30.
„Dafür sind beste Freundinnen doch da oder?“, ich stand schon bereit für eine Umarmung und sie fiel mir schließlich in die Arme.
„Ich hab dich lieb“, nuschelte sie in meine Haare und ich stimmte ihr leise zu.
Die weiteren Stunden vergingen ganz gewohnt, nachdem uns alle komisch angeschaut hatten, konzentrierten sich die Meisten wieder auf den Unterricht, sowie auch Juna, doch ich war irgendwie mit den Gedanken wo anders. Auch wenn ich versuchte beim Stoff zu bleiben, flatterte mein Gehirn immer wieder weg zu irgendwelchen Momenten meines Lebens. Gedanklich blieb ich gerade an dem ersten Abend mit Exo hängen und dem Gespräch, das ich mit Kyungsoo hatte. Er wirkte so zerbrechlich. Ich hoffe, dass alles gut wird zwischen den beiden.
Kurz checkte ich meine neuen Mails und als ich mein Handy wieder weg legte, klingelte es schon zum Ende der Stunde.
Mit einem Seufzen stand ich auf und schulterte meine Tasche, meine Jacke legte ich nur um meinen Arm.
„Su, warte kurz!“
Überrascht drehte ich mich in der Tür um und sah, wie Juna mit halb geschlossener Jacke auf mich zugerannt kam. Als sie mich erreichte, gab sie mir mit einem kleinen Nicken bescheid, dass ich jetzt losgehen kann.
In einem Strom von Menschen verließen wir das Gelände und die Gruppen wurden schnell kleiner, je nachdem wo man lang musste.
Auch ich und meine Freundin verabschiedeten uns am Tor und sie lief nach Hause und ich zu meiner Station.
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Ungeduldig rutschte ich auf meinem Platz rum und wartete darauf, dass der Zug zum stehen kam. Als er das tat und wie erwartet Chanyeol einstieg, zierte mein Gesicht ein breites Grinsen.
„Hey“, gab er schüchtern von sich und setzte sich neben mich.
„Hey ho“, meine Stimme klang viel zu glücklich, aber das war sie heute morgen schon.
Peinlich berührt sah er auf die Seite.
Ok...
„Is irgendwas?“, ich war komplett verwundert und Verstand die Welt nicht mehr.
„Ähmm.. nichts bestimmtes, warum fragst du?“, seine Nervosität stand ihm uns Gesicht geschrieben und ich musste kurz darüber schmunzeln. Süß.
„Du bist komplett rot und schaust gefühlt überall hin nur nicht zu mir?!“ weißte ich ihn mit einer ruhigen, aber trotzdem freundlichen, Stimme darauf hin.
„Oh, bin ich das?“, das rot wurde noch etwas stärker, „kann sein, dass es von einer komischen Situation vorher kommt“
Für ihn ist es bestimmt peinlich, ich find's amüsant.
Als sich sein Gesicht wieder in einer normalen Hautfarbe färbte, drehte er sich zu mir und wir konnten endlich miteinander reden.
Was wohl gerade passiert war, bevor er hier einstieg?
{Ich würde so gern, den Tag aus der Sicht von Channie schreiben, aber ich wollte hier keinen ProV-Wechsel😭 Ich hatte so eine schöne Idee ._.}
„Und wie war das Frühstück?“, witzelte ich.
„Nicht so schön wie gestern“, sagte er gespielt beleidigt.
„Ich wär auch lieber bei euch gewesen, Uni war noch langweiliger, als sonst“
Ich stieß ein Seufzer aus und fuhr mir gestresst übers Gesicht.
„Wärst halt noch rübergekommen“
„Ich war kurz davor, aber ich kann Juna nicht mit all den Spinnern allein lassen“
„Dann komm doch jetzt noch ein bisschen zu uns oder wir machen mal was zu zweit“, schlug er vor und es schien so, als ob seine Röte noch immer nicht ganz weg war.
Gerade, als ich zustimmen wollte fiel es mir wieder ein.
„Ich würde mega gern, aber ich treff mich nachher noch mit einem Freund“, beichtete ich und mein Gegenüber versuchte seine Enttäuschung mit einem Lächeln zu verbergen.
„Passt, dann halt wann anders“
___
„Also, sehen wir uns morgen wieder?“, fragte ich hoffnungsvoll.
„Klar, außer du verschläfst“
Lachend umarmten wir uns und gingen dann getrennte Wege. Mein Handy zeigte mir 13:40 an und ich beschloss gleich in Richtung Café zu gehen, auch wenn ich zu früh dran wäre. Ein bisschen wünschte ich mir, dass er auch zu früh war.
Und tatsächlich, als ich zehn Minuten später an dem kleinen Gebäude ankam und durch die Fensterfront schaute sah ich ihn schon da sitzen.
Schnell ging ich zum Eingang und trat die drei Stufen hoch. Als das Klingeln der Tür erschien drehte er seinen Kopf sofort zu mir und begann zu lächeln. Ich tat es ihm gleich und ließ mich auf den Stuhl gegenüber von ihm nieder.
„Hey wartest du schon lang?“, fragte ich vorsichtig, da ich es hasste andere warten zu lassen, weshalb ich immer sehr pünktlich war.
„Hey, nein bin einfach ein bisschen zu früh“
„Ok, gut. Ich konnte halt von der Universität aus nicht früher, sonst hätten wir auch schon ne Stunde früher oder so ausmachen können.“
Sanft schüttelte er seinen Kopf.
„Das passt schon so. Wenigstens treffen wir uns wieder“
„Hier ist ihre Bestellung“
Ich erschreckte mich so stark, dass ich der etwas kleineren Frau fast ihr Getränk aus der Hand geschlagen hätte.
„Ich wollte sie nicht erschrecken“, meinte sie entschuldigend und verbeugte sich kurz.
„Ich bin einfach sehr schreckhaft“
Eigentlich ja überhaupt nicht, aber ich wollte mich aus der komischen Situation retten.
„Oh, na ja dann, ihre Getränke“
Sie stellte zwei Tassen hin und ging dann.
„Woher-?“
„Ich hab es für dich bestellt und gesagt, sie sollen es bringen, wenn du da bist“
„Aww das ist lieb von dir“
Ich griff nach der Tasse und wollte einen Schluck nehmen, doch er warnte mich: „Vorsicht, es ist jetzt noch zu heiß, um es zu trinken“
Nach kurzem Bedenken folgte ich seinem Rat und stellte die Tasse an seinen ursprünglichen Platz zurück.
„Du bist also schreckhaft“, vergewissere er sich grinsend.
„Eigentlich nicht wirklich, aber ich war noch so in Gedanken und ich wollte mich irgendwie aus der bedrückenden Situation befreien.“
„Ja, genau“
„Hey, das ist wirklich so“, lachend schlug ihn über den Tisch gegen seinen Bizeps.
„Oww jetzt bist du beleidigt“
Tatsächlich setzte ich mich smollend hin und verschränkte meine Arme vor der Brust.
„Du bist schnon knuffig“
Ich zog noch einmal eine Schnute und setzte mich wieder gerade hin, um jetzt endlich einen Schluck aus meiner Tasse zu nehmen.
Sie war perfekt! Schokoladig und warm. Glücklich atmete ich aus und ein warmes, wohliges Gefühl breitete sich in mir aus.
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