Kapitel 36
Nick saß an seinem Fensterplatz neben Marty und sah nach draußen. Sein Zuspätkommen hatte er damit entschuldigt, dass es ihm nicht gut gegangen sei und er werde selbstverständlich am nächsten Tag eine Entschuldigung vorzeigen. Dann hatte er Marty kurz erzählt, was passiert war und ihm versichert, dass er auf seiner Seite stand.
Jetzt war er in Gedanken aber wieder bei Natalie.
Natürlich war sie Nataschas Freundin, aber wie konnte sie nur so verquere Ansichten von einer Beziehung haben? Konnte er sich wirklich so in ihr getäuscht haben?
Na toll, jetzt bekam er auch noch Kopfschmerzen.
Verdammt, er mochte Natalie doch! Er konnte einfach nicht glauben, dass das vorhin wirklich sie war.
Aber damit würde er sich wohl oder übel abfinden müssen.
- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -
Gleich nach der Schule schickte Natalie ihrer Mutter eine SMS, dass sie zu Natascha gehen würde.
Im Schulhaus war sie noch einmal Marty und Nick begegnet, aber Natalie hatte sie – so weh es ihr auch tat – einfach ignoriert.
Bei Natascha angekommen, klingelte sie und Nataschas Mutter öffnete die Tür. Sie schien noch nicht zu wissen, dass Natascha und Marty sich gestritten hatten, sondern glaub-te, dass es Natascha einfach nicht gut ging.
Natalie klopfte an Nataschas Zimmertür und öffnete sie sogleich, ohne auf eine Antwort zu warten.
Natascha saß auf ihrem Bett, ein Kissen im Rücken und starrte die gegenüberliegende Wand an.
Als Natalie sich neben sie setzte, fing sie an zu reden, ohne ihre Freundin dabei anzusehen.
„Es ist vorbei, oder? Er kommt nicht zurück. Unsere Beziehung hat noch nicht mal einen einzigen Streit ausgehalten.“
„Nein, sag so etwas nicht!“ Natalie drehte Natascha zu sich, damit sie Natalie ansah. „Es wird alles wieder gut. Marty wird sich beruhigen und dann wird er kommen und sich entschuldigen!“
Aber Natascha schüttelte den Kopf und es stiegen ihr wieder Tränen in die Augen.
„Nein, dafür habe ich ihn zu sehr verletzt.“
Sie ließ ihren Kopf auf die angewinkelten Beine sinken und ließ ihren Tränen freien Lauf.
- - - - - - - - - - - - - - - - - -
Natalie kam ein paar Stunden später völlig fertig nach Hause. Aus der Küche kam ihr ihre Mutter entgegen.
„Hallo, Schatz! Na, wie war dein Tag?“
Nein, bitte nicht. Über ihren Tag zu reden war so ungefähr das Letzte, was Natalie im Moment wollte. Aber sie zwang sich zu lächeln.
„Ach, nichts Besonderes, wie immer.“ Sie wollte schon an ihrer Mutter vorbei gehen, als diese weiterredete.
„Morgen kommt doch Nick zum Lernen, oder?“
Natalie erstarrte mitten in der Bewegung. Das hatte sie komplett vergessen. Unmöglich, dass Nick morgen zu ihr kam, um mit ihr zu lernen!
„Äh, ich glaube, dass es morgen nicht klappt.“
„Natalie“, fing ihre Mutter an und die mitschwingende Gereiztheit brachte Natalie dazu sich umzudrehen. „Du wirst morgen mit Nick lernen. Die einzige Entschuldigung, die ich gelten lassen würde, wäre wenn einer von euch beiden todkrank wäre. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass Nick etwas anderes ausgemacht hat. Er ist ein verantwortungsbewusster Junge und würde dich nicht versetzen.“ Sie hielt kurz inne und sah Natalie mit strengem Blick an. „Also, wirst du morgen mit ihm lernen?“
„Ja“, gab Natalie sich geschlagen.
„Gut. Das Essen ist in einer halben Stunde fertig, komm dann bitte runter.“
Natalie nickte und ging in ihr Zimmer.
_________________________________
Yeah, mit jemandem lernen, mit dem man gerade total zerstritten ist - wie das wohl läuft?
<3<3<3
HeyGuys77
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top