Kapitel 1
Drei Monde sind vergangen seitdem die Jungen geboren wurden und nun ist der Tag gekommen an dem sie das erste mal die Kinderstube verlassen dürfen.
,, Jetzt lauf schon Schneejunges", quengelte Frostjunges.
,,Ich geh ja schon", konterte seine Schwester.
Ungeduldig quetschte sich Winterjunges an ihren Geschwistern vorbei und trat wenige Schritte aus der Kinderstube hinaus.
Vor Staunen riss sie ihre Saphir blauen Augen auf und sah sich um.
Im Hintergrund hörte sie noch immer ihre Geschwister sich zanken, sie hatten nicht einmal bemerkt wie sie sich an ihnen vorbei geschoben hatte, aber ihre Aufmerksamkeit galt dem was sie hier sah.
Die Wintersonne erwärmte leicht ihren Weißen Pelz und in dessen Lich glitzerte hell der Schnee. Katzen kamen aus vielen verschiedenen Bauen, manche nahmen gerade ihre Mahlzeit wärend andere wieder sich die Zungen gaben. Die Bäume des Waldes warfen leichte Schatten in das Lager.
Ein kalter Windzug kam auf, der Schnee unter den Pfoten der weißen Kätzin knirschte leicht, gegen die Kälte plustert sie ihr Fell auf und sah sich weiter um.
Es kam gerade eine Jagdpatrouille das Lager hinein, Beutestücke hingen ihnen aus den Mäulern, diese legten die Krieger behutsam auf den frisch Beutehaufen.
Erst auf den zweiten Blick erkannte Winterjunges ihren Vater, sie mauzte begeistert auf und rannte zu ihm:,, Papa!" Honigfell spitzte seine Ohren als er sie hörte und drehte sich schmunzelnd um:,, Hallo mein Schatz.-" Er sah sich um und fragte seine Tochter:,, Wo sind deine Geschwister ? Und Bernsteinherz ?"
Sie antwortete:,, Frostjunges und Schneejunges streiten sich in der Kinderstube, die haben noch nicht einmal bemerkt wie ich an ihnen vorbei gegangen bin. Und Mama ist auch noch in der Kinderstube. Aber ich denke das sie bald kommen müssten, ich bin auch noch nicht lange draußen."
Honigfell nickte:,, Na komm ich stell dich mal ein paar Katzen vor."
Winterjunges Augen glänzten aufgeregt, als er dies sagte.
Er legte seinen Schweif auf ihre Schulter und führte sie zu einem großen schwarzen Kater mit grünen Augen. Sein Vater miaute mit stolzer Stimme:,, Nachtherz ich möchte dir meine Tochter Winterjunges vorstellen."
Der Krieger blickte sie freundlich an und sprach:,, Es freut mich dich endlich kennen zu lernen, ich bin der zweite Anführer des Clans." Mit großen Augen blickte die weiße Kätzin den ungläubig Kater an:,, Du bist zweiter Anführer ?" Belustigt nickte der Kater:,, Ja das bin ich, ich wurde früher mit deinen Vater zusammen ausgebildet und zum Krieger ernannt worden."
Honigfell mahnte ihn:,, Erzähle ihr nicht zu viel." Amüsant lachte sein Freund auf:,, Warum ? Das könnte ziemlich witzig werden."
Nun hatte er voll und ganz das Interesse der Kätzin geweckt.
„Bitte erzähl es mir!", bettelte sie.
Nachtherz zwinkerte ihr unauffällig zu und murmelte ihr leise ins Ohr:,, Wenn mal dein Vater nicht dabei ist"- Er drehte sich zu Honigfell um und fragte:,, Wo sind eigentlich Schneejunges und Frostjunges ?"
,, Sie sind noch in der Kinderstube die beiden waren am diskutieren, sie-" Der getigerte Krieger unterbrach sich selber als er Bernsteinherz mit den Geschwistern von Winterjunges aus der Kinderstube heraustreten sah.
Suchend sah sie sich um, bis ihr Gefährte ihr mit dem Schweif zu winkte.
Sichtlich erleichtert trottete sie zu ihm und schimpfte mit ihrer Tochter:,, Schleich dich das nächste mal nicht einfach so raus !"
Überrascht sah Winterjunges sie an:,, Die Mäusehirne haben mitten im Weg gestritten, deshalb bin ich raus gegangen – vor die Kinderstube !"
Die weiß-gräuliche Königin sah sie mit funkelten Augen an, doch eher sie was sagen konnte wandte ihr Gefährte ein:,, Es stimmt, kurz nachdem sie raus gegangen ist habe ich sie zu mir gerufen um ihr Nachtherz vorzustellen."
Sie seufzte:,, Okay, aber rede trotzdem nicht mit mir in so einem Ton."
Ihre Tochter wollte zu einer Erklärung ansetzten, lies es allerdings wieder als ihr Vater den Kopf schüttelte.
Plötzlich sprang Frostjunges auf Winterjunges Rücken, erschrocken schrie sie laut auf.
Honigfell der vertieft in einem Gespräch mit Nachtherz vertieft war wirbelte herum und sah seine Kinder an:,, Frostjunges ! Du sollst sie nicht immer so erschrecken !"
Der junge Kater ging vor sie herunter und miaute unschuldig:,, Es tut mir leid." Aber man sah ihm ganz genau an das er es nicht so meinte, denn seine blauen Augen funkelten amüsiert.
Er drehte sich um und beobachtete seinen Vater mit Nachtherz, somit bemerkte er nicht wie seine zwei Schwestern Schnee zusammen scharrten nur um ihn mit Schnee mithilfe ihren Pfoten zu bedecken.
„Hey ! Lasst das.", rief er ihnen zu.
Schneejunges schmunzelte leise und meinte zu ihrer Schwester:,, Lass uns zu Paps gehen, bevor er sich an uns wieder rächt." Auch Winterjunges musste schmunzeln und nickte ihr zustimmend zu.
Zusammen trotteten sie Honigfell und Nachtherz.
Ihr Vater erklärte:,, Das ist Schneejunges." Der schwarze Krieger neben ihn schlussfolgerte:,, Dann kann das da hinten nur noch Frostjunges sein."
Der zweite Anführer des EisClans sah die beiden Schwestern an und sprach sachte:,, Ihr solltest so langsam in die Kinderstube zurück kehren nicht das ihr euch noch erkältet und dann ernsthaft krank werdet."
Schneejunges meinte:,, Aber warum denn ? Wir waren viel später draußen als Winterjunges !"
Bernsteinpelz die die Diskussion mit angehört hatte erklärte:,, Ihr seit selber schuld wenn ihr die ganze Zeit nur im Weg steht und euch streitet weil einer zu langsam ist."
„Aber das ist unfair!"
Ihre Mutter mahnte sie:,, Das Leben ist nun mal nicht fair, jetzt geht in die Kinderstube und wehe einer von euch fehlt wenn ich wieder komme !"
Winterjunges neigte den Kopf und ging in die Richtung der Kinderstube, dabei bemerkte sie wie ihre Geschwister ihr nur zögerlich folgten. Sie waren beide sichtlich sauer das sie nicht so lange draußen bleiben durften wie ihre Schwester.
Schweigend trotten sie in den Bau, Winterjunges dachte nach ob sie sich lieber entschuldigen sollte? Sie wusste es nicht, es war in der tat unfair aber anderseits hatte Bernsteinherz gesagt, dass das Leben unfair ist.
Unsicher erhob sie ihre Stimme:,, Schneejunges, Frostjunges es tut mir leid das ich früher rausgegangen bin und somit länger draußen bleiben durfte als ihr."
Ihr Bruder sah sie an:,, Schon in Ordnung, klar ist es ärgerlich, aber wir können daran nichts ändern."
Sie spitzte die Ohren.
„Woher kommt der schnelle Meinungswechsel ?"
Ihre Schwester schnaupte:,, Ich zu meinen Teil bin immer noch sauer, aber Frostjunges hat recht mit dem was er gesagt hatte."
Überrascht blickte Winterjunges die beiden an:,, Es freut mich das ihr es so seht."
Doch insgeheim dachte sie das ihre Geschwister etwas in Schilde führen würden, allerdings würden sie es ihr bestimmt sagen, schließlich sind sie Geschwister.
Mit diesen Gedanken schlief sie beruhigt ein, während Frostjunges und Schneejunges aufgeregt miteinander tuschelten.
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