Elf

Die Weisheit des alten Mannes

Ich komme außer Atem in einem verlassenen Gebäude an. Es war ganz heruntergekommen und Säumig. Ich fürchtete mich davor, zwischen diesen versuchten Wänden, Luft einzuatmen. Es wirkte, als wäre der Boden und die Wände mit Seuche eingesprüht worden. Die alte Tablette blätterte ab, als sei es ein Herbstblatt, dass bereits seit Jahren auf den Boden gelegen hatte und man darauf treten würde und es unter den Schuh kräuselt und knarrt. Ich komme wiederwillig am Ende des Flures zum stehen und starre geradewegs in eine riesige Lagerhalle. Die Fenster eingeschlagen, ein kühler Wind weht. Der Boden war rau und dreckig.
Und dann knarrte es. Eine Türe. Ich drehte meinen Kopf nach links und starre direkt in ein verdecktes Gesicht.
Eine weiße Jacke, auf deren Rückseite ihr Logo in Blau aufgedruckt ist.
»Hey. Ich nehme an, du bist Lisa.« Der Jackenstil ist Techwear und Cyberpunk.
»Wer seit ihr?«
An der Jacke befinden sich mehrere Riemen, die scheinbar eher dem Design als der Funktion dienen, sowie zwei Taschen im Brustbereich und eine rechteckige auf der Rückseite.
Er lachte leise. »Wo ist er?!«,zischte ich. »Er hat bei uns rumgeschnüffelt.« Die meisten Mitglieder nutzen auch die Kapuze der Jacke, um ihr Gesicht zu beschatten. Mitglieder neigen dazu, stumpfe Waffen wie Stöcke und Rohre zu führen. Ein klacken, als sie mich umrundeten und ich ihre Waffen musterte.
Mein Blick verfinsterte sich. »Ihr macht einen Fehler.«,sage ich Stumpf, wie ihre Waffen.

»Ein Fehler? Wir sind auf dich aufmerksam geworden, weil dieser Junge... als einzige dich als Kontakt hat.«

Ich runzelte die Stirn. »Was gibt euch den Grund, mich herauszufordern?«
»Wir haben dich beschatten lassen.« Er schritt näher. »Wenn du uns einen Gefallen tust, lassen wir ihn ohne Besuche Verletzungen gehen.«
Ich legte den Kopf schief. »Ich will ihn nur zurück haben. Ihr weder uns nie wieder sehen, dass genügt doch, oder nicht?«
Das Logo dieser unbekannten Gruppe ist ein blaues Drachenskelett. Es knüpft vielleicht an den Namen ihrer Gruppe an, der sich auf den Kiel des Bootes bezieht, da die japanischen Schriftzeichen für »Drachenknochen« auch mit »Kiel« eines Bootes übersetzt werden können. Ich versuche durch seine reckte Kapuze zu schauen, um sein Gesicht zu erblicken, doch es war alles zu schattig.

Ich nickte, als er nicht antwortete. »Okay, ich tue es. Aber ich will ihn erst sehen.« Sekunden verstrichen. Er zögerte. Die bedrohende Menge um mich herum, noch immer die Waffen bereit in der Hand haltend.
Dann nickt er und sie lassen ihre stumpfen Waffen fallen. Ich greife in meinen Jackentaschen nach meinem Schlüssel, während er vor läuft und ich ihm hinterher laufe. Vielleicht war er der Anführer, oder ein Vize. Ich starre seinen Rücken an, während er mich nach unten in einen Keller artigen Raum führt.
Er öffnet die Türe mit Schlüsseln, dann drückt er und öffnet sie.
Ich musterte Rio eintönig, der auf dem Stuhl gefesselt wurde. Er sieht zu mir hinauf und starrt mich mit einem ausdruckslosen Blick an. Ich neige den Blick. »Was soll ich für dich und deine verwahrlosten Gangmitglieder tun?«Ryo runzelte die Stirn. Er gibt ein kleines Lachen von sich, erneut, und dann mit einem Mal, beuge ich meinen Oberkörper, mein Bein hielt sich nicht mehr auf dem Boden, sondern machte eine Drehung, ehe sie meinen Gegner aus einer fremden Gang erschlugen. Er fiel direkt neben Ryo in. Ich laufe auf meinen Informanten zu und kabelte ihn los, durchlitt die Seile mit dem Taschenmesser an meinem Schlüsselbund und zusammen laufen wir aus dieser Halle, durch das zerstörte Fenster in diesem Keller. Wir rennen davon.



Außer Atem bleiben wir stehen. Ich lehne mich gegen die Wand, während er sich auf eine Stufe setzt, die zu einem Laden in dieser Seitengasse führt. Eine Kneipe. Seine Kneipe. Unser Atem war das einzige, was wir vernahmen. Ich nehme meine Kraft zusammen, wischte meinen scheiss weg:»Mach schon die Tür auf. Ich verdurste...«Er sieht vom Boden auf und zögert nicht länger. Er steht schnell auf und macht die Türe auf. Mein Körper kochte.
Ich laufe noch vor ihm hinter den Tresen und nahm mir einen Glas und schüttete kälter Wasser hinein. Ich trank. Trank. Trank. Trank. Ich stellte den leeren Glas mit einem zufrieden stellenden fluchen ab und sehe dann zu Ryo, der verloren durch den Laden sah und auf dem Barhocker Sitzt. Ich nehme ein weiteres Glas und füllte es mit Wasser und stellte es ihm hin. Ich lehne mich gegen den Tresen und seufzte. Stille füllt den Laden. Die Sonne strahlt durch die Fenster. Er hatte die Türe wieder angeschlossen.

Er schwitzte. Ich sehe seine Schweißperlen durch die Sonnenstrahlen. Sein Atem hatte sich bereits beruhigt, der eben genauso wild wie der meiner war.
»Ist dort der Mörder meines Bruders?«,frage ich mit einem ernsten Tonfall. Er weicht meinem Blick aus, als er mich für einen Moment angesehen hatte. Er fuhr sich durch sein Haar.
»Ich weiß nicht. Ich war dabei mir auf dem Computer Informationen anzusehen, als mich jemand erschlagen hat.«
Er grübelte. »Sie müssen wohl auch einen Informanten haben und sie müssten mich erwischt haben, wie ich mich bei ihnen eingeschleust habe.«
»Die Gang hat eine Webseite?«
Er nickt. »Ja, aber ich konnte nicht viel herausfinden, denn dort stand nicht viel, oder es gibt noch etwas, dass versteckt wurde. Es ist eine Seite, auf der sich die Members gegenseitig Nachrichten und Informationen austauschen.«
Ich schwieg und sah von ihm ab. Er trank aus dem glas, dass ich ihm hingestellt hatte. Ich verlies das Innere der Theke. »Wo gehst du hin?«
»Ich werde versuchen, etwas herauszufinden. Und dann werde ich zu Umemiya gehen.«
»Umemiya?«Er hielt inne. »Du spionierst die Lionos den wirklich aus?«
Ich stoppte an der Türe. »Lions den und die Wind Breaker sind ab sofort keine Feinde mehr. Ich werde sie benutzen, um den Mörder zu fassen.«Meine Stimme wurde kalt und rau, der Hass überrollte mich. Und dann als ich gehen wollte, stoppte mich jemand, in dem er mein Handgelenk hielt.
Ich sehe zurück.
»Du gehst nicht alleine irgendwo hin!«
»Sag mir nicht, was ich zu tun habe!«,zischte ich und riss mich aus seinem Griff. Er sucht meinem Blick, doch ich erwiderte ihn nicht und will erneut durch den Türgriff in meine Hand nehmen.

»Hör gefälligst auf! Wir sind ein Team! Ich gehöre zu dir, hast du das denn verdammt nochmal vergessen?! Yuu war mein bester Freund!«

Ich schrie:»Und er mein Bruder!«

Er hielt inne. Dann packt er mich und zieht mich zurück ins Innere der Kneipe. Ich stieß ihn zurück, dabei knallte er gegen eines der Tische. Er stoppte seinen unkontrollierten Halt noch, indem seine Hände auf dem Tisch liegen. Er sieht auf, stieß sic vom Tisch ab, während ich dort wie angewurzelt stand und ihn kühl ansah. »Ich muss den Mörder finden! Ich darf mich von niemanden aufhalten lassen! Ich werde nicht mehr sitzen und nichts tun, während es so viele verborgene Gangs hier gibt, die meinem Bruder getötet haben!«
Er bleibt diesmal mit Abstand stehen. Mit einem Mal drehte ich mich um und schwing meine Arme über den Holz Tresen. Ich stieß die Gläser vom Tresen, die dann mit einem Aufprall zu Boden stießen. Dann war es still.

Der Tod ist das Ende des Lebens. Das endgültige Versagen aller lebenserhaltenden Funktionsabläufe. Die aktive Beendigung von Leben wird als Tötung bezeichnet. Wir schieben ihn aus unseren Gedanken, wann immer er uns in den Sinn kommt und verschließen die Augen, wenn er uns begegnet. Wer einen nahen Angehörigen am Lebensende begleitet hat oder schon einen wichtigen Menschen im Leben verloren hat, der weiß, was der Tod bedeutet. In unserer Gesellschaft reden wir wenig darüber und versuchen lieber zu verdrängen, was ganz sicher auf uns zukommt. Wir können uns immer wieder klar machen, dass der Tod zum Leben dazugehört.

Der Mord aber ist wie der Totschlag eine vorsätzliche Tötung nach Art. Er bewirkt die Tötung eines Menschen und verlangt zusätzlich eine besondere Skrupellosigkeit. Diese ist bei einer besonders grausamen oder heimtückischen Tötung oder bei einem verwerflichen Beweggrund wie Rache oder Ehrenmord geben. Das entscheidende Merkmal zur Unterscheidung ist die Verwirklichung von bestimmten Mordmerkmalen, welche im Gesetz abschließend geregelt sind. Das bedeutet, dass beim Mord zusätzlich zur vorsätzlichen Tötung eines Menschen, die einen Totschlag darstellt, ein Mordmerkmal beim Täter vorliegen muss. Aber war das immer der Fall? Meine weiten Augen sehen den beinahe am Boden liegenden bewegungsunfähigen Köper an, während die anderen Menschen, die um den Tisch saßen ihn rüttelten, die Tränen vorher stechen und sich dieses schockierende Gefühl im Körper ausbreitet. Fragen. Fragen treten auf. Warum?

Meine Atmung war schwer. Mein schnelles pulsierendes Herz, ich spüre, wie es gegen meine Brust hämmert. Ich schwitzte. Die Gänsehaut, die über meinen ganzen Körper schweift Jagt mit noch mehr Angst ein, die unglaubliche Kälte durchfuhr meinem Rücken. Dann rüttelt mich mein Partner. »Hey! Hey, Lisa! Bitte tu doch etwas!«,sagt er verzweifelt und meine Nackenhaare stellten sich rasant auf, während ich noch immer zu der Leiche blickte, die mit dem Kopf auf den Tisch geknallt war.

Das alkoholische Getränk war umgekippt, versaut den ganzen Tisch und vermischst sich mit den Chips. Die Pommes wurde Labbrig. Dann rüttelt er mich erneut und packt mich an den Kragen. »Hör zu, Lisa! Bitte bleib bei uns! Ja...? Ja...?!« Ich nicke, doch eigentlich konnte ich ihn vor lauter Schock kaum verstehen. Er lässt mich los und war aufgestanden. Ich sehe ihm leicht hinterher, wie er die Leiche anheben wollte. Ich stehe abrupt auf. »Nein!«,erläuterte ich laut und alle sehen mich panisch an. »Was machen wir den jetzt?!« »Haltet doch die verdammte Klappe!«,sagt der schwarzhaarige in der Schuluniform der Yamabuki High School, auf die mein Bruder auch ging. Er sieht mich an, dann die anderen im Raum. »Das ist eindeutiger Mord.«,sagt Ryo nun. Die Lippen des Toten waren verfärbt. Sie wirken dunkel. Ich zitterte.

Ob und wie schnell es nach einem traumatischen Ereignis gelingt,
ans frühere Leben anzuknüpfen, hängt von vielen Faktoren ab.

Als ich mir wenige Wochen später das Grab anschaue, wird mir bewusst, dass ich den Mörder fasse und ihn für seine Tat bestrafen lasse.

Die Psychologie spricht von einem traumatischen Ereignis, wenn dieses den Rahmen alltäglicher Erfahrungen und Belastungen weit übersteigt, wenn eine Flucht davor unmöglich ist und die psychische Verarbeitung einen überfordert. Es kann jeden treffen. Jederzeit. Es reicht, zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein. Spurlos geht ein solches Erlebnis an niemandem vorbei. Während der lebensgefährlichen Situation aktiviert der Körper sämtliche Stress- und Notfallmechanismen: unkontrollierte Reaktionen, die auch Jahre später in derselben Heftigkeit wieder ausgelöst werden können. Oft reicht ein Geräusch oder ein Geruch, denn davor kann man sich während des Geschehens am wenigsten schützen.

Eine Hand legt sich auf meine Schulter, und Ryo, der beste Freund meines Bruders, der nun tot ist,  sieht mich mit trüben Lächeln an. »Wir lassen es nicht ungeschehen, Lisa.«,sagt er überzeugend. Er sieht von mir ab. »Du bist sehr spät gekommen.«, sage ich.
»Sollte ich etwa seiner Familie im Weg stehen?«,erwiderte er. »Du konntest ihnen sagen, dass er ein sehr guter mensch und Freund war, auch, wenn sie dich nicht kennen, und erfahren haben, dass er ein Rowdy war.«  Takayama Ryo. Er war ein Rowdy in einer Motorrad- Gang, die sich hier in Shinjuku aufhielt. Ich lernte ihn durch Yuu kennen. Niemand wusste, weder ich noch irgendwer, dass Yuu und Ryo ein Geheimnis für sich behielten.

»Wir haben keinerlei Informationen.«,sage ich. »Aber... die Polizei hat das Zimmer in Gewahrsam genommen.«,erläutert der ein Jahr ältere Junge mit den schwarzen Haaren.
Ich blicke ihn still an.
Dann sehe ich wieder zu dem grab, dass mit Blumen geschmückt war.
Ich hatte ihm die Chrysantheme auf den erdigen, steinernenBoden gelegt. Die Chrysantheme, eine edle Blume, die aus China kam, faszinierte die kaiserliche Familie und wurde ihr Wahrzeichen.
In Japan ist der Orden der Chrysantheme die höchste Auszeichnung. Der kaiserliche Thron wird Chrysanthementhron genannt.
Diese Blume ist auf den Münzen, Pässen abgebildet
Sie symbolisiert Langlebigkeit. Weiß steht für Reinheit und Wahrheit. Doch nun hinterfragte ich, ob er es wirklich war. Ich kannte Rowdys aus Büchern, aus dem Fernsehen, aus Nachrichten. Und sie wurden immer für böse und kriminell gehalten, doch nie im Leben konnte ich mir vorstellen, dass Ryo oder Yuu zu dieser Sorte gehören können.
Meine Augen wurden schmal. Meine Hände in den Taschen.
»Sag mir, war er rein und wahr? Zu mir war er nicht ehrlich. Er log mir ins Gesicht.«Ich erinnerte mich an den Besuch im Café, als es draußen regnete, und ich von Oma gekommen war und Yuu auf mich gewartet hatte. Es begann zu schütten und wir versteckten uns vor dem Regen und den dunklen Wolken, die so plötzlich aufgetaucht sind.

»Wann kommst du wieder Nachhause?«,frage ich meinen älteren Bruder und wieder weicht er meinem Blick aus.
Er fuhr sich durch sein nasses Haar.

Jetzt wusste ich, was es war. Er war nervös. Er schämte sich, mich anzulügen. Er schämte sich für alles, was er tat.

»Das weiß ich nicht.«,sagt er dann. »Wenn ich Mama keine Last mehr bin und die Schulden bezahlt habe, schätze ich.«

Eines Tages kam Yuu deprimiert nachhause, und Mama fragte ihn was los war, da sagte er:»Es tut mir leid, Mama.... Ich habe etwas falsch gemacht. Ich habe nicht aufgepasst und wurde beklaut. Ich schäme mich so... ich werde es dir zurück geben, Mama.«

»Mama will, dass du nachhause kommst, Suu.«
Er steckt die Händen in die Taschen, während er sich zurück an die Lehne der gepolsterten Bank lehnt. »Ich kann ihr so nicht gegenüber treten, Lis.«
Der Junge vor mir runzelt stark die Stirn, während er dies aussprach. Es verunsicherte mich etwas, doch ich vertraute ihm, versuchte ihm, nicht zu misstrauen. »Ich schaffe das.«,sagte er dann und nun nickte ich zustimmend. Ich hoffte es, dachte ich. Ich wollte nicht daran zweifeln, dass er mich anlügen würde, denn seine ausweichenden Blicke waren seltsam, sobald wir auf dieses Thema zustoßen. Doch ich vertraute ihm.

Er beginnt zu lächeln. »Was bestellst du?«

Ich seufzte leicht. »Dumplings?«

Er verdrehte die Augen. »Willst du unbedingt zurück nach China?«
Ich runzelte die Stirn. »Nein.«,sage ich. »Mama hat sie noch nie gekonnt. Deswegen kaufe ich sie immer hier.«
Er sieht sich um. »Ach, du kennst dieses Café bereits?«
Ich grinste leicht verschleimt. »Du bist eine heimliche Naschkatze.«,brummelt er und versinkt sein Gesicht in seiner Mütze, die er trug und den Rest seines Gesichts verbirgt sich hinter der bestellkarte.

»Und nie hast du mir eines gegeben.«,höre ich ihn weiterhin grummeln. Ich schmunzelte leicht.
Ich habe ihm vertraut, und es bereut.

»Ich habe ihm vertraut, und es bereut, weil er immer gelogen hat. Wie lange schon? Zwei Jahre? Drei?«
Ryo schwieg mit dem Blick auf dem Grab. »Eine Weile...«
Sie haben ihren eigenen Sohn verabscheut, als sie herausgefunden hatten, dass er zu einer Gang gehörte. Es war meine Familie, die ihren Sohn begannen zu verabscheuen.


Ich fasste mich wieder und lasse mich auf den Barhocker fallen. Ryo kommt neben mir zum stehen, dann spüre ich, wie er mich zögerlich am Kopf berührt und mein Haar streicht. »Lisa...«Ich wirkte mit einem schütteln ab und stehe wieder auf, und verlies diesmal schweigend die Kneipe.
Ich nährte mich dem Viertel der Wind Breaker. Ich nährte mich einem Apartment. Ich lief geradewegs auf der belebten Straße. Es wurde dunkel und die Abend Luft war so angenehm, dass meine Wut etwas verflog. Einen alten Mann zerriss die Plastik Tüte. Das Obst fällt zu Boden. Ich bleibe stehen. Ein roter Apfel trifft auf meine Schuh spitze. Ich sehe hinab und starre den roten Apfel an, hebe ihn auf.
»Oh. Das ist aber lieb... danke.«Der alte Herr bedankt sich, als ich mit mehreren Äpfeln in der Hand vor ihm zum stehen komme.
»Danke! Hm? Eigenartig, gehörst du zu den Wind Breaker aus der Furin? Ich habe sie Uniform ganz anders im Gedächtnis.«

Ich ziehe die Lust scharf ein. Ich wollte erwidern, doch plötzlich stotterte ich. Ich hielt inne und er sieht in meine Augen. Er lächelt sanft. Ich sehe auf die Tüte hinab. »Geben sie sie mir. Ich mache einen knoten, dann fällt Ihnen die Türe nicht wieder aus der Hand.«
Ich nehme ihn diese ab und machte einen knoten an der zerrissen stelle. Ich versuchte es erneut:»Ähm...ich gehörte nicht zu der Furin... aber wissen Sie vielleicht, wo ich sie um die Uhrzeit finden kann?«
Ich sehe auf. Er runzelt die Stirn. »Hmm. Ja, sie sind meistens in dem Laden. Es ist eine Art Treffpunkt und du bist nicht weit von diesem Laden entfernt.«Er sieht nach vorne. »Es ist gleich dort.«,sagt er und ich drehte mich um und sah ihm nach. Ich sehe wieder zu ihm und nickte. Ich verbeugte mich leicht und wollte dann gehen.

»Halt.«

Ich stoppte. »Kann es sein, dass du Hilfe benötigst?«
Ich sehe den Mann, der vielleicht um die achtzig Jahre alt war oder mehr, nur einen Moment lang einfach nur an. Mein Mund öffnet sich, doch gleich presste ich meine Lippen aufeinander, statt etwas zu sagen, nickte ich.
Er lächelt.

»Habe keine Angst. Denke scharf nach und entscheide innerhalb von sieben Atemzügen.«

»Warum sieben?«,frage ich und steckte die Hände in der Taschen. Passanten laufen an uns vorbei.

»Ein altes Sprichwort lautet: »Denke scharf nach und entscheide innerhalb von sieben Atemzügen.« Fürst Takanobu kommentierte einmal:» Langes Überlegen stumpft den scharfen Rand einer Entscheidung ab.« Fürst Naoshige wurde so vernommen:» In sieben von zehn Fällen stellen sich die Dinge, die zögerlich ausgeführt wurden, als falsch heraus. Von einem Samurai wird schnelles Handeln erwartet bei allem, was er in Angriff nimmt.« Ein verwirrter Geist führt zu keiner klaren Entscheidung.«
Ich war wie versteinert, als der alte Mann von Weisheit mit mir sprach. »Ein Mann ohne nagende Zweifel, von frischem und hohem Geist, kann innerhalb von sieben Atemzügen zu einer Entscheidung kommen. Geistesgegenwärtig muss man entschlossen eine Entscheidung treffen, mein Kind.«
Ich blinzelte mehrere Male perplex.
»Nun, verwirrt bin ich, und an nagenden Zweifeln mangelt es mir nicht. Ist es da ein Wunder, dass ich in sieben Atemzügen kaum einmal zu einer Entscheidung komme?«
»Dann bist du bestimmt einer dieser Menschen, für die Nachdenken wie ein Kampf ist, um alles zu durchschauen. So war ich damals auch, glaube nicht. Ich dachte, es sei mein Talent, etwas, dass mich beschützt und ich wert schätzen wollte, doch ich lag nichz immer richtig, und es wurde oft zu einem Verhängnis. Und wenn du merkst, dass das Nachdenken zu einem dieser Verhängnisse wird, dann tu es in sieben Atemzügen.«Er verschränkt die Hände hinter dem Rücken. »In bloß sieben Atemzügen.« Ich nickte schweigend. Er tat es mir gleich. Nun verschwand die Sonne allmählich hinter den Häusern und hinter den Bergen Makochis.
Ich verbeugte mich erneut, dann gehe ich.

In sieben Atemzügen eine Entscheidung treffen.

Ich wiederhole den Satz mehrmals in meinem Kopf. Ich verharrte vor der Türe des Ladens für eine Sekunde.

Ich kann diesen Emotionen jeden Namen geben, den ich möchte.
Sie haben bereits aufgehört, sich zu verändern. Der Auslöser meiner unverbesserlichen Sünden scheint dahinzuschmelzen, aber wenn dieser Hass nachlässt, verliere ich meine Chance, dich zu töten ...
Ich erlebe jeden Moment meiner Vergangenheit und versuche, die Person zu werden, die diese Sünden geschaffen hat.
Trotz des Signals, das sich in meine Erinnerungen eingeprägt hat, durch ein ASL-Messer. Sogar der Schmerz wird durch diese Kausalitätsspirale ausgelöscht.

Nachdem ich hineingewandert bin, fange ich an zu verblassen... und höre auf, ich selbst zu sein.
Ich bin alleine.

Dann öffnete ich die Türe.
Es klingelt.

»D-Du hast mich doch gestern erst aufgemuntert! Als ich meinte, ich sei erbärmlich und so! Du hast.. doch für mich eingesetzt! Mich nicht aufgegeben! Du hast mich glücklich gemacht! Darum glaube ich auch nicht, dass du...also äh... was wollte ich eigentlich sagen?«Der blonde stotterte. Sakura war errötet. Ich bleibe an der Türe stehen. »Schon gut. Es ist angekommen.«Als ich sie alle entdeckte, als ich die Stimme der Augenklappe hörte, verharrte mein ganzer Körper . »Weißt du, Sakura...für so einen...»Dialog der Fäuste«, gibts Voraussetzungen.«
Niemand bemerkte mich. »Voraussetzungen?«,wiederholt Sakura. »Du musst dich anderen öffnen und mehr über sie erfahren wollen. Und genau das hast du getan. Sonst hättest du mit Togame nie »Sprechen« können. Es geht nicht darum, jeden um jeden Preis zu akzeptieren. Schließlich kann es keinerlei Akzeptanz geben, bevor man sich nicht erst mal dem anderen zugewandt hat.«
Die junge Frau sieht mich an. Ich bemerkte ihr starren. Sie stand hinter dem Tresen, und wischte die Gläser.
»Du bist jemand, der das kann. Und man sieht. Dass du es auch willst. Behalte dir das bei und du wirst alles schaffen, was du sie vornimmst. Und wer weiß. Vielleicht hast du gar das Zeug zum Oberhaupt. Na?«Umemiya lächelte breit. Sakura errötet.

Unsere Blicke streifen sich erneut. Dann laufe ich auf die junge Frau zu und setzte mich ihr direkt gegenüber, meinen Rücken den anderen zugedreht. »Hey, gibt es hier Shakes?«
Sie nickt mit einem kleinen Lächeln. »Ich nehme einen Erdbeere- Shake.« Sie nickt und dreht mir den Rücken zu, um das Glas abzustellen.
Sakura schlug auf den Tisch. »A-Aber um das zu werden, müsst ich ja wohl erst mal dich besiegen!«,schreit er.
Umemiya lacht laut. »Ah, stimmt! Wir werden sehen, was die Zukunft bringt!«
Ein Stuhl wird zurück geschoben.
»Hm? Was ist los, Sugishita? Musst du auf Klo?«Dieser finstere Sugishita, der im Kampf gegen Arima gekämpft hat, steht auf und schreit, während er den Stuhl auf dem er saß, erhebt.
»Ich mach dich kalt!«
»Häh?! Willst du aufs Maul?! Dann komm nur her!«Der blonde war ängstlich und versucht sie aufzuhalten. »S-Sugishita! Jetzt warte doch!«
»Er hat die ganze Zeit schon so finster drein geschaut.«Ich hörte Suos grinsen.
Das junge Mädchen sieht mich entschuldigend an, dann schrie sie:»Hey! Schluss jetzt mit der Kinderkacke! Ich habe noch ändere Gäste! Wenn ihr euch kloppen wollt, macht das draußen!«

»Gäste?«,murmelt Sakura und sieht mir direkt ins Gesicht. Dann treffe ich Umemiyas Blick, ein grinsen um seine Lippen.

»Ich habe erwartet, dass du auftauchst, Lisa, nicht wahr?«

Ich drehte mich etwas weiter, um ihn besser ansehen zu können. »Ja.«

Stille. »Ich habe mich zu etwas entscheiden... ich würde gerne ein Teil von euch sein und mehr von euch Wissen. Könnt ihr mir helfen?«

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