XXXIX Ausgehen
Dieses Kapitel ist meinen liebsten Lesern gewidmet, denn ohne euch wäre ich nicht so weit gekommen wie bis heute.
@25Laura06Barthel1996
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@lovegirly2
@celine1oooq
@TongtongZhang2
Ich danke euch so sehr und werde eure Unterstützung für immer schätzen. <3
Eure Lilly
P.S.: Schöne Pfingstferien!
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Am Halloween hat Enni Geburtstag. Sie ist das total verplante Partygirl, das zwar Ahnung vom Feiern hat, aber nicht vom Organisieren. Und ich? Bin das Mädchen, das stets einen Plan in der Tasche hat, aber keine Ahnung davon hat, wie man auf eine Party Spaß haben kann. Genau deswegen organisiere ich wie jedes Jahr Ennis Geburtstagsparty. Papa und Mama fahren meist zu dieser Zeit weg, entweder Opa und Oma besuchen oder sich einen kurzen Urlaub gönnen. Sie haben nämlich keine Lust, die ganze Nacht mit aufgedrehten Jugendlichen zu verbringen oder sich mit der modernen Pop-Musik auseinanderzusetzen. Ich, ehrlich gesagt, auch nicht. Aber laut Mama muss ich als „Verantwortliche" da sein, weil ich ja sooo viel älter bin.
Mit aller Kraft versuche ich, den Esstisch, der mitten im Erdgeschoss steht, zur Seite zu schieben, damit mehr freie Fläche zum Tanzen entsteht. Außerdem möchte ich gerne den Esstisch als eine Buffettheke nutzen. Aber er ist einfach zu schwer.
Zur Hilfe rufe ich laut nach Enni. Sie steigt die Treppe trampelnd hinunter und hält dabei zwei Kleider in der Hand.
„Welches soll ich heute anziehen?", fragt sie, als sie vor mir steht. Ich werfe einen kurzen Blick darauf und seufze genervt, aber kaum hörbar. Beide Kleider sind so typisch Enni-like -tiefer Ausschnitt und super knapp - überhaupt nicht mein Fall. Ich zeige in eine unbestimmte Richtung und murmele: „Dieses."
„Jaaa? Ich finde beide hässlich. Ich glaube, ich brauche dringend ein neues."
Ähm, wie bitte? Die beiden Kleider habe ich sie noch nie tragen sehen! Meine kleine Schwester, die sich jederzeit im Kaufrausch befindet, besitzt mindestens einen halben Schrank voll solcher Sachen. Normalerweise hätte ich gejammert, aber heute ist sie das Geburtstagskind, das tun und lassen kann, was sie will. Ich setze ein halbherziges Lächeln auf und scheuche sie mit einer Handbewegung weg. Sie quiekt fröhlich auf, legt beide Kleider auf das Sofa und ist mit einem „Tschüss" weg. Für einen Moment starre ich in die Luft. Als ich mich wieder der Arbeit widmen will, fällt mir erst schlagartig auf, dass der Tisch immer noch nicht verschoben ist. Wie blöd bin ich eigentlich?
Frustrierend steuere ich auf den Kühlschrank zu, öffne das Tiefkühlfach und nehme mir eins von Papas geliebten Häagen-Dazs Eis raus. Es ist mir egal, dass Papa mich deswegen killen wird. Ich brauche was Süßes, damit sich meine Laune zum Positiven verändert. Jetzt, SOFORT.
An der Küchentheke lehnend schaufele ich Löffel für Löffel das unglaublich leckere Erdbeereis in mich hinein, als es auf einmal an der Haustür klingelt. Wehe, Enni hat ihr Portemonnaie oder ihren Schlüssel vergessen (was in der Woche mindestens viermal passiert), denn dann werde ich ausflippen, Geburtstagskind hin oder her.
Stampfend erreiche ich die Tür und öffne sie. Die Person, die vor mir steht, lässt mich zum Glück nicht ausflippen, aber D.U.R.C.H.D.R.E.H.E.N!
Meine Nerven, die eh schon wegen des Stresses der Vorbereitung von Erschöpfung überlastet sind (Man bedenkt: Gestern habe ich den ganzen Tag Kürbisse geschnitzt und außerdem das ganze Haus mit bunten Ketten geschmückt. ALLEINE! Enni war ach so beschäftigt mit ihrem Make-up und meine tolle beste Freundin muss sich um ihren Lover kümmern beziehungsweise sie will nichts anderes tun außer das.), können keine zusätzliche spitzbübischen Unterhaltungen vertragen.
Ohne ein Wort zu sagen knalle ich ihm die Tür vor der Nase zu. Er klingelt erneut und fängt an zu hämmern. Empört reiße ich die Tür wieder auf. Gereizt stelle ich klar: „Hör zu, Anton: Warum auch immer du an einem Ferientag vor meiner Haustür stehst oder was auch immer du von mir willst, ich hab kein Interesse."
Er sieht mich ungläubig an. „Alles okay mit dir?" Aus irgendwelchen Gründen macht Antons Stimme mich in letzter Zeit wütend. Doch im Moment ist mir kein Streit zumute, weshalb ich einfach wieder ins Haus marschiere und ihn eiskalt an der Tür stehen lasse. Aus dem Augenwinkel sehe ich seinen verdatterten Ausdruck und muss beinahe schmunzeln. Joa, Anton sprachlos zu machen gehört definitiv zu einer meiner Lieblingsbeschäftigungen. Mein Erdbeereis steht in der Küche und winkt mir einladend entgegen. Ich war dabei, nach ihm zu greifen, als mir Anton zuvorkommt.
Er schnappt sich den Becher und schiebt sich einen Löffeln in den Mund. „Hmm ... so lecker. Häagen-Dazs Eis sind echt das Beste, findest du nicht?" Obwohl ich genau weiß, dass er mich damit provozieren will, lasse ich ihn sein Ziel erreichen. „Arschloch", bringe ich zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Er lacht leise und stellt das Eis weg. „So gefällst du mir schon viel besser."
Ich schüttele ratlos den Kopf und stoße einen kurzen Luftzug aus. Die Arme vor meiner Brust verschränkt, lehne ich mich am Kühlschrank, der gegenüber der Küchentheke steht und frage: „Mal ehrlich, was hat so ein Typ wie du bei so einer wie mir zu suchen?"
Sein Grinsen verschwindet. Er kommt zwei Schritten auf mich zu und sieht mich dabei intensiv an, jedoch mit unergründlicher Miene. Er stützt seine Hände links und rechts neben mir ab, damit wir in gleicher Augenhöhe sind. Was gleichzeitig bedeutet, dass der Abstand zwischen uns auf das Minimalste beschränkt wird. In meinen Ohren ertönen laute Herzschläge.
„Was bin ich denn deiner Meinung nach für einen Typ? Und ... was ist mit dir? Wer bist du?", stellt er mir die Gegenfrage, dabei streift sein warmer Atem, der nach einer Mischung aus Zitrone und Erdbeereis riecht, meine Haut. Ich spüre, wie Röte mir ins Gesicht schießt. Verdammt, warum zum Teufel werde ich plötzlich rot? Verlegen schaue ich in Richtung Boden und knete nervös meine Hände.
„Ich hab zuerst gefragt", murmele ich leise protestierend. Er nimmt mein Kinn zwischen seinen Fingern und zwingt mich, zu ihm hochzuschauen. „Antworte."
Für eine gefühlte Ewigkeit verheddern sich unsere Blicke. Ich schlucke schwer. Gott, ich mag diesen Jungen mehr als mir lieb ist. Und dass er ständig solche Spielchen mit mir spielt, macht die Sache nicht gerade leichter. Ich stoße ihn beiseite und rufe aufgebracht: „Ein Volltrottel, das bist du! Und ich-"
„Du bist das Mädchen, mit dem ich heute ausgehe. Das ist der Grund, weshalb ich hier bin."
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