Rück' mit der Sprache heraus


Vollkommen erschrocken fuhren Lukas und ich auseinander. Wir sahen uns mit großen Augen an und krallten uns verzweifelt aneinander fest. Mein ganzer Körper begann zu zittern und zögerlich drehte ich meinen Kopf nach links.
,,Hey, nicht so schreckhaft! Ich bin es nur, du Penner!'' Mir fiel eine komplette Felswand vom Herzen, als ich in das lachende Gesicht meiner besten Freundin sah, die wie aus dem Nichts plötzlich vor uns stand.
,,Oh mein Gott...'', stieß ich erleichtert aus, fasste mir an die Brust und konnte spüren, wie sich auch Lukas' Körperhaltung lockerte. Ich streichelte ihm beruhigend über die Hüfte, löste mich von ihm und drehte mich anschließend zu Alex.

,,Alles gut bei euch?'', fragte sie etwas irritiert nach, legte den Kopf schief und musterte uns einmal von oben bis unten.
,,Ja klar, alles gut. Wir haben nur nicht damit gerechnet, dass du hier jeden Moment auftauchen würdest.'', redete ich mich grinsend heraus und kratzte mich nervös am Hinterkopf.
,,Ach komm... Was ist passiert?'', wurde meine beste Freundin sofort ernster und verschränkte die Arme vor der Brust.
,,Du bist passiert?" Ich runzelte die Stirn und fuhr mir durch die Haare. Dass dieses Mädchen auch immer alles mitkriegen musste...
,,Timi, verarsch' mich nicht. Was ist los?''
,,Nichts ist los...'', winkte ich gelassen ab. ,,Hast du dich etwa noch nie erschrocken? Ist doch eine verständliche Reaktion.''

Alex verdrehte die Augen, musterte mich erneut und zog die Augenbrauen nach oben. ,,Timi Schatz, ich kenne dich seit 12 Jahren, du brauchst mir da nichts vormachen. Du hast dich nicht wegen mir erschrocken.''
,,Das bildest du dir ein, Mäuschen. Ich habe voll normal reagiert. Du tust gerade so, als hätte ich dir eine in die Fresse gehauen.'', überspielte ich die Situation lachend und boxte ihr einmal leicht gegen den Oberarm.
,,Nicht mir, aber scheinbar jemand anderes...'', erwiderte Alex Schulterzuckend und mir entglitt mit einem Mal alles aus dem Gesicht.
,,Wie kommst du denn jetzt darauf?'' Meine Stimme überschlug sich fast, während ich sie mit großen Augen musterte. Ohje, waren wir etwa so auffällig?
,,Dein rechter Handknöchel.'', antwortete sie knapp und griff nach meiner Hand, an der sich einige Blutspuren befanden.
,,Ach, ich habe aus Versehen gegen eine Wand gehauen und das sind die Kratzer. Nichts Wildes.'', redete ich mich nervös heraus und machte es ihr einmal vor.
,,So wie andere aus Versehen gegen den Türrahmen gelaufen sind, wenn sie ein blaues Auge haben.'' Alex musterte mich mit unglaubwürdigen Augen und schüttelte den Kopf.

,,Timi Schatz, was ist los bei euch?'', fragte sie besorgt nach, trat näher an mich heran und legte ihre Arme um meinen Hals. ,,Du bist seit Wochen schon so abwesend und meldest dich kaum. Du siehst auch nicht sonderlich glücklich aus.''
Ich seufzte leise und warf einen unsicheren Blick zu Lukas, der sich auf die Unterlippe biss und mit dem Reißverschluss seiner Strickjacke spielte. Dann sah ich wieder zu Alex, die mich mit erwartungsvollen Augen musterte und unbedingt wissen wollte, was passiert ist.
Doch ich konnte es ihr nicht sagen. Alex konnte uns genau so wenig helfen und wenn sie erstmal erfuhr, dass ich Ronny eine verpasst, weil er Lukas und mir Ähnliches angetan hatte, würde sie ihn zu Hackfleisch verarbeiten.

Keine Frage, ich würde das sehr begrüßen. Abe ich wollte nicht noch eine für mich wichtige Person in diese Scheiße ziehen. Ich hatte gerade zu spüren bekommen, wie es aussehen konnte, wenn genau das passierte.
Ich wollte es nicht nochmal soweit kommen lassen. Vor allem Alex sollte sich aus der ganzen Sache heraushalten, denn diese konnte ziemlich impulsiv werden. Nicht selten hätte sie mal eine Schlägerei mit jemanden angefangen, weil Marcel oder ich dumm angemacht wurden.
Im Gegensatz zu Ronny waren das nur irgendwelche Waschlappen, mit denen sie es locker hätte aufnehmen können. Sie würde mit Ronny auch fertig werden, so ist das nicht. Aber dieser brauchte nur einen Anruf tätigen,  um Menschen zu holen, die sie komplett erledigten.

Ich wusste ihre Hilfsbereit zu schätzen und auch schmeichelte es mir, dass sie für mich wirklich alles tun würde. Jedoch konnte sich keiner im Geringsten vorstellen, was eigentlich im Hintergrund abging.
Im ersten Moment würde man sowas von Ronny nicht erwarten und denken, dass er nur blufft. Schließlich konnte so eine minderwertige Lauchstange nicht so eine Macht haben, sowas gab es nur in Filmen.
Aber es ist genau so, wie ich es immer schilderte. Ronny holte sich das, was er brauchte und würde dafür sogar über Leichen gehen. Ihn interessierte das Wohl anderer Menschen nicht, so lange es ihm gut ging und er seinen Willen bekam.

Ich wollte niemanden in Gefahr bringen und deswegen versuchte ich meine Liebsten mit allen Mitteln und Wegen zu beschützen. Sie konnten mir ruhig tausende Ratschläge geben, aber sie sollten damit aufhören, etwas hinter meinen Rücken zu organisieren.
Aber meine beste Freundin würde nicht so lange Ruhe geben, ehe wir nicht eine Lösung gefunden hatten. Und wenn die Lösung nicht zu uns kam, würde sie eben selbst dafür sorgen, dass sich das Problem löste.
Jedoch sollte das nicht passieren, denn Lukas und ich hatten ja gesehen, wohin die gutgemeinte Eigeninitivate führte. Vor allem, wenn man mich nicht vorher darüber informierte und versuchte, das alleine zu regeln. Es sollte sich nicht nochmal wiederholen...

,,Wollen wir vielleicht zu mir ins Studio fahren und dann erklärst du mir in Ruhe, was zurzeit bei euch abgeht?'', durchbrach Alex unser andauernden Schweigen und sah mich mit ihren wohl besten Hundeaugen an.
,,Ich weiß nicht...'', erwiderte ich unentschlossen.
,,Ähm... Könntest du uns mal kurz entschuldigen?'', mischte sich mein Freund plötzlich mit ins das Gespräch und packte mich an den Schultern.
Ich musterte ihn nur mit irritierten Augen. ,,Eine Sekunde...'', sagte Lukas grinsend und ging etwas abseits mit mir, damit Alex uns nicht mehr hören konnte.

,,Was ist?'', fragte ich genervt nach und zog die Augenbrauen zusammen.
,,Willst du nicht mit Alex darüber reden?'', warf Lukas den fragenden Ball zurück und legte den Kopf schief.
,,Worüber soll ich denn mit ihr reden?''
,,Na über die Gang und die ganze Scheiße, die vorgefallen ist. Willst du ihr das nicht sagen?'' Lukas legte seine Hände an meine Hüfte und streichelte mir über die Seiten.
,,Bist du verrückt? Nein!'', stritt ich es sofort aufgebracht ab. ,,Alex soll davon nichts erfahren. Sie wird ausflippen, wenn sie die Wahrheit kennt.''
,,Aber weiß sie denn nicht sowieso schon einen Teil?'', harkte Lukas unsicher nach und sah sich in der Gegend um.
,,Ja, schon etwas... So harmlose Sachen.'', antwortete ich seufzend und musterte sie einmal. ,,Aber das, was sie weiß reicht schon. Ronny kann von Glück reden, ihr nicht über den Weg zu laufen.''
,,Hmmmm... Okay....'', sagte Lukas schüchtern und krallte sich an mir fest. Er sah sich nachdenklich um, aber für Nichts auf der Welt, würde er mich dazu kriegen, mich meiner besten Freundin anzuvertrauen.

,,Habt ihr Bock auf Pizza? Meine Kollegen und ich haben uns was bestellt.'', trat Alex auf uns zu und am liebsten wollte ich einmal mit dem Fingerschnipsen und sie für immer wegbeamen, weil mir ihre aufdringliche Art gerade total auf die Nerven ging.
Es ist nicht so, dass ich nicht gerne Zeit mit meiner besten Freundin verbrachte. Aber ich kannte sie gut genug, um zu wissen, dass sie den Vorschlag nur machte, weil sie unbedingt herausfinden wollte, was momentan los ist.
Wäre es nicht so, hätten wir noch kurz Smalltalk geführt und anschließend hätte sie uns wieder alleine gelassen, weil sie mich und Lukas schließlich nicht stören wollte. Ich könnte diesem Mädchen den Hals umdrehen!

,,Also zu Pizza sagen wir nicht nein.'', stimmte Lukas sofort grinsend zu, während ich ihn mit wütenden Augen ansah.
,,Ist das dein scheiß Ernst gerade?!'', zischte ich ihn leise an.
,,Bist du mit Auto oder zu Fuß?'', fragte Lukas unbeirrt weiter und hauchte mir einen Kuss auf die Lippen, den ich nicht mal erwiderte.
,,Ich bin mit Auto.'', strahlte Alex.
,,Oh, dann wird das wohl nichts, weil ich mit Fahrrad bin. Das kann ich ja schlecht hier stehenlassen und zum Studio ist es so weit. Ach, wie schade...'', zog ich einen Schmollmund und zeigte auf mein Fahrrad.
,,Das ist kein Problem, ich bin mit dem Transporter von der Arbeit hier, weil ich Equipment abholen musste. Hier in der Nähe ist doch dieses eine Theater, wo wir gestern einen Livestream gemacht haben.'', winkte meine beste Freundin gelassen ab.
,,Deswegen habe ich euch auch gesehen, weil ich durch den Hinterhof muss, um zum Parkplatz zu kommen. Das Fahrrad sollte aber locker reinpassen, muss ich nur ein bisschen umräumen.'', grinste sie und kramte ihren Schlüssel heraus.

Am liebsten wollte ich den beiden den Hals umdrehen, weil sie mit allen Mitteln versuchten, eine Geständnis aus mir herauszukriegen. Stattdessen schnappte ich mir mein Fahrrad und schob dieses Richtung Parkplatz.
Alex zog die Rampe heraus, räumte etwas um und schob dann das Rad in den Transporter. Sie sicherte alles ab und kurz darauf saßen wir zusammengequetscht auf der Vorderbank, wo meine beste Freundin den Autoschlüssel einmal ins Zündschloss steckte und umdrehte.
Die ganze Autofahrt saß ich wie ein beleidigtes Kleinkind zwischen den beiden. In meinem Augenwinkel sah ich, wie Lukas mich entschuldigt anlächelte und als Entschädigung seine Hand auf meinen Oberschenkel legte.

Ungewollt zuckten meine Mundwinkel nach oben, denn mir war bewusst, dass er es nicht böse meinte und mir einfach nur helfen wollte. Schließlich konnte Lukas durch die Beichte an Maria auch mit ihr über alles reden.
Eigentlich wollte ich auch keine Geheimnisse vor meinen besten Freunden haben. Ich sollte auch nicht immer vom Schlimmsten ausgehen, denn wenn ich sagte, dass sie sich nicht einmischen sollte, würde Alex das auch akzeptieren.
Ich seufzte leise, fuhr mir die Tränen aus dem Gesicht und hatte keine Ahnung, was wir jetzt überhaupt tun sollten. Lukas und ich konnten uns sowieso nicht mehr auf der Straße blicken lassen, denn Ronny hatte schon längst all seinen Leuten Bescheid gesagt.

Am liebsten wollte ich eine Rakete bauen, um mich und Lukas auf einen anderen Planeten zu schießen, wo die Gang uns niemals finden könnte und wir ungestört unsere Liebe ausleben könnten. 
Ich wollte mein altes Leben zurück, wo ich vollkommen unbeschwert Lukas von der Schule abholen konnte, wir zusammen beim Imbiss was Essen gingen und anschließend den kompletten Nachmittag mit kuscheln, knutschen und Sex verbrachten.
Wäre ich bloß nicht zu diesem Volleyballtunier gegangen, dann wäre das Alles niemals passiert. Beziehungsweise nicht so früh. Irgendwann wäre die Gang sicherlich wiedergekommen, aber nicht jetzt.

Ich war gerade dabei mein Leben in den Griff zu kriegen und dann kam die Gang, um alles kaputt zu machen. Ich versuchte wirklich alles, um so normal wie möglich zu leben, aber durch den heutigen Tag, war das kaum noch möglich.
Doch das Allerschlimmste ist, dass ich damit nicht nur mich, sondern auch Lukas gefährdete. Hätte ich ihn nicht in letzter Sekunde gerettet, wäre er mit sämtlichen Knochenbrüchen im Krankenhaus gelandet.
Tja, und warum ist das passiert? Weil er mich, einen erbärmlichen Nichtsnutz, beschützen wollte. Einen Typen, der für ihn nicht mal zu einem Schrottplatz ging, um seinen Arsch zu retten.  

,,Bist du alleine?'', fragte ich Alex, als wir vor dem riesigen Gebäudekomplex parkten, in dem meine beste Freundin arbeitete.
,,Fast... Es sind noch zwei Kollegen da.'', klärte sie mich grinsend auf und öffnete die Hintertüren.
,,Zwei Kollegen? Warum seid ihr so wenig?'', harkte ich irritiert nach, weil das Studio sonst vor Menschen nur so überquillt.
,,Wir haben die Woche eine Schulung.'', antwortete sie lächelnd und drückte mir einige Stative in die Hand.
,,Da ich aber Anfang der Woche krankgeschrieben war, konnte ich nicht teilnehmen. Deswegen bin ich hier.''
,,Du warst krankgeschrieben? Was hattest du denn?''
,,Grippe.'', sagte sie und gab Lukas einige Lichter. ,,Was du wüsstest, wenn du mir nicht verheimlichen würdest, was bei dir abgeht.''

Ich verdrehte die Augen, während meine beste Freundin den Rest aus dem Transporter holte und mein Fahrrad anschloss, ehe wir Richtung Studio gingen. Sie schloss dieses auf und erklärte Lukas und mir einmal, wo wir alles ablegen konnten.
Ein breites Lächeln zeichnete meine Lippen, als ich bemerkte, wie Lukas mit glitzernden Augen die verschiedenen Kameras, Stative, Lichter und Monitore musterte. ,,Wenn du Glück hast, übernimmt Alex in vier Jahren den Bums und du kannst hier sofort anfangen.''
,,Du bist so ein Idiot...'', erwiderte Lukas lachend und knuffte mir in die Seite.
,,Was denn? Ich lass' gerne meine Kontakte spielen, um deinen Traum zu verwirklichen.'', grinste ich und drückte ihm einen Kuss auf.
,,Du bist süß.'', lächelte Lukas und griff nach meiner Hand. ,,Jetzt holen wir uns aber erstmal Pizza. Bis zum Abi ist noch etwas Zeit.''

Wir gingen Richtung Büro, wo meine beste Freundin bereits am Tisch saß und uns den riesigen Pizzakarton entgegenstreckte. ,,Greift zu, so lange ihr noch könnt'.'', erwiderte sie lachend, während wir uns auf den Stühlen niederließen.
,,Dankeschön für die Einladung.'', bedankte sich Lukas grinsend und wurde etwas roter um seine Wangen.
,,Nicht dafür, ich hab' gerne etwas Gesellschaft.'', winkte sie lächelnd ab.
,,Musst du denn noch lange arbeiten?'', fragte ich mit vollem Mund und hoffte, die Zeit so irgendwie herumzukriegen.
,,Ich hab' eigentlich schon Feierabend.'', antwortete sie und griff nach der Küchenrolle, um sich den Mund zu putzen. ,,Aber für Pizza mache ich gerne Überstunden.'', fügte sie lachend hinzu und wir stimmten mit ein.

Während wir aßen, erzählte Alex von der Arbeit, wie es so lief und was für Aufträge sie momentan bekam. Im gleichen Atemzug klärte sie mich dann auch über die neusten Dinge auf, die es über Marcel zu wissen gab.
Ich fühlte mich total schlecht, weil ich meine besten Freunde in den letzten Wochen sehr vernachlässigt hatte. Wir schrieben nicht unbedingt täglich miteinander, doch seitdem sie aus der Schule waren, versuchte ich mich mindestens einmal die Woche zu melden.
Sie nahmen es mir nicht übel und es ist auch nicht meine Pflicht, ihnen zu schreiben. Außerdem ging einiges bei mir ab, weshalb sie es durchaus nachvollziehen konnten, wenn ich nicht die Nerven für Smalltalk hatte.

Ich seufzte, knabberte an dem Stück Pizza und bemerkte im Laufe des Gesprächs, dass meine beste Freundin immer wieder unterschwellig versuchte irgendwas herauszufinden. Dieses Mädchen konnte auch keine Ruhe geben...
Ich ging dem Thema immer wieder gekonnt aus dem Weg, während Lukas mir jedes Mal einen bittenden Blick zu warf. Ja, ich sollte mit Alex darüber reden. Aber was würde das bringen? Sie konnte uns auch nicht helfen.
Ich brauchte nicht noch eine Person, mit der ich mich darüber austauschen konnte, wie beschissen die Lage ist. Ich wollte nicht ständig darauf angesprochen und daran erinnert werden, dass mein Leben ein einziger Scherbenhaufen ist.

Als Lukas jedoch fragte, wo die Toiletten sind und Alex zurück ins Büro kam, nachdem sie ihm diese gezeigt hatte, konnte ich dem Thema nicht mehr aus dem Weg gehen. ,,Timi Schatz, du weißt, dass ich dich zu nichts zwinge, aber erklär' mir bitte, was los ist.''
,,Wie kommst du überhaupt darauf, dass irgendwas ist? Sorry, dass ich mich nicht gemeldet habe, ich hatte wegen der Arbeit einiges zu tun und nicht den Kopf dafür.'', redete ich mich wieder heraus und wendete den Blick von ihr ab.
,,Ach komm', jetzt hör' auf mir irgendwas vorzuspielen...'', erwiderte Alex etwas beleidigt und rückte näher an mich heran.
,,Du hast blutende Knöchel und Lukas 'ne geschwollene Wange. Ihr werdet euch jawohl nicht beim Sex geprügelt haben.'' Alex sah mich eindringlicher an.
,,Nein, natürlich nicht.'', antwortete ich seufzend und spielte mit meinen Fingern.
,,Warum willst du nicht mit mir darüber reden?''
,,Alex, es ist nicht so leicht.'', begann ich zu schluchzen und vergrub die Hände im Gesicht. ,,Ich will dich da nicht mit reinziehen. Nicht noch eine Person...''
,,Wo mit reinziehen?'', harkte sie verwirrt nach.

Meine beste Freundin nahm mich in den Arm und streichelte mir beruhigend über den Rücken. Ich vergrub mein Gesicht in ihrer Halsbeuge und weinte leise in ihr Shirt, an welches ich mich festkrallte.
,,Komm' schon, mein Schatz, du kannst mir vertrauen. Du weißt, dass ich immer zu dir halte und dich für nichts verurteile. Wir können über alles reden.'', ermutigte sie mich lächelnd und fuhr mir die Tränen aus dem Gesicht. ,,Hast du mit Lukas Scheiße gebaut?''
,,Eigentlich nicht.'', schnaubte ich heulend auf. ,,Zumindest anfangs nicht, aber vor einigen Stunden habe ich große Scheiße gebaut.'', gab ich seufzend zu und sah beschämt auf meine Beine.
,,Was hast du denn gemacht?'' Alex löste mich etwas von sich, legte den Kopf schief und streichelte mir übers Knie.
,,Du darfst aber nicht ausflippen...'', flüsterte ich, weil ich es kaum noch aushielt. Diese Heimlichtuerei brachte doch eh nichts. Vor allem nicht, wenn Alex schon längst bemerkt hatte, dass etwas nicht stimmte.
,,Werde ich nicht, versprochen.'', erwiderte meine beste Freundin einfühlsam und klopfte mir aufmunternd auf den Oberschenkel.
,,Okay...'', atmete ich einmal tief durch und sammelte mich.

,,Die Gang ist zurück in meinem Leben und ich habe mich mit Ronny geprügelt, weil er Lukas geschlagen hat...'', sprach ich es dann zögerlich aus, während meiner besten Freundin mit einem Mal die Kinnlade herunterklappte und sämtliche Gesichtszüge entgleisten.

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