Einundzwanzig
RE:START
Suo stand da, ein lebendiger Schatten, dessen Präsenz die Luft um ihn herum erstickte. Sein Blick war ein finsterer Abgrund, in dem sich die Abscheu und der Zorn vermischten. Der Gegner, ein aufgeblähter Torso aus Überheblichkeit und Wut, konnte nicht anders, als in diesem Blick zu ertrinken. »Was ist... das für ein Blick?!« stammelte er, die Worte wie ein verzweifelter Versuch, den eigenen Stolz zu retten. Doch Suos Schweigen war lauter als jeder Schrei, seine Augen sprachen eine Sprache, die nur die Verzweifelten und Verdammten verstehen konnten.
»Du Dreckssack,« spottete der Gegner, doch der Spott war nichts als ein schwacher Schein, der gegen die Dunkelheit ankämpfte, die Suo umgab. Mit einem Ruck, als ob er die Ketten der Unsicherheit abstreifen wollte, erhob sich der Gegner. Seine Stimme, ein lautes, krächzendes Echo, hallte durch die kalte Luft: »Ich zerschlage dir dein linkes Auge auch noch!« In diesem Moment war die Welt für Suo nur ein Schatten, aus dem die Wut wie ein uralter Dämon emporstieg.
Und dann, in einem Augenblick, der sich wie eine Ewigkeit dehnte, kam der Fußkick. Die Wucht der Bewegung war wie der Aufprall eines Donners, der die Stille zerriss. Das Gesicht des Gegners wurde von der Gewalt des Angriffs getroffen, und mit einem hässlichen Geräusch fiel er, als wäre er ein gefällter Baum, der die Erde um sich herum erschütterte. Der Aufprall war brutal, und das Echo seines Körpers, der auf den Boden schlug, hallte in der Dunkelheit wider, als wäre die Welt selbst entblößt worden.
Ein schmerzhaftes Keuchen entrang sich der Kehle des Gegners, ein Geräusch, das die Kälte der Umgebung durchdrang. Er zischte und ächzte, rang nach Luft, als ob er versuchte, die letzten Reste seines Stolzes zu bewahren. Doch die Gänsehaut, die sich um meine Arme legte, verriet mir, dass das wahre Gesicht der Brutalität nun ans Licht trat. Es war nicht nur der Schmerz, der ihn quälte; es war das Wissen, dass sein Lächeln, das er so lange getragen hatte, nichts weiter war als eine Maske, die in der Dunkelheit zerbrach.
Die Szene war düster und kalt, wie der Blick eines Verlorenen, der in die Leere starrt. Suo stand da, ein stiller Richter, dessen Urteil bereits gefällt war. In seinen Augen lag eine verzehrende Leere, die nicht nur den Gegner, sondern auch mich in ihren Bann zog. Es war der Moment, in dem die Menschlichkeit hinter einer Maske aus Gewalt und Verzweiflung verschwand, und ich erkannte, dass wir alle nur Gefangene unserer eigenen Schatten waren.
Suo packte den Kragen des am Boden liegenden KEEL-Mitglieds mit einer Wut, die wie ein Sturm in seinen Augen loderte. Ich konnte die Spannung in seinem Gesicht förmlich spüren – die Züge waren verzerrt, die Kiefer zusammengebissen, und seine Augen funkelten in einem tiefen, finsteren Glanz, der nur auf das nächste Ziel seiner Aggression wartete. Der Atem des Gegners, der am Boden lag, war hastig und panisch, und ich konnte fast den verzweifelten Schweiß riechen, der von seiner Stirn perlte.
Mit einem knappen, entschlossenen Ruck wollte Suo seine Faust heben, bereit, den schmerzhaften Abschluss zu vollziehen, den er sich so sehr wünschte. Doch in diesem entscheidenden Moment geschah etwas, das die aufgeladene Atmosphäre durchbrach: Sakura, der neben mir gestanden hatte, trat vor und ergriff Suos Handgelenk. Seine Berührung war fest, aber nicht gewaltsam – ein Halt, der sowohl Entschlossenheit als auch eine besonnene Warnung ausstrahlte.
Ich beobachtete, wie Suos Gesichtsausdruck sich augenblicklich veränderte. Die Wut, die ihn so stark angetrieben hatte, wich einem Ausdruck von Verwirrung und einem Hauch von Widerwillen. Langsam, fast zögerlich, drehte er den Kopf in Sakuras Richtung. Der kalte Wind, der durch die Gasse pfiff, schien in diesem Moment alles zu verstärken – das Rascheln der Kleidung, das leise Stöhnen des Gegners am Boden und das leise Klopfen meines eigenen Herzens, das in der Stille widerhallte.
Sakuras Gesicht war ernst, seine Augen fest und entschlossen.
Die Spannung zwischen den beiden war greifbar, und ich konnte den Kloß in meinem Hals kaum hinunter schlucken, als Suo den Kopf mit langsamen, bedrohlichen Bewegungen drehte. Seine Augen, die zuvor von unbändiger Wut erfüllt waren, schienen nun eine tiefe Verwirrung und einen Hauch von Unsicherheit auszudrücken. »Was willst du,... Sakura-kun?« fragte er, seine Stimme war ein raues Flüstern, das die Stille durchbrach.
Sakura, der unbeirrt vor ihm stand, ließ sich nicht von Suos bedrohlicher Aura einschüchtern. »Das ist genug. Du hast ihm bereits die Lichter ausgeschaltet,« antwortete er mit einer ruhigen Entschlossenheit, die im krassen Gegensatz zu der explosiven Energie von Suo stand.
Ein kaltes Lachen entglitt Suos Lippen, ein spöttisches Geräusch, das die angespannte Atmosphäre nur noch verstärkte. »Wow, das ist eine Überraschung. Wer hätte gedacht, dass du so ruhig bist?« Die Ironie in seiner Stimme war deutlich, und ich konnte die Verwirrung in Sakuras Gesicht erkennen, als er Suos unverblümte Provokation auf sich wirken ließ.
Stille. Diese Stille war drückend und voller unausgesprochener Worte. »Sie verletzen viele von uns, geht dir das nicht auf die Nerven?«
»Natürlich. Ich bin sauer wie die Hölle. Auf mich selbst,« gestand Sakura, und ich konnte die Wut und den Schmerz in seiner Stimme förmlich spüren.
Suos Blick wurde für jenen Moment etwas anders, ein Ausdruck von Überraschung blitzte in seinen Augen auf. Es war, als hätte er zum ersten Mal die menschliche Seite von Sakura wahrgenommen, die unter der harten Schale verborgen lag.
»Ich habe groß geredet... Aber sauer zu sein, hilft nicht. Wir müssen uns konzentrieren, und das tun, was wir müssen. Es gibt noch immer andere Jungs, die kämpfen,« fuhr Sakura fort. Seine Worte waren wie ein Lichtstrahl, der durch die Dunkelheit brach und Suo dazu brachte, seine eigene Wut und Verzweiflung zu hinterfragen.
Ein Seufzer entrang sich Suos Lippen, ein tiefes und schweres Geräusch, das die angespannte Atmosphäre für einen Moment auflockerte. »...So...« murmelte er, und ich konnte sehen, wie die Entschlossenheit in seinem Blick langsam zurückkehrte, jedoch nicht in der gleichen brutalen Form wie zuvor.
Mit einer plötzlichen Bewegung löste Suo sich aus Sakuras Griff und wedelte mit seinen Händen herum, als wolle er die aufgestaute Energie vertreiben. Es war ein Zeichen des inneren Kampfes, den er ausfocht – die Entscheidung, ob er dem Drang nachgeben sollte, seinen Gegner weiter zu verletzen, oder ob er den ersten Schritt hin zu einem anderen Weg machen wollte.
Ich konnte nicht anders, als meine Stirn stark zu rauen und die Brauen zusammenzuziehen. Die Situation war alles andere als klar, und ich fühlte mich zwischen den beiden gefangen, als ob ich die Schwingungen ihrer Konflikte und das Gewicht ihrer Entscheidungen spüren konnte.
Die Stille, die folgte, war nicht mehr die gleiche. Sie war jetzt durchbrochen von einem Gefühl der Ungewissheit, das in der Luft lag.
»Meine Güte... Du bist so anspruchsvoll, Sakura-kun!« sagte er mit einem breiten, fast schelmischen Grinsen. Es war, als ob er die gesamte angespannte Situation in einen Witz verwandelt hätte, als ob nichts geschehen wäre, als ob die Dunkelheit, die gerade noch zwischen uns geschwebt hatte, einfach weggeblasen worden wäre.
Sakura, der sich nicht von Suos unbeschwertem Lächeln täuschen ließ, sah ihn mit einem Ausdruck an, der sowohl Erleichterung als auch Skepsis ausdrückte. Suo klopfte ihm freundschaftlich auf die Schulter. »Aber hey. Du hast recht,« fuhr Suo fort, seine Stimme klang jetzt viel gelassener. »Dies ist nicht der Zeitpunkt, um einen von ihnen zu strafen.«
Mit einem selbstbewussten Schritt ging Suo an Sakura vorbei, seine Körpersprache strahlte Entschlossenheit und einen Hauch von Unbekümmertheit aus. »Ich werde mich darum kümmern. Lass uns das schnell zu Ende bringen,« murmelte er und wandte sich ab. In diesem Moment war es, als ob sich die Welt um uns herum für einen kurzen Augenblick verlangsamt hätte.
Seine Präsenz war unbestreitbar stark, und ich spürte, wie sich die Luft um uns herum verdichtete. Doch dann, als er sich umdrehte, trafen sich unsere Blicke.
Es war ein intensiver Moment, der alles andere um uns herum verblassen ließ. In seinen Augen lag eine Mischung aus Entschlossenheit und etwas, das ich nicht ganz begreifen konnte – vielleicht war es ein Hauch von Traurigkeit oder eine Reflexion über den Preis, den er bereit war zu zahlen. Es war, als ob wir in diesem einen Blick eine ganze Geschichte teilten, eine Erzählung von Kämpfen, Verlusten und der Suche nach dem eigenen Weg.
Sein Blick war wie ein offenes Buch, das mir erlaubte, in die tiefsten Abgründe seiner Seele zu schauen. Ich erkannte die Kämpfe, die er ausfocht, die inneren Dämonen, die ihn verfolgten, und die schmerzlichen Entscheidungen, die er treffen musste. In diesem Augenblick war ich mir bewusst, dass Suo nicht nur ein Kämpfer war, sondern auch ein Mensch, der versuchte, seinen Platz in einer Welt zu finden, die oft grausam und ungerecht war.
Ich spürte, wie mein eigenes Herz schneller schlug, als ich in seinen Blick eintauchte. Es war ein stilles Versprechen, eine unausgesprochene Verbindung, die uns beide über die unmittelbare Gefahr hinaus verband. In diesem Moment wusste ich, dass wir nicht allein waren – dass wir zusammen kämpften, nicht nur gegen den Gegner am Boden, sondern gegen die Dunkelheit in uns selbst.
Und plötzlich kam Suo vor mir zum Stehen, seine Präsenz war so überwältigend, dass ich für einen Moment alles um mich herum vergaß. Seine Augen, tief und durchdringend, musterten jeden Millimeter meines Gesichts, als würde er versuchen, die Geheimnisse meiner Seele zu entschlüsseln. Ich konnte die Intensität seines Blicks spüren, und meine Knie wurden weich, als ob der Boden unter mir nachgeben wollte. Ein Zittern durchlief mich, und ich zuckte beinahe zusammen, als er sich näherte.
Mit einer unerwarteten Sanftheit berührte er meine Wange mit seinem Zeigefinger. Der Kontakt war elektrisch und ließ ein Kribbeln in meinem Inneren aufsteigen. Ich erstarrte, unfähig, mich zu bewegen oder auch nur zu atmen. In diesem Augenblick schien die Welt um uns herum zu verschwinden; es gab nur uns beide und die unausgesprochene Spannung in der Luft.
»Das sieht nicht gut aus, Lisa-chan,« sagte er schließlich, und seine Stimme war sanft, aber fest. Der Ausdruck in seinen Augen wechselte von einer spielerischen Neugierde zu einer ernsthaften Besorgnis. »Du hast dich zu sehr leiten lassen. Kann es sein, dass ich dich nicht alleine in den Kampf schicken sollte?«
Sein Grinsen war breit, aber es war mehr als nur ein Scherz – es war ein Versuch, die Schwere der Situation aufzulockern und mir gleichzeitig zu zeigen, dass er sich um mich sorgte. In diesem Moment spürte ich die Wärme seiner Hand auf meiner Wange, und ich konnte nicht anders, als mich in der Zärtlichkeit dieser Geste zu verlieren.
»Es ist nicht nur ein Kampf gegen die anderen,« fuhr er fort, seine Stimme wurde leiser, fast vertraulich. »Es ist auch ein Kampf gegen uns selbst. Und du musst nicht alleine kämpfen, Lisa-chan. Ich bin hier, egal was passiert.« Er grinst mich schleimig an. Ich schlug seine Hand von meinem Gesicht, als ob ich damit auch seine Worte abweisen könnte. Sein Grinsen wurde breiter, als ob er meine Abwehrhaltung nur als Herausforderung ansah.
»Soll ich mich entschuldigen?« fragte er mit einer Miene, die nichts als Ironie ausstrahlte.
»Würdest du es tun?« antwortete ich, und meine Stimme klang kühler, als ich beabsichtigt hatte.
Er schloss die Augen, das breite Lächeln hielt an, und ich konnte nicht anders, als darüber nachzudenken, wie sehr ich ihn nicht ausstehen konnte und gleichzeitig von ihm angezogen wurde und daran dachte, es mochte, ihm in die Augen zu sehen.
»Nein«, sagte er schließlich, und ich spürte, wie sich der Knoten in meinem Magen weiter zuziehen wollte.
Ich verdrehte die Augen, ein Reflex, der mir half, meine innere Unruhe zu verbergen. »Du bist ein schlimmes Mädchen«, murmelte er, und der Unterton in seiner Stimme ließ mich frösteln. »Genau mein Typ.«
Ich wusste, dass ich vorsichtig sein musste. Seine Worte waren wie ein Spiel, und ich war mir nicht sicher, ob ich die Regeln kannte oder ob ich überhaupt bereit war, daran teilzunehmen. Ich weiche seinem Blick aus, mit einem kleinem Lachen, während ich an ihm vorbei laufe. Ich steckte die Hände in die Taschen und etwas knistert. Ich bleibe stehen und mein Blick führt nach unten, ich sah auf meine Handfläche. Eine Süßigkeit am steil. Ich dachte an Sako. Ich dachte an Lions den. Ich runzelte die Stirn. Wie es ihnen jetzt wohl geht? Was sie machen? Was Sako macht? Ich lasse meinen arm an meinem Körper hängen und sehe auf.
»Wir ich sehe, bist du hier auch fertig, Kaji- san?«Ich sehe die älteren Schüler der Furin an. »Wir haben das Erdgeschoss sauber gemacht.«,sagt der Yakuza- junge. Kaji bleibt jedoch still und kaut an seiner Süßigkeit. »Sag was.«,verlangt der Yakuza junge nach einem stillen, unangenehmen schweigen.
»Was meinst du?« Pilzkopf sieht Yakuza jungen mit einem Grinsen an. Der Yakuza junge zuckt leicht. Ich runzelte die Stirn. Mit einem Mal schossen Kajis Arme nach oben. Der Pilzkopf und der Yakuza junge hatten seine Arme gegriffen. Schockiert sieht Kaji aus, erstarrt.
»Lasst meine verdammten Arme runter!«
Ich lehne mich gegen das Geländer und hatte Kaji im Blick, der etwas genervt aussah.
»Oh man, hat der jetzt etwa wieder miese Laune, weil sein Lutscher ihm ausgeht?«,ächzt Sakura und fuhr sich durch sein Haar.
»Oh man, Othello, du rastest doch aus aus, wenn etwas nicht nach deiner Nase läuft.«
Sakura sieht mich bissig an. »HÄ?!«,rief er aus und will auf mich zu laufen, mit erhobener Hand, doch Suo hält seinen Ärmel fest. Sakura sieht Suo an, der lächelt.
»Lass stecken, Sakura, so bist du doch nicht.«
Sakura lässt seinen Arm fallen. Anzai fällt neben mir erschöpft zu Boden und seufzt. Wir hatten nun alle Mitglieder von KEEL zu Boden gebracht.
»Anzai. Reiß dich zusammen.«Anzai neben mir zuckt in sich zusammen. Ich verschränkte die Arme vor der Brust und drehte den Stiel der Süßigkeit zwischen meinen Fingern.
»Der Kampf ist vorbei. Wir haben gewonnen!«,sagt Tsuge stolz. »Geht es dir gut, Bruder?«
Anzai entfuhr ein Schrei, als Kaji und der Yakuza Typ vor Anzai ankommen.
»OH, SEMPAI?! W-warum seid ihr hier?!«
»Warum?«,wiederholt der Yakuza empört, als hätte er sich verhört. »Um euren Arsch zu retten.«,sagt er. »Hey, er ist endlich aufgewacht.«Damit meinen sie Nagato, der abrupt auf die Knie fällt. »W-...warum habt ihr das getan?! Ich habe dir gesagt, dass du damit nichts zu tun hast. Ich habe gesagt, misch dich nicht in Dinge ein, die nichts mit dir zu tun haben, lass mich in Ruhe.«
Ich musterte diesen Nagato vor mir und knirschte mit den Zähnen. Das passte mir überhaupt nicht.
»Du hättest so etwas dummes nicht tun sollen!«
Abrupt lehne ich mich von dem Gelände ab klapste mit der Hand Nagatos geneigten Kopf nach hinten, schockiert sieht er mich an. Ich packte seinen Kragen und ziehe ihn zu mir auf.
»Ist der tot für dich auch dumm?«,frage ich. »Ist es dumm, einen Freund zu helfen, der in Schwierigkeiten ist?«,fauchte ich, mein Griff wird fester. »Ist es dumm, für jemanden, der einen wichtig ist, etwas zu tun?!«
»Nicht für jemanden wie mich...«Ich unterbrach ihn. »Wer bist du? Du bist sein Freund. Gibt es da einen Unterschied für meine Worte?«
Sakura berührt meine Schulter. »Was für einen Schwachsinn versuchst du da zu vertreiben? Du liegst falsch.«,sagt er zu Nagato, denn ich loslasse und einen Schritt zurück laufe.
»Keiner von uns hat das für dich getan, Arschloch.«
»Hey, beruhige dich, Sakura.«,sagt ein Freund von Anzai. Ich musterte Sakuras Blick, seine Augen verengten sich. »Ich habe es getan, weil der Kerl mich wütend gemacht hat. Dieses Mädchen, dass ich traf, wollte dass ich dieses Chaos erledige, da sie nicht die Macht dazu hatte, dich zu retten. Auch Anzai wurde das Gesicht eingeschlagen, weil er dir den Arsch retten wollte. Und sieh dich an, du kannst ihm nicht ein Mal in die Augen schauen.«Nagato zuckte zusammen, als Sakuras Worte wie ein Schlag ins Gesicht trafen. Ich konnte sehen, wie sich seine Schultern zusammenzogen, als er versuchte, den Blick zu heben, aber die Scham schien ihn zu erdrücken.
༒
Als wir die Halle verließen, durchflutete uns ein Gefühl der Erleichterung. Die drückende Atmosphäre der letzten Minuten schien mit jedem Schritt, den wir auf den kalten Betonboden machten, von uns abzufallen. Das Licht der untergehenden Sonne fiel in goldenen Strahlen durch die Fenster und malte die Wände in sanften Orange- und Rosatönen. Ich warf einen Blick zurück auf die Halle, die uns so viele Herausforderungen gebracht hatte, und spürte, wie sich ein Lächeln auf mein Gesicht schlich.
Draußen empfing uns die frische Abendbrise, die den salzigen Duft des nahen Hafens mit sich brachte. Wir traten auf die gepflasterte Straße, die uns in die Stadt führte, und der Klang des Rauschens des Wassers unter uns wurde lauter, während wir uns der Brücke näherten.
Nagato lief vor mir mit Anzai und den andern, und ich konnte die Veränderung in seiner Haltung spüren. Er wirkte aufrechter, als ob eine Last von seinen Schultern genommen worden war.
Der Sonnenuntergang hinter uns war wie ein Versprechen für die Zukunft.
»Sehe ich falsch, oder hast du dich verguckt?«Eine amüsierte Stimme. Ich sehe Rio mit einem vernichtenden Blick an. Er steckt die Hände in die Hosentaschen. Er hat Schrammen im Gesicht. »Sieh an, du weißt, was und wen ich meine, also stimmt es. Interessant...«,murmelt er.
»Nein... Du liegst falsch. Außerdem,... was soll so interessant sein? Machst du dich lustig?«
Er schüttelt den Kopf. »Überhaupt nicht. Vielleicht wäre es gar nicht mal der falsche Zeitpunkt für eine Liebe.«
Ich runzelte stark die Stirn.
»Was meinst du damit?«
Er grinst nur, dann läuft er in eine andere Richtung.
Er hebt die Hand. »Habe noch was vor. Tschüss, bis morgen dann.«
Dann verschwand er.
Als wir die Brücke erreichten, hielt ich kurz an und sah hinab. Unter uns rauschte das Wasser des Flusses, glitzernd und lebendig im letzten Licht des Tages. Die Wellen schlugen sanft gegen die Steine, und ich schloss für einen Moment die Augen, um den Klang in mich aufzunehmen. Es war beruhigend und gleichzeitig aufregend. Ein Schatten legt sich auf den Asphalt neben mich. Ich erkenne die Haltung, sehe das funkeln des Edelsteinens im Augenwinkel und wie seine Ohrringe im leichten Wind tanzten und wirbelten.
»Es ist wie das Leben selbst – manchmal ruhig, manchmal stürmisch, aber immer in Bewegung.«,sage ich, ohne ihn anzusehen. Ich spüre sein grinsen, mein Blick galt wieder zu Boden, auf seinen Schatten, und ich sah, wie er seinen Kopf in meine Richtung dreht, um mich anzusehen.
»Morgen wirst du mir mit mitkommen, nicht wahr?«Ich wusste nicht, was in mich gefahren war, als ich ihn fragte. »Sicher.«,sagt er ruhig und ich sehe auf. Zusammen holen wir die anderen wieder ein. Nirei wacht auf. »Wo sind wir?!«
»Wir haben den Kampf beendet und gehen jetzt nach Hause.«,sagt Pinky leichtfältig.
»Kiryu- san...«,murmelt Nirei, scheint seine Worte zu verarbeiten, dann seufzt er erleichtert, und Tsuge, der ihn auf den Rücken trug, lacht.
»Ich bin froh, dass es euch gut geht...«Er sieht sich um, mustert uns.
»Du bist derjenige, dem es von uns allen am schlimmsten geht.«
Nirei zuckt.
»Äh...ÄH...?!?!...OH, Entschuldigung! Ich! Es geht mir jetzt wieder gut! Lass mich absteigen!«
»Ich kann es für mein Training gebrauchen.«,antwortet Tsuge Ausdruckslos. Suo klapst mit Zeigefinger gegen Nireis Stirn. Nirei schreit.
»AU!«
»WAS?! SUO, tu das nicht! Er ist doch verletzt!«,rief Tsuge und nimmt leicht Abstand von Suo, der neben mir und Tsuge herläuft.
»Suo-chan, du bist wirklich sadistisch...«,murmelt Kiryu schauspielerisch entsetzt und ich musste leicht grinsen, doch plötzlich überfuhr mich ein seltsames Gefühl. Ein Schwindel.
Ich höre Suos Schmunzeln. »Ich dachte, du wärst vielleicht verrückt geworden... als du einfach alleine losgerannt bist.«Nirei sieht Suo an.
»Sei nicht so rücksichtslos, okay?«
Plötzlich wird mir schwarz vor Augen. Ein Aufprall.
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