26. Wieso immer ich?

Obito pov.:

Was war das denn gerade? So hatte ich so noch nie gesehen. Wieso war sie bloß so wütend? Fragen über Fragen, aber keine Antwort. Deshalb ging ich direkt zu Yunas Schlafzimmer. Ich klopfte ein paar mal, aber es geschah nichts. Irgendwann öffnete ich vorsichtig die Türe und lugte in den Raum. Leer. Keine Yuna zu sehen. Da ich sie unbedingt sprechen wollte, ging ich in ihr Zimmer und setzte mich auf die Bettkante, um dort auf sie zu warten.

Yuna pov.:

Weiß von der Brandsalbe und den Bandagen, ging ich zurück in mein Zimmer. Ich hatte ein furchtbar schlechtes Gewissen, weil ich Obito angeschrienen hatte, obwohl er doch eigentlich nichts dafür konnte. Wenn ich ihn wieder sehe, werde ich mich entschuldigen. Bei meinem Zimmer angekommen, öffnete ich die Tür und ging hinein. Ich ging direkt zu meinem Kasten, um mir etwas Bequemeres zum anziehen heraus zu suchen. Als ich das passende Zeug gefunden hatte, begann ich mich auszuziehen und die Jogginghose und das Schlabbershirt anzuziehen. Dann holte ich ein Buch aus dem Bücherregal und drehte mich, schon halb lesend, zu meinem Bett. Kurz vor dem Bett schaute ich auf und blickte in etwas Oranges. Ich schrie kurz erschrocken auf und sprang einen Schritt zurück. "Was machst du den hier?!", quietschte ich mit rasendem Herzen und sah Obito prüfend an. "Ich...", begann er, aber ich unterbrach ihn. "Einen Moment mal...ICH HAB MICH VOR DIR UMGEZOGEN UND DU HAST NICHTS GESAGT?!", schrie ich geschockt und wütend zugleich. "I..Ich hab weggeschaut! Ehrlich!", beteuerte Obito und kratzte sich verlegen am Hinterkopf.

Obito pov.:

Okay vielleicht habe ich ein bisschen geguckt...Aber nur ein bisschen! An ihrem Gesichtsausdruck konnte ich erkennen, das sie überlegte, ob sie mir glauben sollte oder nicht. "Okay...Und was machst du jetzt hier?", fragte sie wieder ruhig. "Naja wegen vorhin...Ich wollte einfach wissen ob es dir gut geht.". "Warum kümmert dich das so?"
"Ich hab auch ein Herz okay!", meinte ich beleidigt.
"So meinte ich das doch nicht...", murmelte sie entschuldigend.
"Ach ja? Wie dann?"
"Ich meinte, Wieso kümmert es dich wie es mir geht? Das kann dir doch völlig egal sein."
"Ist es aber nicht. Du hast dich um mich gekümmert und jetzt revanchiere ich mich."
"Wieso das?"
Ich zuckte mit den Schultern. "Weil ich sehe das es dir nicht gut geht."
Ihre bisher ernste Miene wurde weicher und ein Lächeln erschien auf ihren Lippen.
"Möchtest du mir jetzt erzählen was los war?", fragte ich.
Sie seufzte und setzte sich neben mich. "Ach wenn es bloß so einfach wäre..."
"Es ist einfach: Mund auf und erzählen."
Sie kicherte. "Ist es dir denn so leicht gefallen es mir zu erzählen?"
"Nein...", sagte ich und starrte gen Boden.
"Vor allem, ist es sehr kompliziert und schwer zu beschreiben...", fuhr sie fort.
"Ich werde es schon verstehen oder auch nicht."
Wieder kicherte sie, und dieses mal musste ich auch leicht lächeln.
"Naja... es gibt da jemanden, den ich sehr... wirklich sehr gern mag, aber...", begann sie.
"Aber?"
"Aber er...liebt eine andere."
Ich schwieg und überlegte was ich antworten konnte.
"Anfangs wusste ich das nicht, aber seit ich das weiß fühle ich mich irgendwie... scheiße.", sprach sie weiter.
Ich ließ mir ihre Erzählung durch den Kopf gehen...
"Das schlimme daran ist, dass ich ihn jeden Tag sehe und das macht es fast unerträglich...", flüsterte sie traurig.
Wen meint sie bloß? Etwa einen ihrer Angestellten? Nein...Oder etwa Itachi, Kakashi oder gar mich?! Quatsch...Niemals.
"Das...tut mir leid...", murmelte ich, damit ich irgendwas dazu sagen konnte.
"Ich sagte doch das mir niemand helfen kann..."
"Hast du schon mit dem Gedanken gespielt es ihm zu sagen?"
"Ja, aber ich habe mich dagegen entschieden...Ich glaube nicht das es mir hilft, wenn er sagt das er mich nicht liebt. Das macht es bestimmt schlimmer."
Ich nickte zustimmend.
Eine Weile saßen wir schweigend nebeneinander.
"Ich hab darüber nachgedacht was du gestern gesagt hast...", brach ich die Stille.
"Und?", fragte sie neugierig und sah mich an.
"Ich glaube du hast Recht...Rin würde es nicht gefallen. Ich muss einfach damit abschließen." Wo kam das den auf einmal her?
"Wow...Gestern warst du noch ganz anderer Meinung. Was hat dich dazu gebracht?"
"Hauptsächlich du...", gab ich zu. Sie grinste leicht und sah zur Wand.
"Darf ich wissen wen du eigentlich die ganze Zeit meinst?", fragte ich sie.
"Ähm..."
"Also nein.", stellte ich fest.
Sie nickte.
"Ist er hier im Schloss?"
Wieder nickte sie.
"Und wie ist er so?"
"Sehr ruhig und verschlossen, aber er ist auch sehr lieb, fürsorglich und nett.", schwärmte sie.
"Er würde zu dir passen."
"Findest du?", sagte sie verblüfft.
"Ja. Du bist auch ruhig, lieb, fürsorglich und nett."
Sie lächelte, "Danke."

Yuna pov.:

"Er würde zu dir passen."
Welch Ironie, dass er das sagt. "Wie sieht er aus?", wollte er wissen.
"Wieso möchtest du das alles wissen?"
"So.", meinte er schulterzuckend.
"Er ist groß und sehr muskulös er hat braune Haare und ein süßes und wunderhübsches Gesicht."
Ich konnte sehen das er grübelte, ob er denjenigen kannte. Anscheinend fand er niemanden der auf diese Beschreibung passte. Ist das den so schwer? Deutlicher hätte es nicht sein können oder? "Kann ich dir noch irgendwie behilflich sein?", fragte Obito. "Nein...", antwortete ich.
"Dann lass ich dich mal wieder allein. Ich muss noch was erledigen. Wenn was ist komm einfach zu mir.", bot er mir an und stand auf. Ich nickte und er verließ das Zimmer. Als ich mir ziemlich sicher war das er außer Hörweite war, fing ich an wie eine Verrückte im Zimmer herum zu hüpfen und zu quietschen. Er war ja so unglaublich kawaii. Diese fürsorgliche Seite an ihm ist so... unbeschreiblich süß. Nach fünf Minuten Herumgehüpfe, legte ich mich ins Bett und dachte nach.
Besteht doch eine Möglichkeit das er mich mag? So lieb wie er zu mir war. Und außerdem hat er gesagt das er mit Rin abschließen möchte. Aber ob er das so einfach hinkriegt? Immerhin hat er wegen ihr einen Krieg gestartet. Andererseits hat er sehr ernst gewirkt. Trotzdem sollte ich vorsichtig sein, nicht das ich alles falsch interpretiere.

Zwei Stunden lang überlegte ich, ob ich es ihm doch gestehen sollte oder nicht und kam zu dem Entschluss, dass ich es ihm sagen werde. Egal wie er darauf reagiert. Ich möchte einfach das er es weiß. Zielsicher ging ich zu seinem Zimmer und vor der Tür begann ich plötzlich zu zittern und mein Bauch fühlte sich an, als hätte ich einen ganzen Zoo verschluckt. Bevor ich klopfte hielt ich noch einmal inne. Soll ich es wirklich wagen? Ich atmete noch einmal tief ein und aus und klopfte dann sachte an die Tür. "Wer kommt Tobi besuchen?", drang es von der anderen Seite. "Yuna. Kann ich reinkommen?", fragte ich mit piepsiger Stimme.
"Klar." sagte Obito und ich öffnete die Tür und trat ein.
"Was gibt's?", fragte er.
"Also ähm...ich...", stotterte ich und spielte nervös mit meinen Händen.
Fragend sah er mich an und ich atmete noch einmal tief ein.
"Ich bin gekommen um dir noch etwas zu erzählen..."
"Schieß los."
"D..du wolltest doch wissen wer er ist?"
"Ja..."
"Ähm...ich meinte..."
Erwartungsvoll blickte er mich an.
Ich kaute nervös auf meiner Unterlippe.
"Dich." vollendete ich den Satz und innerlich fiel mir ein Stein vom Herzen. Endlich bin ich das mal los. Obito blieb still und ich konnte nichts aus seiner Mimik erkennen. Okay das ist auch ziemlich schwer mit der Maske.
"Ich erwarte jetzt nichts von dir, ich wollte bloß das du es weißt...", flüsterte ich und senkte meinen Blick. Dann drehte ich mich um und verließ eilig das Zimmer.
Ich rannte den Gang entlang und langsam füllten sich meine Augen mit Tränen. Wieso war ich eigentlich der Meinung es sei eine gute Idee es ihm zu sagen? Ich fühle mich jetzt fast noch mieser als vorher. Plötzlich wurde ich am Arm festgehalten und ich drehte mich um. "Yuna was ist los?", sagte eine besorgte Kira. Durch einen Schleier aus Tränen blickte ich sie an. "Nichts es geht mir gut.", wimmerte ich. "Das glaub ich nicht.", sagte sie und sog tief Luft durch ihre Nase ein. "Also für mich riecht das eindeutig nach einem gebrochenen Herz.". "Nein du irrst dich. Mir geht es gut.", versuchte ich sie abzuschütteln. "Glaub mir ich sehe das aus 2 Kilometer Entfernung, dass dir gerade das Herz gebrochen wurde.", sagte sie. "Also, welcher Arsch hat meiner Schwester wehgetan?". Gerade als ich antworten wollte, erschien jemand hinter Kira. "Yuna...", murmelte Obito. Verwirrt drehte sich Kira um. "Ach Gottchen, ist das süß.", quietschte sie. "Du hast dich volle Kanne in Obito verknallt richtig?". Sie flippte fast aus und zappelte herum. Doch schlagartig stand sie wieder Still da. "Aber das heißt, dass du der Arsch bist, der ihr weh getan hat. Was hast du angestellt, hum? Wofür soll ich dich fertig machen?". "Ich wollte das doch gar nicht. Außerdem wusste ich nichts davon. Sie sagte es mir so plötzlich, dass ich nicht wusste wie ich reagieren sollte. Dann lief sie auch schon weg.", erklärte Obito verzweifelt. Kira sah ihn prüfend an und ging dann an ihm vorbei. "Dann lass ich euch Süßen Mal alleine, aber Obito merk dir eins: solltest du ihr auch nur irgendwie ansatzweise wieder wehtun. DANN MACH ICH DICH FERTIG!", drohte sie und machte sich dann aus dem Staub. Obito sah ihr nach und als sie weg war, drehte er sich zu mir. Ich hatte meine Augen in der Zwischenzeit ein wenig trocknen können und sah jetzt auf meine Füße. Auf einmal wurde mein Kopf sanft angehoben und ich blickte in die orange Maske von Obito. Mit seiner zweiten Hand setzte er seine Maske ab und ein mattes Lächeln kam zum Vorschein. "Du findest das wirklich hübsch?", sagte er leise. Ein kleines Lächeln bildete sich auf meinen Lippen "Ja und wie.", flüsterte ich. "Trotz der Narben?", fragte er ein bisschen ungläubig. "Die machen dein Gesicht doch erst so hübsch und besonders.", sagte ich und ein leichter Rotschimmer bildete sich auf Obitos Wangen.
"Und du findest mich wirklich nett und fürsorglich?", fragte er weiter. "Obito, alles was ich über dich gesagt habe, habe ich voll und ganz ernst gemeint.", erklärte ich ihm und lächelte ihn an. Er wurde noch ein bisschen röter und kratzte sich am Hinterkopf. "Weißt du...d..das du auch sehr hübsch bist...", stammelte er und ich musste lachen. "Du bist süß.", kicherte ich und nun mutierte Obito zur Tomate. "Wieso wirst du denn so rot?", fragte ich.
"Naja... so etwas hat mir noch nie jemand gesagt."
"Dann wurde es ja höchste Zeit."
Obito sah mir direkt in die Augen und im nächsten Moment nahm er mein Gesicht in seine Hände und küsste mich sanft. Ich war etwas verwirrt und schockiert, aber ich schloss bald die Augen und genoss Obitos warme Lippen. Viel zu früh löste er sich wieder von mir. "Ich liebe dich Yuna.", flüsterte er. "Ich liebe dich auch.", hauchte ich zurück und gab ihm einen sanften Kuss. Er lächelte mich glücklich an. "Himmel Herrgott ist das süß!", quietschte plötzlich Kira nicht weit von uns entfernt. Obito und ich zuckten zusammen und schauten zu ihr. Kira sprang von einem auf den anderen Fuß und quiekte vor sich hin. Obito starrte sie geschockt an und ich fing an zu lachen. Das war der schönste Moment meines Lebens und so glücklich wie heute, war ich noch nie.


Omg ich freu mich ja so^^ Ich habe jetzt schon 5.46K Reads. In letzter Zeit geht das irgendwie so schnell. Es ist so schön das so viele meine Geschichte lesen♥ Und dann auch noch so aufbauende Kommentare. Das motiviert richtig.
Ich weiß das es beim letzten Kapitel etwas lang gedauert hat. Ich brauchte einen Lückenfüller Und mir ist anfangs nichts eingefallen^^ aber jetzt geht's ein bisschen schneller voran. Wenn ich nicht vergesse. (Bei meinem Hirn weiß man nie...)

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