Kapitel 55
Als sie nach oben gingen, war die Dunkelheit schon herein gebrochen. Dabei war es noch gar nicht so spät, aber der Herbst ließ die Sonne immer seltener durch die Wolkendecke scheinen.
Nick ging in die Küche, ließ erst einmal die Jalousien herunter und machte dann das Licht an. Währenddessen holte Natalie schon die Cola und den Wodka. Sie wusste, dass Nick es mit dem Alkohol nicht übertrieb. Während er also die Flaschen öffnete, stellte Natalie schon die Gläser bereit.
"Und, mit was willst du mich quälen?" Sie stützte sich Nick gegenüber mit den Ellbogen auf der Theke auf und sah ihm dabei zu, wie er die beiden Flüssigkeiten in die Gläser schüttete.
"Wollen wir vorher vielleicht noch ein bisschen üben? Und wir müssen uns ja auch noch gemeinsam", er betonte dieses Wort ganz besonders und warf Natalie einen bedeutsamen Blick zu, "eine Choreo überlegen."
"Ich hab mir schon ein paar Gedanken gemacht. Wenn du willst, zeig ich's dir und dann entscheidest du, ob du einverstanden bist." Unschuldig sah sie ihn an. Wenn er nicht einverstanden wäre, würde sie ihn schon überreden können.
"Gut, können wir machen."
Sie nahmen die Gläser und gingen hoch in Nicks Zimmer.
"Also, dann erzähl mal. Erst ohne Musik?"
"Ist wahrscheinlich besser, ja. Also..." Und dann erklärte sie ihm bis ins kleinste Detail, was sie sich vorstellte. Zwischendurch schnappte sie sich Nicks Hände, um ihm eine Figur zu zeigen. Als sie fertig war, sah sie Nick abwartend an.
"Du spinnst komplett." Natalie zog eine Augenbraue hoch. "Dass du das kannst, ist mir schon klar, aber wie soll ich das jemals hinbekommen?" So viel Selbstzweifel hatte sie noch nie bei Nick gesehen. Er schien mit dem Tanzen wirklich seine Probleme zu haben. Sie nahm sich vor, ihn so gut wie möglich aufzubauen und zu unterstützen, so wie er es die letzten Wochen bei ihr mit Physik getan hatte. Unwillkürlich legte sie eine Hand an seine Wange.
"Ich helf dir doch." Beruhigend lächelte sie ihn an. Dann wurde sie gewahr, wie sehr ihre Fingerspitzen bei der Berührung mit seiner Haut kribbelten und nahm sie so nonchalant wie möglich wieder von seinem Gesicht weg.
Er schien davon nichts mitbekommen zu haben, aber nun lächelte er.
"Na gut, lass es uns versuchen."
"Lass uns einfach erst einmal mit dem Walzer anfangen."
Und die nächste Stunde tanzten sie Arm in Arm durch Nicks Zimmer.
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"Okay, bitte lass es für heute gut sein, ich kann nicht mehr!" Nick ließ sich völlig fertig auf sein Bett fallen. Natalie lachte.
"Das ist doch nur ein bisschen Walzer gewesen. Aber gut, du hast dir eine Pause verdient."
"Das wird eine lange Pause", meinte Nick, umschlang Natalies Hüften und zog sie mit sich zurück aufs Bett, sodass ihr ein überraschter Quietscher entfuhr. Sie landete halb auf Nick und versuchte sich von ihm runterzurollen, aber er hielt sie wie selbstverständlich fest.
"Wir bewegen uns heute Abend nicht mehr von diesem Bett weg. Obwohl... Du darfst noch einmal aufstehen und die DVD, die ich aussuche, einlegen." Ein freches Grinsen breitete sich auf Nicks Gesicht aus.
"Was würde der werte Herr denn gerne sehen?"
"Hmm... Den neuen Teil von Fast & Furious? Ja, ich denke, der wird's." Jetzt lockerte sich sein Griff um Natalie und sie stand auf, um zu Nicks DVD-Regal zu gehen und den Film zu suchen. 'Gute Wahl', dachte sie. Den Film wollte sie sowieso sehen, denn sie kannte nur die anderen Teile. "Willst du noch was trinken? Ich geh schnell was holen." Abwartend sah Nick Natalie an.
"Gern, einfach ein Glas Wasser. Danke!"
Zurück kam er mit einem voll bepackten Tablett. Darauf stapelten sich zwei große Gläser, eine Wasserflasche, zwei kleine Gläser für den Baileys, der ebenfalls auf dem Tablett stand und eine Tüte mit gesalzenen Erdnüssen. Unter dem einen Arm klemmte eine Tüte Chips und unter dem anderen 2 Tafeln Schokolade.
"Äh, kannst du mir vielleicht kurz was abnehmen?" Ein wenig unbeholfen stand Nick in der Tür und versuchte die Gläser und Flaschen richtig zu balancieren. Schnell nahm Natalie ihm die Chipstüte und die Schokolade ab, so dass er das Tablett auf dem Schreibtisch abstellen konnte. Dann legte er eine Wolldecke bereit. Es war zwar nicht kalt im Zimmer, aber sich zu zweit unter eine Decke kuscheln, war einfach gemütlicher...
"Jetzt haben wir glaube ich alles." Natalie hatte den Film bereits eingelegt und das DVD-Menü spielte unablässig die Titelmelodie ab. Nick setzte sich aufs Bett und breitete die Wolldecke aus. Dann klopfte er mit einem Lächeln neben sich und bedeutete Natalie, mit unter die Decke zu kommen. Sie kuschelte sich dazu und nachdem sie die Knabbereien um sich herum ausgebreitet hatten, konnten sie endlich mit dem Film anfangen.
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Heute nicht so spektakulär, aber Füllkapitel müssen auch mal sein ;) ich hoffe, es gefällt euch trotzdem :)
<3<3<3
HeyGuys77
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