Türchen 20

Guten Morgen.

Es war ein wunderbarer Tag gestern, ich hatte so unendlich viel Spaß beim Lesen eurer Wörter und es war mir eine einzige Freude, eine kleine Geschichte daraus zu basteln, die wir irgendwie
-zumindest ein klein wenig- alle gemeinsam geschrieben haben.

Ich habe sie fertig geschrieben und sie ist unterhaltsam, locker, sorglos, unbekümmert, voller Vorfreude auf das anstehende Weihnachtsfest. Und ich habe mich entschlossen, sie dennoch heute Morgen nicht hochzuladen.
Vielleicht gerade aus diesem Grund.

Was gestern Abend in Berlin geschehen ist, macht mich sauer. Es macht mich wütend, es erschüttert mich. Mindestens 12 Menschen werden Weihnachten dieses Jahr nicht mehr erleben, weil sie sich dazu entschieden haben, ihren Feierabend, ihre Freizeit mit Freunden oder Kollegen auf dem Weihnachtsmarkt zu verbringen. Unbekümmert und sorglos, so wie ich es gestern war. Und wer von uns war in den letzten Tagen und Wochen nicht auch einmal auf dem Weihnachtsmarkt?

Vielleicht ist es zu früh, um von einem vorsätzlichen Terrorakt zu sprechen. Vielleicht auch nicht. Aber wir stehen alle hilflos daneben, fassungslos, können gar nicht begreifen, was in Menschen vorgeht, die solchen Schaden anrichten. Das hat mit Religion oder Überzeugung nichts zu tun, aber auch gar nichts. Da haben Eltern ihre Kinder verloren, Brüder und Schwestern wurden aus dem Leben gerissen, gute Freunde, Mamas und Papas, 5 Tage vor dem schönsten Fest des Jahres, zu dem alle in Frieden zusammenfinden wollen. Es ist unfassbar und es ist so verdammt unfair, scheiße noch mal!

Ich fass sowas nicht.

Das ist ein Türchen, das anders ist als alle zuvor, das weiß ich. Nach einem Ereignis, das so viel verändert hat und fordert, dass wir alle noch enger zusammenrücken.

Ich verbeuge mich vor allen Toten und deren Angehörigen, die in einer Zeit wie dieser durch die Hölle gehen müssen. Aber auch vor den vielen Verletzten, die jetzt so viel Kraft benötigen, wie noch nie. Und vor allen Helfern und Beteiligten, vor Menschen, die erste Hilfe geleistet haben oder einfach...da waren. Es ist grausam und dennoch vielleicht minimal tröstend, dass Menschlichkeit und Beistand in diesen Stunden ganz groß geschrieben wird.

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