Kapitel 37
Natalie und Natascha gingen über den Schulflur, auf dem Weg in die Cafeteria. Den ganzen Tag über zerbrach Natalie sich schon den Kopf, wie sie Nick ansprechen sollte. Sie hatten sich gestritten - eigentlich das erste Mal, seitdem sie befreundet waren - und Natalie war noch nicht bereit dazu, sich wieder zu versöhnen. Genau deswegen konnte sie nicht einfach zu Nick marschieren und ihn bitten, wie geplant am Nachmittag vorbeizukommen.
Die Freundinnen betraten den Saal und sahen die Jungs in einer Ecke sitzen – in ihrer Ecke. Natalie blieb aber keine Zeit, sich zu überlegen, ob sie jetzt gleich zu Nick gehen und es hinter sich bringen sollte, denn Natascha drängte sie in die entgegengesetzte Richtung. Zielstrebig ging sie auf einen freien Tisch zu und Natalie setzte sich ihr gegenüber.
Ihre Blicke trafen sich und beide wussten, was im Kopf der anderen vorging: Es war das erste Mal, dass sie nicht zu viert zusammen saßen; der erste Streit, der die Clique trennte.
„Hallo.“ Wie aus dem Nichts stand Nick neben den beiden und blickte auf Natalie herab. „Ich wollte fragen, ob ich heute Nachmittag noch kommen soll oder hat sich das erledigt?“ Aufgrund der Kälte in seiner Stimme zuckte Natalie zusammen.
„Ich…meine Mutter sagt, dass ich heute lernen muss. Ich wäre dir sehr verbunden, wenn du kommen könntest.“ 'Ich wäre dir sehr verbunden?´, hatte sie das gerade wirklich gesagt? Verdammt, das war Nick, einer ihrer besten Freunde!
Anstelle einer Antwort sah Nick sie kurz an, nickte knapp und ging zurück zu Marty, der bewusst in die andere Richtung sah.
'Na toll´, dachte Natalie deprimiert, 'das kann ja heiter werden!´
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Natalie wusste nicht, ob sie auf Nick warten sollte, um gemeinsam mit ihm nach Hause zu gehen – wie ursprünglich geplant – oder ob sie daheim auf ihn warten sollte. Unschlüssig stand sie vor dem Schultor.
„Kommst du?“ Natascha sah sie abwartend an.
„Das ist eine gute Frage…“ Natalie sah sich um, als könne sie vielleicht die Antwort in einem der Gesichter der Schüler ablesen, die um sie herum aus dem Schulgebäude strömten.
„Ich glaube, ich warte. Aber du kannst gern schon vorgehen.“ Es wäre besser, wenn Natascha und Nick noch nicht aufeinandertreffen würden.
„Okay, wie du meinst.“ Die beiden umarmten sich. „Bis morgen.“
„Bis dann.“ Natalie sah ihrer Freundin hinterher und fühlte sich plötzlich allein und verlassen. Konnte so etwas überhaupt sein, wenn man inmitten von so vielen Menschen stand? Aber in diesem Moment hätte es für Natalie keinen Unterschied gemacht, ob dreihundert oder kein einziger Schüler um sie herum standen, denn sie war allein.
„Können wir?“ Nick war neben ihr aufgetaucht, aber er blickte in die Ferne.
Sie war noch immer alleine.
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Es tat ihm weh, sie so zu behandeln, aber er konnte nicht einfach so tun, als wäre nichts gewesen, solange sie keine Einsicht zeigte. Also würde er vorerst diesen Nachmittag hinter sich bringen und dann weitersehen. Er konnte kaum glauben, wie sich die Dinge entwickelt hatten: Noch vor ein paar Tagen hätte er alles darum gegeben einen Nachmittag allein mit Natalie zu verbringen und jetzt würde er alles tun, damit er um diesen Nachmittag herumkam.
Beinahe hätte er resigniert aufgelacht, aber er besann sich eines Besseren, denn Natalie lief neben ihm her.
Sie hatten die ganze Zeit noch kein Wort gesprochen.
Er wollte mit ihr reden, das Missverständnis oder was auch immer es war aus der Welt schaffen. Alles sollte wieder so sein wie vor ein paar Tagen.
Er vermisste sie jetzt schon.
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Streit mit den besten Freunden... Sowas sollte man echt vermeiden... Also immer schön lieb zueinander sein ;)
Sollen sie sich wieder aussöhnen? Und wenn ja, wer sollte auf wen zu gehen?
<3<3<3
HeyGuys77
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