Neun

Die letzten Runden

Sako drängte Hiragi immer weiter zurück. »Ja, Sako- chan! Gib ihm den Rest!«,rief Choji neben mir.
»Der liefert eine gute Show ab. Dieser Sako...«
»Nun... was denn auch sonst? Er ist einer unserer besten Männer. Ist doch klar, dass er da mit Ragi mithalten kann!«
»Joa... ist mir zwar immer noch' n Rätsel, was in seinem Kopf vorgeht, so wie mit jemand anderen...«Toagme schielte zu mir, doch ich tat so, als würde ich es nicht hören und nicht bemerken. »...aber der Kerl hat mehr Fights hinter sich als jeder andere. Schon, als er bei uns eingestiegen war, gab's für ihn nur kämpfen, kämpfen, kämpfen.«
Choji hatte seine Füße auf dem Stuhl, die Hände auf die Knie. »Aber findest du nicht, dass er jetzt viel mehr plaudert als früher? Vor allem mit Li- chan! Li- chan, weißt du noch...«Ich drehte den Kopf. »...da bestand Sakos Wortschatz nur als »Ja« und »Nein«.«
Ich nickte. Choji lächelt breit. »Und bei dir ist es nicht viel anders, Li- chan, aber das macht überhaupt nichts. Ich mag eure ernste Miene sehr.«
Togame grummelt und wir starren alle drei wieder auf die Bühne. »Hat wohl ordentlich Beef mit Hiragi.«
»Li- chan. Weißt du etwas genaueres? Sie scheinen sich ja zu kennen.«
Ich schüttelte den Kopf. »Nein. Er sagte mir zwar, er wolle gegen jemand bestimmten kämpfen, doch weiteres nicht.«
Sako weicht seiner Faust aus. »Zu direkt.«
Sako weicht seinem Bein aus und beugte sich. »Uu brachial und einseitig.«Er erhebt sich und weicht erneut seiner Faust aus. »Viel zu verbissen.«Ich verkniff mir ein Grinsen.
»Total öde. Keinen Esprit!«Sako schlug zu, er trifft zwar, doch sein Gegner hatte schützend die Hände vor dem Gesicht. Sie wichen auseinander.
»Du hast absolut nichts dazugelernt.«
»Dafür aber du. Die menschliche Sprache nämlich.«Ich musste nun etwas grinsen bei Hiragis wahren Worten. Ich erinnere mich an das Gespräch von vorhin mit Sako auf dem weg zu Orion- za.
Dann erinnerte ich mich an das komplette Gegenteil. Es war die Zeit, in der wir uns zum ersten Mal miteinander gesprochen haben. Es war nach einem Kampf. Er hatte mir den Rücken frei gehalten und außer Atem tauschten sich unsere Blicke, als nun alle am Boden lagen.
Ich dachte nach, die prallende Sonne erscheint hinter den dunklen Worten. Zuvor hatte es geregnet und mein Haar und meine Klamotten waren durchnässt.
»Du bist dieser Kota Sako, oder?«,fragte ich. Tropfen Rinnen den Dächern glänzend entlang.
Er nickt schweigend. Sein Haar und seine Klamotten waren trocken, bemerkte ich. Mein Atem fasste sich etwas und ich fuhr mir durch das Haar.
»Danke für die Hilfe... Sako. Aber es war mein Kampf.« Er runzelt die Stirn und will zögernd gehen. »Aber sie haben unfair gekämpft.«,sage ich lasch.
Er hielt etwas inne, mit den Händen in den Taschen, dreht er sich halb um.
»Ich habe gehört, dass du Kämpfe um Kämpfe... verwickelt bist. Willst du lernen oder bist du scharf drauf, diese ekligen Typen einfach zu verspotten?«

»Ja.«,sagt er. Ich hebe die brauen. Ja? »Beides?«,hakte ich nach. »Ja.«,wiederholt er monoton und stumpfsinnig. »Ah.«,meinte ich dann bloß laufe auf ihn zu, in die Richtung in welche ich gehen musste. »Bist du auf dem Weg... zu den Löwen?« Ich bleibe etwa ein und halb Meter entfernt von ihm stehen, und drehte mich zu ihm, ein abwechselnder Blick zu der Gasse, in die Ich gehen wolle, und zu ihm.
»Nein.«
Ich reckte das Kinn. Besteht sein Wortschatz wirklich nur aus »Ja« und »Nein«? Ich drehte mich um. »Dann...«,murmelte ich. Ich wolle gehen.
Doch dann...
»Dort ist ein Café.« Ich sehe erneut zu ihm, runzelte leicht verwirrt die Stirn.
»Sie haben Handtücher, die du benutzen kannst und warmen Kakao. Du erkältest dich so.«Seine kalte Stimme, seine Abwesende Haltung waren alles andere als die Worte, sie aus ihm in diesem Moment hinaus traten. Seine schmalen Augen nehmen den Blick von mir und laufen diesmal an mir vorbei. »Willst du mitkommen?«,frage ich. Er verharrt.
An dem Tag haben wir zusammen das Café besucht und tranken einen warmen Kakao.
Wir bleiben nicht lange, die meiste Zeit war es still, dann machten wir uns auf den Weg in die Höhle des Löwen, erneut zusammen.

»Hey, Reisszahnfredse! Hörst du mich?!«Sakuras Gebrüll riss mich aus meinen Gedanken. »Deinetwegen werden jetzt auch wir als Schwächlinge abgestempelt! Jetzt steh schon auf! Oder bist du genauso schwach wie dein Magen?!«
Er stampft nun auf die Bühne zu. Der blonde hielt ihn schreiend auf:»Nicht! Sakura!«Er krallt sich an dem Stoff der high School Uniform, um Sakura zurück zu zerren. Ich vernehme das aufgeweckte, schauspielerische Lachen eines Jungen, der eine Augenklappe trägt.
»Was gibts da zu lachen, Suo?!«,w fragt der blonde ihn.
Sakura schreit.
»Ah. Tut mir leid. Es ist nur, dass Sakura...«Ich versuchte zu hören, was er sagt.
»Hörst du mich?!«,sakura schreit.
»Man merkt, dass er langsam so etwas wie ein wir- Gefühl entwickelt.«
Sofort heilt Sakura inne und drehte sich zu Suo, dabei sah ich einen Moment lang, wie errötet Sakura war. Etwa von seinen Worten? »Red keinen Stuss! Ich wollt nur nich', dass ich dumm dastehe!«
»Ja, ich verstehe schon.«,erwidert Suo nicht sehr Überzeugend, dennoch mit einem Lächeln auf den Lippen.
»Komm schon, reg dich ab.«Umemiya sprach ruhig, dann sieht er hinauf und begann Sakos Namen zu rufen und sich mit ihm über  Hiragi zu unterhalten, der schlapp am Boden hockt.
»Er ist einer unserer vier Himmelskönige. Um genau zu sein, steht er einer Clique vor, die den Namen der Gottheit Tamonoten trägt. Weißt du zufällig, unter welchem Namen Tamonten noch bekannt ist?«
Sako lässt nur ein verwirrtes:»Hä?«,von sich, doch sein Gesichtsausdruck war weder mit Verirrung bekannt gemacht geworden, trotz dass seine Stirn gerunzelt war und sein Blick kühl, war es keine Verwirrung, die in seinem Blick lag, sondern ungeduldige Wut. Hiragi steht auf und packte Sako an die Schulter. Hat ihn das etwa zum aufgehen gebracht? Dann stellte sich heraus, dass sich Hiragi zurück gehalten hat, denn im nächsten Moment kassierte er einen mächtigen Schlag, der zu Boden kam. Sako war diesem ausgewichen. Dann lieferten die beiden einen unglaublichen Kampf. Sako blutete aus der Nase. Und mit einem letzten Schlag jedoch, ging Sako auf die Knie.
Ich presste de Lippen aufeinander.
Sako hat verloren.

Der Kampf zwischen Togame und Sakura begann damit, dass Haruka Sakura bemerkte, dass Jo Togames Tatkraft und Schwung zu Beginn ihres Kampfes verschwunden waren. Mir ebenfalls. Er äußerte dies gegenüber Togame und fragte, ob er es ernst meinte.
Sakura sagte dann, er denke, die Shishitoren hätten diesen Kampf gewählt, weil sie alles wissen. Sakura erkannte jedoch, dass dies nicht der Fall war, und äußerte den Wunsch, ebenfalls mehr über Togame zu erfahren.

Er fragte Togame, was er vorhabe, woraufhin Togame lachte und sich die gleiche Frage stellte.
Togames Kampfart war so bösartig, dass ich damit rechnete, dass Sakura es nicht schaffen würde.
Er wirkt ruhig und gelassen, legt diese Fassade aber schnell ab, sobald er wütend wird. Togame ist während des größten Teils des Shishitōren-Bogens rücksichtslos und arrogant und zwingt sich selbst und seinen Kollegen seine verdrehten Moralvorstellungen auf.
Doch als Togame immer wieder auf ihn einprügelte und er bereits blutend am Boden lag, verharrte Jo Togame mit seinem erhobenen fuss, welcher auf Sakuras Kopf eintreten wollte. Er war unberechenbar und brutal. Dann stieg er die Treppen hinab und verprügelte Arima und Kanuma. »Ich fragte mich gleich, warum die Schüler der Furin ohne Grund in unser Revier treten würden.«, murmelte er.

Sakura fragte dann auch, nach dem er Kanuma und Arima zusammengeschlagen hatte und er wieder auf die Bühne stand warum er Arima und Kanuma geschlagen habe, worauf Togame antwortete, dass die Shishitoren kein Ort für Drecksäcke seien. Togame dachte dann bei sich, dass die Gliedmaßen nicht mehr richtig funktionieren, wenn der Verstand verloren geht.

Togame dachte an seine Zeit in der Togame Choji Tomiyama von der Rauferei mit Bofurin erzählte. Togame sagte, er dachte, dies würde eine Art Veränderung auslösen, aber stattdessen verwickelten er und Choji alle in einen Kampf ohne Gerechtigkeit. Togame sagte, dass es trotzdem kein Zurück gebe, weil er nicht aufhören könne, den Weg einzuschlagen, den er an dem Tag eingeschlagen habe, als Choji sich veränderte. Dann blickte Togame auf das verblasste Shishitoren-Emblem auf der Bühne, was Sakura dazu veranlasste, ihn zu fragen, was er hier zu tun versuche.

Er antwortete, dass er in die Berge wollte, was Sakura verwirrte. Er bezeichnete Togames Behauptung, dass die Shishitoren nichts für Drecksäcke seien, ebenfalls als Unsinn und fragte ihn, warum er hier sei, wenn das der Fall sei, demnach fügte Sakura hinzu und sagte, Togame sei stark, aber lahm, und er werde Togame dies klarmachen, wenn er ihren Kampf gewinnt. Ebenso würde Togame im Gegenzug aufhören, lahm zu sein und ein »toller Kerl« werden. Ich strich mir über das Kinn, während ich Togame musterte. Sakura würde dagegen kämpfen wollen. Togame bezeichnete Sakura als egoistisch, worauf Sakura antwortete: Das bedeute es, seinen Willen einem Kampf zu unterziehen.

Es erinnerte mich an einen Moment an meinen Vater, deshalb verharrte ich komplett auf dem Polsterroten Kino Stuhl für einen Moment, doch dann stürzte sich Sakura auf Togame, als dieser dies sagte, und fügte hinzu, dass er, egal wer es sei, seinen eigenen Blick nicht abwenden oder die Wahrheit darüber, was er sei, verdrehen werde. Es löste eine weitere Rückblende auf den regnerischen Tag aus, als Choji alles veränderte und sah, wie alles so ablief wie zuvor. In der Gegenwart aß Togame einen Tritt von Sakura, bevor er sich lachend gegen das verblasste Shishitoren-Emblem lehnte.

Toagme sagte, dass Sakura gut darin sei, die Knöpfe der Leute zu drücken, bevor sie ihm einen heftigen Schlag versetzt. Togame stellte sich dann wieder Sakura vor, löste dabei seine Haare und zog seine Schuhe aus, um eine echte Veränderung zu symbolisieren. Auch Sakura wurde über diesen »neuen« Gegner aufgeregt, was zu einer Sequenz führte, in der die beiden aufeinander einschlugen, während sie Schläge austauschten.
Es stellte sich heraus, dass die beiden während ihres Kampfes lachten, was die Shishitoren-Mitglieder in der Menge verwirrte. Suo, der blonde Hiragi, Hajime Umemiya und sogar Sugishita, der sonst den Gesichtszug eines Steines ähnelte waren alle von Sakuras Charakter und Stärke beeindruckt.
Währenddessen sah Choji schweigend zu, seine Augen waren fast glasig, weil er sich auf den Kampf konzentrierte.

Ich lehnte mich weiter zurück in den Stuhl. Meine rechte Hand umfasst nun meine haarsträhnen. Ich sehe von den Anführer meiner Gang ab, und widmete mich erneut dem Kampf.
Sakura fragte sich, warum er sich so wohl fühlte, gegen einen so lahmen Menschen zu kämpfen, und erkannte, dass das daran lag, dass Togame ihn bei seinem Namen nannte, was noch nie zuvor passiert war.
Togame war derweil der Meinung, dass Sakura unheimlich viel Spaß hatte, und verriet, dass es auch ihm besser ging, je weiter sie kämpften. Das Paar stürmte noch einmal aufeinander los und landete jeweils einen verheerenden Tritt gegen den Kiefer.

Die beiden lachten anschließend, und Togame sagte, er wisse nicht, dass sich Kämpfe so gut anfühlen, was Sakura zustimmte.

Togame schlug dann vor, den Kampf zu beenden, was Sakura zustimmte.

»Also ein Unentschieden?«,frage ich. »Sieht so aus...«Choji war nachdenklich. Sie griffen einander an und nannten den Kampf wirklich lustig. Dies fand ich amüsant und es gab mir plötzlich eine  ganz andere Sicht auf Togame. Als die beiden mit Schlägen aufeinander einschlugen, erinnerte sich Togame an Sakuras Worte während des Kampfes und erkannte, dass er an dem Tag, an dem Choji sich veränderte, hätte kämpfen und sich ihm stellen sollen, anstatt seinen Blick abzuwenden.

Togame sagte, dass Sakura in Zukunft stärker werden würde, bat ihn, sich nie zu ändern und dankte ihm, als sein Schlag auf Togame landete. Als er zusammenbrach, dachte Togame, dass er es jetzt endlich geschafft hatte, als er seine Niederlage eingestand. Er gestand sie ein? Aber er war doch gar nicht KO. Er lies Sakura gewinnen. Plötzlich steht min nebensitzender auf. Ich sehe, wie Choji sich vor bewegt. Ich starre auf den Löwen auf der Jacke. Ich atme ein. Kann es sein...
Die anderen Shishitoren-Mitglieder nannten es ungläubig einen Fehler, während Sakura sich weigerte, Togames Aufgabe zu akzeptieren. Kann es sein... dass die Gang nicht so war, wie sie erscheint? Toagme gibt mir anhand dieses Kampfes sämtliche Beweise. Er ist schon viel länger als ich in dieser verfluchten gang, aber was wenn sie nicht immer verflucht war, sondern es wurde? Liegt es vielleicht an... ich sehe Chojis Hinterkopf an. Togame hatte mir soeben beweisen, dass er nicht so grausam war, wie er aussieht. Togame war mit großartigen Fähigkeiten gesegnet
Seine Körperkraft ermöglicht es ihm, Straftäter problemlos auf den Boden zu werfen und zu schleudern. Das hat er soeben mit Arima und Kanuma—seinen eigenen Mitgliedern getan, als er von Sakura persönlich hinaus fand, was sie in dem Viertel unserem zu suchen hatten—nämlich einen Mitglied helfen, dass von ihnen verprügelt wurde und dies nicht zum ersten Mal. Hinterhältige Angriffe auf Kinder und unschuldige Jugendliche, sowie unfaire Kämpfe, hasste und duldete Togame nicht. Sein Kampfstil umfasst Schläge, Tritte, Takedowns, Joint Locks, Bodenkämpfe und mehr.

Er wurde jedoch von Tomiyama unterbrochen, der auf die Bühne ging, Sakura sagte, dass sie eines Tages kämpfen sollten, und begann, Umemiya anzurufen. Togame versuchte dann, Choji zu sagen, er solle es abblasen, da es hier keine Gerechtigkeit gibt und dass sie es waren und er im Unrecht war.
Dann wollte Togame Chojis Schulter berühren, doch Choji versetzte ihm stattdessen einen vernichtenden Tritt und forderte ihn auf, den Mund zu halten, da er verlor. Ich presste die Lippen zusammen. Nun war es um uns geschehen. Choji tritt den Vize, als seiner Müll, dass zum Straßenrand gehörte. Dabei hatte ich immer gedacht, sie seien beste Freunde. Ich wusste, dass den Vize Togame Jo etwas großes an den Anführer lag, doch lag auch dem Anführer etwas an Choji, der so herzlos schien wie niemand sonst? Das veranlasste Sakura, zu versuchen, auf Choji loszugehen, was Umemiya dazu veranlasste, ihn aufzuhalten.
Umemiya sagte, er sei froh, dass Sakura ein Gespräch mit Togame führen konnte, bevor er Togame bat, den Rest ihm zu überlassen.
Ich bleib still sitzen.
Hätte ich etwas tun sollen?
Nun  waren sie alleine auf der Bühne.

»Also dann, Ume- chan!«Chojis verspielte Stimme war wieder zum Leben erweckt. Ganz im Gegenteil zu dem, was soeben geschehen war. Er war ein Psychopath. Ihn interessiere nicht, was mit anderen geschah.
»Endlich können wir uns kloppen!« Umemiya sieht Choji an.
»Lass mich dich vorher etwas fragen.
»Hat dir der Kampf, den du eben gesehen hast, nicht zu denken gegeben?«
»Hä? Was meinst du?«
Stille. Umemiya hebt die Hand und reibt sich die Schläfe. »Wohl nicht...«Er fuhr sich durch sein Haar. Er sieht hinauf zu Choji und blaue Augen starren in verlorene schwarze Augen. »Sehr schade.« Ich höre, wie über mir, auf dem Dach etwas prasselt. Danach vernahm ich in stille ein Donner. Draußen schüttelte es. Dort draußen wirbelte ein Sturm um sich, so wie hier im Orion- za.
»Schade?«
Es erschütterte mich als mit dem Klang des Donners und dem Blitzes zugleich Chojis Gesichtszüge eine finstere Miene auf sich nehmen.
»Warum?«
Er bekommt keine Antwort. Er zuckte mit den Schultern im Nachhinein. »Wie auch immer! Sag mir lieber, warum du so unfair bist, Ume- chan. Du hast so viele starke Kerle am Start! Ganz anders als ich!«Er hebt die Hände, hebt die Schultern an.
»Bisher hat nur Li- chan für mich gewonnen... und das bedeutet mir viel, aber... alle anderen sind Schrott, denn ich nicht gebrauchen kann. Wenn meine Leute nicht solche Schwächlinge wären, dann wäre ich längst frei. Mit denen langweile ich mich zu Tode.«

Und dann war etwas viel unangenehmeres als ein Donnerschlag im Saal zu hören. »Was soll das heissen?«
»Nein.... Was soll das bedeuten?«
»So denkt er über uns?«
»Tomiyama- san...denkt so? Über uns?!«
Das Publikum spricht schockiert.
Ich verschränkte die Arme vor die Brust und lasse meine Hände von meinen Strähnen gleiten.  Ich stütze meinen Kopf mit der Hand ab.
»Aber wenn ich gewinne... dann werden die Wind Breaker, die Furin...«Auf ein Mal wird seine Stimme lauter und viel durchschlingender als der Blitz, der durch den Saal glitt. »Alles wird mir gehören!«Er breitet die Arme wie Cristo Redentor in Rio de Janeiro aus, die Statur, doch er bringt das Symbol der Statuten völlig außer Rand und band. Denn Statuen sind Wahrzeichen, sie erinnern an historische Ereignisse, an Helden und Siege. In ihrer beeindruckenden Größe sind nicht zu übersehen. Doch er war alles andere als das.

Ein Buddha, ein Krieger, eine Dame mit Fackel: Man kann einfach nur vor ihnen stehen und staunen, so groß und mächtig thronen sie auf ihren Sockeln. Oft sind sie schon von weitem zu sehen, wie überdimensionale Lebewesen, die alles furchtlos überblicken. Statuen sind freistehende Denkmale, Symbole im öffentlichen Raum. Sie werden aus verschiedenen Gründen aufgestellt, sie wollen an wichtige Ereignisse erinnern, eine historische Person ehren oder eine politische beziehungsweise religiöse Botschaft verkünden. Doch er will damit Macht ausdrücken.

»Du hast diese Freiheit schon, Ume- chan. Als Boss der Furin bist du stärker als jeder sonst. Und hast doch immer ein riesiges grinsen im Gesicht. Wenn ich es nur schaffe, dich zu besiegen und mir die Furin unter den Nagel zu reißen, dann werde auch ich endlich frei sein und den Spaß meines Lebens haben. Endlich...kann ich diesem öden Alltag Lebewohl sagen!«

»Choji.«

Choji sucht entgeistert nach demjenigen, der seinen Moment zerstört, doch als er bemerkte, dass ich es war, verändert sich sein Ausdruck. »Fang an zu kämpfen. Rede nicht all zu viel, dass vernebelt dir die Sicht.«,sage ich schwunglos.

»Also dann, Ume- chan... die Furin...GIB SIE MIR!«,schrie er zu Schluss und rennt auf den Boss der Wind Breaker stürmend los.
Chojis Kampf Technik war chaotisch.
Es wurde bereits telegrafiert, dass der Kampf zwischen Umemiya und Choji etwas länger dauern würde als die anderen. Allerdings endete der Kampf am Ende eher im linken Feld. Anstatt sich einfach gegenseitig bewusstlos zu schlagen, bis einer von ihnen gewinnt, wird die brutale Schlägerei zu einer blutigen Therapiesitzung für Choji, der schließlich Umemiya in den Hals beißt, als wäre er ein Vampir, bevor er einen Kopfstoß erhält, der eine Offenbarung auslöst, bei der ich den Kopf schief legen und sagen muss: »Was geschieht dort?«

Ich hätte mit Umemiya geduldig sein sollen. Offensichtlich hatte er einen Plan, um Choji dabei zu helfen, zur Besinnung zu kommen, und als Zuschauer habe ich damit nicht gerechnet. Eine umgekehrte dramatische Ironie, wenn Sie so wollen – diese Art des Schreibens hat mir gefallen –, da es bereits eine tiefere Hintergrundgeschichte zwischen den beiden gab, aber das wussten wir alle nicht.

Doch dann plötzlich bekommt er ein leuchten in seinen Augen und sie wirkten Karamellfarben. Was geschieht dort? Umemiya spricht auf ihn ein, und es hat sich etwas geändert. Durch Umemiya. Als der am Boden liegende die Augen öffnet, siebt er den beigeben Togame über sich. »Aah... ich...Ume- chan hat mich besiegt, was?«,bemerkt er. Seine stups Nase am bluten. »Kame- chan...ich...hab geträumt, weißt du? Von alten Zeiten...wie viel wir gelacht haben damals! War richtig toll, mich nach so langer Zeit wieder daran zu erinnern. Weißt du... es hat mir etwas klar gemacht..wenn ich mir eure lachenden Gesichter sehen kann, dann hab auch ich meinen Spaß. Also los. Zeig mir dein Lachen, ja?«
»Verzieh mi, Choji... ich hab dich allein gelassen. Hab die die anderen von Leib gehalten,...ohne zu wissen, wie du dich wirklich fühlst. Hab sie an deiner Stelle bestraft...und ihren Hass auf mich gezogen.«
»Ich war mir sicher, es würde etwas ganz wunderbares aus mich warten. Doch als es endlich so weit war,...war es nur leere. Ich hatte Angst. Da war nur dieses Gefühl und nicht zu wissen, wo ich von nun an hingehörte. Es war alles umsonst, was ich getan habe. Ich wollte Freiheit, und ich war so dumm, dass ich nicht gewusst habe, dass ich das alles schon hatte.«Er steht auf. »Jetzt, wo alles vorbei ist, ist es an der Zeit einen Schlussstrich zu ziehen.«Er lässt Togames Schulter los und geht geradewegs auf den Boss der Wind Breaker los. Er zieht sich die Jacke von den Schultern und hielt sie Umemiya hin, der ihn mit den Händen in den Taschen zu ihm hinunter sieht.

»Ich gestehe meine Niederlage ein. Das heißt, ich verlasse Lions den. Meine Jungs gehören absofort dir.«Er verbeugt sich. »Bitte kümmern dich gut um alle.« Togame wollte seine Jacke ebenfalls ausziehen. Diese stille wurde zu einem Verhängnis, doch dann hebt der Gewinner die Hand und runzelt den Stirn, während er sie vor seiner eigenen Nase herum führt. »Äh, Nö. Lass stecken.«Verwirrt sieht der Boss der Lions den Umemiya an.
»Es war deine Idee deine Jungs aufs Spiel zu setzen, nicht meine. Mit der Wette hab ich nix am Hut. Genauso wenig hab ich vor, meine Gang zu vergrößern. Diese machtspielchen hängen mit zum Hals raus.«
Ich war etwas verwirrt. Ich fragte mich, was er für ein Ganganführer war. Ob er einfach sehr intelligent ist, oder einfach dumm ist. Man könnte wohl beides als eine Art Zusammenfassen, Je nachdem, welche Gründe er dafür hatte.

»A-Aber...«

Choji unterbricht sich selbst. Dann schien er nachzudenken. »Hmm... was hältst du davon, wenn wir ab heute einfach Freunde sind?« Mein Gesicht wird bleich. Freunde?
»Ich mein waren sie paar Kämpfe heute... nicht eh schon so was wie ‚ne große Party?«
Party?!
»Danke, dass ihr alle da wart, Leute!«,schrie er. »Hattet ihr Spaß?«Doch niemand erwiderte etwas, wahrscheinlich weil alle baff waren, wie ich. Choji lacht. »Du hast doch echt' nen Knall, Ume- chan.«
Umemiya schmunzelt und klatscht dann einmal mit Blick zum Publikum in die Hände. »Okay! Das war's für heute. Die Versammlung ist aufgelöst.«

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