Kapitel 43
Jimin
Stunden später kamen wir im Schloss an. Es sind mehrere Tage vergangen, seitdem ich das Tageslicht das letzte Mal gesehen habe. Doch es tat verdammt gut, wieder frei zu sein. Und die Königinnen? Die haben wir gemeinsam mit den Elementen der Harmonie besiegt. Auch ohne Jungkook's Hilfe. Dem geht es nämlich gar nicht gut. Er lag bewusstlos auf Namjoon's Rücken.
"Die Schlingpflanzen scheinen ihm richtig zugesetzt zu haben.", murmelte Yoongi und schob einige Äste zur Seite. "Naja, wenn sie dir beinahe die Luft abschnürren, ist das kein Wunder. Noch dazu waren diese Pflanzen unzerstörbar.", hechelte Jin. Ich sah ihn verwundert an. "Woher weißt du das?" "Ich lese halt gerne Naturkundebücher." "Kann man sie nicht einmal mit Magie zerstören?" Jin zuckte mit den Achseln. "Ich habe es noch nie ausprobiert." Ich gab ein niedergeschlagenes Seufzen von mir. Aber immerhin war ich wieder frei. Doch jetzt machte ich mir totale Sorgen um ihn. Jungkook sah nämlich mehr als nur fertig aus.
"Was machen wir, wenn er fragt, was passiert ist?", murmelte Taehyung bedrückt. "Irgendjemand muss es ihm erklären. Die Frage ist nur, wie wir das am besten anstellen.", seufzte ich zurück. Ich konnte mich gerade auch überhaupt nicht auf irgendwelche Fragen konzentrieren. Körperlich ging es mir immer noch beschissen und Kopfschmerzen hatte ich auch noch. Liegt vielleicht auch daran, dass ich in der Zeit, in der ich gefangen war, kaum etwas gegessen oder getrunken habe. Ich war buchstäblich am verhungern. Yoongi drückte die große Tür auf. Der Geruch des Flures hüllte mich in eine warme Decke des Wohlbefindens ein. Auf einmal umarmte mich jemand von hinten.
"Yoongi, was machst du da?" "Dich endlich wieder in meine Arme schließen. Darf ich das etwa nicht?" Ich fing nach langem wieder an zu lächeln. "Doch. Natürlich." Er schien mich sehr vermisst zu haben, was ich eigentlich nicht von ihm erwartet habe. "Gehen wir uns was zu essen machen?", flüsterte er mir ins Ohr. Ich schaute ihn verwirrt an. "Wie meinst du das?" "Wie soll ich das denn meinen?" "Du klingst so, als willst du auf was ganz anderes hinaus." Yoongi grinste mich frech an. "Machen wir uns was zu essen? Du siehst halb verhungert aus" "so fühle ich mich auch." "Dann komm. Wir machen uns jetzt was leckeres. Lust auf Kimchi?" "Nichts lieber als das."
Während Taehyung sich um Jungkook kümmerte, machten Yoongi und ich allen etwas zu essen. Nabak-Kimchi (Gemüse und Fruchtwasser) und Pa-Kimchi (grüne Zwiebeln) waren meist kleine Gerichte, die wir sehr gut auf die schnelle machen konnten. Und Jungkook liebte Kimchi. Von dem her passte es gerade perfekt.
"Was sollen wir Jungkook überhaupt sagen, wenn er fragt?", murmelte Yoongi und nahm ein Messer aus der Schublade. "Wir können ihm ja schlecht sagen, dass er versucht hat, sich an mich ranzumachen." "Früher oder später will er doch eh wissen, was passiert ist. Einer von uns muss es ihm sagen." "Die Frage ist nur, wie" Egal, wie man es drehte und wendete, es kam auf's Gleiche hinaus. Jungkook würde nach jedem möglichen Detail fragen. Irgendjemand muss es ihm schonend beibringen. "Irgendwas wird uns schon einfallen, Jimin. Gib dem Ganzen etwas Zeit. Ich muss das auch erst einmal verarbeiten."
Ich kippte die geschnittenen Zutaten in den Kochtopf und schaltete die Platte ein. Ich ließ das ganze noch fünf Minuten bei mittlerer Hitze warm werden. Kalt schmeckte es nämlich keinem von uns. Mit einem Kochlöffel rührte ich das ganze einige Male um, während Yoongi sieben Schalen und sieben Paar Stäbchen aus dem Schrank nahm. "Soll ich mal nach Jungkook sehen?", fragte ich und stellte Herdplatte aus. "Mach ruhig. Ich gehe schon mal den Tisch decken. Und sag den anderen auch Bescheid, dass es Essen gibt." "Mach ich." Keine Ahnung, worüber ich glücklicher sein sollte. Wieder frei zu sein oder Yoongi endlich wieder an meiner Seite zu haben. Es fühlte sich beides gut an. Und ich habe Yoongi zum ersten Mal seit über eintausend Jahrenn wieder so glücklich gesehen.
Ich klopfte leise an Jungkook's Zimmertür. Ich ging mal davon aus, dass er schlief. Da ich keine Antwort bekam, öffnete ich leise ganz langsam und leise die Tür. "Jungkook. Taehyung. Kommt ihr ..." Doch ich schien wohl zu falschen Zeitpunkt gekommen zu sein. Taehyung und Jungkook lagen knuschend im Bett und beachteten mich nicht einmal. Irgendwie waren die zwei schon süß.
"Jungs, störe ich euch?", fragte ich ein zweites Mal. Jetzt nahmen sie mich auch wahr. Ihr geschockter Blick war einfach nur zu köstlich, dass ich mir echt das Grinsen verkneifen musste. Und doch konnte ich es nicht und lachte los. "Ach, Gottchen. Ihr zwei seit ja schon süß. Ich wollte euch nur fragen, ob ihr essen kommt. Es gibt Kimchi." "Ja, wir ... kommen gleich.", stotterte Jungkook. "Aber dir scheint es schon besser zu gehen, Kookie." "Ja, mir geht es besser. Habe nur Kopfschmerzen" "Kann vielleicht am Hunger liegen. Jetzt kommt. Wir haben extra für euch gekocht."
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