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Johns Sicht
Ich brauchte erstmal Zeit um mich abzureagieren und lief los.
Nach einer Zeit kam ich nicht, wie sonst an einem alten Tatort an, sondern an einer alten Bar am Rande der Londoner Innenstadt.
Und das bewusst.
Ich trank sonst zwar kaum, aber an diesem Tag war es was anderes.
Ich brauchte es einfach.
Die Bar war nicht voll, nur eine kleine Gruppe von Männern mittleren Alters und einer Frau, die alleine auf einen Barhocker an der Theke saß. Ich überlegte nicht lange, setzte mich neben der dunkelhaarigen und ließ mir ein Bier von dem Barkeeper einschenken.
Nach meinem 2. Bier sprach mich die Frau an.
Ich hatte ihren Blick, der auf mir ruhte schon vorher gemerkt, aber nicht groß beachtet...
,,Hallo Dr. Watson."
Ich schrak zusammen und sah sie an.
1. Woher kennt diese Frau meinen Namen?
2. Täusche ich mich oder hat sie Ähnlichkeiten mit...
Neeeein bestimmt nicht.
Nein...
....
,,Ha...Hallo. Wo Woher kennen Sie meinen Namen?"
,,Ach, ich habe sie öfter in der Zeitung und generell in den Medien gesehen..."
,,Aha."
,,Wo haben Sie Sherlock Holmes gelassen? "
,,Chrm... WAS geht sie das an?!"
Sie sah mich leicht erschreckt und belustigt an und ich entschuldigte mich schnell.
,,Es..es tut mir leid. Es ist nur im Moment nicht...es ist mal wieder unausstehlich mit ihm..."
,,Ach, dass kenn ich.
Mein Mitbewohner langweilt sich viel zu schnell und man muss aufpassen, wo man langgeht..."
Nun sah mich die Frau mit den dunkelbraunen Haaren, blassem Gesicht und mit ihren Saphir blauen Augen durch dringlichen an. Das wissende Lächeln auf ihren Lippen brachte mich, während sie fort fuhr, etwas durcheinander.
,,Deshalb muss ich ihm ein Bisschen unter die Arme greifen, damit das Alles etwas schneller geht."
Ich wurde nicht schlauer aus ihr und verstand nicht, was sie damit andeuten wollte.
,,Wobei müssen Sie Ihrem Mitbewohner denn helfen?"
,,Ach John Watson...
Sherlock sagt Ihnen noch, dass sie in seiner Reichweite bleiben sollen, aber was machen Sie?
Laufen direkt in meine Arme.
Sie enttäuuuschen uns ."
Die letzten Worte flüsterte sie mir schmollend zu.
Was sollte das?
Was wollte sie von mir?
Wer war diese Frau?
,,Ich verstehe nicht ganz....
Wer sind Sie?"
,,Ohh jetzt versteh ich die anderen...Sie sind ja wirklich ein laaangsamer Denker...", sie schüttelte enttäuscht den Kopf und sagte mir, dann mit einem abschätzigen Blick in den Augen...
...mir stockte der Atem.
Ich kannte solche Augen!
,,Oh Sie merken es ja doch noch! Uuuund wer bin ich???"
Ihre Augen funkelten erregt durch die Frage und durch mein offenbar geschocktes auftreten.
Mir war nun klar, was hier los war.
,,Sie...Sie sind die Cousine von Sherlock?!"
,,Naa endlich!!
Jaah ganz korrekt erschlossen!
Haalllooo ich bin Vienne!
Die Cousine ihres, ach so lieben Sherlock Holmes'. "
Ich schluckte.
Vienne also diese Frau war ...
Oh Gott!
Was machte ich hier nur?
Ich musste verschwinden...
Einfach schnell weg!
Ich drehte mich um...
Doch sie schien mich sofort zu durchschauen und hielt mir blitzartig eine Pistole an meinem Hinterkopf. Kurz darauf kam die Gruppe Männer zu uns und bildeten ein Kreis, während vom Barkeeper jede Spur fehlte. Mein Herz pochte wie verrückt, doch ich versuchte mir nichts anmerken zu lassen.
,,Denkst du so dumm sind wir ?"
Sie wirkte sichtlich genervt und ich schluckte.
-John beruhige dich....
VERDAMMTE SCHEISSE!
Ich bin von Moriarty's Männern umzingelt und mir hält eine Serienmörderin eine Pistole am Kopf! Was mach ich jetzt?!?-
,,Was...wollen Sie von mir ?"
,,Ja. Was sollte ich eigentlich von Ihnen wollen?
Kommen sie schon!!!
So einfallslos können selbst sie nicht sein!"
Sie nahm die Pistole jetzt runter und sah mich schräg an.
,,Ich weiß es nicht. "
Jetzt wurde sie wütend und ich keuchte sofort unter Schmerzen auf. Sie hatte mir einen ordentlichen Schlag in die Magengrube gegeben.
,,FALSCH! Es gibt keine dummen Antworten bei mir!"
,,Ich... ich bin.."
,,Na los. Weiter ! Ich hab nicht den ganzen Tag Zeit!"
,,Ja dann hätten sie mich nicht unterbrechen sollen!"
Und diesmal kam ein harter Tritt von hinten, der mich zu Boden sinken ließ. Nicht von ihr, sondern von einem der Männer. Mein Rücken schmerzte unendlich und ich konnte ein weiteres Stöhnen nicht unterdrücken.
,,Sie haben es nicht anders gewollt. Und bevor wir hier Stunden dumm rumsitzen geht es weiter.Verstanden?"
,,Jah"
,,Geht doch.
Sie sind unser Druckmittel gegen Sherlock. Auch wenn ich nicht verstehe, was soooo interessant an ihnen sein soll..?
Nun gut jeder das Seine.
Er wird Sie suchen und natürlich, früher oder später finden. In der Zeit dürfen wir mit ihnen machen, was wir wollen!"
Sie überschlug sich fast, so glücklich war sie und mir wurde davon ganz schlecht. Hätte ich auf Sherlock gehört, wären wir beide nicht in Gefahr...
,,Was dann passiert ist eine Überraschung von Moriarty....,aber eigentlich müsste man es sich ja fast denken können oder?"
Sie redete seelenruhig weiter und kam fast schon gelangweilt auf mich zu, kniete sich zu mir herunter und flüsterte mir bedrohlich etwas zu, wodurch ich eine Gänsehaut bekam.
,,Er wird ihm das Herz heraus brennen."
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