Kapitel 27 Prüfung mit Herzklopfen

Blicke auf sie zu erhaschen, auf den wenigen gemeinsamen Veranstaltungen, dies würde mir reichen. Und so würde es auch sein.

Meine Liebe zu Nia war von Anfang an zum scheitern verurteilt und würde geheim bleiben. Sie war für mich unerreichbar. Sie war für mich...

in weiter Ferne.



Ein und halb Wochen waren seit der Mission im Dorf Hina vergangen.

Der immer gleiche Alltag hatte tagtäglich die Überhand über mein Leben und die Papierstapel schienen sich stätig zu häufen und zur Decke zu wachsen.

Kaum hatte ich einen Papierturm abarbeitet, stand schon die gleiche Menge neu vor mir.

Umso willkommender war es, das heute endlich die Prüfung der Anwärter für die magischen Ritterorden stattfand, auf die ich mehr als sonst hin gefiebert hatte.

Einige Male hatte ich mich dabei erwischt, wie meine Gedanken immer mal wieder zu Nia rüber geschwappt waren, oft ohne das ich es überhaupt beabsichtigt hatte. Dabei wurden meist meine Wangen rosarot und ich spielte verträumt mit dem Stift in meiner Hand.

Die Prüfung der magischen Ritterorden, welche heute anstand, war für die Jugend ein wichtiges Ereignis, ich konnte mich selber noch sehr gut an mein erstes mal in der Arena erinnern. Das Gebäude konnte überwältigend sein. Jedes Jahr war es ein großes Ereignis, welchem ich gerne beiwohnte.

Es gab jährlich eine große Anzahl vielversprechender Anwärter, ohne die Prüfung wäre die Aufnahme neuer Magier in Ritterorden deutlich schwerer, mühseliger und eingeschränkter. 

Es machte mir Freude, die vielen Jugendlichen zu sehen, die ihren Traum verwirklichen wollten und deshalb bei den verschiedenen Aufgaben alles aus sich heraus holten. Zudem war es eine seltene und einzigartige Chance, neue Magien, noch nie gesehene Strategien und vielversprechende Magier zu entdecken.

Doch diese Gründe waren es dieses Mal nicht, welche mich dazu brachten, mich so sehr auf die heutige Prüfung zu freuen. Nein, diesmal war es ein neuer, jedoch viel stärkerer Grund.

Heute könnte ich Nia sehen. Die Betonung lag auf "könnte", denn die Wahrscheinlichkeit, dass Yami sie mitnahm, war nicht so hoch wie von mir gewünscht.

Selbst wenn sie nicht kommen würde, ich würde mich nicht beklagen. Nur weil ich einen Blick auf sie erhaschen wollte, musste sich nicht jeder verbiegen.

Trotz allem war ich heute sehr motiviert, ich freute mich sehr auf die Prüfung. Die Aufgabe, die Leitung der Prüfung zu übernehmen, wurde wieder mir zugeteilt, eine Ehre die ich sehr würdigte.

So kam es, das ich als diesjähriger Prüfungsleiter durch einen Gang zur Tribüne entlang ging, neben mir Alecdora, welcher mich dieses Jahr begleitete.

Obwohl es nicht selten war, dass Yami sich verspätete, machte ich mir Gedanken, da es nur noch fünf Minuten dauerte, bis die Prüfungen beginnen würden und Yami mitsamt Gefolge noch nicht erschienen war.

Die Verspätung des schwarzen Stiers spannte mich unerträglich auf die Folter, ob Nia nun dabei war oder nicht.

Mittlerweile konnte ich die Tribüne schon sehen, die anderen Ordensmitglieder trafen zeitgleich mit mir dort ein und setzten sich auf ihre Plätze.

Wie jedes Mal schaute ich mir die Prüflinge unter mir an. Die Stärke und die Talente konnte man zwar nicht vom purem ansehen erkennen, doch einige strahlten eine besondere Selbstüberzeugung oder Angst aus, ebenso verrieten die Anti-Vögel über die Kapazität der Kandidaten. 

Zwei Minuten verflogen wie im Flug und ich machte mir langsam Sorgen, dass es der schwarze Stier nicht mehr rechtzeitig schafften würde.

Die Uhr tickte unaufhörlich und ich überlegte bereits, wie ich den Prüflingen mitteilen sollte, dass der schwarze Stier später eintreffen würde und die Prüfung bis dahin warten musste.

Besonders überlegte ich, wie ich es formulieren sollte, ohne dass der schwarze Stier in ein schlechtes Licht gerückt wird.

Lügen, dass der schwarze Stier auf dem Weg zum Beispiel eine Schlägerei aufgehalten hatte, konnte und würde ich schließlich nicht sagen, nicht zu lügen war für mich ein selbstverständliches Gebot, welches ich nicht brechen würde.

Eine weitere Minute rasselte an uns vorbei, es waren nun weniger als zwei Minuten, bis die Prüfung ursprünglich beginnen sollte.

Gerade als ich im Kopf schon abgehakt hatte, dass der schwarze Stier zu spät kommen würde, hörte ich auf dem Gang, der zur Tribüne führte, hallende Schritte.

Leicht drehte ich meinen Kopf zum Gang und atmete erleichtert und von der Anspannung befreit aus, als ich Yami ins Licht treten sah. Mein ausatmen wurde jedoch zu einem Stocken, denn ich erkannte knapp hinter ihm Nia.

Sie ist also doch dabei. Wie schön, dachte ich hektisch, während ich ihr mit den Augen folgte. Nia redete gerade mit dem braunhaarigen, in grün gekleideten Raummagier, welcher mich in der Nacht nach der Mission zurück ins Hauptquartier der goldenen Morgendämmerung gebracht hatte.

Allerdings unterbrach die magische Ritterin des schwarzen Stiers das Gespräch unerwartet. Noch unerwarteter für mir war, dass sie von allen Ordensführer ausgerechnet zu mir schaute. Dieser Moment, als ihr Blick meinen traf, ließ mich die Realität schlagartig verlieren.

Ich sah nur noch sie, nur mein wild schlagendes Herz bewegte sich noch in meinem Körper, meine Atmung war gestoppt, ebenso meine Gedanken. 

Die Energie und die Aufregung, welche in diesem Moment durch mich hindurchflossen, ließ meine Hände kaum merklich zittern.

Ebenso überrascht wie ich, nur dass ich sie anschaute, löste sie ihren Blick nicht von mir und schaute mich weiter an.

Mein Körper reagierte von selbst und so schenkte ich ihr ein warmes Lächeln. Sie erschrak sich kurz, als ob sie gerade nicht richtig da gewesen wäre und lächelte schüchtern zurück.

Dann war es auch schon vorbei, Yami setzte sich auf seinen Platz, Nia und der Raummagier blieben hinter ihm stehen und blicken interessiert in die Menge.

Mein Kopf richtete sich wieder nach vorne, als ob dies gerade nur eine nette Begrüßung gewesen wäre, so wie es für Außenstehende ausgesehen hatte.

Dabei wurde mir bewusst, dass ich sie heute nur dieses eine Mal ansehen konnte, vielleicht, wenn ich Glück hatte, auch noch einmal nach den Prüfungen.

Schließlich standen unter uns in der Arena eine große Anzahl an Leuten, die uns Ordensführer die ganze Zeit anschauen würden oder so oft wie möglich einen Blick nach uns werfen werden.

Wenn ich einen Blick zu ihr riskieren würde, egal wie unauffällig er wäre, so war die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, das einer der Prüflinge es mitbekam.

Als ich darüber nachdachte, erinnerte ich mich plötzlich, dass Nia mich bei ihrer ersten Prüfung, kurz nach unserem ersten Treffen, mich auch angeschaut hatte. Damals hatte ich ihren Blick auf meiner Haut bemerkt und als ich nachgeschaut hatte, wer mich anschaute, hatte ich ihren Blick getroffen und ihr zugelächelt.

Fand sie mich nach dem Treffen etwas so interessant? War es weil ich am nächsten dran war König der Magier zu werden und ich der Ordensführer der goldenen Morgendämmerung war? War sie von mir einfach beeindruckt gewesen, da sie mich das erste Mal gesehen hatte? Warum hatte sie mich, ausgerechnet mich, angeschaut?

Urplötzlich fragte ich mich in diesem Moment viel, doch dann wurde mir noch schlagartiger bewusst, das die Prüfung bestimmt schon angefangen hatte und ich eigentlich die Prüfung einleiten musste.

Kurz stand mein Herz still, doch nach einem kurzen Blick in die Menge erkannte ich, dass ich gerade rechtzeitig aus meinen Gedanken aufgewacht war und nicht zu spät war. Gerade noch so.

Beruhigt stand ich von Stuhl auf und ging näher an das Geländer der Tribüne, damit mich alle sehen konnten. Ruhig und gelassen sprach ich meine Eröffnungsrede und die Ansage des ersten Testes, dabei gelang es mir, Nia für kurze Zeit aus meinen Kopf zu drängen, was sich als schwerer als sonst herausstellte, da sie in dieser Zeitspanne mir ganz nah war und jedes meiner Worte verfolgte.

Nachdem ich mit meiner Rede und der Ansage fertig war, setzte ich mich wieder und verfolgte so konzentriert wie ich in Nias Nähe sein konnte, die Prüfungen. In der Mitte der zweiten Prüfung wanderte mein Blick wie in Trance eigenwillig an den Rand der Arena, welcher dachüberdeckt und offen war.

Dies war der Ort, an dem ich Nia zum ersten Mal gesehen hatte. Unvorbereitet fragte ich mich, was gewesen wäre, wenn ich damals schon gewusst hätte, was ich einmal für sie empfinden würde.

Wahrscheinlich hätte ich einiges anders gemacht, ich wäre der gewesen, der sie auf dem Ball angesprochen und zum Tanzen aufgefordert hätte, ohne die, im nachhinein glücklichen, Missgeschicke mit dem Zusammenprall und dem Verlassen unserer Tanzpartner.

Gewiss hätte ich versucht mehr Zeit mit ihr auf dem Ball zu verbringen, dies hätte ich sicherlich geschafft, wenn ich eins, zwei Gespräche verschoben hätte.

Doch es hatte auch etwas Gutes, das ich damals nichts von der Zukunft gewusst hatte. Wenn ich nämlich von alldem was ich für sie an Gefühlen spüren würde, informiert gewesen wäre, hätte ich bei der gemeinsamen Mission bestimmt nicht ich selbst sein können, in der Nähe, in der wir und befunden hatten.

Eigentlich konnte ich die Erfahrung noch nicht machen, bei der ich erkenne, ob ich mich in ihrer Nähe anders verhalte oder es schaffe "normal" zu bleiben. Ich ging davon aus, das beide Varianten durchaus Möglich waren, wobei mir die letztere am liebsten war.

Die Variant, bei der sie nichts von meinen Gefühlen erfährt, wäre schmerzloser als wenn sie es mitbekäme. Momentan war mein Plan, abzuwarten, sie hin und wieder an sehen zu können und...ja, was und? Darauf warten, dass sie sich in mich verliebt, konnte ich ausschließen.

Irgendwann würde sie mein Gesicht sehen wollen, ab den Zeitpunkt wäre es vorbei. Ebenso wusste ich nicht, ob ich überhaupt wollte, mit einer Frau zusammen zu sein, welche mein Aussehen nicht kannte, das konnte ich ihr nicht antun, so sehr ich mein Gesicht auch vor ihr verstecken wollte.

Ich erkannte, das ich schon viel zu lange in Gedanken versunken war und konzentrierte mich gezwungen auf die Prüfung, es überraschte mich immer wieder, welche Wirkung die Liebe allgemein auf mich hatte. Meine Konzentration konnte von der einen auf die andere Sekunde drastisch schwinden, in meinen Gedanken war ich ausschließlich bei Nia.

In den ein und halb Wochen war es mir auch öfter passiert, da ich nicht einschlafen konnte. Wie in einer heißen Sommernacht hatte ich mich hin und her gewälzt mit dem Wunsch endlich ein schlafen zu können.

Stundenlang lag ich wach und konnte nur an diesen einen Menschen denken, pausenlos und ohne Ruhe. Ich hatte mir vorgestellt, wie schön es doch wäre, Nia als Frau an meiner Seite zu haben.

Endlich, endlich hätte ich jemanden, bei dem ich mich geborgen fühlen würde. Jemanden, den ich in den Arm nehmen und fest an mich drücke könnte, mit dem Gefühl, nach so langer Zeit jemanden gefunden zu haben.

Doch ebenso wurde mir jedes mal aufs neue bewusst, dass ich keine Chance auf diese Zukunft mit Nia hatte.

Noch nie hatte mir meine Narbe so sehr das genommen, was mir am aller wichtigsten auf der Welt war.

Es war verflucht. Ich war verflucht. Und dieser Flucht machte mir mein Leben tausendmal schwerer, als bei anderen Menschen. Noch nie hatte ich mir so sehr gewünscht, dass ich kein verunstaltetes Gesicht hätte.

Aber was konnte ich auch tun? Keine Magie konnte diese Narbe heilen.

Ich war damit klar gekommen. Es wurde ein Teil von mir, ich kannte es nicht anders. Doch seit Nia so sehr in mein Leben gekommen war, machte ich mir plötzlich unendlich viele Gedanken über meine Narbe und wünschte mir, ich würde etwas anders aussehen.

Wenn ich diese Verunstaltung nicht hätte, hätte ich dann Chancen bei ihr? Vielleicht, nein bestimmt. Es wäre auf jeden Fall machbar, nicht wie jetzt, unmöglich.

Sie wäre nicht in weiter Ferne.

Wenn ich keine Narbe hätte...ich hätte so viel mehr. Obwohl ich ein uneheliches Kind und meine Mutter gestorben war, hätte ich eine anständige, schönen Kindheit haben könnten. Keiner hätte mich abstoßend gefunden, meine Stiefmutter hätte mich vielleicht sogar besser behandelt und nicht geschlagen, sowie verstoßen.

Ebenso weniger angsteinflößend und anders wäre ich für Nia, wenn ich ihr Gesicht zeigen würde.

Mein ganzes Leben wäre anders.

Auf der einen Seite wollte ich mit Nia zusammen sein, weshalb ich diese Narbe nicht im Gesicht haben wollte.

Auf der anderen liebte ich mein Leben so wie es war und ich war, wenn man die Sache mit Nia ausschloss, zufrieden und glücklich.

Durch die Narbe hatte ich diese besondere Begegnung mit Julius. Durch die Narbe war ich der, der ich heute war. Denn ich wollte dadurch nie zu einem Menschen werden, der andere wegen ihrem Aussehen misshandelte und andere diskriminierte, auf andere herabschaute und ihren schlechte Sachen antat, da ich alles am eigenem Leib erfahren hatte.

Ich war froh und stolz über mich und wo ich jetzt stand.

Die schlaflosen Nächte hatten mich immer auf eins gebracht. Wenn ich nichts tat, wird sich auch nichts verändern, allerdings hatte die Anstrengung keinen Sinn, mein Aussehen konnte sich nicht ändern.

Trotzdem änderte es nichts daran, dass ich in Nia verliebt war.

Die Prüfung ging langsam zu Ende, die letzte Prüfung war angebrochen und bereits voll im Gange. Es waren einige Magier dabei, die für die goldene Morgendämmerung geeignet waren, mehr als sonst.

Am Ende hatte ich drei neue Mitglieder in meinem Orden, ich konnte auf voller Linie zufrieden sein. Die Ordensführer erhoben sich zeitversetzt und gingen mit ihren Mitgliedern, jedoch wird jeder von ihnen ohne seinen Kameraden noch in der Stadt verweilen, da die diesjährige Prüfung am Ende mit dem liebevoll genannten "Vergnügungs-treffen" der Ordensführer in der üblichen Bar stattfinden wird.

Doch bis dahin wird es noch zwei Stunden dauern, in dem jeder von uns irgendwie versuchte, die Zeit tot zu schlagen. Wie Yami einmal, merkwürdiger Weise sehr stolz, erzählt hatte, wird er wie immer davor in irgendein Casino in der Nähe gehen und sein Geld ausgeben.

Es freute mich, das Yami wohl viel Spaß am Glücksspiel besaß und somit ein "Hobby" hatte, obwohl ich ihn schon öfter gesagt hatte, dass er mehr aufs Geld schauen sollte, bevor er dann gar nichts mehr hatte. Für mich war das Glücksspiel unerforschtes Taran, welches ich selten bis nie betrat. Glücksspiel war einfach nichts für mich.

Ich werde wahrscheinlich darauf eingehen, was Alecdora machen wollte. Mich meinen Mitgliedern anschließen, welche, wenn sie eh schon in der Stadt waren, bevor sie ins Hauptquartier zurück gingen, bis jetzt immer etwas unternahmen, tat ich fast jährlich und immer, wenn das Vergnügungstreffen nach der Prüfung stattfand.

Ich stand ebenfalls auf und nickte Alecdora zu, welcher mir wortlos folgte. Gerade als ich die überdachten Gänge der Arena entlang ging und mich an das erste Treffen mit Nia an diesem Ort erinnerte, hörte ich meinen Nachnamen.

"Vangeance, warte mal."

Sofort drehten sich Alecdora und ich um und erblickten Yami, welcher auf uns zukam. Und viel wichtiger, Nia und der Braunhaarige hinter ihm. Ich habe also doch noch eine Chance bekommen. Wer auch immer dafür verantwortlich ist, vielen Dank.

Freude machte sich in meinen Körper breit, wie ein brodelnder Vulkan. Mein Herz trommelte gegen meine Rippen, es fühlte sich so an, als ob ich gerade einen Dauerlauf hinter mir hatte. Das Pochen war sogar so laut, dass ich es deutlich in meinen Ohren wahrnehmen konnte.

"Sukehiro, was gibt es?" fragte ich ihn mit einem freundlichem Lächeln. "Hier ist das Dokument, über das wir vor ein und halb Wochen geredet haben." sagte Yami und hielte mir ein beschriebenes Blatt hin.

Mit den Worten, "Stimmt, ich erinnere mich." nahm ich das Papier zu mir und warf einen flüchtigen Blick darauf. "Vielen Dank."

Mein Blick landete von selbst, als ob es das natürlichste der Welt wäre, auf Nia, welche zurückgezogen zur Seite schaute, als wüsste sie nicht, wo sie hinschauen sollte.

Dann bemerkte sie jedoch, dass ich sie anschaute und hob zaghaft ihren Kopf. Wie vorhin schaute sie überrascht und schüchtern, lächelte mich dann jedoch selbstsicherer an. Ich erwiderte.

Bevor mein Angestarre ihr gegenüber laut hinterfragt wird, sagte ich die Worte, welche mir bei ihrem Anblick sofort eingefallen waren.

"Wie ich sehe geht es dir besser. Sichtbare Wunden hast du auch nicht mehr, das freut mich." äußerte ich warmherzig.

Tatsächlich funkelten ihre blauen Augen gesund und munter, ihre Kräfte waren wieder vollständig zurück gekommen. Ich hoffte, dass sie sich lange und vor allem ohne Probleme erholen hatte können.

In ihren kristallklaren, ozeanfarbenden Augen glänzte Freude, sie freute sich, dass ich sie über ihren Zustand ansprach und sie nicht übersah, sowie das es mir aufgefallen war.

"J...Ja, mir geht es wieder gut. Meine Freunde haben mich mütterlich gepflegt, vielleicht etwas zu motiviert." erzählte sie belustigt über die Erinnerung.

Ich nahm an, dass ihre Freunde sie wie Bienen umschwärmt hatten und ihr ihre Hilfe förmlich aufgedrängt haben. Ja, das konnte ich mir gut vorstellen.

"Freut mich zu hören. Richte deinen Freunden einen dankenden Gruß von mir aus." plapperte ich unüberlegt aus und mir wurde unmittelbar danach klar, dass dies vielleicht zu verräterisch rüberkam.

Obwohl, für Freunde ist das doch ganz okay, wenn ich das sage. Aber was wenn sie mich wie befürchtet nicht wie ein Freund sieht? Dränge ich mich ihr auf? Warum musste ich so etwas peinliches sagen?, fragte ich mich verunsichert, ich wusste nicht, wie sie dies aufnehmen würde.

"Ja klar, mach ich gerne." erwiderte sie lächelnd. Nia wirkte überhaupt nicht überrumpelt oder verwirrt über das, was ich gesprochen hatte.

In dem Moment war mein Herz schon außer Rand und Band, ich hatte keine Chance es zu bändigen.

"Was hast du denn vor? Lungerst du irgendwo in der Stadt rum?" fragte mich Yami mit Belustigung in der Stimme. Zwar war ich enttäuscht, dass Nia und mein Gespräch unterbrochen wurde, jedoch nahm ich es Yami nicht mal ansatzweise übel, er wusste ja nichts über meine Gefühle zu Nia.

Sicherlich konnte er sich die auch nicht bei mir vorstellen.

"Mal schauen, ich habe noch keinen direkten Plan. Und du? Lass mich raten, Casino?" fragte ich amüsiert.

Yami lachte auf, eher er wie selbstverständlich antwortete. "Na klar. Ich muss noch einige Runden Poker gegen Nia aufholen. In diesem Spiel ist sie einfach unschlagbar." lachte er.

Poker? Sie spielt gerne Poker? Freude kam in meinen Inneren auf, damit wusste ich wenigstens etwas mehr über Nia. Jedoch hatte ich keine Ahnung von Poker, ein passendes Gesprächsthema wäre es also nicht.

Aber ich hatte noch eine zweite Sache heute dazu gelernt. Und zwar, dass ich mich in Nias Nähe zusammenreisen konnte. Zwar steppte innerlich bei mir der Bär und alles war aufgescheucht, doch äußerlich war ich wie immer. So wird niemand etwas merken.

"Verstehe, dann viel Spaß euch beiden."

"Danke, wir müssen dann auch mal los, die Casinos unsicher machen." kam es enthusiastisch von Yami, Nia kommentierte dies mit einem Augenrollen.

Zum Abschied nickte sie mir lächelnd zu, was ich nur zu gerne erwiderte.

Obwohl es schmerzhaft war sie gehen zu lassen, schaute ich ihr beim gehen zu und immer wieder kam mir der Gedanken, womit ich es verdient hatte, mich in dies wunderbare Frau zu verlieben.

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