Kreacher und Sakura
Das Café lag in Schutt und Asche, die Bedienung war geflohen, Harry, Ron und Hermine besprachen die Lage und Noctura versuchte soeben Sakura vom Hosenbein einer der beiden Todesser wegzuziehen. Ihre Schwester hatte sich aus bisher unerklärlichen Gründen wie ein aggressiver Chihuahua an der Hose verbissen. „Jetzt lass los! Du weisst doch gar nicht, wo der schon überall gewesen ist!", fluchte Noctura.
Sakuras Antwort war unverständlich aufgrund des Beins zwischen ihren Zähnen. „Ich versteh dich nicht. Lass das Bein los und rede mit mir wie eine erwachsene Person!", verlangte Noctura, worauf Sakura widerwillig gehorchte. „Was ist nur in dich gefahren? Hast du die Tollwut?"
„Nein, ich habe Panik bekommen und dachte nur noch an Angriff", meinte Sakura und zuckte mit den Schultern. Noctura schlug sich selber gegen die Stirn: „Du absoluter Trottel, du hast auch einen Zauberstab." Ihre Schwester sah sehr beschämt aus. „Ich hab doch gesagt, dass ich Panik hatte."
„Da tust du immer so toll und dann vergisst du deine absolute beste Mörderwaffe? Unglaublich, dass so etwas wie du zehn Therapeuten in den Wahnsinn getrieben hat. Ich bin zutiefst enttäuscht", schimpfte Noctura mit Sakura als ob sie tatsächlich ein Hund wäre.
„Ich würde mir eher Sorgen machen, dass ihr erster Instinkt war, unter allen Tischen durchzukriechen und einen bereits ohnmächtigen Mann ins Bein zu beissen", murmelte Ron leise während Hermine damit begann, die Gedächtnisse der Todesser zu löschen. „Sei froh, dass sie ihm nicht ans Bein gepinkelt hat", flüsterte Harry zurück. „Hey, das hab ich gehört!"
Da das Café in Schutt und Asche lag und Hermine fertig war mit ihren Zaubern (die beiden Todesser dachten nun, dass sie Tom und Jerry heissen, ein Paar waren und dieses Café bei der Feier ihrer Hochzeit zerstört hatten), flohen die fünf weiter. Dieses Mal ging es zum wunderschönen Erbstück von Harry, den Grimmauldplatz Nummer 12. Zur absoluten Freude des Hauselfen Kreachers.
Das Haus fühlte sich seltsam leer an, nun da Sirius tot war und nur noch sie sich darin befanden. „Kurze Frage, Harry, wenn das jetzt dein Haus ist, können wir dann das hässliche Portrait von Sirius Mutter verbrennen ?", fragte Sakura während sie an ihrer Tasse Tee schlürfte, welche wohlgemerkt nicht Kreacher zubereitet worden war. Der hätte Gift reingetan.
„Da wär ich echt nicht dagegen", murmelte Harry und Sakura klatschte fröhlich in die Hände. „Na dann, lass uns ein kleines Lagerfeuer machen." „Gut, wir überlegen uns, wer R.A.B ist und ihr verbrennt das Gemälde" beschloss Hermine und zog das Amulett hervor um es erneut zu betrachten. Kreacher, welcher gerade in die Küche gekommen war, um zu versuchen, jemanden mit einem Nudelholz zu erschlagen, erstarrte.
Doch die Mädchen bekamen davon schon nichts mehr mit. Sie liefen gerade genüsslich in den Flur und zum grossen Porträt von Sirius Mutter. „Bitch, es ist Zeit zu brennen!", verkündete Noctura während Sakura lachend den Vorhang zur Seite zog. Walburga Black begann sofort zu kreischen, doch Sakura und Noctura blieben unbeeindruckt. Sie versuchten stattdessen das Bild abzuhängen, doch sie scheiterten relativ jämmerlich. Kein Wunder, das Gemälde war lebensgross und das Geschrei war auch nicht hilfreich.
„Ihr Schlammblüter werdet es nicht wagen!" „Halt's Maul, wir finden schon einen Weg dich in Brand zu setzen, du alte Schachtel", fauchte Sakura, welche mürrisch am Rahmen zerrte. „Wir müssen das Gemälde auch nicht abhängen, wir können sie auch an der Wand anzünden", kam der Vorschlag von Noctura, was bei Sakura auf grosse Zustimmung stiess.
„Wie so ein Schwein über dem Lagerfeuer! Ich hol sofort ein wenig Holz" Die Schwestern klatschten sich ab und gingen in eine Besenkammer, wo sie sich einige Stücke Holz holten. Diese stapelten sie zu einem hübschen Lagerfeuer vor dem Gemälde. „Das wagt ihr nicht! Ihr kleinen Miststücke", keifte Walburga, doch sie wurde einfach übergangen. „Wir brauchen ein Feuerzeug." „Wie du mir heute gesagt hast, wir haben einen Zauberstab." Noctura rollte die Augen: „Ja, aber wir sind nur zwei Jahre zur Schule gegangen, kennst du irgendeinen Zauberspruch um Feuer zu machen?" Sakura verzog mürrisch das Gesicht: „Ich hasse es, wenn du Recht hast."
„Sakura, Noctura, kommt! Wir haben eine Spur!", rief Ron aus der Küche. „Zu einem Feuerzeug?" „Nein, zu einem Horkrux, ihr Idioten." „Warum beleidigt Hermine uns immer gleich?", fragte Sakura, während sie mürrisch ihrer Schwester hinterher in die Küche folgte, das Spanferkel Walburga schon wieder vergessen. „Weil sie gemein ist."
In der Küche hielt Kreacher das Medaillon in seinen Händen, das Nudelholz vergessen auf dem Tisch. „Wir wissen nun wer R.A.B ist", verkündete Harry, offensichtlich erleichtert, dass sie endlich mal weiterkamen. „Bitte nicht Stefan Raab, bitte nicht Stefan Raab", flüsterte Noctura. „Was? Nein, Sirius kleiner Bruder Regulus", sagte Hermine, bereits wieder genervt von Sakura und Noctura.
„Okay... hilft uns das weiter?", wagte Sakura zu fragen, worauf Kreacher plötzlich mit den Nudelholz auf sie losging. „Meister Regulus hat sich geopfert! Du wirst das heilige Opfer von ihm anerkennen!" „Hilfe!", schrie Sakura und versuchte sich auf den Tisch zu retten. Doch Kreacher folgte ihr und so flüchtete sie kreischend aus dem Raum, Kreacher mit dem Nudelholz hinterher.
„Endlich mal etwas Stille", murmelte Noctura und liess sich auf einen Stuhl sinken. „Also, Regulus hat das echte Medaillon. Wo ist es jetzt?", fragte sie. „Das ist das Problem, Mundungus Fletcher hat es geklaut", erklärte Ron. „Der schmierige Dreckskerl hat das ganze Haus nach Wertgegenständen durchsucht, sobald Sirius tot war."
Nun wurde Noctura hellhörig. „Er hat was?" „Ja, ist eingebrochen und hat alles ausgeräumt. Er muss auch das Amulett mitgenommen haben. Aber Kreacher wird ihn für uns suchen." Aus den oberen Stockwerken kam ein dumpfes Geräusch und ein Schrei von Sakura. „Sobald er mit deiner Schwester fertig ist", fügte Harry an. „Das kann noch eine Weile dauern."
„Regulus Black... ich kenn ihn oder kannte ihn", sagte Noctura, welche sich an den Jungen, den sie während ihrer Zeitreise getroffen hatte, gut erinnern konnte. „Sakura auch?", fragte Ron mit hochgezogener Augenbraue. „Ron, Sakura kennt praktisch niemanden. Die erinnert sich nur an potentielle Opfer oder Personen, die ihr in die Quere gekommen sind. Welche natürlich oft auch zu den potentiellen Opfern gehören", erklärte Noctura. „Wie zum Beispiel Dumbledore."
Harry und Ron verzogen das Gesicht. „Also das mit Dumbledore töten hat sich ja geklärt." „Wie meint ihr das?", fragte Noctura doch keiner ihrer drei Freunde konnte ihr eine Antwort geben, da im selben Moment Sakura und Kreacher durch den Speiseaufzug zurück in die Küche krachten und auf den Boden rollte. Der Hauselfen schwang sein Nudelholz wie ein französischer Duelliermeister sein Degen und Sakura hatte von irgendwo her einen Regenschirm, mit dem sie versuchte Kreacher zu verkloppen.
„Ach du Scheisse!" „Fünf Galleon auf Kreacher!" „Ron nein!" „Dann setze ich fünf auf Sakura." „Harry!" Doch Hermines Proteste gingen unter als die anderen anfingen zu jubeln und die beiden Kämpfenden jeweils anzufeuern. Das Spektakel kam zu einem plötzlichen Ende als Kreacher den Regenschirm zertrümmerte und ihm Sakura darauf wortlos die Hand entgegenstreckte: „Gut gekämpft. Genau so machen wir es dann auch mit Mundungus." „Tod dem dreckigen Dieb!" „Tod dem dreckigen Dieb!" Anscheinend hatte sich da eine seltsame Freundschaft entwickelt.
Harry verzog das Gesicht: „Ich hab ein ganz ungutes Gefühl bei dieser Sache." „Bei der Sache mit den Horkruxen oder bei diesen beiden?" „Beides."
Nächstes Kapitel: Die Planung des Plans
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