Wish you were here
Die Nächte, die wir zusammen verbracht hatten, die Momente, die nur wir waren. Ich sehne mich so danach. Die Augenblicke, in denen es nur uns beide gab, wir die Welt vergaßen, die Sterne die einzigen Zuschauer waren, weißt du wie sehr ich sie vermisse? Seit du weg bist, ist meine Welt leer und bei jedem Erlebnis wünsche ich, du wärst hier, um mir zuzusehen. Aber du bist nicht mehr da und alles, was von dir übrig geblieben ist, ist eine Melodie. Wir haben sie damals zusammen geschrieben, weißt du noch? So wie jetzt habe ich sie all die Nächte gesungen, in denen ich wach lag und der Gedanke an dich mich schmerzte. Vielleicht hast du sie noch im Ohr und weißt, wie sie klingt. Tagsüber male ich. Ich male dich, damit die Erinnerung nicht verblasst. Aber es ist so viel Zeit vergangen, dein Bild wird immer blasser und irgendwann werde ich dich nicht mehr sehen. Aber ich male dich, solange ich kann. Ich zähle jeden Tag, bitte komm zurück. Ich wünschte, du wärst hier.
Ich singe die Melodie, bis du zurückkommst.
Ich wünschte, du wärst hier.
Mark Lee
Ich legte den Stift zur Seite. Mein Brief war fertig. Ich war der Letzte. Ich hatte auch am meisten geschrieben. Aber es hatte gut getan alle meine Gedanken aufzuschreiben, die ich all die Jahre gesammelt hatte. Ich hätte es vielleicht schon viel eher machen sollen.
„Hier ist dein Luftballon." Lucas hielt mir einen blauen, mit Helium gefüllten Ballon hin und ich rollte schnell den Brief zusammen, um ihn an der Schnur zu befestigen.
Ich stellte mich zu den anderen und sah auf unsere Stadt hinunter. Von hier oben sah unsere Stadt so klein aus.
„Auf drei lassen wir alle los!", rief Irene gegen den aufkommenden Wind.
In mir stieg wieder die Hoffung auf, dass Taeyong diese Nachricht irgendwann bekommen würde. Aber es war sinnlos daran zu denken, denn ich wusste nicht mal, ob er überhaupt in der Nähe war.
„Eins!"
Das Blau des Himmels färbte sich zusehends rot und die Wolken schlängelten sich malerisch durch das Farbgemisch.
„Zwei!"
Durch das Papier konnte ich blass meine Schrift sehen. Ein Windstoß zog daran und ließ das Blatt mit dem Luftballon im Wind tanzen.
„Drei!"
Ich ließ den Luftballon los und mit ihm stiegen 24 weitere in den Himmel. Während neben mir Jubelgeschrei laut wurde und die Ersten sich daran machten ihre Sachen einzupacken, sah ich meinem Luftballon hinterher.
Sanft wurde er getragen und wieder hörte ich Taeyong in meinem Kopf die Melodie singe, die uns beide verband. Der Gedanke an ihn ließ eine Träne meine Wange hinunterkullern. Als der Ballon nur noch ein kleiner Punkt am roten Himmel war, spürte ich, wie sich ein Arm um meine Schulter legte und Kai mir ins Ohr flüsterte: „Komm."
Ich ließ mich mitziehen, aber meine Gedanken waren wie festgenagelt bei Taeyong und in meinem Kopf spielte weiter die Melodie.
Ich wünschte, du wärst hier.
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