Kapitel 29
Yoongi POV
Ich habe noch nie eine solche Kälte gespürt wie in den letzten Tagen. Ohne Jimin war mir mehr als nur kalt. Selbst wenn ich mich in der Bibliothek vor den großen Kamin setzte, fror ich weiterhin. Ich vermisste seine Nähe mehr als alles andere auf der Welt. Ich wollte Jimin wieder bei mir haben. Die tausend Jahre, in denen ich verbannt war, waren gar nichts im Vergleich zu heute. Damals wusste ich ja, wo Jimin sich aufhielt, doch jetzt wusste ich nicht einmal, ob er noch am Leben war. Diese Sorgen zerfrassen mich von innen heraus. Ich hatte Angst, Jimin nie wieder zu sehen. Und das alles nur wegen Jungkook!
"Taehyung!", rief ich. Der kam auch sofort zu mir. "Was gibt es, Yoongi?" "Ich will, dass du und Hoseok euch sofort auf die Suche nach Jungkook macht. Wenn ihr ihn gefunden habt, bringt ihr ihn auf der Stelle hierher! Verstanden?" "Verstanden. Und was ist, wenn wir ihn nicht finden?" "Wenn ihr ihn vor Einbruch der Dunkelheit nicht gefunden habt, sendet ihr Suchplakate durch das ganze Land. Ich will ihn lebend!" Meine Wut und mein Hass auf ihn brachten mir nur Bauchschmerzen. Daher entschied ich mich für den Rest des Tages auf mein Zimmer zu gehen. Etwas Ruhe kann ich gut gebrauchen.
Auf meinem Zimmer legte ich mich direkt ins Bett. Mein Kopf tat höllisch weh und psychisch ging es mir ebenfalls beschissen. Wenn nur Jimin bei mir wäre. Ich vermisste ihn mehr als alles andere, was mir genommen wurde. Und daran ist nur Jungkook schuld. Ich kochte innerlich vor Wut, dass ich am liebsten alles um mich herum zerstört hätte. Dieser Hass zerriss mir das Herz, sodass es wortwörtlich schon wehtat. Ich musste Jimin unbedingt finden, um mich zu vergewissern, dass er noch lebte. Ich könnte es nicht ertragen, ihn zu verlieren. Und Jungkook wird derjenige sein, der dafür bezahlen wird! Dass er den Prinzen der Sonne festhält, ist eines der größten Verbrechen überhaupt. Und ich werde derjenige sein, der ihn eigenhändig in den Kerker sperrt. Und zwar lebenslänglich! Damit meine ich nicht nur fünfundzwanzig Jahre, sondern für immer!
Vor Wut drückte ich mir mein Kissen auf die Ohren. Zorn und Sehnsucht waren keine gute Mischung. Ich bekam Bauch- und Kopfschmerzen zu selben Zeit.
Und wieder einmal klopfte es an meiner Tür. Ich stand auf und öffnete demjenigen.
"Oh! Hallo, Namjoon. Ist es wichtig? Denn sonst würde ich mich nämlich jetzt gerne schlafen legen.", empfing ich ihn nicht ganz so freundlich, wie ich es eigentlich vor hatte. "Ich würde dich nicht stören, wenn es nicht wichtig wäre. Wir haben nämlich einen Brief bekommen und den solltest du dir vielleicht mal durchlesen." "Von wem stammt dieser Brief?" "Das wissen wir nicht. Es ist kein Absender darauf zu finden und auch kein Name. Das einzige, was draufsteht, ist dein Name." Wer zum Henker schickt denn einen Brief ohne Namen ab? Namjoon reichte mir den Brief. Etwas genervt öffnete ich ihn mit einem Finger. Ich war nicht wirklich in der Stimmung, einen Brief zu lesen und gleichzeitig hoffte ich dadurch Jimin zu finden. Als ich den Brief las, fiel ich vor Schock fast um.
"Yoongi.
Ich hätte da eine kleine Bitte an dich.
Händige mir die Elemente der Harmonie bis morgen Nacht aus und ich lasse Jimin gehen.
Wenn nicht, kannst du deinem geliebten Sonnenprinz Lebe wohl sagen."
Ich wusste auch ohne Absender von wem dieser Drohbrief stammt.
Jungkook wagte es tatsächlich mir zu drohen! Noch ein Grund mehr, ihn für seine Taten büßen zu lassen. Aus Wut und Frust zerknüllte ich den Drohbrief und drückte ihn in meiner Hand zusammen. Dieser miese Schweinehund! Er sollte aufpassen, mit wem er sich anlegt. Denn wer den Tiger am Schwanz packt, sollte ihn nicht mehr loslassen.
"Namjoon. Trommel die anderen zusammen. Wir werden Jimin suchen gehen. Denn wenn wir ihn haben, finden wir auch Jungkook und die Königinnen." "Ist gut. Aber wo willst du anfangen? Sie könnten überall sein."
"Wir fangen im großen Wald an. Und nehmt für alle Fälle ein Taschenmesser mit. Ihr könnt euch sonst gegen die Magie nicht verteidigen" "Verstanden."
Namjoon ging wieder. Mit Tränen in den Augen zerriss ich den Brief in zwei Teile und warf ihn in den brennenden Karmin.
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