•·.· TWENTY-FIVE ·.·•

• weil ich gerade zu viel fühl •

1163 Words

"Willkommen in unserem bescheidenen Heim." Zayn leitete mir mit seiner ausgestreckten Hand den Weg, woraufhin ich grinsend die Augen verdrehte und meine Schuhe neben den anderen auf dem Boden abstellte. "Meine Mum backt gerade und meine Schwester darf helfen."

"Ich hoffe ich störe nicht?"

"Nein, auf keinen Fall. Eigentlich hat sie sich sogar so sehr darüber gefreut, dass ein Freund vorbeikommt, dass sie unbedingt backen musste." Er schmunzelte, bevor er mir den Weg in die Küche zeigte und dabei direkt auf das Badezimmer aufmerksam machte.

Das Bild welches mir in der Küche demonstriert wurde ließ direkt ein Lächeln auf meine Lippen wandern. Ich verfolgte Zayn kurz mit meinen Blicken, wie er zu seiner kleinen Schwester ging und sie auf seine Schultern setzte, bevor er mit einem Räuspern auf sich aufmerksam machte.

"Mum und Amina, das ist Louis."

Zayns Mutter legte sofort den Rührbesen beiseite, um ein paar Schritte auf mich zuzugehen und mir dann die Hand entgegen zu strecken.

"Hallo Louis, ich bin Trisha. Es freut mich so, dass es geklappt hat. Ich hoffe du magst Zimt? Ich bereite ein paar Scones fürs Kaffeetrinken vor."

"Ich mag Zimt sehr gerne, danke Trisha. Und ich freue mich auch sehr."

Sie rieb mir noch einmal kurz den Oberarm, bevor sie sich wieder an ihre Schüssel begab und Zayn seine Schwester vor mir auf dem Boden absetzte. Gleichzeitig gingen wir in die Knie, um mit ihr auf einer Höhe zu sein und die fast schwarzen Augen folgten meiner Bewegung gespannt, aber nicht verängstigt.

"Erinnerst du dich daran, dass ich dir erzählt habe, dass Louis schwimmt? Du hast gestern deinen Duckling-Award geschafft, vielleicht kannst du Louis erzählen, was du so gelernt hast?" Irgendwie war Zayns Stimme noch sanfter geworden, sobald er versuchte, mich seiner vierjährigen Schwester näher zu bringen und tatsächlich schien es Wirkung zu zeigen.

Die dunklen Augen funkelten aufgeregt und sofort nickte sie wild, bevor sie sich ein Stück mehr zu mir drehte.

"Ich hab gelernt, wie man wie ein großer Stern auf dem Wasser liegt, so auf dem Rücken, und ich hab ein bisschen geplanscht mit meinen Füßen. Dann mussten wir durch so einen großen Reifen tauchen, das war ganz cool, aber ein bisschen gruselig erst. Aber ich hab's geschafft! Und ich hab mich festgehalten am Beckenrand und bin so gesprungen ins Wasser, aber nicht tief, nur ein bisschen. Meine Lehrerin hat gesagt, ich war ganz mutig, und dann hab ich einen Sticker bekommen! Mami und Zayn haben gesagt, sie sind ganz stolz auf mich!" Während der Erzählung war sie ein paar mal über die eigenen Worte gestolpert, doch die Tatsache, dass sie mir gegenüber bereits so offen war, machte mich so glücklich, sie hätte auch noch eine halbe Stunde weitererzählen können.

Zayn schien es ähnlich zu gehen, jedoch rief seine Mutter Amina wieder zu sich, um ihr weiter beim backen zu helfen und verleitete uns beide somit dazu, auf sein Zimmer zu gehen.

Aufgrund der Größe erinnerte es mich ein wenig an das Zimmer, was ich bei meiner Mum gehabt hatte und sofort erfüllte mich eine innere Wärme. Es war aufgeräumt, aber nicht zu penibel. Er besaß wenig krimskrams, aber es war trotzdem nicht minimalistisch. Ich konnte ein paar seiner Zeichnungen, die er des Öfteren auch in der Schulzeit neben mir anfertigte, an seinen Wänden sehen und sah mir diese näher an, bevor ich das Startsignal der PlayStation hörte.

"Lust auf ne Runde GranTurismo?"

Ich hatte schon eine halbe Ewigkeit nicht mehr an einer PlayStation 1 gespielt und fühlte mich direkt in meine Kindheit zurückversetzt. Des Öfteren füllte unser Lachen den Raum und ich lernte, dass Zayn ein ziemlich schlechter Verlierer war, wobei wir beide uns sehr ähnlich schienen. Es dauerte nicht lange und er war komplett aufgetaut, sodass ich das Gefühl bekam, ihm nun noch näher zu sein, als es vorher der Fall war. Und wieder fand ich mich in dem Gedanken wieder, wie froh ich war, ihm am Anfang so auf die Pelle gerückt zu sein.

Wir hatten die Zeit ganz vergessen, als plötzlich ein Klopfen ertönte und wir beide aufschreckten, ehe Zayn das Spiel pausierte und sich daraufhin seine Zimmertür öffnete.

"Amina und ich gehen eine Runde auf den Spielplatz, die Scones stehen in der Küche." Trisha sah auf den Fernseher und lächelte uns dann freundlich an. "Neuer Kaffee ist in der Vorratskammer."

"Danke Mum." Zayn drehte sich zu mir und stand schon auf, bevor ich seine Frage, ob wir nach unten gehen wollen, überhaupt mit 'Ja' beantwortet hatte.

Obwohl ich ihn schon bei der Arbeit besucht hatte, war es nochmal anders, ihn hier dabei zu sehen, wie er den Kaffee machte. Es steckte viel Sorgfalt dahinter und sofort hüllte sich die Küche in einen noch wundervolleren Duft, als er uns noch zwei Teller hinstellte und sich dann mit den beiden Tassen vor mich fallen ließ.

"Darf ich etwas ansprechen? Du musst auch nichts dazu sagen, wenn du nicht willst."

Verwirrt zogen sich meine Augenbraue zusammen und mein Blick wurde fragend, als ich nach dem Zucker griff. Ich konnte mich zu einem vorsichtigen Nicken aufraffen, weswegen er sich noch einmal räusperte, bevor er startete.

"Seit dem Trainingscamp wirkst du verändert... irgendwie ruhiger. Erst hatte ich es darauf geschoben, dass du hier richtig angekommen bist, aber dafür steckst du zu tief in deinen Gedanken." Zayn sah besorgt aus und kurz stoppte mein Herz, als ich nicht ganz wusste, was ich darauf sagen sollte.

"Es... ist nichts", murmelte ich also nur fragend vor mir her, doch sofort rollte er mit den Augen.

"Es ist wirklich okay, wenn du es mir nicht sagen möchtest, aber ich hasse es, angelogen zu werden." Darauf wusste ich vorerst nichts zu antworten, als er tatsächlich einfach weiter sprach und damit fast ins Schwarze traf. "Ich habe irgendwie das Gefühl, dass es mit Harry zu tun hat. Du redest viel weniger über ihn - regst dich nicht mehr so viel über ihn auf und erzählst fast kaum davon, dass er dich schikaniert."

"Tut er auch so gut wie gar nicht mehr."

"Aha." Nun lag schon fast ein wissendes Schmunzeln auf seinen Lippen und ich senkte den Blick, in der Hoffnung, dass dieser ihm nicht noch mehr verriet.

"Ich weiß nicht... Ich- Ich glaube, ich kann nicht darüber reden. Noch nicht."

"Darf ich meine Vermutung äußern?" Ich sah auf und konnte sehen, dass er es wusste. Zwar konnte ich nicht sagen, was genau es war, was er wusste, aber er wusste es. Und plötzlich hatte ich das Gefühl, mir sei mein Herz in den Magen gerutscht.

"Bitte nicht", sagte ich also schnell und schüttelte den Kopf. "Ich möchte das gerne erst für mich klären, wenn das okay ist."

"Natürlich. Ich bin da, egal was es ist. Und ich schweige wie ein Grab, versprochen."

"Daran habe ich nie gezweifelt", schmunzelte ich und spürte mein Handy in meiner Hosentasche vibrieren, woraufhin ich es herausfischte und es, bei einem Blick auf meine Instagram Benachrichtigung, kurz darauf fast fallen ließ.

Wenn man von Teufel spricht...



[louist] HStyles Jetzt
können wir morgen reden?



[...]

Ja ja ja, ich weiß, wieder kein Larry... ABER ein wenig Zouis Zweisamkeit UND der grünäugige Teufel ist, zugegebenermaßen etwas lieblos, auf Louis zugegangen 🧐 Was das wohl bedeutet 😱🤭✨

Vielen vielen Dank fürs lesen und eure tollen Kommentare ♥️

Lots of love xx

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