PoV Izzi:
Lächelnd gingen wir Hand in Hand zu dem Sekretäriat. Wir holten zuerst Tims Koffer und gingen dann zu ihm aufs Zimmer. Zu dritt hatten wir alles schnell eingeräumt. "Was willst du jetzt noch machen?" Fragte Felix den kleinen. Wie gut er mit Kinder umgehen konnte. Auch wenn er sonst so kalt und abweisend war, hatte Tim schon nach einer Stunde irgendetwas in ihm hervorgerufen. Er war anders. Glücklich, offenherzig, freundlich und verdammt niedlich! "Ich will zu Marie..." Tim lächelte uns schüchtern an und schaute auf seine Hände. "Das sollte kein Problem sein, also komm." Lachend sprang er vom Bett auf und zog uns beide aus der Tür. Naja, ziehen war übertrieben, eher liefen wir neben ihm her. "Und wo lang?" Wir standen an einer Treppe und Tim hatte sich zu uns umgedreht, aber ohne unsere Hände los zu lassen, sodass Felix und ich ziemlich nah zusammen standen. "Weißt du ihre Zimmer Nummer?" Traurig schüttelte er den Kopf und nuschelte ein leises "ist das wichtig?" "Das wäre schon ziemlich gut, aber vielleicht sind sie auch nur in dem Zimmer von Kelly und Jodie und wo das ist, weis ich." Versuchte ich ihn aufzumuntern. "Und wo?" Glücklich drehte sich Tim wieder um und rannte ihn die Richtung, die ich ihm sagte. Keine zwei Minuten später klopften wir an ihrer Zimmer Tür, die von einer kleinen Marie geöffnet wurde und sofort umarmte Tim sie. "Hey!" Sie erwiderte die Umarmung und vergrub ihr Gesicht an seinem Hals. Wie süß kann man bitte sein? Sie waren beide vielleicht erst sieben Jahre alt, aber sahen so aus, als wären sie einfach jetzt schon verliebt, auch wenn das nicht sein konnte. Nach einer gefühlten Ewigkeit lösten sich die zwei und Marie ließ uns herein, wo ich sofort von Jodie in eine Umarmung gezogen wurde, die ich leicht überfordert erwiderte. "Was machst du jetzt eigentlich, wenn du immer zusammen mit Felix auf Tim aufpassen musst?" Flüstere sie, sodass nur ich es hören konnte. Achso. Deswegen hat sie mich so stürmisch umarmt. Das macht sie immer, wenn sie kurz was besprechen will, aber änder Leute im Raum sind. "Ich weis es nicht. Kann ich vielleicht viel mit euch und Marie unternehmen?" Flüsterte ich zurück. "Ja, klar!" "Danke!" Ich löste mich von ihr und umarmte kurz Kelly, ehe ich mich auf Jodies Bett setzte und Tim mich mit großen Augen anschaute. "Bist du mit Jodie zusammen? Du hast sie so lange umarmt..." Fragte er mich leise. "Nein! Ist er nicht. Jodie ist mit Kelly zusammen!" Erklärte Marie und setzte sich neben ihn. "Aber das sind doch zwei Mädchen, geht das überhaupt?" Verwirrt schaute er zwischen mir und Marie hin und her. "Ja das geht. Kelly hat gesagt, dass man als Mädchen nicht nur Jungs lieb haben muss, sondern auch andere Mädchen lieben haben kann und das geht bei Jungs auch. Die können auch Jungs mögen. Das ist bei Kelly und Jodie auch so. Die haben sich geküsst! Ganz lange!" Erzählte sie kichernd, während sich Felix mit Jodie unterhielt und sich Kelly zu mir setzte. "Und du Alex? Magst du Mädchen oder Jungs?" Fragte mich Tim. "Jungen finde ich persönlich anziehender." Lächelnd nickte Tim und fragte dann Felix. "Natürlich Mädchen! Ich bin schließlich ein Junge." "Alex mag doch Jungen und er ist auch ein Junge." Widersprach ihm Marie und Tim schien gar nichts mehr zu verstehen. Nein! Bitte nicht! Nicht, jetzt! Wenn er jetzt damit kommt, dass es unnormal ist, dann bring ich ihn um. "Felix! Lass es!" Zischte Kelly und Jodie wandte sich an die kleinen: "das ist schwer zu erklären, aber ich erklär es euch später, okay?" Beide nickten, aber natürlich konnte Felix nicht still sein. "Wieso? Sie sollen doch ruhig wissen, was normal ist und was nicht!" Lachte er. Sofort sprang ich auf und stellte mich schützend vor die kleinen. "Lass es, Felix. Nichts daran ist unnormal! Du bist nur ein Homophobes Arschloch!" Zischte ich und bereute es sofort. "Wie hast du mich gerade gennant? Ja, ich bin homophob, aber nur weil es unnormal und ekelhaft ist! Jungen sollten Mädchen lieben und nicht anders herum! Das ist falsch! Kein Junge sollte einen anderen Jungen lieben! Du bist eine scheiß schwuchtel und ihr beiden seit nicht besser!" Zischte er und kam mir gefährlich nahe. Bevor ich auch nur irgendwas widersprechen könnte, traf mich schon der erste Schlag, weshalb ich scharf die Luft einzog, aber die Genugtuung zu schreien oder mir etwas an merken zu lassen, wollte ich ihm nicht geben. Wieder Traf mich ein Schlag, aber diesmal viel stärker, als davor, weshalb ich fast zusammen gesackt wäre, aber sofort zog mich Felix wieder an dem armen hoch. "Ich bin noch lange nicht mit dir fertig, schwuchtel!" Immer mehr Schläge trafen mich, während Kelly sich um die Kinder kümmerte und Jodie ihn anschrie aufzuhören, aber als er wirklich mich losließ um Jodie zu schlagen, stellte ich mich vor sie, weshalb ich einen Schlag ins Gesicht einstecken musste, ehe er aus dem Zimmer verschwand. Schluchzend sackte ich auf dem Boden zusammen. Alles tat höllisch weh. Jede kleinste Bewegung war gefühlt zu viel. Ich spürte, wie mir Blut über die Lippen floss und mein Bauch sich verkrampfte. "Wie konnte ich bloß denken, er wäre jemals nett?" schluchzte ich. Sofort sprang Tim auf und setzte sich neben mich, um mich leicht zu umarmen. "Wieso war Felix auf einmal so böse und warum hat er gesagt, ihr seit ekelhaft? Ihr stinkt doch nicht und ihr seit auch kein Blumenkohl." Fragte Marie. Unter Tränen legte ich einen Arm um Tim und nahm dankend, den Waschlappen, den mir Jodie gebracht hat. "Es gibt Menschen, die mögen schwule und lesbische Leute nicht." Fing Kelly an zu erklären, aber Tim unterbrach sie: "was bedeutet schwul und lesbisch?" "Alex zum Beispiel ist schwul, das bedeutet, dass er nur Jungs liebt und Jodie ist lesbisch, also liebt sie nur Mädchen und ich bin bi, also stehe ich auf beides. Ich bin zwar mit Jodie in einer Beziehung, aber ich könnte mich auch in einen Jungen verlieben, was bei Jodie eher unwahrscheinlich ist, aber trotzdem möglich wäre und Felix, du und Marie, ihr seit höchst wahrscheinlich hetero. Also liebt ihr das andere Geschlecht. Felix liebt nur Mädchen und du, Tim auch und Marie liebt nur jungen, was aber nicht bedeuten muss, dass ihr euch nicht irgendwann in einen Jungen oder ein Mädchen verliebt könntet." Erklärte sie den beiden, während Jodie mir half das Blut von meinen Lippen zu bekommen und mir vorsichtig auf die Beine half, um mich aufs Bett zu setzten. Tim und Marie setzten sich wieder vors Bett und Jodie setzte sich zwischen sie. Den Schmerz versuchte ich größtenTeils zu ignorieren, aber der meiste Schmerz war nicht auch körperlich, sonder seelisch. Denn falls es jemand noch nicht bemerkt hat, es ist verdammt scheiße von der Person, die man liebt geschlagen zu werden. Es war schlimmer, als die körperlichen Schmerzen, aber ich hielt die Tränen zurück, denn vor den beiden wollte ich jetzt nicht umbedingt weinen. "Und es gibt noch Leute wie Felix, die finden, dass es nur hetero sexuelle Leute geben sollte, weil alles andere unnormal wäre." Schloss Kelly ihre Erklärung, doch in den Gesichtern von Tim und Marie spiegelte sich immer noch Verwirrung. "Aber wieso glaubt er das? Darf nicht jeder Mensch so sein, wie er will?" Fragte Tim. "Doch, eigentlich schon, aber diese Menschen mögen das eben nicht und machen deswegen andere Menschen fertig und schlagen sie manchmal sogar, obwohl sie nichts dafür können. Ich persönlich finde das auch nicht gut, aber es ist nunmal so." Wieder schlichen sich einzelne Tränen in meine Augen. Ja, es ist nunmal so. Es ist nunmal so, dass ich schwul bin, dass ich mich mal wieder in die falsche Person verliebt habe und dass Felix mich dafür hasst. Anscheinend hatte Jodie sofort bemerkt, was Sache war, denn mit nur einem Blick, hatte sie auch Kelly darauf aufmerksam gemacht, die auch sofort verstand was los war. "Aber lasst und lieber was schönes machen. Es ist so tolles Wetter draußen. Wollt ihr vielleicht raus an den Spielplatz gehen?" Sofort nickten beide und kurz darauf war Kelly mit beiden verschwunden und ich lag mal wieder weinend in Jodies Armen. "Wieso tut er mir das an? Wieso kann er nicht einfach nur hetero sein? Aber nein, er ist auch noch homophob. Ein einfaches, "ich mag keine schwulen" hätte auch gereicht! Ach warte! Er schlägt mich lieber und ich habe es auch nicht anders verdient, aber muss er mich den ausgerechnet vor den Kleinen schlagen? Selbst er sollte bemerkt haben, dass sie wahrscheinlich gar nichts mehr verstanden haben. Ich verspreche dir, wenn er einmal dich, Kelly, Tim oder Marie schlägt, dann kann ich für nichts mehr garantieren." Beruhigend strich sie mir über den Rücken. "Nein! Niemand hat es verdient so behandelt zu werden! Du warst immer für mich da und bist so eine wundervolle Person!"^^
Habt ihr wirklich gedacht, Felix wird jetzt nett? Neeee, kein bock. XD
Fühlt euch trotzdem geknuddelt<3
Bye