32.

Ich wachte an meinem nervtötenden Wecker auf und hatte größte Mühe, mein Handy nicht gegen die nächste Wand zu pfeffern.
Ein genervtes Stöhnen ertönte, welches ich zuerst für meins hielt, doch dann merkte ich, dass es von der anderen Seite des Zimmers kam. Beängstigt schreckte ich hoch und schaute durch die Dunkelheit, in der Hoffnung, etwas sehen zu können, was ich natürlich nicht konnte, also griff ich nach meinem Handy und schaltete die Taschenlampe an, mit welcher ich das Zimmer nun erhellen konnte.
Wait! Wo bin ich?
„Mach's Licht aus!", befehlte mir eine Stimme und sofort erinnerte ich mich an gestern. Naja an heute morgen, um genauer zu sein.
„Sunmi ernsthaft!", ich folgte seiner Anweisung und schaltete es aus.
„Danke..."
Lange Zeit kerte Stille in den Raum und irgendwann hörte ich, wie sich eine Decke bewegte.
„Ach komm, ich kann jetzt eh nicht mehr schlafen"
Kurze Zeit später wurde das Licht eingeschaltet und ich sah ihn im Zimmer stehen, nur in Boxershorts.
Peinlich berührt schaute ich zur Seite und war wahrscheinlich rot wie eine Tomate. Ich will gar nicht wissen, wie viel er für dieses Sixpack trainiert hat.
„Kannst du dir bitte was anziehen Suho?", bittete ich den Leader und kurze Zeit später hörte ich eine Türe, wahrscheinlich von seinem Schrank.
Erst als etwas auf mein Bett gelegt wurde schaute ich rüber. Es war ein großes weißes Basic-Shirt und eine karrierte Jacke. Ich schaute an mir herunter und erkannte, dass ich noch genau so gekleidet war, wie gestern.
„Ich wollte dich nicht ausziehen", erläuterte er meine Blicke.
„Danke", leise dankend nahm ich die Sahen und stand auf.

Bad ist-"
Weiß ich"
Noch etwas unkoordiniert lief ins Bad und zog mich dort um und wusch schnell mein Gesicht. Leider hatte ich keinerlei Badzeug dabei, weshalb es mir unmöglich war auch nur irgendetwas anderes zu machen.
Ich riskierte noch einen schnellen Blick in den großen Spiegel. Also Modegeschmack hat der ältere auf jeden Fall. Alles passte gut zusammen.

Ich verließ das Bad und sah Suho schon an die Wand gelehnt und seine Blicke waren starr auf sein Handy gerichtet, doch als er hörte, dass ich die Türe öffnete, schaute er hoch und stieß sich von der Wand. Gekonnt huschte er an mir vorbei ins Bad und schloss hinter sich zu.

Gänend suchte ich mir einen Weg in die Küche und suchte in jedem Schrank nach einem Glas, um etwas zu trinken. Nachdem ich gefühlt zehn Stunden gesucht hatte, fand ich schließlich auch eins und ließ Wasser aus dem Wasserhahn reinlaufen.
Mit einem kleinen Hüpfer saß ich Sekunden später auf der Küchentheke und setzte meine Kopfhörer auf, welche ich zuvor, aus meiner Tasche geholt hatte. Außerdem hatte ich meine 'alten' Klamotten darin verstaut, um sie nicht hier liegen zu lassen.

Die ersten viel zu lauten Töne von 'Blind' von Monsta X gelangten in meine Gehörgänge und zufrieden lehnte ich mich gegen die kühle Wand und schloss meine Augen. Mein linkes Bein war angewinkelt und mein rechtes hing von der Arbeitsplatte runter.
Leise summte ich die Melodie vor mich hin und genoss es einfach. Der Beat bestimmte die Schläge meines Herzens und ich dachte an den Tag, an dem mir Juna dieses Lied zum ersten Mal gezeigt hatte:
Es war vor gut einem halben Jahr, einer der ersten warmen Tage. Gemeinsam liegen wir auf einer Decke in einer rießigen Wiese und starren in den Himmel. Schon von der ersten Sekunde an liebe ich das Lied und schließe fast schon automatisch meine Augen, um es noch intensiver zu hören. Lichtstrahlen streifen mein Gesicht und ich spüre ihre Haare, welche an meiner Schulter kitzeln. Der Refrain kommt und Juna singt leise mit. Ihre Stimme macht mich glücklich, weshalb ich auch jetzt noch deswegen grinsen musste.

Für drei Minuten vergesse ich, dass ich in einer 'fremden' Küche sitze, welcher auch noch einer der bekanntesten Boygroups gehört, mit denen ich mich angefreundet habe. Im Allgemeinen vergesse ich dieses ganze Idol-Ding und die Prüfungen und konzentriere mich auf ihre Stimmen. Doch als das letzte „Blind“ ertönt öffne ich meine Augen und wie ein Spiegel wird mir die ganze Situation vorgehalten und der Spiegel trägt den Namen Suho, welcher direkt vor mir steht und mich eindringlich mustert.

„Süß“, murmelt er und lacht kurz, „Welches Lied, wenn ich fragen darf?“
Warum ist er immer so höflich?!
„Äh 'B-Blind' von Monsta X“, gebe ich etwas stotternd von mir und schiebe meinen Kopfhörer von meinem Kopf.
„Gute Wahl“, er greift nach dem Wandschrank, welcher direkt neben meinem Kopf hängt und holt ein Glas daraus. Auch er füllt es mit Wasser und dreht sich dann zu mir.
„Hast du lang gebraucht?“, lachend zeigt er auf sein Glas und nahm dann einen Schluck davon.
„Achso, ich ähmm... Ich wollte nicht.. also ich w-wollte mir jetzt nicht einfach was nehen, aber du, du warst nicht da und dann hab ich...naja ich dachte vielleicht-“, ich spürte, wie meine Stimme zitterte und mit jedem Haspler wurde sein Grinsen breiter.
„Schon ok, wir wollen ja nicht, dass du uns verdurstest“

Verwirrt schaue ich mich um.
„Warum sind die Anderen noch nicht wach?“, frage ich etwas perplex, da ich jetzt erwartet hätte, dass sie sich alle in der Küche versammeln.
„Warum sollten sie?“, gab er mir als Antwort.
„Ich weiß nicht, um noch was von Tag zu haben? Frühstückt ihr nicht zusammen?“
„Nicht mehr“, erwiderte er trocken.
Ok, diese Aussage hat mich noch stärker verwirrt, als alles andere zu vor.
„Wir haben jetzt morgens wieder etwas mehr Freizeit, da wir nicht mehr fürs Comeback arbeiten und diese nutzen wir am liebsten zum Schlafen“, erneut nahm er einen Schluck.
„Oh, tut mir Leid, dass ich deinen Schlaf geraubt habe“, entschuldigte ich mich schnell und verbeugte mich.
„Passt, dann geh ich noch vor den Jungs ins Studio und kann nochmal vor der großen Show morgen für mich die Schritte, die noch nicht perfekt sind, trainieren“
Erschrocken griff ich an meinen Hals, doch bevor ich etwas sagen konnte, beruhigte mich Suho.
„Dein Ticket hab ich auf den Couchtisch gelegt, wollte nicht, dass es dich im Schlaf erwürgt“
Erleichtert atmete ich aus und wollte gerade in Richtung des Wohnzimmers gehen, als mich der Ältere aufhielt.
„Halt! Die Jungs schlafen noch drinen. Wir bringen es dir morgen einfach mit, wenn wir dich abholen“
Nickend machte ich einen Schritt von der Tür weg und drehte mich schnell um.
„Ich muss jetzt eh gehen... Fuck! Ob ich den Zug noch bekome?“, frage ich mich verzweifelt.
In Kürze stand ich vor meiner Tasche und griff nach meiner Jacke, um sie in größter Eile anzuziehen.
„Su?“
„Ja?“, frage ich gehetzt, wärend ich meine Schuhe anzog.
„Mach dir doch nicht son Stress. Ich geh einfach jetzt schon“, gelassen lief er zur Gaderobe und nahm seine Schuhe aus dem Schrank.
„Ähm.. ok, dann bis morgen“, sagte ich, wärend ich die Türe öffnete.
„Su warte! Ich glaub du hast meine Aussage nicht verstanden, ich fahr dich, dann musst du dich nicht so hetzen“, sein Grinsen war wie in Stein gemeißelt.
„Ähm.. ich will echt keine Umstände machen...“
„Hab dich nicht so, komm, ich fahr dich kurz rüber“
Schüchtern folgte ich ihm bis in die Garage.

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