Kapitel 2

Völlig verpennt wachte ich auf. Langsam setzte ich mich auf und warf einen Blick auf meinen Wecker: 8:13. Warte, was? Wieso hatten mich die anderen nicht geweckt? In Lichtgeschwindigkeit zog ich meine Uniform an und rauschte die Treppenstufen hinunter. Mehrere ältere Schüler grinsten mir hinterher und riefen "Schneller!" Ich achtete nicht auf sie und kam mit einer Viertelstunde Verspätung in Snapes Unterricht.

"Wie ich sehe, Mr. Malfoy, haben sie heute mal ausgeschlafen. Oder was ist der Grund für ihre Verspätung?" Ich murmelte ein "hab verschlafen" und wollte mich schon hinsetzen, doch Snape rief mich zurück: "Na, na, na, Herr Malfoy, sie holen diese zwanzig Minuten schön nach! Heute Abend werden sie zum Pokale putzen antreten, verstanden?" Missmutig nickte ich und ließ mich neben Blaise fallen. Ich fragte ihn nicht, warum sie mich nicht geweckt hatten, da ich Angst hatte, wieder ermahnt zu werden.

Nach der Stunde stellte ich Draco zur Rede: "Sag mal, wieso hast du mich denn nicht geweckt?" Nachdem er sich am Hinterkopf gekratzt hatte und seine Freunde hinter mir herum grinsten, meinte er schließlich, dass er es versucht hätte, ich jedoch sehr fest geschlafen hatte. Eigentlich konnte ich mir das nicht vorstellen, da ich einen sehr leichten Schlaf hatte doch ich nickte und lächelte.

Nach weiteren drei Stunden, die wir bei Professor McGonagall und Professor Dumbledore verbrachten, gab es endlich Mittagessen: Pfannkuchen. Zum Trinken nahm ich mir großzügig Kürbissaft, zum Essen nahm ich jedoch nur zwei Pfannkuchen, da mich Draco wieder auf meine Figur hinwies. Tatsächlich hatte ich das Gefühl, dass ich sehr viel zugenommen hatte. Mein Bruder und seine Freunde unterhielten sich über Mädchen, mit denen sie gerne eine Beziehung hätten. "Mit welchem Mädchen hättest du denn gerne eine Beziehung, Rayden?" fragte mich nun Enzo. Ich dachte nach, doch ich fand kein Mädchen, dass ich attraktiv fand, was ich dann auch sagte. Als Mattheo grinste, fragte ich nach was denn los sei, doch er antwortete nur, dass ich bestimmt schwul sei.

Weiters dachte ich darüber nicht nach, da in genau diesem Moment ein Weasley zu unserem Tisch kam. Es war einer der Zwillinge, ich glaube er hieß Fred. Nachdem er Draco und den Anderen finstere Blicke zugeworfen hatte, kam er zu mir und meinte, dass er dort oben etwas entdeckte habe. Neugierig sah ich an die Decke, könnte jedoch nichts außergewöhnliches erkennen, weshalb ich Fred fragend ansah. Er zuckte mit den Schultern und meinte, da habe er sich wohl geirrt. Draco ließ die Gelegenheit nicht aus und sagte, dass das ja wohl nichts Neues war, doch Fred hörte es glücklicherweise nicht mehr. Moment. Glücklicherweise? Ich hasse die Weasleys doch allesamt!

Gerade wollte ich nochmal einen Schluck von meinem Kürbissaft nehmen, als mir ein Gedanke kam. Grinsend nahm ich den Becher und trug ihn zum Gryffindortisch um ihm dann vor Fred zu stellen: "Netter Versuch, Weasley, aber die pinken Haare überlasse ich gerne dir." Unter vielen staunenden Blicken ging ich zurück zu meinem Tisch und beantwortete keine einzige Frage. Mich beschäftigte der Gedanke, warum mir die anderen nicht Bescheid sagten. Sie hätten doch sehen müssen, wie Fred mir etwas hinein geleert hat, oder? Aber wahrscheinlich täuschte ich mich wieder.

Mittlerweile war die Schule aus und ich entschied mich dazu, mein Buch am See fertig zu lesen. Nach wenigen Minuten kam Draco und fragte, ob ich nicht kommen wolle, doch ich verneinte. Mit einem Augen verdrehen ging er wieder. Der Himmel wurde immer dunkler und ich ging schließlich in unser Zimmer wo die anderen gerade am Kichern waren, jedoch direkt aufhörten, als ich rein kam. Ich gesellte mich zu ihnen und sie erzählten mir davon, dass sie morgen vielleicht nach Hogsmeade gehen würden. Natürlich wollte ich mitgehen und nach mehreren Blickkontakten erlaubten sie es mir auch. Vielleicht, dachte ich mir, würde dort auch Fred sein. Halt, Rayden, was ist nur mit mir los? Ich sollte dringend schlafen gehen...

Diesem Gedanken ging ich dann auch nach drei Minuten nach. Ich dachte noch eine Weile über diese seltsamen Gedanken nach, die ich seit kürzestem hatte, kam jedoch zu keinem Schluss, da ich unfassbar müde war. Schnell stellte ich meinen Wecker auf 7:30 und schlief auch schon ein.

Dieses Mal wachte ich auch pünktlich auf. Gemütlich zog ich mich an und machte mich fertig. Die Anderen waren anscheinend schon hinunter gegangen, jedenfalls waren ihre Betten leer. Als ich fertig war ging ich hinunter in die große Halle. Sofort lagen alle Blicke auf, mir die sich, -bis auf wenige-, wieder senkten und ihrem Frühstück zu wanden. Schulterzuckend nahm ich mir etwas von dem Rührei und setzte mich zu den Anderen. Warum sie nicht auf mich warteten, fragte ich nicht. Bestimmt hatten sie einen guten Grund.

Heute hatten wir zum Glück nicht so lange Unterricht: zwei Stunden bei Professor Trelawney und drei bei Hagrid. Draco hasste Pflege magischer Geschöpfe, ich jedoch mochte es sehr. In besagtem Fach lernten wir heute etwas über "Niffler". Kleine, ungefährliche Wesen, die von Kobolden benutzt wurden um Diamanten zu suchen, da sie das besonders gut konnten.

Danach ging ich mit Draco und den Anderen endlich nach Hogsmeade. Insgeheim hoffte ich auf Fred, da ich mich, auch wenn ich es nicht zugeben wollte, zu ihm hingezogen fühlte. Das erzählte ich den Anderen natürlich nicht, da sie wieder lachen würden. Wir liefen eine Weile und kamen dann endlich in Hogsmeade an. Sofort wollte ich zum Honigtopf losmarschieren, doch die anderen wollten lieber in den drei Besen ein Butterbier trinken. So gingen wir erst in die drei Besen.

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