Schädelbasisbruch
Ich wachte am späten Morgen auf. Ich versuchte mich an mein Kissen zu kuscheln und weiter zu schlafen, doch meine Blase wollte es nicht. Ich hatte keine andere Wahl als aufzustehen. Die Sonne strahlte hell auf und ich hatte keine Lust. Ich setzte mich an die Bettkante und ließ meine Füße baumeln. Mein Kopf schmerzte und ich erinnerte mich an den Traum, den ich hatte. Es war sehr seltsam. Ich hörte Geräusche aus dem Schrank kommen und plötzlich sahen mich rote Augen durch das Fenster an. Ich lachte leise. Dann sah ich auf mein Kissen und fing an zu schreien. Mein vollständiges Kissen war voller Blut. Ich griff nach meinem Hinterkopf, welcher in Blut getränkt war.
Ich schrie so laut ich konnte. Mein Vater betrat erschrocken das Zimmer und sah meine blutige Hand und das Kissen. Ohne zu zögern nahm er mich auf die Arme und rannte die Treppe runter. Mutter wusste zwar nicht was los sei, doch sie verstand, dass ich ins Krankenhaus musste. Ich wurde auf die hintere Bank gelegt. Meine Eltern saßen beide vorne. Ich drückte meine Hand gegen die Wunde, doch es wollte einfach nicht aufhören zu bluten. Ich fing an zu weinen. Mein Vater fuhr viel zu schnell, doch das war ihm in diesem Moment egal. Wir erreichten das Krankenhaus. Mein Vater trug mich immer noch auf den Händen. Langsam verlor ich das Bewusstsein. Danach passierte alles so schnell, dass ich nur wenig mitbekam.
Irgendwann wurde ich wach. Mein Vater saß am Bett und grinste mich an.
''Irgendwann werde ich vor Sorge sterben, Cloé... '', murmelte er.
''Was ist passiert ? ... '', wollte ich wissen.
Erst jetzt bemerkte ich den Verband um meinen Kopf. Noch dazu war eine fette Nadel in meiner Hand.
''Nunja, du hast im Zimmer angefangen zu schreien und als ich kam war dein halbes Bett voller Blut. Dann habe ich dich geschnappt und ins Auto geworfen. Mutter ist auch hier. Im Krankenhaus hat man erstmals die Blutung gestoppt, dann geröntgent und als man bemerkte, dass du einen Schädelbruch erlitten hast, oder wie der Arzt sagte, einen Schädelbasisbruch, hat man die offene Wunde geklebt. Sie war nicht so tief, also Glück gehabt. ''
''Wie lange werde ich hier bleiben ?'', wollte ich wissen.
''Das kannst du gleich den Arzt fragen, der kommt gleich vorbei. '', schüttelte mein Vater lächelnd den Kopf.
Schnell beruhigte ich mich. Mein Körper war wahrscheinlich mit so viel Schmerzmittel vollgepumpt, dass mir die Welt ziemlich egal war. So machte ich kurz die Augen zu und wartete. Die Frühlingssonne strahlte mir ins Gesicht und es fühlte sich wunderschön an. Die ganze Zeit über hielt mein Vater meine Hand fest.
''Cloé, er ist da. '', drückte er sanft meine Hand.
Ich öffnete die Augen und erblickte einen Mann mit blauen Augen und einem freundlichen Lächeln. Er fing an zu sprechen und seine Augen ... Sie waren so unecht. Das alles war einfach viel zu gespielt. Seine Handlungen und Emotionen waren nicht echt.
''Sie wollte wissen, wie lange die Verheilung dauert. '', fragte mein Vater für mich.
''Da wir bei einem Schädelbasisbruch so gut wie nicht operieren müssen, kann es Tage bis Wochen dauern. Wie fühlst du dich denn ?'', fragte er mich und kam mir näher.
''Müde... '', sagte ich.
''Fühlst du den Schmerz ?''
''Nein. Nur einen Druck. ''
''Sehr gut. Wir behalten dich erstmals ein paar Tage hier, dann schauen wir weiter. '', nickte mein Arzt.
''Aber da gibt es noch etwas, und zwar müsste ich wissen, wie das passiert ist. '', sah der Arzt mich an.
''Ich ... '', ich hielt inne.
''Wurde angegriffen. Jemand hat mir mit einem schweren Gegenstand auf den Kopf geschlagen. '', flüsterte ich.
Mein Vater sah mich erschrocken an.
''Ich war in meinem Zimmer und war dabei am Schreibtisch einzuschlafen. Dann hörte ich etwas aus dem Schrank. Ich riss mich auf und wollte nachsehen. Und dann passiert es auch. '', war ich der Überzeugung.
Ich sah dem Arzt tief in die Augen und es wirkte so, als ob diese Augen ihm nicht gehören würden. Für eine Sekunde sah ich ein blaues Gesicht mit zwei schwarzen Löchern.
''Das klingt nach einem Traum. Wandert ihre Tochter im Schlaf ? '', fragte der Arzt meinem Vater.
''Manchmal bei Vollmond. ''
''Das erklärt es. Sie muss wohl die Treppe runtergefallen sein. Manchmal reicht auch ein Fall vom Bett, wenn man eine ungünstige Stelle trifft.. '', war der Arzt davon überzeugt.
Aber das stimmt nicht... Ich bin nicht schlafgewandert !
''Ich verabreiche ihr ein Schlafmittel, ihr Körper bracht tiefen Schlaf, das wird ihr helfen. '', war das letzte was ich hörte.
Nein ! Wartet ! Was soll das ? Nein, verdammt !
Ich sah meinen Vater und meine Mutter, wie sie meine Hand festhielten und mich anlächelten.
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