Epilog

"Irgendwie muss ich mich daran noch gewöhnen", meinte plötzlich Marty grinsend.

Natalie und Nick, die händchenhaltend vor ihnen gingen, drehten sich lachend um.

"Weißt du, woran du dich noch gewöhnen musst?", fragte Nick neckisch, zog Natalie eng an sich und küsste sie stürmisch.

"Also ich hab mich schon dran gewöhnt", seufzte Natascha selig lächelnd.

Eine Woche waren sie jetzt zusammen. Eine Woche, in der Natalie im siebten Himmel schwebte. Eine Woche, in der sie jede freie Sekunde mit Nick verbracht hatte.

In Momenten wie diesen, wenn Nicks Lippen auf ihren lagen und er sie zu sich zog, wollte sie am liebsten die Zeit anhalten. Alles sollte still stehen, damit dieser Moment nie vorbei ging.

Nick löste sich und lächelte genauso glücklich, wie Natalie sich fühlte.

"Also dann, wir sehen uns morgen in der Schule!", verabschiedete sich Marty von den beiden und Natascha drückte Natalie noch einmal an sich. Im Weggehen grinste sie Natalie an und wackelte mit den Augenbrauen, was Natalie nur mit einem Augenverdrehen beantwortete.

Nick schnappte sich wieder Natalies Hand, die in der kühlen Luft schon wieder kalt geworden war und gemeinsam schlenderten sie zu ihr nach Hause.

"Kaffee, Kaffee, Kaffee, ich komme", summte Natalie vor sich hin, während sie ihren dicken Mantel loswurde.

"Meine kleine Kaffeesüchtige", ärgerte Nick sie und folgte ihr in die Küche, wo Natalie zwei dampfende Tassen herrichtete, die sie mit nach oben in ihr Zimmer nahmen. Nick setzte sich auf das Bett und zog Natalie auf seinen Schoß. Er vergrub sein Gesicht in Natalies Haaren und legte einen Arm um ihren Bauch.

"Weißt du, dass ich es manchmal selbst kaum fassen kann?", nuschelte er noch halb in ihr Haar und Natalie drehte sich mit einem Lächeln weiter zu ihm, sodass sie ihn richtig ansehen konnte.

"Mir geht es auch noch manchmal so. Aber wir können es glauben. Du und ich sind real. Wir sind real." Ihr Lippen trafen sich auf halbem Weg und beide lächelten in den Kuss hinein.

"Ich wollte dir noch etwas zeigen", meinte Natalie dann und stellte ihre Tasse auf dem Nachttisch ab. Sie ging zu ihrem Schrank und zog aus dem untersten Fach eine Schachtel hervor.

DIE Schachtel.

Mit dem kleinen Schatz in Händen, ging sie zurück zu Nick, der sie fragend ansah und setzte sich im Schneidersitz neben ihm aufs Bett, sodass sie die Schachtel zwischen sich stellen konnte.

"Was ist das?", wollte Nick wissen.

"Schau nach", ermutigte Natalie ihn und er nahm den Deckel ab. Ein Lächeln breitete sich aus, als er den obersten Zettel herausnahm. Den letzten. Mit der vollen Wahrheit, die aus seiner besten Freundin seine feste Freundin gemacht hatte. "Ich hab sie alle aufgehoben."

Nick stellte ebenfalls seine Tasse ab, um die Hände frei zu haben und nahm die nächsten Zettel heraus. Natalie hatte die Zettel fein säuberlich chronologisch geordnet. Plötzlich runzelte Nick die Stirn. Er legte einen Zettel weg, nahm den nächsten in die Hand und faltete ihn auf. Dann sah er zu Natalie hoch.

"Von wem sind die hier?"

Irritiert sah Natalie ihn an.

"Die sind doch alle von dir?" Nick schüttelte bloß stumm den Kopf. "Die sind nicht alle von dir?" Natalie starrte auf die Zettel. Sie war sich sicher gewesen, dass die Zettel alle von Nick waren. Wer sonst sollte ihr solche Sprüche schreiben? Und wie groß war der Zufall, dass gleich zwei Personen auf diese Idee kamen?

"Deswegen hat sich der Stil plötzlich geändert!" Natalie legte einen von Nicks Zetteln und einen der älteren Zettel nebeneinander. "Die Schrift war auf einmal anders. Und es war auch ein langer Zeitraum zwischen dem letzten und deinem ersten. Der Inhalt war auf einmal auch...intensiver." Der Gedanke ließ sie lächeln.

"Und du weißt nicht, von wem all die anderen sind?", fragte Nick und Natalie schüttelte den Kopf.

"Nein, ich hab keine Ahnung. Da die letzten von dir waren, bin ich davon ausgegangen, dass alle von dir sind."

"Und jetzt?", wollte Nick wissen. "Willst du herausfinden, von wem die anderen sind?"

Nachdenklich sah Natalie von dem Haufen an Zetteln vor ihr auf und direkt in Nicks Augen. Dort fand sie die Antwort die sie brauchte.

"Nein." Sie lächelte Nick an und schob die Zettel auf die Seite, um Platz zu haben. Wieder setzte sie sich auf Nicks Schoß, diesmal rittlings, um ihm so nah wie möglich zu sein. Er umschlang sie mit seinen Armen und zog sie so noch näher. Sanft legten sich seine Lippen auf ihre.

Er war ihre Antwort.

Auf alles.

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