Als die Welt noch in Ordnung war
Lukas, 14:30 Uhr:,,Hey, Baby! 😊 Wie sieht es aus? Bist du schon fertig?''
Timi, 14:32 Uhr:,,Hey, mein Schatz! 😍 Muss noch schnell ein Formular ausfüllen, dann sollte alles geregelt sein. 😄''
Lukas, 14:33 Uhr:,,Okay, super! Dann füll' mal brav das Formular aus. Meine Lippen und ich warten so lange auf dich. 😚''
Timi, 14:34 Uhr:,,Halte sie schon mal bereit. Ich bin schneller als du denkst. 😜''
Lukas, 14:35 Uhr:,,Ich leg' nochmal neuen Lippenstift auf. 💄💋 ''
Lukas, 14:35 Uhr:,,Obwohl ich ja hoffe, dass der Lippenstift nicht nur an deinen Lippen kleben bleibt. 😏''
Timi, 14:36 Uhr:,,Hmmmm... Deine Lippen passen sicherlich auch noch an andere Stellen meines Körpers. Denkst du nicht auch? 😜''
Lukas, 14:37 Uhr:,,Ich weiß nicht... Das muss ich mir gleich nochmal genauer ansehen. 😉'
Timi, 14:38 Uhr:,,Oh, das kannst du dir liebend gerne genauer ansehen. 😏 Bin gleich da! ♥''
Lukas, 14:38 Uhr:,,Freue mich schon auf dich! ♥''
Ich lächelte unseren gemeinsamen Chat an, schickte ihm ein Herz zurück und steckte es weg, als die Tür aufging. ,,Okay Herr Wolbers, das wäre dann das Formular.'' Die Frau streckte mir einige Zettel entgegen und ließ sich auf ihrem Platz nieder.
Ich nickte stumm, nahm diese an mich und griff nachdem Kugelschreiber. Ich füllte die einzelnen Felder aus, fragte ab und zu mal nach, wenn ich mir unsicher war und kontrolliere anschließend nochmal alles.
,,Super, dann hätten wir das auch erledigt.'', grinste die Frau, als ich das Formular zu ihr herüberschob. Sie sah sich dieses nochmal an und legte es dann in eines der Fächer. ,,Sie kriegen dann nochmal Post von uns, wenn alles fertig ist.''
,,Alles klar.'', lächelte ich.
,,Haben Sie ansonsten noch Fragen?''
,,Nein, erstmal wäre alles geklärt. Vielen lieben Dank.''
,,Dann wünsche ich Ihnen noch einen schönen Tag. Viel Spaß beim Job und viel Glück in der Abendschule.'', verabschiedete sich die Frau vom Arbeitsamt lächelnd von mir, als ich nach meiner Jacke griff.
,,Dankeschön, Ihnen auch noch einen schönen Tag.'', erwiderte ich ihr strahlendes Lächeln, erhob mich vom Stuhl und zog mir meine Jacke über. Dann griff ich nach der Türklinke und verließ den Raum.
Zufrieden seufzte ich auf, lief durch den länglichen Flur und nahm die Treppe nach unten. Sofort legte sich ein breites Lächeln auf meine Lippen, als ich daran dachte, meinen Lukas gleich wiederzusehen.
Doch meine Freude lag nicht nur alleine an dem Zusammentreffen mit Lukas. Ich konnte wirklich stolz auf mich sein wegen heute. Noch immer konnte ich nicht glauben, dass ich diesen Schritt gemacht und alles so reibungslos erledigt hatte.
Vergangene Woche hatte ich Post von der Agentur für Arbeit bekommen. Sie hatten gefragt, wie es denn bei mir aussehen würde. Ob ich vorhatte, den Hauptschulabschluss, eine Ausbildung oder ein freiwilliges soziales Jahr zu machen.
Meine Mama und ich waren erstmal aus allen Wolken gefallen. Nicht, weil ich keinen Plan hatte, sondern weil wir beide vollkommen verpeilt hatten, dass wir uns da ja auch noch melden mussten.
Sofort hatte ich dort angerufen und einen Termin vereinbart. Ich würde zwar ab September wieder zur Schule gehen, aber Mama und ich wollten uns vergewissern, wie das Alles aufgrund meines Jobs berechnet wurde.
Ich strahlte über beide Enden. Früher hatten mich solche Aufgaben komplett überfordert. Alleine schon in der Schule hatte ich manchmal nicht durchgesehen, wenn wir etwas ausfüllen mussten.
Auch wenn es um Termine ging, hatte ich eher dafür gesorgt, dass sich meine Mama darum kümmerte. Alles, was auch nur im Ansatz mit Erwachsen sein zu tun hatte, hatte ich gekonnt von mir weggedrückt.
Jetzt ging ich hier die Treppen herunter - ganz alleine. Noch vor einigen Monaten hätte meine Mama diese ganze Geschichte in die Hand nehmen müssen. Sie hätte für mich angerufen, den Termin organisiert, die Formulare ausgefüllt und die ganzen Fragen gestellt.
Doch dieses Mal hatte ich das vollkommen alleine gemacht. Ich hatte den Termin ausgemacht, die Formulare ausgefüllt und der Frau vom Arbeitsamt alles erklärt, was im Moment in meinem Leben abging.
Ich konnte nicht beschreiben, wie glücklich es mich machte, das getan zu haben. Für viele ist es das Selbstverständlichste der Welt, aber für mich war das einer der krassesten Schritte, die ich je hätte gehen können.
Anfangs hatte ich Angst vor dem Gedanken, alleine dort hinzugehen. Meine Mama hatte mir sogar angeboten mitzukommen und mich zu unterstützen. Aber ich hatte ihr gesagt, dass ich das nicht möchte.
Ich hatte immer totale Sorge vorm Erwachsen werden. Als Erwachsener hattest du eine so große Verantwortung, musstest dich um so viele Dinge kümmern und gefühlt an alles denken, was es überhaupt gab.
Als meine beste Freundin mit ihrer Ausbildung begonnen hatte, hatte ich den totalen Schock bekommen. Sie kam gerade erst aus der Schule und wurde dann mit so vielen Sachen konfrontiert. Ausbildungsvertrag, Nachweise, Versicherungen und was es da nicht alles gab.
Ich hatte immer so ein Unbehagen, wenn ich darüber nachdachte, mich damit auch irgendwann mal auseinandersetze zu müssen. Eventuell war ich gerade deswegen immer so erleichtert, noch in der Schule bleiben zu können.
Jetzt war ich aber total stolz darauf, diesen Schritt gewagt zu haben. Ich hatte Angst und Sorge, aber anders würde ich es niemals lernen. Ich musste mich dieser Aufgabe stellen, denn ich wollte nicht, dass sich meine Mutter für immer um meine Angelegenheiten kümmerte.
Jeder musste da durch - irgendwann. So sehr man diesen ganzen Scheiß auch verfluchte, er gehörte zum Leben dazu. Und auch das musste ich verstehen. Ich konnte mich nicht wie ein trotziges Kleinkind benehmen und mich davor drücken.
Im Endeffekt war es viel leichter als gedacht. Auch wenn ich hier und da meine Probleme hatte, war es vollkommen okay. Ich hatte wirklich Glück eine Mitarbeiterin erwischt zu haben, die Verständnis dafür und mir alles in Ruhe erklärt hatte.
Das war immer einer meiner größten Ängste. Schließlich müsste ich mit 18 Jahren auf Knopfdruck wissen, wie man Formulare ausfüllte, was dies und jenes bedeutete und was ich alles bei so einem Termin mitzubringen hatte.
Ein Glück konnte ich mich schnell beruhigen, denn so ist es nicht. Es ist okay einen Fehler zu machen, einfach mal nachzufragen und zu zeigen, dass man eben noch nicht alles wusste und gerade dabei ist, sowas zu lernen.
Es gab sicherlich auch einige Menschen da draußen, die mit 40 noch nicht einmal wussten, was für Versicherungen, Verträge oder gar Formulare sie brauchten. Ich bin nicht die erste und letzte Person, die damit ihre Probleme hatte.
Ich musste lachen, musterte mich einmal in der Spiegelung des Fensters und konnte nicht fassen, dass diese Worte durch meinen Kopf spuckten. Ich hätte nicht erwartet, dass ich mal so positiv von mir denken konnte.
Vor allem, weil mir nicht meine Mama oder Lukas diese Worte sagen mussten, damit ich es verstand. Ich alleine hatte mich auf diese Gedanken gebracht. Keine Ahnung, woher sie kamen, aber sie machten mich wirklich glücklich und sollten nie wieder verschwinden.
Ich ging die letzten Treppenstufen nach unten und mein Lächeln wurde noch viel breiter, als ich Lukas am Eingang stehen sah. Sofort wurde ich in meinen Bewegungen schneller und öffnete die Tür.
,,Hallo, schöner Mann!'', begrüßte ich ihn breit lächelnd und streckte meine Arme aus. Lukas schmiss sich sofort in diese, schlang seine Arme um mich und vergrub sein hübsches Gesicht in meiner Halsbeuge.
,,Hey, Baby...'', nuschelte er gegen mein Shirt und seufzte zufrieden auf. Ich streichelte ihm über den Rücken, hauchte ihm einen Kuss auf die Haare und nahm dann sein hübsches Gesicht zwischen meine Hände, um ihn anständig zu begrüßen.
,,Na, hast du dafür gesorgt, dass wir noch mehr Geld für Kondome und Gleitgel kriegen?'', fragte mich Lukas dreckig grinsend, als wir uns voneinander gelöst hatten.
,,Kannst du auch mal an was anderes als an das Eine denken?'', verdrehte ich lachend die Augen und zündete mir eine Zigarette an.
,,Na komm', wofür willst du es auch sonst ausgeben?!'', zuckte Lukas mit den Schultern und griff nach meiner Hand, um unsere Finger miteinander zu verschränken.
,,Hmmm... Ich könnte damit auf einen Führerschein sparen?!'', schlug ich etwas unentschlossen vor.
,,Ach, wozu das denn? Du brauchst keinen Führerschein.'', winkte mein Freund grinsend ab. ,,Du kannst doch eh schon fahren.'', zwinkerte er mir vielsagend zu.
,,Das ist ein Argument.'', zog ich lachend an der Zigarette.
,,Aber wie lief es? Konnte alles geklärt werden?'', fragte mich Lukas und streichelte über meinen Handrücken. Ich lächelte, hauchte ihm einen federleichten Kuss auf die Lippen und begann zu erzählen.
Lukas freute sich riesig darüber, dass Alles soweit geklappt hat. Auch war er total stolz, dass ich diesen Schritt alleine gewagt hatte und mich von meinen Gedanken dieses Mal nicht hab' unterkriegen lassen.
Langsam aber sicher zeigte sich eine Besserung. Hoffentlich würde es nicht bei dieser einmaligen Sache bleiben. Es wurde echt an der Zeit, dass ich endlich mal verstand, dass ich diese ganzen Dinge konnte, wenn ich mich nur traute.
,,Und die Schule war auch wie immer? Oder ist irgendwas Spannendes passiert?'', fragte ich Lukas, als dieser mit unserem Tablett an den Tisch kam.
,,Neee, nicht wirklich. Es ging so...'', antwortete er seufzend, während ich mir mein Essen geben ließ.
,,Was ist los? Ist irgendwas Blödes passiert?'', harkte ich besorgt nach.
,,Nein, alles gut.'', lächelte er mich beruhigend an und streichelte meinen Arm.
,,Ich mach' mir nur schon wieder so Gedanken... Also wegen der Deutschklausur in zwei Tagen. Das Thema liegt mir nicht wirklich. Ich hab' voll Angst.'', sagte er betrübt und öffnete die Packung seines Burgers.
,,Ach, Lukas...'' Ich zog einen Schmollmund und verharkte unsere Füße miteinander. ,,Du weißt, dass du dir nicht immer so einen Kopf machen musst. Das wird schon.''
,,Und wenn du mal eine schlechte Note schreibst, ist das auch kein Weltuntergang.'', munterte ich ihn lächelnd auf und tauchte meine Pommes in die Mayo.
,,Hmmm...'', stimmte mir Lukas nickend zu und presste die Lippen aufeinander.
,,Jetzt weiß ich, wie du dich manchmal fühlst. Ey, dieser Kopf ist so anstrengend. Man, ich kann das und schaff' das auch. Der soll seine Klappe halten.'', meckerte Lukas und sah wütend nach oben.
,,Ja, die Gedanken können einen schon fertigmachen...'', seufzte ich und musterte ihn. ,,Du kriegst das aber hin. Bei anderen Arbeiten, wo du gesagt hast, dass dir das Thema schwerfällt, hast du auch eine gute Note geschrieben.''
,,Das stimmt...'', lächelte Lukas und zählte seine Nuggets. ,,Das wird schon schiefgehen am Freitag. Zum Glück bin ich nach der Schule sofort bei dir, um mich abzulenken.'', verführerisch biss er sich auf die Unterlippe und ließ mich lachen.
,,Du Sau!'' Ich nahm den Strohhalm zwischen meine Lippen, sah ihm tief in die Augen und saugte einmal stark an diesem. ,,Ich helfe dir aber gerne beim Ablenken...''
,,Um das Thema zu wechseln... Was ich dich schon die ganze Zeit fragen wollte...'', ergriff Lukas schüchtern das Wort und wischte sich mit einer Serviette die Soße von den Lippen. ,,Hat dein Großvater noch irgendwas zu mir gesagt?''
Sofort legte sich ein Lächeln auf meine Lippen. ,,Vielleicht...''
,,Oh, du schaust schon so! Was hat er sagt?!'' Die Augen meines Freundes weiteten sich im Sekundentakt und vollkommen aufgeregt blickte er mich an.
,,So einiges.'', grinste ich.
,,Timi!'' Lukas schlug mir auf die Hand und sah mich bittend an. ,,Hör' auf jetzt so doof zu sein! Sag' schon!''
,,Wir können ja ein kleines Ratespiel daraus machen.'', schlug ich lachend vor und nahm einen Schluck meiner Cola.
,,Du kannst gleich mal raten, wo du mich lecken kannst, wenn du nicht sofort mit der Sprache herausrückst.'' Vollkommen beleidigt verschränkte Lukas die Arme vor der Brust und zog einen Schmollmund.
,,Hmmm, wenn du mich schon so charmant einlädst, sag' ich am Besten gar nichts mehr.'' Ich leckte mir über die Lippen und biss mir auf die Unterlippe.
,,Du bist so ein Idiot!''
,,Und du siehst süß aus, wenn du dich aufregst.'', lachte ich und wich der Pommes aus, mit der er mich beschmiss.
,,Jaja.''
,,Also... Was hat dein Großvater jetzt gesagt? Mag er mich? Darf ich wiederkommen?'', griff Lukas seine Frage erneut auf, als wir für eine kurze Zeit miteinander geschwiegen und unser Essen genossen hatten.
,,Bevor du mir noch den Hals umdrehst...'' Ich legte den Burger ab und machte mir die Finger sauber. ,,Mein Opa mag dich.'', erwiderte ich lächelnd, griff nach seiner Hand und verteilte einige Küsse auf seinen Handrücken.
,,Jetzt echt?'', fragte Lukas fassungslos und ihm klappte die Kinnlade herunter.
,,Jetzt echt.'', grinste ich.
,,Als du abgeholt wurdest, hat er mir gesagt, dass er das Wochenende wirklich schön fand. Er hat mich noch nie so glücklich in einer Beziehung gesehen und ist so froh, dass wir uns gefunden haben. Du behandelst mich sehr gut und er würde dich gerne wiedersehen.''
,,Wow, das freut mich...'', strahlte Lukas und beugte sich über den Tisch, um mich zu küssen. ,,Ist toll, wenn auch dein Opa ein gutes Gefühl bei mir hat.''
,,Wie könnte er nicht? Du bist perfekt.''
,,Jetzt übertreibst du.'', kicherte Lukas in seinen Burger. ,,Ich hab' auch meine Macken.''
,,Ja, und gerade die machen dich so perfekt. Ich liebe jede einzelne von ihnen.'', schwärmte ich und stützte meine Hände am Kinn ab, um ihn zu bewundern.
,,Schleimer!''
Lukas streichelte mir liebevoll über die Wange und drückte mir noch einen Kuss auf. Das Wochenende zusammen mit ihm und meinen Großvater hätte wirklich nicht besser laufen können.
Nachdem sie sich geschlagene zwei Stunden über Gitarren unterhalten hatten, hatten wir etwas Karten gespielt, gemeinsam zu Abend gekocht und noch einen Film geguckt. Nebenbei hatte mein Großvater einige Anekdoten aus meiner Kindheit erzählt.
Es war verdammt schön, Zeit mit den beiden zu verbringen. Ich hatte förmlich gespürt, dass sie einander mochten und von Minute zu Minute immer mehr zu schätzen wussten. Sie konnte sich gar nicht vorstellen, wie wichtig mir das ist.
Am Samstag hatten wir zusammen etwas Gartenarbeit erledigt, Lukas und ich hatten in den Feldern unser Unwesen getrieben und anschließend gegrillt. Auch hier hatte mein Großvater wieder einige Kinderfotos und Geschichten für Lukas vorbereitet.
Am Sonntag hatten wir dann zusammen gefrühstückt und noch eine Runde Karten gespielt, ehe Lukas schon am Nachmittag los musste, weil er mit einigen Klassenkameraden noch ein wichtiges Schulprojekt vorzubereiten hatte.
Als ich meinen Freund zu dem Wagen seines Vaters gebracht und das Haus meines Großvaters wieder betreten hatte, hatte er mich einmal in den Arm genommen. Dabei hatte er mir ins Ohr geflüstert, dass er sehr glücklich darüber wäre, dass ich Lukas kennengelernt hatte.
Lukas sei ein sehr vernünftiger Junge. Total höflich und lieb. Er hatte schöne Interessen und besonders, dass mir dieser Kerl so in den Arsch treten und mit mir umgehen konnte, hatte ihn vom Stuhl gehauen.
Mein Freund war für sein Alter schon verdammt reif. Meinen Opa freute es, dass ich endlich jemanden gefunden hatte, der mich zu schätzen wusste. Der mich nicht sofort wegen meiner Probleme verurteilte, sondern mich unterstützte, wo es nur ging.
Ich hätte das verdient und er ist glücklich, dass ich so einen Freund wie Lukas hatte. Dann bin ich aber in schallendes Gelächter ausgebrochen, als mein Großvater den Vorschlag geäußert hatte, dass ich Lukas ja einen Antrag machen könnte, damit er mir nicht mehr wegläuft.
Ich lächelte und musterte meinen Freund, der sich eine Pommes nach der Anderen in den Mund stopfte. Ich verharkte unsere Füße miteinander und griff nach seiner freien Hand. Lukas sah zu mir und erwiderte mein Lächeln.
,,Ich bin so glücklich, dass ich dich habe.'', sagte ich mit strahlenden Augen, streichelte seinen Handrücken und erhob mich von meinem Sitz, um mich neben ihn zu setzen, weil ich es kaum noch aushielt.
,,Ich bin auch froh über jeden Tag, den ich mit dir verbringen darf.'' Lukas schlang die Arme um meinen Hals, strahlte mich mit seinem hübschen Lächeln an und vereinte daraufhin unsere Lippen miteinander.
...
Schluchzend vergrub ich die Hände im Gesicht, als ich an den allerletzten Tag zurückdachte, an dem noch alles in Ordnung war. Wir waren so sorglos, glücklich und stolz. Wir hatten einander geschätzt und nicht damit gerechnet, uns je zu trennen.
Jetzt saß ich hier - ganz alleine. Ich sah neben mich, doch mein Platz war leer. Niemand würde mehr hierherkommen. Ich hatte ihn verloren und das für immer. Es ging gerade bergauf, aber dann wurde alles brutal zerstört.
Drei simple Worte. Ein Pronomen, ein Verb und Substantiv, die meine komplette Welt zum Einsturz gebracht haben. Die so viel Gewicht hatten. Diese drei, kleinen Worte, von denen ich immer noch nicht glauben konnte, dass sie Lukas' Mund ernsthaft verlassen hatten.
,,Ich mache Schluss.''
,,Du machst was?''
,,Ich mache Schluss mit dir, Tim.?''
,,Woher kommt denn das auf einmal?! Wir sind doch so glücklich!''
,,Manchmal reicht das nicht aus, um für immer mit jemanden zusammen zu bleiben.''
,,Was ist dein Problem, Lukas? Was habe ich getan?'' Eine Träne rollte mir über die Wange.
,,Ich kann das nicht mehr. Ich halte es nicht mehr aus. Es ist alles zu schwer für mich geworden. Ich will das nicht mehr.''
,,Du gehst?''
,,Ja...''
,,Aber du hattest versprochen immer bei mir zu bleiben!'' Ich gab ihm einen vorwurfsvollen Blick.
,,Ich weiß, aber das muss ich brechen. Es geht nicht mehr Timi. Bitte akzeptiere meine Entscheidung.'' Lukas stand auf.
,,Wo willst du jetzt hin?"
,,Nicht mehr zu dir... Ich gehe...''
,,Lukas, bleib' hier, verdammt! Ich liebe dich! Wir finden für alles eine Lösung!'', schrie ich ihn verzweifelt an.
,,Es gibt keine Lösung und kein wir mehr. Lass' mich für immer in Ruhe.'' Er gab mir die eiskalte Schulter.
,,Die Zeit mit dir war schön, aber ich halte es nicht mehr aus. Die Sache mit der Gang macht mich viel zu fertig. Ich ertrage es nicht mehr. Es tut mir leid. Ich weiß, was ich dir versprochen habe, aber es geht nicht.'' Die Tränen liefen ihm die Wangen herunter.
,,Lukas, du willst das doch auch nicht. Wir finden einen Weg.'' Ich hielt ihm am Handgelenk fest und er zögerte.
,,Ich kann das nicht.'' Er schüttelte die Hand von mir ab, seufzte leise auf und musterte mich mitleidig.
,,Ich mache Schluss.'' Zum allerletzten Mal drückte er mir einen Kuss auf die Lippen. Ohne nochmal nach mir zu sehen, kehrte mir den Rücken zu und ging, während ich schluchzend auf dem Boden zusammenbrach.
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