28

Ich bin noch einige Tage im Bett geblieben, obwohl ich Tante Claire beteuert hatte, das es mir gut geht. Naoma und Neil hatten mich besucht und langsam waren auch alle Verletzungen geheilt.

Doch der Einbruch in das Onsbrock Gebäude stand noch.

,,Also deine Tante weiß von deinen Fähigkeiten und so?" Neil starrt mich entgeistert an.
,,Anscheinend ist es so.", seufze ich und lasse meinen Blick über das Onsbrock Gebäude schweifen.

,,Aber das wichtigste ist, dass ich jetzt da rein komme.", lenke ich ernst ab und springe auf. ,,Viel Glück. Wir bleiben in Verbindung.", wünscht mir Neil und hebt zum Abschied die Hand. Ich weiß, dass er sich Sorgen macht.
Aber irgendwie muss ich ja mehr herausfinden. Über mich und alles andere...

Meine Flügel schlagen gleichmäßig auf und ab, während ich versuche, mit meiner Superstärke das Fenster rauszureißen. ,,Hast du es geschafft?", fragt Neil angespannt.

,,Noch nicht. Das Glas ist ja kein normales.", antworte ich konzentriert. Ich muss wieder an das Gespräch mit meiner Tante und Mr. Onsbrock denken. Würde er mich einsperren? Oder was wäre, wenn er ein Gegenmittel finden würde? Ich hatte Neil nichts vom einsperren erzählt. Das hätte ihn noch mehr beunruhigt.

Schon die Tatsache, dass sein Vater mehr in der Sache drin steckt als wir am Anfang gedacht hatten, ist hart.
Bin ich wirklich so blind und merke vielleicht nicht, wie sehr ihn die Erkenntnisse getroffen haben? Ich hoffe nicht...

Endlich gab das Fenster nach und ich fliege hinein. Alles ist still und finster.
,,Die Überwachungskameras sind aus.", stellt Neil fest. ,,Ich habe gedacht du hast dich drum gekümmert...", spreche ich durch das Mikrofon.

,,Ich war es.", ertönt eine bekannte Stimme. Naoma, alias Dark Thunder.
,,Ich wusste gar nicht, dass du dich mit der Technik und Hacken so gut auskennst.", staunt Neil.

Ein ungewöhnliches Gefühl beschleicht mich. Ist es nur eine Warnung? Oder ist es etwas anderes?

,,Was ist los, Wing Spider?", fragen beide gleichzeitig. ,,Alles gut.", versuche ich sie zu beruhigen. Es klappt.

Ein plötzliches Geräusch bringt mich zurück zur Mission. ,,Pass doch auf, du Idiot! Wir werden noch gefeuert!", höre ich nicht weit entfernt. Zwei Wachen.
Schnell springe ich an die Wand und schleiche zur Decke. Jetzt hänge ich kopfüber an der Decke.

Den Atem anhaltend, verharre ich in meiner Bewegung, wie ein lauerndes Tier, das auf seine Beute wartet.

,,Sie kommen.", flüstere ich. ,,Wer?",
,,Wachen.", antworte ich und halte den Mund. Sie sind direkt vor mir. Jetzt ist der erste unter mir. Mein Kopf rattert nach verschiedenen Dingen, die ich tun könnte. Eigentlich ist Mr. Onsbrock nicht böse. Seine Wachen muss ich doch eigentlich nicht töten oder?

,,Da ist jemand.", ruft der eine unter mir. ,,Wieso sollte jemand hier sein?", Hinterfragt der andere schlecht gelaunt. ,,Keine Ahnung. Da! Über mir!"
Er zeigt direkt auf mich.

Blitzschnell springe ich auf ihn, springe wieder an die Wand und an die Decke, halte ihm den Mund zu und warte angestrengt. ,,Nate?", flüstert der andere ängstlich. ,,Wehe du sagst ihm etwas.", zische ich. Mein 'Gefangener' nickt und ich lasse ihn runterfallen.
,,Nate! Was ist passiert?" ,,Nicht... Nichts. Bin nur hingefallen. Ich glaube wir müssen nochmal zurück, hab da was vergessen...", sagt Nate und überspielt seine Furcht durch das packen des Armes der anderen Wache.

Puh. So knapp darf es nicht mehr kommen... Ich bleibe an der Decke und klettere weiter den Gang entlang. Irgendwo muss das Labor von Neils Dad sein...

,,Neil? Weißt du wo das Labor deines Vaters ist?", ,,Nein. Ich habe nur eine Vermutung. Es könnte sein, dass es sich am Ende des Ganges befindet."

,,Woher weißt du, wo ich bin?", bohre ich nach. ,,Standort Tracker, so habe ich die Erfindung genannt. " Ich seufze. Wahrscheinlich ist in den... Ich weiß gerade nicht wie das Wort heißt, deswegen sag ich mal Mikro-Ohrstöpsel
was eingebaut....

Ich beschleunige mein Tempo und komme bald an dem Ende des Ganges an. Wieder auf meinen Füßen sehe ich, dass die Tür verschlossen ist. Mühsam zerstöre ich den Türgriff und gehe rein.
,,Bin drinnen. Es ist das Labor."

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