Kapitel 13
Greg:
Zwei Tage sind vergangen seit wir im Zoo waren. Dieser Tag war wunderschön und neu. Zumindest für mich. Ich hatte mein bisheriges Leben dem Eishockey gewidmet und in den Pausen rumgegammelt oder Trainiert. Nicht mal als ich mit Pete zusammen war habe ich viel unternommen. Chandler veränderte mich. Zum positiven.
Naja ganz so positiv war es dann doch nicht, aber das ist mir egal. Ein Tag nach dem Zoo Besuch rief mich mein Manager John an und machte mich zur Sau. Zumindest hatte er es versucht. Die Nachrichten waren voll mit Bildern und Spekulationen über mich und Chandler.
John meinte ich soll das alles dementieren, aber, he was soll denn das? Alle haben die Bilder, unter anderem die wo Chandler und ich uns küssten, gesehen. Da gab es nichts zu leugnen, oder zu dementieren. Außerdem wollte ich das auch gar nicht. Ich wollte noch eine Pressekonferenz einberufen, damit keiner irgendwelche Gerüchte erzählen konnte. Und wenn die Fans meinen mich boykottieren zu wollen nur weil ich auf Männer stand dann sollten sie das tun. Ich stand zu meiner Sexualität und zu Boo und Sonnenscheinchen.
Apropos Boo. Der hatte am nächsten Tag Geburtstag. Da ich nicht wusste was ich ihm hätte schenken können, entschied ich mich dazu ihn nach Calgary einzuladen. Zusammen mit Sue, auf Owen's Ranch. Und....heute Nacht hatte ich was ganz besonderes mit ihm vor. Hehe ich freute mich schon. Ich hoffte er freute sich auch darüber.
Im Moment war Chandler noch in seinem Geschäft und ich hier am Esstisch mit Sue, um ihr bei ihren Hausaufgaben zu helfen.
"Sonnenschein, hast du etwas für Paps zum Geburtstag?"
Sue schnaufte traurig.
"Nein leider nicht. Da ich aus dem Sparschwein das meiste Geld rausgenommen um zu dir zu fahren, hab ich jetzt nichts mehr."
"Schöne Geschenke die von Herzen kommen, kosten meistens kein Geld. Wie wär es wenn du ihm ein Gedicht schreibst oder ein Bild malst?" gab ich ihr zum Vorschlag.
"Ohh ja genau, sowas mach ich. Danke Gregy. Aber erst mach ich meine Hausaufgaben fertig. Was schenkst du ihm?" fragte sie mich neugierig.
"Ehm...also....ja.....achso ja. Da ich ihn ja noch nicht so gut kenne, dachte ich, es wäre ein schönes Geschenk euch in meine Heimatstadt mit zu nehmen im Juli. Und dort einige Events besuchen. Wie wär das? Würde dir das gefallen?"
"Ja klar das wäre super. Da freut sich Paps bestimmt ganz dolle. Lernen wir dann auch Owen und Alexis kennen? Ich hab das in den Nachrichten gehört was passiert ist. Und Owen wollte ich sowieso auch mal kennenlernen. Dann würde ich schon 3 Maple Leafs Spieler persönlich kennen. Ja? Gehen wir zu ihm? Hmm?" fragte sie ganz aufgeregt.
Ich musste lächeln. Wie sie sich immer ins Zeug legte um mich von irgendetwas zu überzeugen oder zu fragen.
"Wir werden sogar bei ihnen auf der Ranch übernachten." rief ich enthusiastisch.
Ihre Augen wurden groß und leuchteten wie zwei Saphire.
"Ich freu mich schon dolle und ich verrat Paps nix. Und nach den Hausaufgaben schreib ich ein Gedicht. Oh das wird alles so toll."
Mich machte es so glücklich wenn ich ihre Freude sah. Sie ist ein tolles Mädchen.
"Süße, in etwa 30 Minuten kommt Dawn vorbei um nach dir zu schauen. Ich muss ein Interview geben. Aber ich werde wenn ich weg bin in circa 2 Stunden wieder da sein, ok?"
"Ok. Ich bin lieb mit Tante Dawn." Sie grinste frech, als ob sie etwas vor hätte, aber ich weiß das sie das nicht hat. Sie tut immer so und im Grunde ist sie total brav.
Ich schmunzelte und schaute ihr noch beim Rechnen zu.
Nach 30 Minuten klingelte es an der Tür. Ich stand auf und öffnete die Tür.
"Hey Greg, na alles klar?" fragte mich Dawn.
"Ja klar, ich hoffe bei dir auch."
"Ohh ja. Hätte ich gewusst das Tucker so ein toller Mann ist, wär ich schon früher Fan von eurem Team gewesen." Wir lachten beide.
"Also trefft ihr euch?"
"Ja die letzten zwei Tage seit dem Zoo jeden Abend."
"Das freut mich. Ich hoffe es klappt. Tucker ist wirklich ein guter Kerl. Aber ich muss dann wirklich los.Bis nachher." Ich verabschiedete mich von ihr, rief noch ein "Bye Sonnenschein" ins Esszimmer und bekam prompt ein "Bye Gregy" zur antwort.
Mit dem Autoschlüssel in der Hand lief ich zu meinem Auto, das am Straßenrand parkte. Gestern war ich in meiner Wohnung und hab unter anderem ein paar Klamotten, als auch mein Auto geholt. Somit bin ich nicht auf Boo angewiesen wenn ich irgendwo hin möchte, sei es alleine oder mit Sue.
Am Eishockeystadion angekommen stieg ich aus und sah schon die Menge an Presse vor der Türe stehen. Ich lief an ihnen vorbei, ohne einen Kommentar abzugeben. Drin wartete schon John auf mich.
"Hi Gregory. Wir haben sie noch nicht hinein gelassen, bevor wir nicht besprochen haben was wir sagen."
"John, ich weiß schon was ich sagen werde. Und ich werde weder lügen noch verharmlosen. Ich brauch keine vorgefertigte Rede die ich nur ablese. Lass sie einfach rein damit ich es hinter mich bringen kann."
Ich lief an John vorbei in den Sitzungssaal wo der Trainer und einer der Geschäftsführer wartete. Ich nickte und gab beiden die Hand zum Gruß.
"Jetzt ist es wohl raus?" sagte mein Trainer und grinste. Er wusste schon seit unserer Highschoolzeit, dass Owen und ich Schwul waren und es war ihm egal. Wir erklärten es dem Team bevor wir unser erstes Spiel hatten, damit sie sich noch darüber Gedanken machen konnten, wie sie damit umgingen. Aber sie waren alle einverstanden damit und akzeptierten es. Sie waren alle locker bei dem Thema. Und somit hatten Owen und ich auch keine Probleme im Team. Bei mir geriet es irgendwann in Vergessenheit, weil ich nie einen Freund hatte oder mir irgendwen aufs Zimmer genommen hatte wie die anderen. Bei Owen sah das mit Steve in der Highschool, oder Pete und Alexis schon anders aus. Aber auch da hatten die anderen kein Problem.
Hinter mir räusperte sich der Geschäftsführer und nickte Richtung Türe, wo im Moment die Presseleute eintraten.
Ich stellte mich vorne hin, atmete noch einmal fest durch und fing an zu sprechen.
"Sehr geehrte Damen und Herren, ich bin nicht hier um ihre Fragen zu beantworten. Ich bin hier um etwas offensichtliches zu bestätigen. Ja ich bin schwul, wie man gut auf ihren ganzen Bildern erkennen konnte. Ja der Mann, den ich küsste ist mein Partner. Das kleine Mädchen an meiner Seite ist meinem Partner seine Tochter. Des weiteren bitte ich sie Abstand zu meinem Partner und seiner Tochter zu halten. Keine Fragen, keine Bilder und keine Interviews. Ich hoffe das sie sich an unsere Privatsphäre halten und Fragen nur an offiziellen Presseterminen stellen. Das war es von meiner Seite. Ich danke ihnen für ihr Kommen und wünsche ihnen noch einen schönen Tag."
Ich nickte und verschwand aus dem Sitzungssaal, in unsere Umkleidekabine. Hinter mir ging die Tür wieder auf und John und der Trainer traten ein.
"Ist es ernst?" fragte der Coach.
"Ja ziemlich."
"Ist er wie Pete?" fragte John.
"Nein ist er nicht. Gar nicht. Er wird morgen 33 und wirklich Erwachsen. Er wird mir keine Probleme machen. Das haben wir geregelt."
"Ok, ich glaub das ist alles was wir wissen wollten, oder Coach?"
Der Coach nickte.
"Ich werde dann jetzt gehen. Ach und Coach, ich brauche im Juli 2 Wochen frei, ich fliege zu Owen. Wenn du mir nicht frei gibst, fliege ich trotzdem, trainieren kann ich auch bei den Flames während Owen die Kleinen trainiert. Vielleicht kann er mir ja auch noch was beibringen." Lachend verließ ich die Umkleide, ohne auf Antwort zu warten. Aber ich wusste das es Ok geht. Wir hatten im Juli noch einmal 3 Wochen Spielpause bis zum nächsten Spiel.
Auf dem Weg zu Chandler nach Hause, fuhr ich noch beim Chinesen vorbei und holte für uns etwas zu Essen. Ich wusste dass Chandler heute nichts mehr kochte, weil er später nach Hause kam.
Bei Chandler angekommen, stellte ich das Auto wie immer am Straßenrand ab und lief über die Straße zum Haus. Chandler scheint noch nicht da zu sein, aber das machte nichts, dann hatte ich noch kurz Zeit um noch was vorzubereiten für später.
Ich klingelte und wartete bis mir jemand aufmachte. Von innen hörte ich lachende Stimmen und Dawn öffnete die Türe.
"Hey Greg. Komm rein. Wir haben Besuch." sagte sie begeistert.
"Aha ok, wen denn?" fragte ich neugierig und sah schon eine circa 32 Jährige Frau auf mich zu kommen.
"Hi ich bin Heather, die neue Nachbarin. Tut mir leid wenn ich einfach so vorbei gekommen bin, aber ich wollte mich unbedingt vorstellen. Ihre Tochter ist ja so süß."
Ich rümpfte die Nase und musterte die Frau. Sie sah mir total falsch aus. Ihr Auftreten, ihre Stimme, einfach ihre ganze Art war einfach nur falsch.
"Ehm....." wollte ich gerade beginnen da unterbrach mich Sue.
"Hahaha Heather das ist nicht mein Paps, das ist Gregory Herman der Eishockeyspieler, kennst du ihn denn nicht? Das ist Paps Freund." sagte sie belustigt weil Heather schaut als wurde sie von einem Auto überrollt. Auch ich musste lachen.
"Oh, das tut mir jetzt aber leid. Wie konnte ich nur so blöd sein. Bitte verzeih mir meinen Irrtum. Kann ich das bei einem Essen wieder gut machen?" sagte sie peinlich berührt.
"Oh, nein danke das ist nicht nötig." gab ich zur Antwort, aber damit ließ sie sich nicht abspeisen.
"Bitte, ich würde sie wirklich gerne zu einem Date....ehm Essen einladen. Wären sie so freundlich?"
Sie versuchte mich mit einem Augenaufschlag, der wohl zuckersüß sein sollte, zu überreden. Hat sie Sue vorhin nicht richtig verstanden?
"Um es nochmal zu erklären, falls sie nicht verstanden hatten was Sue sagte. Ich bin Chandlers FREUND, nicht Kumpel sondern sein fester Freund. Ich bin schwul. Und möchte mit ihnen nicht Essen gehen. Und ich bitte sie jetzt das Haus zu verlassen, wir würden gerne Essen bevor es kalt wird." Versucht freundlich schob ich sie in Richtung Türe und verabschiedete mich. Ich schloß die Türe und schüttelte den Kopf.
"Greg was ist los? Sie war die ganze Zeit so freundlich und du vertreibst sie?" schimpfte Dawn.
"Dawn ist dir nicht aufgefallen wie aufgesetzt sie wirkte? Total falsch in meinen Augen. Passt bitte auf, wenn ihr der Frau über den Weg lauft, ok?" Dawn nickt und verabschiedete sich von mir und Sue, da sie noch etwas vor hatte.
Zwanzig Minuten später kam Chandler nach Hause. Ich kam gerade die Treppe runter aus dem Schlafzimmer, wo ich ein paar Dinge gebunkert hatte für heute Abend. Er grinste mich an und legte seine Arme in meinen Nacken, während ich ihn an der Hüfte zu mir zog und innig küsste.
"Hey, na wie war dein Tag?" Fragte ich ihn. Irgendwie könnte ich mich an all das hier gewöhnen.
"Sehr anstrengend, aber auch gut und deiner? Hast du dein Statement abgegeben? Was haben sie gesagt?" Er löcherte mich gleich, aber das machte mir nichts aus.
"Ja alles ok, hoffe ich mal. Das Statement kannst du bestimmt im Fernseh anschauen. John schien zufrieden gewesen zu sein, denn von ihm kam kein Kommentar mehr. Und der Coach fragte mich nur ob es ernst ist zwischen uns. Aber, ich hab was zu essen besorgt."
Chandler's Augen leuchteten bei dem Wort Essen und lief in die Küche, wo auch schon Sue saß.
Er begrüßte sie mit einem Kuss auf den Kopf und setzte sich. Wir begannen zu essen und Sue erzählte Chandler auch von ihrem Tag.
Nach dem Essen ging Sue ins Bett, denn es war schon spät.
Chandler und ich schauten, kuschelnder weise, noch etwas Fern und gingen dann auch ins Bett.
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