11. Das System, part eins
Heute war ich am Morgengrauen aufgewacht. Freude strahlend, trotz des Trainings, lief ich die Treppe hinunter. Ich hatte das angenehme Gefühl, dass wir sehr bald die Person finden und das alles sich zum Guten wenden würde. Früher las ich den Krieg nur aus Geschichtsbüchern. Ich hatte mir nicht im Geringsten Sorgen, um einen Krieg hier und jetzt gemacht. Es war unwahrscheinlich gewesen. Gewesen. Na ja, länger wollte ich jetzt mir keine Kopf darüber zerbrechen.
"Emily!" rief David mich zu ihm hinüber. "Hast du Amy schon gesehen?" fragte er neugierig nach.
"Nein habe ich nicht, aber sie müsste schon im Speisesaal sein." Schweigend ging wir nebeneinander zum Speisesaal bis David die Stille unterbrach.
"Woher hast du eigentlich die Prophezeiung gefunden?" fragte David vorsichtig nach als würde Angst haben mich zu verletzen.
"Ähm...sie war in einem Tagebuch, auf dem Arden stand. Die Initialen M.A. standen auf jeder Seite. In einem Eintrag, ich glaube vom 18.08 wurde auf die Prophezeiung zugewiesen. Sie meinte, dass man auf die Prophezeiung Acht geben sollte, also habe ich mir gedacht, dass sie irgendwo im Tagebuch sein müsste und dort war sie auch wirklich."
"M.Arden, meintest du?" fragte David nochmal nach. Ich nickte nur. "Das muss Megan Arden sein. Die Prinzessin, die vor 500 Jahren mit der Königin in eure Dimension geflohen ist. Deshalb stand 500 in der Prophezeiung. Das heißt wir müssten sie noch in diesem Jahr finden. Das muss ich unbedingt John berichten. Sag bitte Amy und den anderen Bescheid, dass ich telefoniere und später zur Recherche nachkomme."
"Warte. Wer ist John?"
"John ist der Leiter unserer Rebellionsgruppe. Das Nebenquartier. Und du musst wissen, dass wir alle gemeinsam einem Ziel nachgehen und zwar das System zu vernichten. Deshalb muss ich Ihnen Bescheid geben." erklärte er mir. Ich nickte wieder nur.
"Bis später!" rief ich ihm zu und ging weiter. Wie gewohnt setzte ich mich auf meinen Platz und teilte ihnen mit wo David war und was er machte. Nachdem Essen gingen wir dann in das Archiv. "Ethan?" fragte ich leise nach. "Wer war Megan Arden, also ja, sie war die Prinzessin, aber was hatte sie denn mit der Prophezeiung zu tun und wieso wurde eine Attentat ausgeübt, bei dem der König und der Prinz starb und die Prinzessin mit der Königin in unsere Dimension fliehen mussten?" Einen Moment lang zögerte Ethan.
"Megan Arden, also die Prinzessin, besaß bestimmte Gaben. Mit ihren bloßen Händen konnte sie ohne Probleme Lebewesen kontrollieren, sogar mehrere tausend auf einmal, ohne dabei erschöpft zu werden und sich selbst kontrollieren, sodass sie stärker wurde. Natürlich hatte sie auch die Gabe Gedanken zu lesen wie alle anderen, aber sie besaß jede Mögliche Gabe von Geburt an, die man mit lebenslangem Training nicht erreichen konnte. Die Attentat hatte aber nichts damit zu tun. Niemand wusste von ihren besonderen Gaben Bescheid, die sie sich von den anderen unterschied. Der Gründer des Systems, William, war zugleich der Vertraute der Königsfamilie. Er hatte schon von Anfang an auf den Thron abgesehen. Insgeheim bildete er eine kleine Armee von Männern, die dieselbe Meinung vertraten. Die 18. Geburtstagsfeier von der Prinzessin sahen sie als Chance an, um die Attentat auszuführen. Dies taten sie dann auch. Die Gesellschaft jedoch bekam nicht wirklich mit, dass William diesen Verrat begangen hatte und so nahm William an dem Tage, als Vertrauter der Königsfamilie und einziger, der den Thron besteigen könnte, seinen Platz an. Er berichtete dem Volk, dass die Königsfamilie gestorben und kein Nachfolger mehr am Leben wäre. Überraschenderweise schenkte jeder ihm Glauben. Gewiss wusste er davon Bescheid, dass die Königin und die Prinzessin in die andere Dimension entkommen waren, aber er hielt sie nicht für eine Gefahr. Sie hätten nicht in ihre Dimension zurückkehren können ohne getötet zu werden. Von Zeit zu Zeit schränkte er das Volk immer mehr ein. Er stellte seine eigenen Gesetzte auf und wandelte die Monarchie in eine Diktatur. Ja, eine Monarchie ist nicht wirklich besser, aber in diesem Falle war sie es schon. Die Arden Familie sorgte sich damals um ihr Volk. Die Bevölkerung begann zu zweifeln, ob dies überhaupt noch eine Monarchie war. Auf jeden Fall ging es dem Volk immer schlimmer und William wurde älter. Er konnte nicht mehr regieren, also übergab er den Thron an seinen Sohn weiter und der an seinen und so weiter. "
"Wer regiert dann heute? " fragte ich letztendlich gespannt nach.
"Ich weiß es nicht, ich habe ihn nie zu Gesicht bekommen und alle die ihn gesehen haben und der Rebellion angehören leben nicht mehr. Er soll ein grauenhafter Mensch sein. Eiskalt, ohne jegliche Gefühle. Ein hinterhältiger Mörder. Er hatte anscheinend mal eine Familie bis er seine Position annahm. Das heißt er könnte einen Nachfolger haben, was nichts Gutes bedeuten würde. Dieses Erbe würde weitergehen." fügte er nahezu flüsternd hinzu.
Es würde also kein Ende haben bis wir dem Ganzen ein Ende bereiten würden.
------------------------------------
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top