Kapitel 6

"Hier ist es hoffentlich gut versteckt.", murmelte ich und schloss die kleine Klappe in meiner Zimmerwand. Namjoon hat sie für mich eingebaut, damit ich meine Wertsachen dort sicher verwahren konnte. Er war ein so treuer und großzügiger Freund.
So, um das Amulett muss ich mir jetzt keine Sorgen mehr machen. Um so mehr Sorgen machte ich mir um die vier Königinnen und Yoongi. Was ist, wenn sie an Yoongi ran wollen? Ne, das ist Quatsch. Warum soll das bitteschön passieren? Immer noch mit einem mulmigen Gefühl ging ich zu ihm, um mit ihm zu reden. Ich klopfte an seiner Tür.
"Darf ich rein kommen?" Es dauerte etwas, bis er mir antwortete. "Ja. Komm rein, Jimin." Ich drückte die Klinke herunter. Etwas Angst hatte ich. Angst, dass er mich zurückweist. "Du fragst mich tatsächlich noch nach tausend Jahren, ob du mein Zimmer betreten darfst?" "Ich kenne dich eben. Du warst früher lieber alleine. Das habe ich mir so angewöhnt. Schwer, das wieder los zu werden." Ich setzte mich auf den Boden. "Du siehst blass aus. Willst du einen Tee?" Ich schaute Yoongi überrascht an, doch nickte dann. So verließ er den Raum. Es war so unangenehm mit ihm zu reden. Nachdem, was ich getan habe. Es war definitiv falsch, doch damals blieb mir in diesem Augenblick keine andere Wahl. Oder ich habe zu sehr auf meinen Verstand vertraut, statt auf mein Herz. Ich verdammter Vollidiot. Und erneut brach ich in Tränen aus. Nichts tat mir so weh, wie meinen besten Freund zu verlieren und zu wissen, dass er mich wahrscheinlich nicht liebt.
Nichts wollte ich mehr, als mich mit Yoongi zu vertragen, aber wusste ich überhaupt, wie es in ihm drin aussah? Nein, dafür blendet mich mein Stolz als Prinz zu sehr. Damals, wie auch heute.
Yoongi kam mit dem Tee wieder. "Habe dir deinen Lieblingstee gemacht. Kirschblüten mit einem Schuss Minze." "Daran erinnerst du dich?" Er nickte lächelnd. "Du hast mich zwar verbannt und ich war anfangs sehr enttäuscht von dir, doch diese tausend Jahre haben mir viel Zeit zum Nachdenken gegeben. Und erst dann habe ich realisiert, wie sehr ich dich eigentlich mag." Yoongi rutschte näher zu mir und legte seinen Kopf auf meiner Schulter ab. Ich erstarrte. Das hat er noch nie bei mir gemacht. Also warum jetzt? Wie hat er es geschafft, sich so krass zu verändern? Es war so, als hätte er sich um hundertachtzig Grad gedreht. Was eintausend Jahre mit einem Menschen machen können.
"Yoongi, darf ich dir eine Frage stellen?" "Klar." "Mochtest du mich eigentlich schon immer?" Yoongi wurde für eine gefühlte Ewigkeit still. Es war fast schon unheimlich.
"Ja. Aber ich war immer so kalt zu dir, weil ich schon einmal enttäuscht wurde. Will aber nicht darüber reden." Ich nickte verständnisvoll. Er musste es mir ja nicht erzählen, auch wenn ich neugierig war.

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