35.
„Su, in welcher Kabine bist du? Ich hab noch ein Oberteil gefunden", rief Sehun durch den ganzen Laden.
„Hier", vorsichtig schaute ich mit dem Kopf durch die Tür, da ich nur einen BH an hatte.
„Ach da bist du. Probiere das mal an"
Anfangs wollte ich nur ein Outfit für den morgigen Abend kaufen und jetzt kam ich schon gar nicht mehr aus meiner Kabine raus, soviel Zeug hatten die beiden für mich gefunden.
„Süß, passt aber nicht zu dir", meinte er, als ich rauskam und mich präsentierte. Hecktisch wollte er mich zurück schäuchen, als Dean um die Ecke kam.
„Damit haust du alle um", sagte er grinsend und hielt mir ein komplett zusammengestelltes Outfit hin.
„Dean, ganz ehrlich, du bist bei sowas einfach ein Gott. Es wird so gut aussehen. Worauf wartest du noch? Probier es an!"
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Ich strich über dem Stoff und betrachtete mich im Spiegel.
„Wie lange brauchst du denn? Ich will es endlich angezogen sehen"
Mit zitternder Hand öffnete ich die Tür.
„Wow...", mehr bekam keiner von beiden raus.
Verlegen schaute ich im Raum rum.
„Du siehst echt scharf aus, Kleine", sagte Dean.
„Ähm danke"
„Also ich wusste, dass es gut aussehen wird, aber damit hab ich jetzt auch nicht gerechnet", meinte Sehun und schaute mich von oben bis unten genau an.
„Ich würde sagen, das ist es oder?", fragte ich zögernd.
„Auf jeden Fall!", sagten beide gleichzeitig.
Gemeinsam räumten wir noch den Rest auf und standen dann an die Kasse.
Nachdem wir gezahlt hatten, wollten die beiden noch ein bisschen zum EXO-Dorm, doch ich passte, ich wollte lieber nochmal nach Juna schauen.
„Bis Morgen", verabschiedete ich mich von Sehun und umarmte ihn.
„Ich denke es war nicht das letzte Mal, dass wir uns sehen", mit diesen Worten zog mich Dean in eine Umarmung. Ich war kurz zurückgescheckt, erwidete dann aber für die kurze Zeit.
Winkend lief ich in die andere Richtung.
Relativ sicher war Juna noch da und wartete.
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Mit einer Einkaufstasche öffnete ich die Tür und ging in die große Eingangshalle.
„Entschuldigen Sie mich, können Sie mir sagen, wo Park Yesun sein neues Zimmer bekommen wird?"
„Den Gang entlang Zimmer 42, Sie können davor warten, der Patient ist noch nicht aus dem OP gekommen"
„Dankeschön"
Ich folge ihrer Anweisung und ging den kalen Gang entlang. Wie sehr ich Krankenhäuser doch hasse...
„Juna?", fragte ich in die Dunkelheit, da niemand auf die Idee kam, hier mal etwas Licht zu machen.
„Sunmi?", glücklich sprang meine Freundin auf und rannte zu mir.
„Er ist noch nicht zurück, ich hoffe so, dass alles gut läuft...", murmelte sie in mein Schirt.
„Es wird schon klappen, ich vertraue in die Ärzte"
Tu ich eigentlich nicht, aber das wollte ich in so einer Situation nicht unbedingt sagen.
„Aber sie sagen selbst, dass sie soetwas noch nie hatten und nicht wissen, ob er es überleben wird..."
Erneut füllen Tränen ihre Augen. Sanft strich ich über ihre Wangenknochen.
„Er wird es schaffen! Wie lange wartest du eigentlich schon hier?"
„Seit heute nach der Universität"
Ich zog sie auf die Stühle, welche hier im Gang stehen und erschöpft ließ sie ihren Kopf auf meine Schulter sinken.
Eine halbe Stunde später erhellte sich der Gang und gequält schaute ich ins Licht. Man konnte Rollen hören und keine Sekunde später sah ich, wie Yesung in einem Bett in den Raum geschoben wurde. Ein Arzt hetzte den Krankenschwestern hinterher und verschwindete auch im Zimmer. Juna und ich sahen uns geschockt an. Ihre Atmung verschnellerte sich extrem und ich konnte ihr Herz schlagen hören.
Nach einer Weile kam endlich der Arzt raus und stellte sich vor uns.
„Hallo, ich bin hier der leitende Arzt Dr. Kim Seokjin. Dürfte ich wissen, in welcher Beziehung sie zu dem Patienten stehen?"
„Wir sind gute Freunde von Yesung"
„Hat er Familie, die wir kontaktieren können?"
„Nein... Er hat keinen Kontakt mehr zu seinen Eltern und ist Einzelkind", meine Juna. Ich schaute sie überrascht an.
Ok, das wusste ich nicht... Das muss sie mir später nochmal erzählen.
„Wir konnten das Herzproblem beheben und er schwebt nicht mehr in Lebensgefahr, doch er lieg noch in einer Nakose. Sie können bei ihm waren, bis er aufwacht, überfordern sie ihn aber bitte bloß nicht, das wäre sehr contraproduktiv für sein Herz", informierte uns der Arzt.
„Dankeschön, werden wir nicht", mit einer Verbeugung verabschiedeten wir und betraten leise den Raum 42. Yesung lag regungslos in dem weißen Bett und hatte seine Augen geschlossen.
Langsam rückte Juna sich einen Stuhl neben sein Bett und setzte sich.
„Er hat es geschafft...", murmelte sie noch mit schwacher Stimme.
Zitternd griff sie nach seiner blasen Hand und strich über seinen Handrücken.
„Ich warte bei ihm, du musst nicht hier bleiben, wenn du nicht willst"
„Doch, ich bleibe bei dir, bis er aufwacht", ich stellte mich hinter sie und legte meine Hände um ihren Nacken und mein Kinn auf ihren Kopf.
Stumm schauten wir auf das unbewegte Bett, bis wir ein leises Grummeln hören konnen. Kurz darauf machte Yesung vorsichtig ein Augen auf und blinzelte einige Male.
„Juna...?", seine Stimme war kraziv und sehr schwach.
„Yesung!", glücklich fiel sie ihm um den Hals.
Als sie ihn wieder los ließ, nahm sie sein Gesicht in ihre Hände.
„Endlich bist du wieder wach! Dein Koma hat mich fast um den Verstand gebracht, aber jetzt bist du wieder bei mir, gesund und wach!", sie strahlte ihn an und zog sich zu ihm runter, um...
Ihn zu küssen.
WAS HABE ICH VERPASST?!?!?!???!
Verwirrt stand ich neben ihnen und starrte die Beiden aus großen Augen an.
„Ich denke, ich geh dann mal...", ich strich Juna über ihren Hinterkopf, welcher sich keine Sekunde später hob und ging auf die Türe zu.
„Oh, hi Sunmi...", meinte Yesung mit hochrotem Kopf.
„Schön, dass du von den Toten auferstanden bist. Juna war echt unerträglich... Apropos Juna, ich will Erklärungen, jedes Detail!"
„
Jaja...", lächelnd blickte sie runter.
„Bis Irgendwann"
Leise fiel die Tür hinter mir ins Schloss.
So ist das also, Juna und Yesung...
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