Chapter 16: Kisses to death
POV HYUNJIN
„Küss mich", wispert Felix und schaut zu mir herauf.
Auf seinen Augen liegt ein schimmernder Schleier, welcher mir deutlich zeigt, dass er es ernst meint. Ich beuge meinen Kopf zu ihm hinunter, sehe ihn einfach stumm an. Der Jüngere erwidert meinen starren Blick ohne überhaupt zu blinzeln.
,,Was soll ich tun?", entgegne ich stattdessen. Zu gern würde ich diese Worte ein weiteres Mal hören. Doch so leicht ist es mit Felix wohl nicht. Sein undefinierbarer Blick liegt noch einige Sekunden auf mir, ehe er einige Schritte zurück tritt und dann einfach an mir vorbei geht.
Blitzschnell legt sich meine Hand um sein Handgelenk und ich ziehe ihn mit einem Ruck wieder zu mir. ,,Ich habe dich schon verstanden", murmele ich gegen seine Lippen. Er atmet tief durch und sein heißer Atem fächert auf mein Gesicht. ,,Dann mach es doch einfach", antwortet er leise.
Ich komme ihm etwas näher, während er seinen Kopf etwas in den Nacken legt. Meine Hand greift zärtlich sein Kinn, als ich meine Lippen auf die Seinen presse. Sofort schlingen sich seine Arme um meinen Hals und er erwidert den Kuss.
Wie auch die Male zuvor, fühlt es sich unbeschreiblich gut an, diesen Mann zu küssen. Ich schließe meine Augen und keuche in den Kuss hinein.
Meine andere Hand wandert zu seiner Taille und hält ihn dort dicht an mich gedrückt. Seine Hände hat er mittlerweile in meinen Haaren vergraben und zieht hin und wieder an einigen Strähnen.
Felix legt leicht den Kopf schief um den Kuss zu vertiefen. Dabei spalten sich nun auch seine Lippen und unser heißer Atem vermischt sich in unseren Mündern. Mit meiner Zunge streiche ich zart über seine Unterlippe und höre ihm dabei zu, wie er leise summt. Seine Zunge findet ihren Weg zu meiner und so beginnt ein heißer Zungenkampf zwischen uns.
Die Zeit scheint stehen zu bleiben. Es ist als würde wir für Stunden hier stehen und uns küssen. Gleichzeitig verfliegt sie blitzschnell und der Kuss ist schneller vorbei als mir lieb ist.
Der Kleinere löst sich schwer atmend von mir und schnappt hastig nach Luft. Anschließend sieht er zu mir hoch und trotz des schwachen Laternenlichts, erkenne ich eine rötlichen Schimmer auf seinen Wangen und Ohren.
Ich schaue wieder auf seine Lippen, welche nun rot und leicht angeschwollen sind. Dieser Anblick verleiht mich dazu, ihn wieder zu küssen. Nur ein kurzer, unschuldiger Kuss.
Überrascht weiten sich seine Augen etwas, als er mit seinen Fingern über seine Lippen fährt.
,,Hyunjin", seufzt er und ich höre einen ergebenen Unterton in seiner Stimme. ,,Was ist?", ,,Du machst es mir schwer, mich nicht in dich zu verlieben", murmelt er leise und legt seinen Kopf auf meiner Schulter ab.
Ich tätschele leicht seinen Schopf. ,,Obwohl ich so grausam bin? Ich dachte du hasst mich", antworte ich. Ich kann nicht leugnen, dass ich nun etwas verdutzt bin. Ich dachte es wäre schwieriger, ihn dazu zu bringen mich zu lieben. Ich dachte, er wäre standhaft genug und ich grausam genug, um mich nicht zu lieben.
Ein Erfolgsgefühl breitet sich in mir auf. Doch es ist nicht das selbe Gefühl, dass ich nach einen erfolgreichen Mord habe. Das Blut pulsiert nicht wie gewohnt tief in meinen Adern und ich verspüre keinen erfrischenden Adrenalin Kick.
Stattdessen wird mir ganz warm. In meiner Brust verbreitet sich stetig Wärme und mein Herz beginnt zu klopfen. In meinem Bauch fängt es an wild zu kribbeln. Ich fange an zu schwitzen.
„Ich hasse dich auch. Aber gleichzeitig will ich nicht ohne dich".
Es bleibt still..
„Hyunjin..", nuschelt Felix irgendwann in meine Schulter. ,,Du wirst mich töten, nicht wahr?" Ich seufze leise. Den nächsten Satz auszusprechen, wird weh tun. Sehr weh tun.
„Ja Felix, ich werde dich töten".
——
POV YONGBOK
Ich liege Zuhause auf meinem Bett und starre an die Decke.
„Ja Felix, ich werde dich töten", war das letzte was Hyunjin wenige Stunde zuvor zu mir sagte, ehe er einfach wegging und mich zurückließ. Insgeheim habe ich gehofft, er hätte seine Meinung geändert. Dass er mich vielleicht doch nicht töten will...
Ich muss an die federleichten Küsse denken, die wir uns gegenseitig geschenkt haben. Hat er dabei wirklich nichts gefühlt? Rein gar nichts?
-
Stunden vergehen. Danach Tage und Wochen. Wochen, in denen ich abends auf meinem Bett liege und grübele. Wochen in denen ich tagsüber meinem gewöhnlichen Ablauf nachgehe, fleißig lerne und hin und wieder mit meinen Freunden raus gehe. Doch mein Kopf ist ständig woanders.
Meine Gedanken drehen sich um ihn. Er hat mir wortwörtlich den Kopf verdreht. Ob das gut ist, ist schwer zu sagen. Tag für Tag stelle ich mir die Frage, wann er aus dem Hinterhalt hervorkommt und mir ein Messer in den Rücken rammt.
Tag für Tag denke ich an ihn. Bekomme Herzklopfen, während sich gleichzeitig tiefsitzender, eiskalter Hass in mir aufbaut. Wie kann man jemanden lieben, aber gleichzeitig hassen?
„Felix, wo bist du mit deinem Kopf?", werde ich ständig von Chan und Minho gefragt. ,,Unistress", ist meine alltägliche Ausrede.
Es wird wärmer. Ich grübele weiter. Ich grübele darüber, ob man meine Narben noch sehen kann; wie ich sie über schminken könnte.. Dann frage ich mich wieder, wann er es tuen wird. Es wird wärmer.
Die Tage werden länger. Der Frühling beginnt bald und dem Winter-Killer bleibt nicht mehr viel Zeit.
Er lässt sich seit unserem Kuss nicht blicken, was schon ein Monat her ist. Es ist Ende Februar, bald haben wir März. Ich bin weder bereit für den Frühling, noch bin ich bereit dazu zu sterben..
-
Ich komme nachhause, will mir auf dem Teppich vor der Haustür die Schuhe abtreten, da sehe ich einen Umschlag. Ein normaler weißer Briefumschlag auf welchem mit schwarzer, etwas wackeliger Schrift mein Name steht. Mein richtiger Name.
Lee Yongbok
Neugierig darüber, wer mir bloß schreiben würde, gehe ich in mein Zimmer, schmeiße mich auf mein Bett und öffne den Brief.
In diesem Brief sind exakt fünf Wörter niedergeschrieben.
Bis zum nächsten Winter Lixie
Da wird es mir bewusst. Ohne, dass er seinen Namen hinterlassen muss, weiß ich sofort, dass es Hyunjin war, welcher diesen Brief für mich verfasst hat.
,,Ich hoffe ich seh dich dann wieder..", murmele ich leise als eine einzelne Träne meine Wange hinab kullert und auf das Papier des Briefes fällt.
„Hwang Hyunjin".
——
Leute das ist das Ende :) morgen kommt aber noch ein kleiner Epilog haha^^
Das Ende kam wahrscheinlich sehr plötzlich für euch, doch war ich mir von Anfang an bewusst, dass es eher offen bleibt, da in dieses Konzept meiner Meinung nach einfach keine Liebesbeziehung passt xD Dafür, dass es eine Short Story ist hab ich trotzdem mega lange gebraucht sie zu beenden :,D
Ich möchte mich aber jetzt schonmal bei allen Lesern bedanken, die bis hier hin immer dabei waren und mir fleißig ihre Gedanken in den Kommentaren mitgeteilt haben! Danke <3 Ich hoffe es hat euch gefallen, teilt mir wie immer Meinung und Verbesserungsvorschläge in den Kommentaren mit.
Epilog kommt morgen und ansonsten könnt ihr gerne auf meinem Profil vorbeischauen! Dort schreibe ich viele verschiedene Fanfictions sowie auch anderer Content, also vielleicht ist ja was für euch dabei :>
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