bruder im Traum
Der Ballsaal war eine verzerrte Kulisse meiner inneren Qualen. Während die Hochzeit voranschritt, schien jede Bewegung, jedes Lächeln, jeder Jubel in einem Meer von Traurigkeit zu versinken. Die prunkvollen Kleider, die festlichen Tänze, sie alle schienen mich zu ersticken. Ich stand regungslos, meine Gedanken ein Chaos aus Schmerz und Verlust.
Plötzlich spürte ich eine sanfte Berührung auf meiner Schulter. Die Hand war wie ein warmer, beruhigender Strahl inmitten des stürmischen Himmels, der mich umgab. Ich drehte mich um und sah in die tiefen, giftgrünen und violetten Augen meines Bruders, Polnisches Kaiserland, oder PKK, wie ich ihn nannte. Seine Augen, von schwarzen Pupillen durchzogen, strahlten Mitgefühl und Verständnis aus.
„Brüderlein," flüsterte er sanft und zog mich in eine feste Umarmung. Sein goldener Flügel schlang sich wie ein schützender Mantel um mich und zog mich stärker an sich. Der Druck seiner Umarmung war sowohl schützend als auch tröstlich, als würde er versuchen, all meinen Schmerz und meine Verzweiflung aufzufangen.
Ich schluchzte, als ich mich an ihn klammerte, und seine Flügel schienen mich in einer Art schützenden Traum zu umhüllen, der alle Dunkelheit von mir fernhielt. Während ich mich an seinen goldenen Federn festhielt, summte er leise ein Lied, dessen Melodie sanft über die Klänge der Feier hinwegdrang. Die Musik, die ihn begleitete, war melancholisch, doch auch voller Hoffnung, und sie schien mein gebrochenes Herz ein wenig zu heilen.
Meine Augen wanderten wieder zum Altar, wo das Zarenreich und das Zweite Französische Reich sich ihre ewige Treue versprachen. Der Anblick war wie ein schmerzhafter Schnitt, der immer tiefer in mein Herz eindrang. Tränen rannen unaufhörlich über meine Wangen, und ich konnte den Kloß in meinem Hals kaum noch schlucken.
PKK spürte meinen Kummer und begann sanft zu sprechen. „Er hat nichts von dir verdient, Brüderlein. Er ist dir und Deutschlands Macht nicht würdig." Seine Worte waren wie ein Katalysator für all die Emotionen, die sich in mir angestaut hatten. Seine Stimme, sanft und beruhigend, konnte die bittere Realität nicht ändern, aber sie bot eine Art von Trost, den ich so dringend brauchte.
Jedes Wort, das er sprach, schien wie ein Lichtstrahl in die Dunkelheit meines Herzens zu fallen. PKK sprach mit einer Überzeugung und Intensität, die mir das Gefühl gab, dass ich nicht allein war in meinem Schmerz. Seine goldenen Flügel schützten mich wie ein unsichtbarer Schild vor der kalten Realität, die mich umgab.
Ich konnte nicht aufhören zu weinen, und die Wellen des Kummers schienen in immer schnelleren Zyklen zu kommen. Ich fühlte mich wie ein Schiff, das im Sturm auf dem Meer kämpfte, während PKK der einzige stabile Anker war, der mich hielt.
„Es ist nicht fair", flüsterte ich durch meine Tränen. „Warum muss es so sein? Warum kann ich nicht einfach glücklich sein?"
PKK strich mir sanft über den Rücken. „Das Leben ist manchmal grausam und ungerecht, aber du darfst niemals vergessen, wer du bist. Du bist mächtig und wertvoll, und er hat keinen Anspruch auf dein Herz. Du musst dich nicht verbergen oder klein machen, um seine Liebe zu verdienen."
Seine Worte, so einfach und doch so tiefgründig, durchbrachen das Miasma meiner Verzweiflung. In diesem Moment spürte ich, dass ich nicht aufgeben konnte, nicht jetzt, wo PKK mir die Stärke und den Mut gab, den ich so dringend benötigte. Vielleicht war die Welt um mich herum voller Schmerz und Enttäuschungen, aber ich hatte immer noch die Unterstützung meiner Familie.
Langsam ließ ich die Umarmung meines Bruders los, mein Herz etwas leichter, obwohl der Schmerz noch immer da war. PKK nickte mir ermutigend zu und half mir, mich zu sammeln. „Komm", sagte er, „wir müssen uns dem stellen, was kommen wird. Aber du bist nicht allein."
Mit einem letzten Blick auf das Paar, das sich nun ewige Treue schwor, wandte ich mich zusammen mit meinem Bruder ab. Das Gewicht der Welt lastete immer noch schwer auf mir, doch ich wusste, dass ich diesen Weg mit PKK an meiner Seite gehen konnte. Und vielleicht, nur vielleicht, würde die Zeit die Wunden heilen, die so tief in meinem Herzen verankert waren.
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