Zufrieden seufzte ich auf und ließ meine erhitzten Fingerkuppen über seine blasse Haut fahren. Lukas schloss die Augen, lehnte sich entspannt zurück und ein breites Lächeln umspielte seine wunderschönen Lippen.
,,Baby...'', hauchte er leise und seine Beine zuckten leicht. Ich fuhr seine Wirbelsäule vorsichtig auf und ab und streichelte zärtlich über sein Steißbein. Mit meinen Daumen fuhr ich kreisend über dieses und übte etwas Druck auf.
Ich wanderte mit meinen Händen nördlich und legte diese an seine Schultern. Ich packte einmal fest an diesen zu und massierte sie angenehm. Ich beugte mich zu ihm herunter und drückte ihm einen Kuss in den Nacken.
Lächelnd nahm ich zur Kenntnis, wie sich alle Haare dort mit einem Mal aufstellten. Mein Herz schlug immer schneller und eine immer stärker werdende Gänsehaut legte sich auf meinen kribbelnden Körper.
,,Das fühlt sich gut an...'', nuschelte Lukas leise ins Kissen und krallte sich an diesem fest. Ich griff nachdem Massageöl, verteilte etwas davon auf seinem Rücken und fuhr über seinen makellosen Körper.
Ich rutschte auf seine Beine und zog ihm die Boxershorts herunter. Zufrieden stöhnte Lukas auf, als ich meine Hände um seinen hübschen Hintern legte, seine Pobacken spreizte und diesen sanft knetete.
Da der Sex auf der Tischplatte seinem Rücken doch etwas zugesetzt hatte, hatte Lukas mich mit bettelnden Hundeaugen gefragt, ob ich ihn denn nicht massieren könnte. Kaum hatte ich mit einem Nicken meine Bestätigung gegeben, war er hoch in sein Zimmer geflitzt.
Er hatte mir kommentarlos das Massageöl in die Hand gedrückt und es sich mit Kissen und Handtuch auf der Couch gemütlich gemacht. Ich hatte nur lachend mit dem Kopf geschüttelt und mich sofort auf ihm niedergelassen.
Es fühlte sich toll an, Lukas' Körper unter mir liegen zu haben. Seine angenehme Gänsehaut zu spüren, die sich immer intensiver auf die Stellen legte, wenn ich mit meinen Fingern darüber fuhr, machten mich unheimlich glücklich.
Es ist schön, zu sehen, wie wohl sich dieser Junge in meiner Gegenwart fühlte. Dass er sich fallen lassen konnte, dass er jeden Augenblick mit mir zusammen genoss und auch manchmal den Gedanken hatte, die Zeit für immer zum Stillstehen bringen zu wollen.
,,Du hast so einen perfekten Körper.'', flüsterte ich in das, nur von Kerzenschein beleuchtete, Wohnzimmer und streichelte über seine Seiten. Mein Freund zuckte leicht zusammen und musste einmal kichern.
,,Empfindlich?'', grinste ich und zwickte ihn.
,,Ey!'', meckerte Lukas lachend und schlug meine Hände von sich weg.
,,Du weißt ganz genau, dass ich da kitzelig bin!''
,,Ach, wirklich?'' Ich ließ meine Finger mehrmals über die angesprochenen Stellen gleiten und Lukas stützte sich auf, um den Kopf zu mir zu drehen.
,,Mach' die Schultern, die tun weh!'' Er verpasste mir mit seinem Fuß einen leichten Tritt gegen den Rücken und sah mich auffordernd an.
,,Dann solltest du nicht immer so schwere Bücher schleppen, mein Schatz. Du kannst auch ruhig mal was vergessen - würde dir nicht schaden.'', lächelte ich und massierte seine Wehwehchen.
,,Ich kann dich ja als Packesel einstellen.'' Lukas legte zufrieden den Kopf in den Nacken, doch konnte sich ein Lachen bei der Vorstellung, wie ich ihm seine Bücher hinterhertrug, nicht verkneifen.
,,Dir gebe ich gleich mal Packesel, du Sackgesicht!''
Ich gab ihm eine Kopfnuss und stimmte in sein Lachen mit ein. Dann fuhr ich über seinen wunderschönen Körper, massierte all die Stellen, die er mir sagte und streichelte nochmal ausgiebig seinen Hintern. Ich sollte schließlich auch auf meine Kosten kommen...
Nachdem wir das zweite Mal Sex hatten, waren wir dann endlich zum Essen gekommen. Lukas hatte es nochmal schnell warm gemacht und so gerne ich über diesen Typen hergefallen wäre, als er da mit seinen verstrubbelten Haaren und nackt vor stand, der Magen hatte keine Ruhe gegeben.
Bevor wir zwei also noch den Hungertod starben, hatten wir schnell gefuttert und den Sex auf heute Abend, oder wann auch immer, verschoben. Ich könnte ihn am liebsten jetzt schon wieder vernaschen und spürte auch, wie es in meiner Boxershorts immer enger wurde.
Ich musterte Lukas' hübschen, leicht geröteten Hintern und zog ihm die Boxershorts noch etwas weiter herunter. Das Wasser lief mir sofort im Mund zusammen und genießerisch leckte ich mir über die Lippen. Was ich jetzt alles mit dem anstellen könnte...
,,Hey, wo willst du hin?'' Lukas öffnete die Augen und drehte sich zu mir, als ich plötzlich von ihm herunterstieg. Ich lächelte ihn an und signalisierte ihm mit Handzeichen, dass er sich zurück Richtung Wand drehen sollte.
Mein Freund zog verwirrt die Augenbrauen zusammen, kam meinem Befehl aber ohne Widerworte sofort nach. Ich ließ meine Boxershorts hinunter auf meine Knöchel gleiten, musterte meinen erigierten Penis und nahm die glitzernde Verpackung zwischen meine Finger.
,,Was hast du gemacht? Hast du was getrunken?'', fragte Lukas, als dieser spüren konnte, wie sich die Matratze einmal hob und wieder senkte. Ich ließ mich wortlos auf ihm nieder, legte das Kondom zur Seite und küsste seine Pobacken.
,,Timi... Wa... Ah...'' Er krallte sich an dem Kissen fest und warf einen Blick über seine Schulter. Ich lächelte und verteilte etwas Massageöl zwischen seiner Ritze. Ich benetzte meinen Finger großzügig damit und ließ diesen dazwischenfahren.
Ich übte etwas Druck auf seinem Muskelring aus und ließ den ersten Finger langsam in ihn gleiten. Ich strich ihm beruhigend über den Rücken und begann mich vorsichtig in ihm zu bewegen. ,,Ohja!'', keuchte Lukas zufrieden auf und schloss die Augen.
Nachdem er das eine Weile genossen hatte, nahm ich auch noch einen zweiten Finger dazu. Ich spreizte diese leicht und entzog sie mal komplett aus ihm, um daraufhin wieder hart in ihn zu stoßen. Lukas stöhnte immer wieder leise auf und lächelte mich verliebt an.
,,Timi, das reicht...'', sagte er, nachdem er sich daran gewöhnt hatte. Ich bewegte meine Finger noch etwas in ihm, ehe ich sie aus ihm entzog. Ich lächelte zufrieden und verpasste ihm einen leichten Klaps, der Lukas leise aufwimmern ließ.
,,Stellst du dich für mich hin, Schatz?'', raunte ich heiser in sein Ohr, drückte ihm einen Kuss auf die Wange und riss die Verpackung auf. Lukas kam meinem Befehl sofort nach und ging auf alle Viere. Ich streifte mir das Kondom über, krallte mich an seiner Hüfte und ließ meinen Penis langsam in ihn gleiten.
[...]
,,Wow...'', sagte Lukas vollkommen außer Atem und mit einer Brust, die sich immer wieder schnell hob und senkte.
,,Das war der Wahnsinn!'' Er drehte sein wunderschönes Gesicht zu mir und rutschte näher an mich heran, um seinen Kopf auf meiner verschwitzten Brust abzulegen.
,,Das ist wirklich schön gewesen.'', lächelte ich, schlang die Arme um ihm und hauchte ihm einen Kuss auf die salzig schmeckenden Lippen.
,,Wenn das so weitergeht, müssen wir am Samstag wirklich noch in die Stadt fahren. Ansonsten wird es knapp.'', kicherte Lukas. ,,Du bist gerade mal 4 Stunden hier und wir hatten schon dreimal Sex!''
,,Könnte gut möglich sein.'', zuckte ich grinsend mit den Schultern und fuhr über seinen prallen Hintern.
,,Oder du hörst einfach auf so heiß zu sein.''
,,Sagt der Richtige!''
Lukas streichelte federleicht über meine Brust und sah mich mit seinen funkelnden Augen an. Er beugte sich etwas auf und hauchte mir einen zärtlichen Kuss auf die Lippen, der meine Knie ganz weich werden ließ.
,,Du, Timi? Darf ich dich mal was fragen?'' Lukas stützte sich mit seinen Händen, auf meinem Oberkörper auf und legte den Kopf schief.
,,Natürlich, mein Schatz. Alles was du willst.'', lächelte ich und ließ, die Strähne, die ihm im Gesicht hing, durch meine Finger gleiten.
,,Okay...'', grinste Lukas und wurde etwas roter um seine Wangen.
,,Du erinnerst dich doch sicherlich noch daran, als wir zum ersten Mal intim geworden sind, oder? Im Auto? Wo du mir einen geblasen hast und ich dir einen runtergeholt habe?'' Er sah mich mit großen Augen an.
,,Das könnte ich niemals vergessen, Baby.'', lächelte ich und mein Schwanz rang schon wieder um Aufmerksamkeit, als ich über diese heiße Nacht nachdachte, in der ich es nicht mehr ausgehalten hatte und einfach zu Lukas gefahren bin.
,,Wir hatten da ja geredet. Also...so über unsere Erfahrungen und das ganze Drumherum.'' Ich nickte stumm, verstand aber nicht im Geringsten, worauf Lukas hinaus wollte, geschweige denn, wie er überhaupt auf das Thema kam. Oder gab es da doch noch ein Geheimnis seinerseits?
,,Ich wollte dich das schon länger fragen, bin aber irgendwie davon abgekommen. Du hast da gesagt, dass es vor mir schon einen Jungen gab und dass du dem auch einen geblasen hast.'' Lukas setzte sich auf und ich kam ihm sofort hinterher.
,,Also... Ich weiß nicht, wie ich das jetzt sagen soll, ohne wie der größte Vollidiot zu klingen...'' Nervös spielte er mit seinen Fingern und fuhr sich durch die Haare. Ich griff nach seinen Händen und streichelte ihm über die Handrücken.
,,Frag' ruhig, es ist alles in Ordnung.'', beruhigte ich ihn lächelnd, während mir im gleichen Atemzug fast das Herz aus der Brust sprang. Was würde jetzt wohl kommen? Hatte ich irgendwas Schlimmes getan?
,,Wie kam es denn überhaupt dazu, dass du was mit diesem Jungen hattest? Du hast auf mich eher den Eindruck gemacht, als wärst du von deiner Heterosexualität total überzeugt gewesen und als könntest dir nichts mit einem Typen vorstellen.'' Er legte den Kopf schief und sah mich gespannt an.
,,Ich bin nicht immer überzeugt davon gewesen...'', fing ich seufzend an. ,,Ich...keine Ahnung, ich habe mir zu dem Zeitpunkt noch nicht so intensiv Gedanken darüber gemacht. Ich hab' das viel lieber vor mich hergeschoben und wollte mich nicht damit auseinandersetzen.''
,,Doch dann hatte ich Jason kennengelernt und irgendwie ist es dann passiert, dass wir uns in dieser Hinsicht einfach ausprobiert haben.'' Ich sah auf meine Finger und biss mir auf die Unterlippe.
,,Wie habt ihr euch denn kennengelernt? Ist dieses Probieren von vornherein eure Absicht gewesen, oder wart ihr ganz normale Freunde?''
,,Wir hatten uns über einen anderen Kumpel kennengelernt. Ich glaube, er hatte Jason einfach mal mitgebracht.'', antwortete ich und räusperte mich einmal.
,,Wir haben uns sehr gut miteinander gestanden. Wir hatten zu vielen Themen die gleiche Meinung geteilt und deswegen einfach mal Nummern getauscht. Wir hatten uns dann immer häufiger getroffen.''
Ich fuhr mir durch die Haare und ging einmal tief in mich. Ich hatte mit niemanden über dieses Thema gesprochen. Ich hatte meiner Stiefschwester vor einigen Monaten davon berichtet, mehr ist da aber nicht gewesen.
Ansonsten hatte ich es nie irgendwo erwähnt, weil ich einfach nicht darüber nachdenken wollte. Die Zeit mit Jason ist wunderschön gewesen, doch mir wurde eingeprügelt, dass das falsch ist.
Ich hatte mit ihm abgeschlossen, da ist wirklich nichts mehr. Ich hoffe für ihn, dass er seinen Weg gegangen ist und etwas Besseres gefunden hatte. Doch ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass ich nicht darüber nachgedacht hatte, was passiert wäre, wenn ich es nicht beendet hätte.
,,Wusstest du denn schon, dass er auf Jungs steht? Stand er überhaupt auf Jungs? Oder habt ihr da beide experimentiert?'' Lukas verschränkte unsere Finger ineinander und drückte einmal fest meine Hände.
,,Er hatte das mal beiläufig erwähnt, dass er schwul ist.''
,,Und wie ist das für dich gewesen? Hat dich das interessiert, oder war es dir egal?''
,,Normal. Ich hab' da kein riesiges Ding draus gemacht. Doch ich bin nachdenklich geworden...'', gab ich zu und sah ihm in die Augen.
,,Wieso?''
,,Ich hatte mich zu dem Zeitpunkt etwas mit meiner Sexualität auseinandergesetzt. Ich habe gemerkt, dass ich Jungs attraktiv finde, weil ich ihnen zum Beispiel mehr hinterhergeschaut habe, als Mädchen.'' Lukas legte die Arme um mich und drückte mir einen Kuss auf die Wange.
,,Hat er denn den Eindruck gemacht, dass er auf dich stehen, beziehungsweise sich da irgendwas vorstellen könnte?'' Lukas legte die Arme um mich und drückte mir einen Kuss auf die Wange.
,,Nein, überhaupt nicht. Das hat bei seinem Outing auch keine Rolle gespielt. Ich glaube, es ist ihm einfach wichtig gewesen, dass ich das weiß, mehr nicht. Da sollte jetzt nicht noch die nächste Beichte kommen.''
,,Hattest du ihm denn gesagt, dass das in Ordnung für dich ist, oder wie ging es denn weiter?''
,,Also ich habe ihm gesagt, dass das okay für mich ist. Ich hab' ihm dann auch gesagt, dass es mir ähnlich gehen würde, ich mir aber noch nicht wirklich sicher bin. Da hatte er mir dann gleich das Angebot gemacht, dass ich zu ihm kommen könnte, wenn ich Fragen habe.''
,,Das fand ich total süß von ihm und es hat mich auch gefreut, jemanden zu haben, mit dem ich darüber reden kann. Das ist alles noch so neu und verwirrend für mich gewesen. Da ist es gut, jemanden zu haben, der dir zeigt, dass du nicht verrückt bist.'', lachte ich.
,,Das ist wirklich schön. Aber wie kam es zu dem Blowjob? Hatte das was mit ausprobieren zutun?'' Meine Mundwinkel zuckten augenblicklich in die Höhe.
,,Du bist schon wieder sooo neugierig!'', lachte ich noch lauter.
,,Ich hab' dir auch von meinem fast ersten Mal und alles drum herum erzählt.'', konterte mein Freund grinsend und streichelte meine Arme.
,,Touché...''
,,Es ist nicht so gewesen, dass wir darüber gesprochen und uns darauf vorbereitet haben. Jason und ich hatten uns bei ihm Zuhause zum Zocken verabredet. Es ist eigentlich alles ganz normal gewesen.'', fing ich an.
,,Ich weiß auch nicht mehr genau, wie das passiert ist. Es ging alles so schnell. Ich hätte mir nicht mal erträumen lassen können, dass er sich ausgerechnet mit mir irgendwas vorstellen könnte. Ich hatte eher das Gefühl, als würde er in mir einen kleinen Bruder sehen.''
,,Als wir eine Runde zu Ende gespielt haben, haben wir uns in die Augen geschaut. So richtig tief und intensiv. Unsere Gesichter kamen sich immer näher - Stück für Stück. Mein Kopf konnte das gar nicht richtig verarbeiten, was da passiert, da lagen seine Lippen plötzlich auf meinen.''
,,Ohje, wie süß. Ist das denn dein erster Kuss gewesen?''
,,Nein, nicht direkt. Ich hatte auch schon Mädchen geküsst. Doch mit Jason war der Erste mit Zunge und der, der mal länger als drei Sekunden gehalten hat.'', lachte ich und Lukas stimmte mit ein.
,,Und wie hat sich das für dich angefühlt?''
,,Es war sehr schön. Mein Bauch hat ganz stark gekribbelt und mein Herz hat sooo schnell geschlagen. Ich wollte nicht, dass es überhaupt aufhört.'', strahlte ich.
,,Das hat sich auch nicht merkwürdig für dich angefühlt? Also in dem Sinne, dass du dir gedacht hast, dass das falsch sein könnte?'' Lukas sah mich unsicher an.
,,Darüber habe ich mir in dem Augenblick keine Gedanken gemacht. Es hat sich richtig für mich angefühlt und das wollte ich nicht kaputtmachen.''
,,Wie ging es dann weiter?'' Lukas streichelte mir zärtlich durchs Haar, lächelte mich an und sein interessierter Gesichtsausdruck brachte meinen Puls herunter. Ich erwiderte sein Lächeln und fuhr über seinen Handrücken.
Ich hatte wirklich Angst, dass es ihn eifersüchtig machen könnte, wenn ich ihm solche Teile meiner Vergangenheit erzählte. Doch Lukas ist reif genug, um zu wissen, dass es vor ihm auch schon welche gab.
Außerdem hatte sich mein Freund auch ausgelebt. Natürlich nicht in dem Ausmaß, in dem ich es getan hatte, doch wir beide waren keine Unschuldslämmer und erwachsen genug, um nicht mit der Mistgabel auf jeden loszugehen, der etwas mit dem jeweils anderen hatte.
,,Wir haben uns erstmal geküsst. Keiner hat ein Wort gesagt oder den Eindruck gemacht, dass er das jetzt gerne beenden wollte. Es hat sich toll angefühlt und vor allem ich wollte nicht, dass diese berauschenden Gefühle aufhören.''
,,Irgendwann wollte Jason dann mehr und hat mich aufs Bett gedrückt. Ich hab' ihn einfach machen lassen, weil ich ihm vertraut habe und wusste, dass er jederzeit aufhören würde, wenn ich was sage.'' Lukas nickte verstehend und lächelte mich an.
,,Er hat erst mich und dann sich ausgezogen. Er hat sich meinen Körper entlang geküsst und mich gestreichelt. Er hatte mich dann gefragt, ob ich Bock hätte, doch ich hatte das verneint, weil ich mich noch nicht bereit gefühlt habe.''
,,Jason hat das respektiert und stattdessen den Vorschlag mit dem Blowjob gemacht. Ich fand die Idee gut und habe mich darauf eingelassen, weil ich neugierig gewesen bin und wissen wollte, wie das ist.'', gab ich grinsend zu.
,,Und das hat dir auch gefallen?'' Lukas kämmte mir einige verirrte Strähnen hinter die Ohren, hauchte mir einen Kuss auf und fest entschlossen nickte ich.
,,Es ist der Wahnsinn gewesen! Ich hätte mir niemals erträumen lassen, dass das so gut ist. Erst der Kuss, der sich schon so schön angefühlt hat und dann auch noch das.''
,,Deswegen hatte ich auch totale Sorge, dass ich alles kaputtmachen könnte. Doch Jason ist unglaublich einfühlsam und lieb gewesen. Es musste nicht schnell gehen, ich konnte mir alle Zeit der Welt lassen. Ich sollte das tun, was ich für richtig halte.'', lächelte ich.
,,Ich hab' mich dann auch sicherer gefühlt und irgendwie ging das denn von selbst. Es ist um Längen nicht perfekt gewesen, doch für den Anfang hat das gereicht und Jason hat auch nicht den Eindruck gemacht, als hätte ich irgendwas falsch gemacht.''
,,Da hast du dir auch ein bisschen was von ihm abgeguckt. Du warst damals genau so, als ich noch total unerfahren und verunsichert wegen allem gewesen bin.'', erwiderte Lukas mein Lächeln und küsste mich.
,,Oh stimmt, das ist mir gar nicht bewusst gewesen, dass das so einen Einfluss auf mich genommen hat.'' Ich sah ihn leicht verdutzt an und mein Freund lachte.
,,Da ist eine schöne Eigenschaft, Timi. Es gibt genug Idioten, die nicht diese Geduld und Empathie haben. Die sonst was von einem erwarten und sauer sind, wenn es nicht passt.''
,,Habt ihr das denn öfters gemacht, oder ist es nur bei diesem einem Mal geblieben?'', fragte Lukas.
,,Neee, das wurde immer häufiger. Mal haben wir uns bewusst getroffen, mal ist es im Laufe des Treffens einfach passiert.'', grinste ich.
,,Es ist auch nicht bei dieser sexuellen Ebene geblieben. Da hat sich auch noch ein anderes Verhältnis zwischen uns entwickelt. Ich konnte mit ihm über so vieles reden und er hatte immer ein offenes Ohr für mich. Besonders, wenn es Zuhause schwierig wurde, war er da.''
,,Bist du in ihn verliebt gewesen?''
,,Ja.'', erwiderte ich wie aus der Pistole geschossen.
,,Nicht so extrem, wie das jetzt bei dir ist. Aber es waren schon Gefühle im Spiel - von beiden Seiten.''
,,Warum ist das dann auseinandergegangen? Warum seid ihr nicht zusammengekommen, wenn scheinbar alles gestimmt hat? Welcher Stein wurde euch da in den Weg gelegt?'' Ich löste mich von Lukas und begab mich in den Schneidersitz. Ich griff sofort nach seinen Händen und verschränkte unsere Finger miteinander.
,,Das ist alles zerbrochen, als ich der Gang beigetreten bin. Du kennst Ronny Einstellung zu dem Thema. Ich hab's damals so viel auf seine Worte gegeben. Ich wollte nichts machen, was ihn enttäuschen könnte. Er hat sich immer so abfällig gegenüber Schwulen geäußert, dass ich irgendwann den Eindruck bekam, dass das falsch wäre, was ich mache.''
,,Ich hab' mich von Ronnys Worten leiten lassen. Ich habe nichts hinterfragt, sondern es einfach genau so übertragen. Jason und ich haben uns dadurch immer seltener gesehen und wenn, dann wollte ich ihm nicht nah sein. Er hat das dann mitbekommen. Er hat versucht, mich noch zur Vernunft zu bringen, doch ich habe nichts darauf gegeben.'' Eine Träne rollte mir die Wange herunter und Lukas strich diese sofort weg.
,,Jason hatte dann irgendwann keine Lust mehr auf dieses Spiel und wir haben das beendet. Ich weiß nicht, wie das ausgegangen wäre, hätten wir uns unsere Gefühle schon früher eingestanden. Ob ich dann mehr auf ihn gehört und die Gang wieder verlassen hätte.''
,,Ich bin damals so leicht zu manipulieren gewesen. Außerdem habe ich endlich zu den coolen Kids gehört und das wollte ich nicht kaputtmachen. Ich wollte nicht zurück in die Mobbinghölle.''
,,Wow...'', erwiderte Lukas erstaunt und streichelte meine Knie. ,,Da riskierst du dein eigenes Glück und das nur, um anderen zu gefallen.''
,,Habt ihr euch danach wiedergesehen?''
,,Nein, gar nicht. Keine Ahnung, ob das Zufall, oder er mir doch mal aus dem Weg gegangen ist. Ich habe nichts mehr von ihm gehört und sollte mich auch nicht mehr melden.'', seufzte ich leise.
,,Hast du trotzdem mal an ihn gedacht? Das, was du da beschreibst klingt ja nicht nach einer sinnlosen Affäre, da hat schon mehr hinter gesteckt.''
,,Nachgedacht habe ich schon und am Anfang hat es mich auch verletzt, ihn verloren zu haben. Doch viel lieber habe ich es verdrängt.''
,,Ich wusste, dass da was ist. Doch immer, wenn diese Gedanken kamen, habe ich einen Riegel davor geschoben. Ich wollte das nicht wahrhaben und es sollte auch nicht sein. Ich wollte das nicht und wenn ich nicht darüber nachdenke, kann ich mir schließlich auch nichts eingestehen.''
,,Ich bin ein Meister im Verdrängen. Ich hab' immer Ausreden gefunden, egal für was. Das Alles nur, um irgendeinen Spasten zu gefallen, der mir bei jeder Gelegenheit das Messer in den Rücken rammen würde.'' Ich schüttelte den Kopf und Lukas streichelte beruhigend meine Arme.
,,Doch ab und zu, habe ich diese Gedanken und Gefühle auch zugelassen. Da waren meine Gedanken bewusst bei Jason, wenn ich mir einen einen runtergeholt habe, oder ich hatte mir einen Schwulenporno angemacht und das total geil gefunden.''
,,Und das ist dir egal gewesen? Dann ist das so?'' Lukas sah mich irritiert an und legte den Kopf schief.
,,Neee, da kamen dann wieder die ganzen Ausreden. So was wie, dass ich nichts Besseres gefunden habe und dass mich das doch gar nicht so stark erregt hat. Ich hatte schließlich nicht direkt was mit einem Jungen, da kann ich also gar nicht schwul sein.''
,,Deswegen hat das wahrscheinlich auch mit meinen ganzen Freundinnen funktioniert, weil mich ständig angelogen habe. So lange einreden, dass ich es geil finde, bis der Körper das zu lässt.'', zuckte ich mit den Schultern.
,,Obwohl das heutzutage nicht mehr so leicht klappen wird. Nachdem Sex mit dir, kann ich mir da nichts mehr vorstellen. Da würde tote Hose herrschen, weil man das gar nicht miteinander vergleichen kann.'', lachte ich und Lukas verdrehte die Augen.
,,Du bist so ein Idiot!'', boxte er mir grinsend gegen den Oberarm.
,,Aber Danke für das Kompliment.'' Er nahm mein Gesicht zwischen seine Hände und drückte mir einen Kuss auf.
,,Doch wie kam das dann mit uns zustande, wenn es mit Jason nicht geklappt hat?'', fragte Lukas, nachdem wir für eine Weile geschwiegen hatten.
,,Wie meinst du das?'', fragte ich verwirrt nach.
,,Na, wie sind wir zusammengekommen?''
,,Hast du Demenz? Du warst doch dabei, du Trottel!'', lachte ich und wuschelte ihm durch die dunkelblonden Haare.
,,Dir ist doch die Frage im Auto rausgerutscht und nachdem du voll die Panik hattest, habe ich dich gefragt.'', erinnerte ich ihn lächelnd und hauchte ihm immer noch lachend einen Kuss auf.
,,Nein, so meinte ich das nicht.'', lächelte Lukas verlegen.
,,Sondern?''
,,Na, wenn du sowieso nichts von diesen ganzen Gefühlen und Gedanken zugelassen hast. Wie kam es dann dazu, dass das bei mir nicht so war? Dass du jetzt von dir sagst, dass du schwul und mit mir zusammengekommen bist.'' Er sah mich gespannt an und zerkaute sich die Unterlippe.
,,Ich weiß auch nicht, was du da mit mir gemacht hast.'', atmete ich einmal tief durch. ,,Als das mit uns angefangen hat... Also, da habe ich das schon verdrängt. Ich habe wirklich versucht, dich als normalen Kumpel zu sehen und zu glauben, dass du auch nicht mehr willst.''
,,Doch das ist gar nicht so einfach gewesen. Wir haben uns ständig gesehen und du hast mir sämtliche Sicherungen durchgebrannt. Ich konnte die Gefühle nicht ignorieren und so tun, als wäre da nichts. Du warst dauernd in meinem Kopf.'' Lukas lächelte und küsste mich.
,,Das höre ich doch gerne.''
,,Natürlich hätte ich das blockieren können. Ich hätte das beenden und dich mit der Gang einfach beleidigen können, um von meinen wahren Gefühlen abzulenken. Ich hätte nur einen Schalter in meinem Kopf umlegen müssen und wäre in dem Glauben gewesen, dass ich das nicht will.''
,,Doch ich hab' so viel mit dir zusammen erlebt, dass ich das nicht wegwerfen wollte. Damals auf dem Tennisplatz hab' ich mich dir so geöffnet, du bist immer so lieb zu mir gewesen und hast mich verstanden. Dann sind wir auch noch gemeinsam vor der Gang geflüchtet und da wusste ich, wie ernst du das meinst. Dass du mit mir durch jede Scheiße gehst und nicht bei der ersten Gelegenheit abhaust.''
,,Du bist immer für mich da und hast mich unterstützt. Du bist das Beste, was mir je passieren konnte. Du weißt, welche Steine uns im Weg liegen und trotzdem bist du immer noch da. Ich bin nicht perfekt und mache Fehler und trotzdem bist du die Person, die am meisten hinter mir steht.'', lächelte ich und musterte diesen wundervollen Menschen.
,,Sowas kann niemand verdrängen. Ich möchte mir auch nicht vorstellen, wo ich jetzt wäre, hätte ich mich nicht auf dich eingelassen. Nach unserem ersten Kuss wusste ich, dass da weitaus mehr für mich ist. Dass ich mich in dich verliebt habe.'' Ich nahm ihn in den Arm und Lukas strahlte wie ein Honigkuchenpferd.
,,Du hast mein ganzes Leben auf den Kopf gestellt und mich zu einem besseren Menschen gemacht. Durch dich kann ich lachen und endlich die Person sein, die ich immer sein wollte. Ich weiß, dass das total kitschig klingt, aber es ist wirklich so, wie ich das sage. Das hat noch keiner geschafft.''
,,Ich bin glücklich über jede Sekunde, die ich mit zusammen verbringen darf. Danke, dass du da bist, Lukas.'' Ich schlang die Arme um seinen hübschen Hals und zog ihn an diesem näher zu mir, um unsere Lippen miteinander zu vereinen. Lukas legte die Arme fester um mich und krallte sich an meinen Haaren fest.
,,Du bist der tollste Mensch der Welt.''
,,Und du mein perfektes Gegenstück.''
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