19.
Da wir eine der letzten waren, die den Raum betraten, hatte es keinen Platz mehr, wo wir zusammen sitzen konnten und so saßen wir, wie so oft, im Raum verteilt.
Heute schrieb ich besonders viel auf, da wir vor der Klausur nochmal alles kurz wiederholten und ich so alles beisammen hatte. Immerwieder suchte ich verzweifelt die Blicke meiner Freundin, doch sie schaute nur angespannt auf ihr Handy. Was die da wohl trieb?
___
Nach der Stunde verließ ich den Raum und wartete auf Juna, doch sie kam nicht raus. Erst jetzt merkte ich, dass Yesung wieder nicht da war, obwohl es, besonders jetzt, wichtig war, aufzupassen. Die Klausur war zwar keine richtige Prüfung, aber sie war dafür da, in zwei Wissensgruppen eingeteilt zu werden.
Daher wollte ich gut abschneiden und lerne auch dem entsprechenden.
Nach einer gefühlten Ewigkeit kam Juna endlich raus. Sie wirkte irgendwie aufgewühlt.
Nachdem sie einmal stark ausgeatmet hatte, blickte sie zu mir und begann wieder zu reden.
„Also, was ich dir noch erzählen wollte, ich weiß dass sie dich nicht interessieren, aber ich find es trotzdem total lustig und ich weiß gar nicht, wie ich da jetzt draufkomme, aber auf jeden Fall ist mir das gestern so aufgefallen-“
„Komm bitte zum Punkt“
„Ach ja genau, du kennst doch bestimmt dieses Klischee, dass wenn man an jemanden denkt das Handy klingelt und die Person dann anruft und ich hatte gestern sowas ähnliches: Ich saß so auf dem Sofa und hab an dich gedacht und dann hat mein Handy geklingelt“
„Ich hab dir doch gar nicht angerufen?!“
„Ja, ich wurde auch nicht angerufen, eigentlich hat es ja auch nicht direkt was mit dir zu tun, aber-“
„Jun, bitte“
„Sorry, bin vom Thema abgekommen. Auf jeden Fall hab ich sonst Bild gesehen, mit einem Mädchen und die sah einfach mega so aus. Bestimmt lag es daran, dass ich Grad an dich gedacht habe. Das Hirn ist ja so ein verzwickter Komplex...“
Ihr müsst wissen, dass Juna sehr an Gehirnen und dem Kompletten Mechanismus interessiert ist.
„Zeig die mal her!“
Sie holte ihr Handy raus und tippte ein bisschen drauf rum.
„Also ich find immernoch, dass sie so aussieht...“
Ich drehte mich um, so dass ich auf ihr Handy schauen konnte.
„Sie sieht tatsächlich aus wie ich und weißt du auch warum sie mir so ähnlich aussieht?“
Nun war ich es, die ihr Handy rausholte und darauf tippte.
„Ne, kein Plan“
„Weil...“, Ich drehte mein Handy zu ihr um, „...ich das bin“
Zum Glück hat mit Sehun noch das Bild geschickt.
„Du verarscht mich!“
„Nein, sieh doch, das ist der Pulli“
Meine Freundin starrte mich nur ungläubig an.
„OMG!!! Zuerst Vixx und jetzt auch noch Exo, du bist so ein verdammter Glückspilz!“
„Warte was war das?“
„Was?“
„Na dieses Eco“
„Ah, du meinst Exo, nicht Eco“
„Ja, genau was bedeutet das????“, fragte ich verzweifelt und erinnerte mich an die Buchstaben über der Tür: E-X-O
„Exo, ist der Name dieser K-pop Group. Sag bloß du kennst sie nicht, wenn du sogar ein Bild mit ihnen gemacht hast“
Ich wollte das nicht wahr haben.
Das kann nicht die Wahrheit sein!
„Kennst...“, ich schluckte, da ich schon die Antwort auf meine Frage wusste, „kennst du die Namen der Member?“
„Klar, als Exo-L kann man das!“
Exo-L... Das Wort ist auch im Restaurant gefallen...
„Also da sind Sehun, Xiumin Suho, Kai, Kyungsoo, Chen, Baekhyun, Chanyeol und normalerweise auch Lay“
Geschockt starre ich sie an. Das war ein Traum! Es muss ein Traum sein!
„Erde an Su? Alles klar bei dir?“
Ich reagierte nicht auf ihre Frage geschweige denn auf ihr schnipsen oder die Hand vor meinem Gesicht.
„Man Sunmi! Es hat geklingelt!“
„Geh schon mal ohne mich rein, ich komm gleich nach“, ich löste mich aus meiner Schockstarre und schickte sie mit einer Handbewegung rein.
Zögernd drehte sie sich um und betrat als letzter den Raum.
Ich drehte mich auch um, doch ich lief ein Stück weg. Dort tippte ich auf mein Handy, welches noch immer in meiner Hand war. Nach kürzester Zeit hatte ich gefunden, was ich suchte und klickte darauf. Gestresst und auch nervös hilt ich mein Smartphone an mein Ohr und hörte, wie es einige male klingelte, bis endlich jemand abhob.
„Ja? Wer ist da?“, fragte die raue Stimme.
„Ich bin's Su. Steht das nicht auf dem Display?“
„Doch, aber ich konnte nicht draufschauen, sonst wäre die Mailbox dran gegangen. Warum weckst du mich so früh?“
„Sorry, ich bin noch in der Uni.“
Es herrschte Stille.
„Gab es einen Grund, warum du mich angerufen hast?“
„Ach, genau...ich wollte fragen...ob...“, ich wollte ihn gleich hier und jetzt fragen, aber ich plante um, „ob du mich später irgendwann treffen kannst, ich muss mal mit dir reden...“
„Äh..klar, willst du dann zu uns kommen?“
„Können wir auch zu zweit reden? Vielleicht bei mir? Du kennst ja meine Adresse. So um halb drei?“
„Ok, heute hab ich sogar ausnahmsweise mal nichts vor, wovon ich mich dann drücken muss. Gibt es sonst noch was?“
„Nein...“
„Ok, dann bis nachher. Ich werde pünktlich sein.“
„Bye..“
Er legte auf und es war nur noch ein Piepsen zu hören. Langsam senkte ich mein Handy und schaute mich um. Während des Telefonats war ich in den Gängen auf und ab gegangen und musste mich jetzt erstmal orientieren. Nach wenigen Sekunden wusste ich, dass ich vor dem Biologieraum stand. Mein Kopf schmerzte schon vor Gedanken und ich lasse mich kraftlos an der Wand sinken.
Warum hatte er es mir nicht gesagt?
Hatte er Angst, dass ich sie dann nur noch deswegen mag?
Musste ich deshalb den Mundschutz anziehen und waren diese Mädchen Fans?
Jetzt macht es auch Sinn, dass die Empfangsdame mich nicht reingelassen hat.
Warum ist es mir nicht schon früher aufgefallen?
Beim Tanzen waren es ihre Stimmen, wozu sie getanzt haben und im Tonstudio war es doch so eindeutig!
Gestresst fahre ich mir über mein Gesicht und richte mich wieder auf. Schnell schreibe ich meiner Freundin, dass sie alles gut aufschreiben soll, da ich nach Hause gehen würde.
Ich wollte jetzt einfach keine Menschen um mich herum.
Mit schnellen Schritten lief ich nach Hause, auch wenn ein Zug gefahren wäre, ich brauche einfach ein bisschen Sauerstoff.
___
Zu Hause angekommen schließe ich auf und schmeiße-
FUCK! Meine Tasche!
Schnell hole ich mein Handy raus und gehe auf den Chat von mir und Juna.
Juna:
klar mach ich
Und du hast deine Tasche vergessen. Ich bringe sie morgen mit.
Danke, du bist in Schatz♥
Sofort kam sie online und das schreibt... erscheint.
Mach ich doch gern♥
Warum bist du überhaupt gegangen?
Ich will grad einfach keinen um mich haben, muss erstmal alles verdauen.
Wusstest du das echt nicht?
Nein. Ich hatte keine Ahnung.
Meine beste Freundin, die sich null mit K-Pop auseinander setzt, ist der totale Idol-Magnat.
Ich kenn jetzt eine Gruppe, übertreiben mal nicht.
Du kennst auch Vixx?!
Naja 3 davon
?
Die drei, die wir im Café getroffen haben.
Was echt??
Ja, ich hab doch versucht es dir zu erklären, doch du wolltest nicht zuhören
Oh, sorry...
Ich muss Off, Unterricht
Bye, schreib dann wenn was ist ♥
Mach ich♥
Nochmals Danke♥
Für dich doch immer♥
Mit glühenden Kopf schalte ich mein Handy aus und lasse es auf die Matratze neben mich fallen.
___
Durch ein Klingeln an meiner Wohnungstür öffne ich die Augen und bemerkte, dass ich noch immer im Bett lag. Wahrscheinlich bin ich schon wieder eingeschlafen. Kurz rekelte ich mich und laufe zur Tür, welche ich auch sogleich öffne.
„Oh, Chanyeol! Was machst du denn hier?“, ich war verwirrt, aber glücklich über seinen Besuch. Ich streckte mich noch einmal und bittete ihn dann herein.
„Du hast doch gesagt, das ich her konnen soll. Es war doch halb drei, oder?“
Das hatte ich ja total vergessen! Mit einem Schlag kamen alle Erinnerungen an den heutigen Morgen wieder hoch und ich versuchte sie in meinem Kopf zu sortieren. Als ich wieder einen klaren Durchblick hatte gingen wir in mein Wohnzimmer.
„Setz dich doch“, ich bot ihm einen Platz an, auf welchen er sich sofort setzte.
„Ja, was gibt es so wichtiges, dass du mit mir besprechen musst?“
„Also...ich kenn dich und die anderen ja jetzt echt nicht lange, trotzdem fühl ich mich total wohl bei euch...“
Seine verwirrten Blicke sprachen für sich.
„...und ich möchte, dass wir keine Geheimnisse zwischen uns haben. Deshalb will ich dir sagen,... dass...“, ich überlege, wie ich es vormulieren sollte, wählte dann den eindeutigsten Weg, „Ich... weiß, dass ihr Idols seid“
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