•·.· TWENTY-THREE ·.·•
• zwischen stolz und sehnsucht flackert ein feuer, das sie zu leugnen versuchen, doch dessen flammen längst unauslöschlich brennen •
1174 Words
Mir war bisher noch nie bewusst gewesen, wie empfindlich Lippen tatsächlich waren. Wie es möglich war, dass die einzige Verbindung mit Harry's Lippen der Grund dafür war, dass mir alle Haare zu Berge standen. Immer und immer wieder trafen sie aufeinander, liebkosten sich und sorgten dafür, dass ich alles um mich herum vergaß. Die laute Musik war komplett in den Hintergrund gerückt; ich hätte mich nicht einmal darauf konzentrieren können, was für ein Song gerade lief, denn erneut küsste Harry mich um den Verstand.
Ein neuer Schauer fuhr über meinen Rücken, als er seine Zunge über meine Unterlippe wandern ließ und mich daraufhin in die Art innigen Kuss zog, der es in meinem Unterleib kribbeln ließ. Deswegen verließ auch ein Keuchen meinen Mund, welches direkt in seinem aufgefangen wurde und dafür sorgte, dass er noch ein Stück näher an mich rutschte und mein Rücken Bekanntschaft mit der Wand machte.
Meine Hände wanderten nach oben, über den weichen Stoff seines T-Shirts und griffen wenig später in seine Locken, woraufhin nun auch endlich das erste erregte Geräusch aus ihm herauskam. Ich hatte sehnsüchtig darauf gewartet, abseits des erwiderten Kusses den Beweis zu bekommen, dass es ihm genauso gefiel wie mir. Die Bestätigung durch sein Keuchen ließ eine noch viel größere Menge an Blut in meine Leistengegend wandern.
Wie bereits erwähnt, hatte ich zwar bisher noch keine weiteren Erfahrungen mit anderen Jungen gemacht, doch in jenem Moment kam da bei mir vorerst keine Sorge auf. Stattdessen handelten unsere Körper automatisch und passten sich aneinander an. Es fühlte sich ein bisschen so an wie im Schwimmbecken, als meine Finger in seine Locken griffen; sie lang zogen und damit das Spiel zwischen uns verfeinerten und umso aufregender machten.
Seine Vorderseite presste sich an meine und wie von selbst wurden die Bewegungen immer flüssiger. Vor erregten Lauten wurde es beinahe unmöglich, den Kuss weiterzuführen und dennoch fanden wir immer eine Möglichkeit, dass die Berührungen unserer Lippen konstant blieben. Meine Lunge füllte sich nur noch halb mit Luft - mehr Zeit blieb mir nicht, da ich das Gefühl bekam, dass Harry selbst nicht entscheiden konnte, welche meiner Lippen er lieber hatte, als sich auch noch seine Zähne einbrachten.
Erneut presste sich sein Unterleib gegen meinen und ein Keuchen ertönte. Ich spürte, wie meine Wangen immer wärmer wurden und alles in mir flatterte. Es war mir unmöglich an einen Moment zurückzudenken, an dem ich mich jemals so beflügelt gefühlt hatte.
"Fuck", verließ es frustriert seine Lippen und fast schon brachte er mich damit zum schmunzeln, als er damit von mir abließ und seine Stirn auf meiner Schulter platzierte. Und ohne nachzufragen wusste ich, was es war, was ihn so frustrierte, denn es drückte sich an das Problem, was sich auch bei mir breit gemacht hatte.
Die Stille die sich zwischen uns ausbreitete war unangenehm und konnte lediglich davon gerettet werden, dass Harry sich nicht von mir entfernte, mich nicht ansah - aber eben noch bei mir war. Daraus entnahm ich, dass er in diesem Bereich genauso wenig Erfahrung hatte, wie es bei mir der Fall war und die Überforderung, die sich deswegen bei uns breit machte, führte zu Frustration.
Denn ich wollte mehr. Viel viel mehr und wusste dennoch nicht, wie. Allein bei dem Gedanken daran, spürte ich, wie meine Hände anfingen zu zittern.
"Wenn das jetzt immer das Einzige bleibt, was du sagst, nachdem wir uns geküsst haben, weiß ich nicht wie ich damit umgehen soll", rutschte es mir raus und fast wie als Absicherung, dass er dieses Mal nicht einfach verschwinden wird, verblieb meine rechte Hand in seinen Haaren. Kurz verweilte zwischen uns die Stille wieder, ehe ich ein leises Lachen an meiner Schulter wahrnahm.
Etwas geschockt von diesem Geräusch, weil ich es bisher so selten gehört hatte und wenn, dann nicht aufgrund von mir, klopfte mein Herz etwas schneller. Ich schluckte, traute mich kaum zu atmen, als Harry fast unmerklich den Kopf schüttelte.
"Ich hatte gesagt, dass ich nicht mit dir reden will." Er löste sich von mir, doch wie ein Hilferuf waren meine Finger noch immer in seinen Haaren verkeilt. Aber ich war nicht der Einzige, der verzweifelt an ihm festhielt; auch seine Hände lagen noch immer an meiner Taille, als sich sein Blick hob und ich das, leider wunderschöne, grün erneut aus nächster Nähe begutachten durfte. Und dann konnte ich förmlich dabei zusehen, wie sich vor Schock ein Schalter umlegte. "Das... bedeutet nichts. Hörst du? Vergiss es einfach."
Schockiert sah ich ihn an, als ich merkte, wie mir bei seinen Worten alles aus dem Gesicht gefallen war. Wir beide waren deutlich erregt, das spürte ich noch immer ganz genau. Vor allem aber, zitterte sein ganzer Körper in meinen Armen und es endete in seinen Händen, die mich noch immer nicht losgelassen hatten. Aufgrund des Schocks war meine Hand jedoch aus seinen Haaren gefallen und hing reglos neben meinem Körper, während ich einmal schluckte, um meine trockene Kehle zu befeuchten.
"Wenn es nichts bedeutet, warum zitterst du dann?", erwiderte ich trocken, vielleicht auch ein wenig zu trocken, da Harry sich kurz darauf von mir löste und den Kopf schüttelte.
"Das ist lächerlich." Spöttisch lachte er, fuhr sich mit den zitternden Händen durch die Locken, die ich vor wenigen Minuten noch zwischen meinen Fingern hatte und senkte den Blick. "Warum kannst du nicht einfach aus meinem Leben verschwinden?"
Der Satz verließ nur ganz leise seine Lippen, dennoch verstand ich jedes Wort. Ich wusste nicht einmal, ob ich es tatsächlich hören sollte oder, ob er dies nur zu sich selbst gesagt hatte, doch die Wut die sich daraufhin in mir breit machte, konnte ich nicht verstecken.
"Komisch. Nachdem du dich so an mich rangeschmissen hast, hätte ich nicht erwartet, dass du das Ganze nun so runter spielst." Tapfer versuchte ich zu verstecken, wie sehr mich seine Abwehrhaltung nun verletzte und anscheinend schien dies besser zu klappen, als es sich für mich anfühlte.
"Ich habe mich an dich rangeschmissen?! Du warst doch derjenige, der mich in diesen Raum gezogen und geküsst hat!"
Von der erregten Stimmung von vor ein paar Minuten war nichts mehr übrig. Seine Hände hatten sich zu Fäusten geballt und er war sichtlich angespannt, während mir aufgrund seines Vorwurfs die Röte in die Wangen stieg. Doch dies wollte ich mir nicht anmaßen lassen, als ich stattdessen einen Schritt von der Wand weg und in seine Richtung machte.
"Ach ja? Und wer hat mich das letzte Mal geküsst? Und das Mal zuvor auch fast, wenn Niall es nicht unterbrochen hätte?! Abgesehen davon, dass du mich gerade zurückgeküsst hast."
"Ich weiß nicht, was du in deinem Kopf für einen Film schiebst, aber das hätte wohl jeder getan."
"Weißt du was? Vergiss es einfach." Ich drehte mich hastig von ihm weg, riss mich zusammen, ihn im Vorbeigehen nicht noch einmal kräftig anzurempeln, ehe ich den Raum verließ und direkt in die tanzende Menge lief.
Frustriert stürmte ich nach draußen, denn ich brauchte dringend frische Luft um das Problem in meiner Hose loszuwerden, was sich nicht einmal von dem unangenehmen Gespräch danach verabschiedet hatte und ließ mich in dem leicht nassen Gras nieder.
Er hatte wohl Recht - Reden war wirklich keine gute Idee.
[...]
Es hätte so einfach sein können... am Eis wurde schon gekratzt - gebrochen ist es noch nicht 🥹 Was sind eure Gedanken?🧐
Lots of Love und vielen Dank fürs warten ♥️
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