Prolog

Hongjoong hatte es bereits im zarten Alter von sechs Jahren gewusst, dass er in seinem Leben Großes erreichen wollte.

Mit großen Augen und schmollenden Lippen hatte er am Hosenbein seiner Mutter gezogen, seine kleine Stimme zart, als er zu ihr hinauf sprach.

"Mama, Mama! Ich will später einmal Pirat werden!"

Seine Mutter war im ersten Moment schockiert gewesen. Piraten wurden über alle himmlischen Gefilde gejagt und hingerichtet, niemals könnte ihr Sohn einen solchen Weg einschlagen! Was trieb ihn dazu?

"Aber Baby... Warum denn ein Pirat? Warum nicht Mechaniker auf einem Schiff, wie dein Vater? Dann kannst du auch den Himmel sehen."

Der kleine Hongjoong - wirklich winzig für sein Alter - hatte störrisch den Kopf geschüttelt.

"Neeeein. Ich will ein berühmter Kapitän sein und ich will eine eigene Crew haben! Und ein eigenes Schiff! Und dann mit meinen Freunden frei den Himmel erkunden!"

"Mein Schatz, du bist nicht frei, wenn dich die Guten jagen. Musst du denn ein Böser werden?" Sie griff mit einem schwachen Lächeln herab, um die Hand sorgenvoll durch die Haare ihres Sohnes gleiten zu lassen. Als Hongjoong den Kopf hob, um ihr mit seiner Zahnlücke breit zuzugrinsen, wusste sie, es hatte keinen Sinn.

"Unsinn! Ich bleibe gut, ich werde sogar der Beste! Und immer, wenn ich heim komme, kannst du stolz auf mich sein, Mama!"

Es musste Kindheitsunsinn sein, ein unbedachter Traum, der sich mit den Jahren verflüchtigte.

Sein Vater würde Hongjoong diese Dummheiten schon noch ausreden, da war sie sich absolut sicher.

Hongjoong verließ ihre Seite, um wieder in den Garten zu rennen, voller Wunder in den endlosen Himmel hinauf zu starren. Er streckte die Hände aus, wie als wollte er die kleinen Flugschiffe in der Ferne vom Himmel pflücken oder aber sich zu ihnen herauf ziehen.

Schwerem Herzens beobachtete sie ihn dabei.

Warum nur fühlten sich seine Worte wie die größte Last auf ihren Schultern an?

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top