29.
Auch ich kann jetzt beruhigt die Augen schließen und war innerhalb von Sekunden eingeschlafen.
Als ich aufwachte, schlief Juna noch seelenruhig und ich versuchte so leise wie möglich aufzustehen. Da ich fast bei ihr wohne, hatte ich meine ganze Ausrüstung fürs Bad da und machte mich fertig. Ich war überraschenderweise verdammt gut drauf und die Musik aus meinen Kopfhörern änderte auch nichts daran.
Nachdem ich geduscht hatte schaute ich nach meiner Freundin, welche jetzt vorsichtig ihr Augen öffnete.
„Hey, alles wieder gut?", langsam setzte ich mich an die Bettkante und strich ihr über den Kopf.
„Ja, heute geh ich nicht, weil wir Familien-Fest haben. Du weißt ja, was für'n großen Wert meine Mum darauf legen. Wenn ich nicht komme, köpft die mich", sie verdeutlichte ihre Aussage, indem sie ihren Daumen horizontal über ihre Kele streifen ließ.
Wir beide lachten ausgiebig und ich hatte das Gefühl, als können wir für heute einfach Spaß haben.
Über Nacht war es so kalt geworden, dass ich mir eine lange Hose von Juna ausleihen musste. Außerdem gab sie mir ein frisches T-Shirt und ich zog meine Jeansjacke an, welche ich das letzte Mal bei ihr vergessen hatte.
Zusammen verließen wir ihre Wohnung und liefen in Richtung Universität. Sie wohnt gar nicht weit weg, vielleicht fünfzehn Minuten Fußweg, aber als wir so im Redeschwall waren, verging die Zeit noch schneller. Kaum hatte man die Einfahrt verlassen, schon stand man vor den Eingangstoren unserer Uni.
Wir huschten rein und warteten, bis man uns aufmachten
Außnahmsweiße hatten wir einen Platz nebeneinander und wir freuten uns wie Kinder an Weihnachten.
Ich wollte gerade ansetzten zu sprechen, als mir mein Handy zuvor kam, hab wohl vergessen, auf stumm zu schalten. Schnell holte ich das nach und richtete mich dann wieder zu Juna.
„Ich war ja gestern das erste Mal bei den Jungs zu Hause-", begann ich.
„Echt? Das hast du noch gar nicht erzählt, wie sieht es da aus?", unterbrach sie mich hektisch.
„Echt schön, wenn auch etwas leer, was Deko angeht. Ich war auch nicht in allen Zimmern, also kann ich das nicht beurteilen. Was ich eigentlich erzählen wollte war... Was wars denn jetzt nochmal... Ah ja genau! Sehuns Hund Vivi, ich weiß nicht ob du ihn kennst, aber er ist bezaubernd, er hat mich mal wieder daran erinnert wie sehr ich doch Tiere, besonders Hunde, liebe. Man ich vermisse Bella so sehr"
„Dann besuch doch deine Eltern mal wieder, die würden sich bestimmt auch freuen dich zu sehen"
„Sie wohnen in Japan?! Da flieg ich nicht kurz rüber und sag hallo. Ich geh in den Ferien, hab ich mir fest vorgenommen, dann kann ich auch ein paar Tage bleiben und mir wieder Japan anschauen. Wer weiß, vielleicht reicht es noch für Tokio"
„Owww dann will ich mit!"
„Du zahlst aber den Flug"
„Geht klar, wenn ich Zeit hab, komm ich mit"
„Gebongt, du bist eh wie ein zweites Kind für meine Eltern"
Glücklich schlagen wir ein und bekommen so die Aufmerksamkeit von allen.
„Ups", lachend setzten wir uns gerade hin, als wir sahen, dass unser Lehrer reinkam.
Da ich gelernt hatte, konnte ich schon einiges und langweilte mich ganz schön, im Gegensatz zu Juna. Sie schrieb alles sorgfältig mit, obwohl sie bestimmt auch schon gelernt hatte.
Die Langeweile in mir stieg ins Unermessliche und so griff ich nach meinem Handy, auf welchem sich auch schon eine Nachricht befand.
N
Hey, schon lange nichts mehr voneinander gehört ('• ω •')ノ
Stimmt, sorry (//▽//)
Hatte grad ziemlich viel um die Ohren
Ist schon okay, hab auch oft viel auf einmal zu tut xD
Warum bist du überhaupt so früh schon wach?
Keine Ahnung... Konnte einfach nicht schlafen
Du?
Universität (¬_¬;)
Oh, stör ich dann?
Nein, ganz und gar nicht :)
Schlafe bei meinem Lehrer eh fast ein ._.
Das ist tatsächlich nicht so gut
Was hast du heute eigentlich so vor?
Heute...
Glaub nichts, why?
Ich dachte wir könnten das von neulich wiederholen (⌒▽⌒)
Liebend gern :3
Wieder im Café?
Um zwei?
Perfekt (✧ω✧)
Yay :33
„Su? Alles klar bei dir, oder warum grinst du wie eine Gestörte auf dein Handy?"
Ich schreckte kurz auf und fasste mir ans Herz.
„Gott Juna, hast du mich erschreckt"
„Tut mir leid, wenn ich dich aus deiner Traum-Welt geholt habe, aber du könntest auch mal mitschreiben oder wenigstens aufpassen, sonst kannst du auch einfach zu Hause bleiben", fauchte sie mich an.
„Jo chill Mal, was ist denn auf einmal mit dir los?"
„Ist doch egal!", ihre Laune war deutlich im Keller.
„Ne, jetzt sag mal!", forderte ich sie auf und drehte sie an den Schultern zu mir.
„Man soll ja nicht neidisch auf andere Menschen sein, besonders auf seine beste Freundin, aber", gestresst fuhr sie sich durch die Haare.
„Du hast grad so viel Glück: Du triffst lauter coole, neue Leute und da ist es mir egal, dass sie Idols sind, du hast dich ja auch sofort mit Yesung verstanden. Dann das mit meinen Eltern, klar haben sie sich vor fast zwei Jahren getrennt, aber es geht mir immernoch so nah. Für Klausuren musst du gefühlt nichts lernen und ich? Ich bekomm den Stoff nicht mal in hundert Jahren rein"
„Bist du ernsthaft deswegen gereizt?", fragte ich vorsichtig.
„Ja...", sie senkte ihren Kopf und ich strich ihr eine Haarsträhne hinters Ohr.
„Ich lern auch nur auf Lücke und hoffe, dass es reicht und mit meinen Eltern ist es so als hätte ich keine, ich sehe sie ja nie, seitdem sie in Japan sind und telefoniert haben wir auch schon ewig nicht mehr. Und wenn du willst kann ich dich ja mal mitnehmen zu den Jungs, wenn es für sie okay ist"
„Danke fürs Aufmuntern", kam es zaghaft von ihr.
„Dafür sind beste Freundinnen da oder?", ich stand schon bereit für eine Umarmung und sie fiel mir schließlich in die Arme.
„Ich hab dich lieb", nuschelte sie in meine Haare und ich stimmte ihr leise zu.
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