Türchen 24
WOW, Leute. Wir haben es geschafft- gemeinsam. Ist das zu glauben? Es ist der 24.12., es ist Weihnachten und seit mehr als drei Wochen gehen wir gemeinsam durch Geschichten oder entwerfen sie- ich bin immer noch vollkommen platt. Es wird noch ein ausführliches Dankeschön geben, aber heute habe ich mir etwas (zumindet für mich) Besonderes überlegt. Es gibt einen kleinen Vorgeschmack auf den Fortsetzungsteil von Broken.
Und ich möchte nicht zu viel verraten...
„Wow", murmelte sie und sah auf die funkelnden Lichter im Wohnzimmer und um den Tannenbaum herum. Es war magisch, viel leuchtender als sie es in Erinnerung hatte. Vielleicht konnte man die Schönheit strahlenden Lichtes erst dann vollkommen wahrnehmen, wenn man zuvor eine Zeit lang in der Dunkelheit verbracht hatte. Oder aber ihre Eltern hatten sich dieses Weihnachten ganz besonders bemüht.
„Na kommt schon, das Essen wird kalt!" Ihre Mutter stand am Fuß der Treppe und strahlte Colin und ihr entgegen. Sie hatten sich hübsch gemacht, alle miteinander. Ihr Vater trug einen Anzug und ihre Mutter ein dunkelblaues Kleid, es war Tradition, dass sie sich alle schick anzogen, es war ein einziges Fest.
„Es riecht umwerfend, Mum." Louisa sah in Richtung des gedeckten Tisches und griff nach der Hand ihrer Mutter. Sie war warm, wie immer.
„Ich hoffe, es riecht nicht nur so."
„Natürlich nicht, wir sollten uns jetzt mit dem Familienfoto eindeutig beeilen." Ihr Vater hob bereits auffordernd die Kamera in seiner Hand. Das olle Familienfoto.
„Muss das dämliche Foto denn sein?" Colin schob die Hände in die Hosentaschen während seine Mutter ihm liebevoll durchs Haar strich.
„Das ist Tradition, das weißt du doch." Louisa musste schmunzeln und beobachtete, wie Colin bereits in Richtung des Sofas geschoben wurde, als es plötzlich an der Haustür klingelte. Was zur Hölle?
„Ich... geh schon", sagte sie dann und lief auf die Haustür zu, als sie die irritierten Blicke ihrer Eltern bemerkte. Wer zur Hölle konnte an Heiligabend vor der Tür stehen? Ihre Eltern hatten doch nicht etwa- oh nein, sie konnten unmöglich einen Weihnachtsmann bestellt haben, sie war schließlich keine 5 Jahre alt mehr. Entschlossen öffnete sie die Tür- und fuhr scharf zusammen. Braune, völlig zerzauste Haare, gläserne Augen, an denen noch immer die Spuren eines Blutergusses zu erkennen waren, Schmerz im Gesicht. Er war es, der vor ihrer Haustür stand. An Heiligabend. Sie spürte, wie ihr plötzlich Herz stark gegen ihre Brust schlug.
„Jake! Was-" Noch bevor sie den Satz beenden konnte, warf sie einen verstohlenen Blick über die Schulter in die Richtung ihrer Eltern, trat dann über die Schwelle und zog die Tür hinter sich etwas ran.
„Was tust du hier?", zischte sie erschrocken und starrte in sein leeres Gesicht. Es stimmte etwas nicht. Er stimmte nicht. Irgendwas war passiert. Er antwortete nicht. Wie kam er hier her? Woher wusste er, dass-
„Kommst du, Louisa?", hörte sie die Stimme ihres Vaters aus dem Wohnzimmer, er würde zweifelsfrei gleich zu ihr an die Haustür treten und ihn sehen. Es wäre fatal, katastrophal. Sie spürte, wie ihre Augen über Jacobs gesamten Körper flogen, auf der Suche nach einer Antwort, die sein wirres Aussehen erklärte, die seine verdammte Anwesenheit erklärte. Sie hatte ihn eine Ewigkeit lang nicht gesehen und jetzt stand er hier, vor ihr, unvermittelt, wirr, anders. Er trug nur Jeans und ein Shirt, er... hatte nicht einmal eine Jacke bei sich. Scheiße noch mal. Ihr Herz raste mittlerweile. Sie hörte bereits die Schritte ihres Vaters, die sich aus dem Wohnzimmer entfernten, es würde nur noch Sekunden dauern, bis er sie erwischen würde. Und dann gab Jacob sie, brüchig, in kaum mehr als einem Flüstern, die Antwort, die alles auf einen Schlag änderte.
„Sie ist tot, Lou."
Habt einen wunderschönen Tag mit den Liebsten und vergesst für einen Moment all euren Alltagsstress.
Ich wünsche ein wundervolles Fest <3
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