14 - french kiss

Louis platzierte seine Hände auf meinen Wangen und streichelte mit seinen Daumen sanft meine Wangen auf und ab. ,,Entspann dich." Flüsterte er noch, bevor seine Lippen langsam den Weg auf meine fanden. Erst leicht, wie ein Luftzug, dann mit mehr Druck, als würde sich ein Tornardo daraus entwickeln. Es war ein bloßer Kuss, nichtmal mit Zunge, doch trotzdem hatte ich das Gefühl, als würde ich jeglichen Halt verlieren. Meine Beine fühlten sich schwach an, als würden sie jeden Moment nachgeben. Deshalb krallte ich mich an Louis fest, hüpfte hoch, schlang somit meine Beine um seine Hüfte.

Louis verstand sofort, hielt mich mit seinen Händen unter meinem Hintern an gewünschter Position. Als wir uns lösten, ging mein Atem flach und meine Stirn lehnte an der von Louis. Ich hatte keine Ahnung, in was für einer Situation ich mich befand und was ich eigentlich fühlte, doch schien mir das im Moment völlig egal. Ich war vollkommen durch den Wind, fühlte mich hin und her gerissen. Was ist richtig? Was ist falsch? Ich wusste nur eins. Mein Herz schrie einfach danach, Louis Lippen auf meinen zu spüren.

,,Louis?" Flüsterte ich vorsichtig. Dieser erwiderte außer Atem:,,Ja Baby?" ,,Könnte ich noch eine Kostprobe bekommen?" Louis trug mich immer noch, weshalb mein Gesicht so nah an seinem war, das ich jede Bewegung wahrnehmen konnte. So auch sein schmunzeln, bevor er nur allzu gern zustimmte. Immernoch an den LKW gedrückt und von Louis getragen, legte er seine Lippen erneut auf meine. Dies nutzte ich aus, um mehr zu fühlen, anstatt bloße Überrumplung und Schwäche.

Louis Lippen schmiegten sich perfekt an meine, begegneten ihnen mit dem passenden Druck. Nicht zu fordernd, aber auch nicht zu lasch. Seine Lippen waren leicht rau, bildeten damit einen Kontrast zu meinen, doch genau das faszinierte mich so. Noch nie hatte ich mich bei einem Kuss so wohlgefühlt. Als der Kuss dann endete, atmete ich tief durch und fand wieder den Weg auf den Boden. ,,Ich denke, wir sollten wieder hochgehen." Murmelte ich, machte auf dem Absatz kehrt und ging in mein Zimmer.

Meine Gedanken spielten weiter verrückt, konnten sich nicht auf die Sache konzentrieren, die ich eigentlich tun musste. Nämlich Möbel auseinander bauen. Zayn und Liam hatten den Schreibtisch schon zerlegt und machten sich an meinem Bett zu schaffen. ,,Liam? Wollen wir die Matratze runter tragen?" Als mein bester Freund meinen flehenden Blick sah, nickte er sofort. ,,Harry, was ist passiert?" Wollte Liam wissen, als wir draußen bei den Unzugswagen standen. ,,Ich, ich weiß nicht. Louis und ich, er hat..- er hat mich geküsst. Ich hab ihn geküsst. Keine Ahnung." Druckste ich herum und konnte Liam nicht ins Geischt schauen. Mein bester Freund wusste was zu tun war und nahm mich einfach in den Arm.

,,Was hast du denn gefühlt?" ,,Keine Ahnung", murmelte ich und biss mir auf die Lippe, um die Schluchzer zu unterdrücken. Noch nie hatte mich ein Kuss so durch den Wind gebracht. ,,Hey Harry. Ganz ruhig, ja? Du wirst es schon noch herausfinden und wenn du Alex noch lieben solltest, ist das eben so." Beruhigend strich mir Liam über den Rücken. ,,Ich denk nicht, dass ich Alex noch liebe, aber es fühlt sich an, als wäre da noch so viel unausgesprochenes zwischen uns." ,,Das verstehe ich natürlich. Am besten redest du, wenn du bereit bist mal mit Alex über die Trennung. Vielleicht versteht er dich ja und erklärt dir alle seine Gründe in Ruhe. Dann wirst du sicherlich auch wieder besser schlafen können. Ebenso mit Louis. Du musst dir einfach nicht zu viele Gedanken machen. Lass es auf dich zu kommen."

Ich versuchte wirklich, mir Liams Rat zu Herzen zu nehmen, doch ich fühlte mich weder bereit, mich von meinem Ex erniedrigen zu lassen, noch konnte ich aufhören mir Gedanken über Louis zu machen. Mittlerweile waren alle meine Sachen in meinem neuen Zimmer und auch das letzte Mobelstück war aus unserem alten Haus verschwunden. Ich hatte mich mit feuchten Augen verabschiedet, doch hatte zum Glück nicht komplett angefangen zu weinen. Das wäre mir vor Zayn und Louis, besonders vor Louis, etwas unangenehm gewesen.

Zayn und Liam waren auch schon aufgebrochen, sie hatten wohl ein Date, so strahlend wie Liam gegrinst hatte. Louis saß derweil mit meiner Mutter auf dem Sofa und sie warteten darauf, dass Robin von der Rückgabe des Umzugswagens wieder kommen würde. Ich saß derweil auf meiner großen Fensterbank, die ich mit Kissen ausgelegt hatte, unter einer Decke. Schläfrig las ich noch mein Buch. Der Tag heute hatte mich echt geschafft und meine Gefühl ziemlich verwirrt. Ich war kurz davor, einzuschlafen, als es an meiner Zimmertür klopfte. ,,Ja", brummte ich leise, gähnte danach herzhaft. ,,Aww, ist da wer müde?" Fragte Louis lachend, der so eben eingetreten war.

,,Ja und wie." Nuschelte ich, schloss mein Buch und legte es beiseite. Ich streckte meine Arme aus:,,Trag mich." Louis lachte erneut, kam aber auf mich zu, griff unter meine Beine und hielt mich außerdem am Rücken fest. Sanft legte er mich auf meinem Bett ab. ,,Als dank musst du jetzt was für mich tun." ,,Und was?" Aus großen Augen schaute ich ihn an, meine Müdigkeit war für den Moment verflogen. ,,Nächsten Samstag lad ich dich zum Essen ein und danach fahren wir zu mir nach Hause und dann schauen wir mal, was so passiert." Meinte Louis in einer dominanten Tonlage die mich gerade dazu brachte, zu nicken. ,,Gut und jetzt noch ein Gute Nacht Kuss", meinte Louis und spitzte seine Lippen.

Ich konnte einfach nicht widerstehen, der Kuss heut Nachmittag hatte mich so in den Bann gezogen, dass ich mehr wollte. Also zog ich ihn an den Schultern zu mir runter und drückte meine Lippen auf seine. Er leckte mit seiner Zunge über meine Unterlippe und auch wenn ich erst erschrocken war, verstand ich was er wollte, sowas hatte ich mit Alex auch schon erlebt. Ich öffnete also meine Lippen einen Spalt und ließ Louis die Kontrolle übernehmen, mich von ihm führen lassen. Nach viel zu kurzer Zeit löste er sich von mir und hauchte:,,Damit du die Lust an mir nicht verlierst." Damit stand er auf und verließ mein Zimmer. Mich ließ er völlig überfordert zurück. Was tue ich hier nur? Warum muss es sich so gut anfühlen?

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