20.

„...und ich möchte, dass wir keine Geheimnisse zwischen uns haben. Deshalb will ich dir sagen,... dass...“, ich überlege, wie ich es vormulieren sollte, wählte dann den eindeutigsten Weg, „Ich... weiß, dass ihr Idols seid“

Überrascht schaut er mich an, doch sein Blick mildert sich schnell ein Stück.
„Sorry, ich wollte es dir schon viel früher sagen, aber... ich... ich hatte... Angst“, bedrückt schaute er runter.
„Vor was denn? Ich würde euch doch deshalb nicht anders behandeln“, beruhigend legte ich meine Hand auf seine Schulter und schaute ihn an, auch wenn er wegschaute.
„Ich weiß es ja selber nicht...“
Gestresst lässt er sein Gesicht in seine Hände fallen und seufzt.

„Wer hat es dir denn eigentlich gesagt?“
Endlich hebte er seinen Kopf und schaute mich an. Ich hätte schwören können, dass seine Augen ein wenig glasig waren.
„Juna“
Verwirrt schaut er mich an.
„Ihr müsst sie echt mal kennen lernen! Sie ist meine beste Freundin und gleichzeitig ein großer Fan von euch. Warte was hat sie gesagt... E... Exo...?“
„Exo-L?“, hielf mir der blauhaarige auf die Sprünge.
„Genau, das war es! Exo-L! Sie ist ein... Eine von... Wie betittelt man sich dann?“, ich legte meinen Kopf schief.
„Du kennst dich in der Scene echt nicht aus oder?“
Verloren schüttelte ich meinen Kopf und wartete, bis Chanyeol meine ursprüngliche Frage beantwortet.
„Sie ist ein Exo-L oder wenn du willst ein Part von Exo-L. Es steht im Allgemeinen für unsere Fans“
„Dann bin ich jetzt auch ein Exo-L“, sagte ich stolz und grinste meinen Gegenüber an.
„Du bist so süß!“, lächelnd strich er mir über den Kopf und verwuschelte meine Haare.

Plötzlich klingelte mein Handy. Ich nahm es schnell in die Hand.
„Wenn man vom Teufel spricht, sie ruft mir gerade an. Gib mir eine Sekunde“
Ich hob ab und drehte mich ein Stück weg von Chan.

„He-“
„Endlich gehst du auch mal an dein Handy. Seit einer dreiviertel Stunde Versuche ich dich zu erreichen!“
„Hallo, mir geht es gut, danke der Nachfrage und dir?“
„Ich war besorgt!?!“
„Jetzt so lange war ich auch nicht weg“, schmollte ich.
„Auf jeden Fall lang genug! Wie dem auch sei, ich hab jetzt aus und bin auf dem Weg zu dir, du bist doch zu Hause oder?“
„Naja zu Hause schon...“
Gespannt schaute ich zu meinem Besucher, welcher im Moment auf sein Handy schaute.
„Aber?“, hörte ich ihre prüfende Stimme.
„Es ist... ungeschickt...“, stotterte ich.

„Was ist denn los? Geht es dir so schlecht? Warte bin in 5 Minuten da! Leg Schokolade bereit, ich such n Film raus“
Süß, wie sie sich immer um mich sorgt. Meine Mundwinkel bewegten sich nach oben, doch ich musste meiner Freundin absagen.
„Nein, das ist es nicht, es ist... einfach ein ungünstig Moment...“
„Du sprichst schon wieder in Rätseln. Wie dem auch sei, ich bin eh fast bei dir, dann bringe ich halt nur kurz die Tasche und die Aufschiebe rüber und kuck kurz, wie es dir geht“

Na gut...“
Ich hab mich geschlagen, da ich wusste, dass es eh keinen Sinn machte, zu diskutieren.
„Dann bis später“
„Ja, bis gleich“
Mit diesen Worten legte ich auf und drehte mich zurück zu Chanyeol.
„Juna kommt gleich kurz rüber, lass dich einfach nicht von ihr stören“
“Ich wollte eh mal Freunde von dir kennen lernen. Du kennst ja ein paar von mir, ich aber kenn deine nicht“
„Vertrau mir, sie kennt dich besser, als dir lieb ist...“, ich nuschelte es mehr in mich rein, doch ich war mich sicher, dass er es trotzdem verstanden hatte.

___

„Und ihr geht wirklich auf Tour und das Ganze?“
„Ja“
Bei jeder Frage, die ich stellte würde ich neugieriger und Chan lachte immer nur sehr sanft.
„Du bist echt putzig“, sagte er verträumt und leise. Ich vermute, dass es nicht mal dafür gedacht war, dass ich es höre.
„Du Su...?“, begann er und rutschte ein Stück zu mir, „Das wollte ich dich jetzt schon eine Weile fr-“
Seine Frage wurde durch ein Klingeln unterbrochen.
„Das muss Juna sein! Warte kurz!“, Ich sprang auf und rannte zur Türe.

„Suu~“
Meine Freundin schloss mich in ihre Arme. Ich erwiderte die Umarmung sofort.
„Und? Liegt die Schokolade bereit?“, ohne ein weiteres Wort betrat sie meine Wohnung. Völlig überfordert starrte ich ihr nach und konnte mich erst bewegen, als ich ihre Stimme hörte: „Was, warum, er, hier, du, was?“
Ich kam lachend ins Wohnzimmer und half meiner verzweifelten Freundin auf die Sprünge.
„Also, Jun, das ist Chanyeol. Chan, das ist Juna meine beste Freundin“
„Es ist mir eine Ehre“, Juna verbeugte sich tief.
„Die Freude ist ganz meinerseits“, er grinste sie an.
„Seit wann redet ihr denn so gehoben? Klingt echt dämlich.“, das errötete Gesicht meiner Freundin brachte mich endgültig zum Lachflash.
„Das ist nicht lustig“, schmollte sie und verschränkte ihre Arme vor ihrer Brust.
„Doch, es ist zum Schreien komisch!“
Mein Lachen wurde so stark, dass ich Bauchkrämpfe bekam, doch ich könnte trotzdem nicht aufhören.

„Ich finds wirklich cool mal Freunde von Su kennen zu lernen“
„Ihr habt ja schon Spitznamen für euch, ihr seid niedlich“
Langsam beruhigte ich mich. Meine Augen tränten schon vor Lachen und durch die leicht verschwommene Sicht, war ich nicht sicher, ob Chanyeol peinlich berührt zur Seite schaute oder einfach gefallen an meinem gemalten Bild gefunden hatte.

„Hast du das gemalt?“, ok, vielleicht beides, denn ich konnte förmlich die Röte in seinem Satz hören.
„Ja, ist aber schon lange her. Zwei Jahre... drei... Weißt du noch wann das war?“
Unwissend drehte ich mich zu meiner Mitstudentin, welche gespannt das Bild betrachtete.
„War das nicht in Japan letztes Jahr?“
„Erst letztes Jahr? Es fühlt sich an, als wäre das Bild schon Jahrzehnte alt...“
Erinnerungen schwirrten durch meinen Kopf. Japan... Es war so eine schöne Zeit.
Ich war mit Juna und ihrem damaligen Freund 2 Wochen in Japan gewesen, wir haben einen gemeinsamen Freund besucht. Die Reise hatten wir schon Ewigkeiten geplant und endlich konnte der Traum wahr werden. Gemeinsam besuchten wir einen Tempel, wo ich dieses Bild malte. Es war ein magischer Ort und ich ließ alle Emotionen in das Bild fließen und um die Zeit nicht zu vergessen hängt es jetzt da, auch wenn ich es nicht so gut finde.

„Du bist voll talentiert, es ist sehr schön“, sagte er schüchtern, „Genau wie du...“, murmelte er.
Wait one second! Hab ich mich verhört???
„Was hast du gesagt?“, fragte ich überrascht.
Der Rücken vor mir zuckte zusammen.
„Ähmm...ich? Ich hab nur gesagt, dass... die... die Maltechnik sehr... beeindruckend ist“, stotterte er.
Ich war beruhigt, das falsche gehört zu haben, aber auch ein bisschen verletzt. Warum weiß ich nicht...

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