha hinterher.
Nick wackelte zu Natalie rüber, die krampfhaft versuchte, sich auf den Beinen zu halten.
„Na? Wie schauts aus? Kaffee trinken der noch ein bisschen zum Affen machen?" Mit einem schiefen Lächeln sah Nick Natalie an. Diese ergriff sanft seine Hand, um zu vermeiden, gleich wieder umzufallen und meinte dann: „Noch ein bisschen zum Affen machen. Das kann doch wohl nicht so schwer sein!"
Nick fuhr zwar Skateboard, aber auf den Schlittschuhen stellte er sich total an. Trotzdem hatte er noch ein besseres Gleichgewichtsempfinden als Natalie, weshalb er versuchte, sie so gut es ging
zu stützen. Sie unternahmen die ersten wackeligen Versuche und kamen tatsächlich ein paar Meter vorwärts, bevor ein Kind ganz knapp an ihnen vorbei flitzte und die beiden wieder die Balance verloren.
„Okay, ich hasse Schlittschuh laufen." Nick lachte über Natalies Schmollmund.
„Ich auch." Nick hangelte sich wieder auf die Beine, half dann Natalie aufzustehen und führte sie wieder an das Geländer an der Wand. Ohne noch ein Wort sagen zu müssen, wussten beide, dass es jetzt erst mal Kaffee gab.
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So, ich hoffe, ich hab euch wieder ein bisschen besänftig? ;)
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HeyGuys77
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