Kapitel 14

Am nächsten Morgen wachte Natalie schon relativ früh auf. Sie merkte, dass sie sich schon viel besser fühlte und mehr Kraft hatte. Dann spürte sie, dass etwas auf ihr lag. Sie schlug die Augen auf, sah Nicks Arm über ihrem nackten Bauch liegen, seine Hand hielt sie fest. Sie sah in sein vom Schlaf ruhiges Gesicht und meinte sogar ein kleines Lächeln in seinen Mundwinkeln auszumachen. Nach und nach fiel ihr wieder ein, was am vorigen Abend passiert war. Anscheinend hatte sie die Decke in der Nacht weggestrampelt. Irgendwie musste sie an ihre Kleidung kommen, ohne Nick zu wecken. Langsam und mit angehaltenem Atem, hob sie Nicks Hand hoch und legte sie neben sich. Dabei fiel ihr Blick auf sein Gesicht und seine vom Wälzen zerzausten Haare und sie musste lächeln. Dann versuchte sie vorsichtig aufzustehen. Natalie schob sich so langsam wie möglich vom Bett und stand auf. Sie freute sich schon, dass sie es geschafft hatte, ohne Nick zu wecken, aber da drehte er sich um und fiel vom Bett herunter. Er stieß einen kleinen Schrei aus und stand auf. Mitten in der Bewegung stoppte er, weil er die in Unterwäsche dastehende Natalie bemerkt hatte. Kurz starrte er sich an, bevor er sich schnell abwandte.

„'tschuldige", murmelte er. „Ich geh mal kurz vor die Tür."

Natalie war so erschrocken, dass sie kein Wort sagen konnte, aber dann musste sie grinsen und schüttelte amüsiert den Kopf. Sie zog sich hastig an und ging in die Küche, um Frühstück zu machen. Nick saß schon auf der Eckbank. Natalie tat so, als wäre nichts gewesen und begrüßte Nick mit einem fröhlichen „Guten Morgen!".

„Geht's dir besser?", erkundigte sich Nick.

„Ja, danke. Ich fühle mich wieder wie neu. Danke, dass du da geblieben bist."

„Hab ich doch gern gemacht." Beide lächelten.

„Hör mal", fing Nick dann zögernd an, „ich muss dir was sagen."

Natalie sah ihn an. „Ja?"

„Ich..." Weiter kam er nicht, da es an der Tür klingelte.

„Bin gleich wieder da", entschuldigte sich Natalie und ging.

Von der Tür hörte er die vertrauten Stimmen von Natascha und Marty. Kurz darauf betraten sie die Küche und blieben erst verdutzt vor Nick stehen, dessen Haare noch immer ein wenig zerzaust waren, ließen dann ihre Blicke schnell zwischen Natalie und Nick hin und her wandern und sahen sie dann fragend an. Nick antwortete zuerst auf die stille Frage.

„Natalie ging's gestern Abend nicht gut und ich wollte sie nicht allein hier lassen."

„Geht's dir jetzt besser?", fragte Natascha besorgt an Natalie gewandt.

„Mir geht's bestens." Sie lächelte.

Marty schaltete sich in das Gespräch mit ein: „Wenn ihr fertig seid mit Frühstücken, können wir doch Marcel abholen, oder?"

Natalie und Nick wurden ein wenig rot; sie hatten ihn ganz vergessen. Schnell frühstückten sie und machten sich dann auf den Weg, nachdem Nick kurz im Bad verschwunden war, um sich die Zähne zu putzen und seine Haare wieder halbwegs in Ordnung zu bringen. Als sie schon ein Stück gegangen waren, fiel Natalie wieder ein, dass Nick zuvor durch das Klingeln unterbrochen wurde.

„Was wolltest du mir eigentlich vorhin sagen?", wollte sie nun wissen.

„Ach so. Ähm, ja..." Er sah zu Natascha und Marty, aber die beiden waren außer Hörweite. Nick war sichtlich verlegen. „Also..."

„Ja?"

„Du hast heute Nacht im Schlaf gesprochen."

Jetzt wurde Natalie nervös. „Wirklich? Was hab ich denn gesagt?"

„Du hast die ganze Zeit gesagt: 'Bleib hier! Geh nicht!'"

Natalie wurde rot. „Da muss ich wohl schlecht geträumt haben...", meinte sie ausweichend.

In Wahrheit wusste sie genau was sie geträumt hatte: Nick wollte wieder zu Samira gehen und sie hatte ihm das hinterher gerufen.

Beide schwiegen den Rest des Weges.

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Vielen, vielen Dank fürs Lesen und Voten!!
Über Kommentare freue ich mich auch immer und natürlich auch, wenn ihr meine Geschichte teilt, wenn sie euch gefällt :D

<3<3<3
HeyGuys77

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